Jugendamt Gelsenkirchen
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oh wie schön ist ungarn
Marika Rökk kam nicht bis Pécs
Was sich viele Menschen fragen ist doch: Warum dieser Ort, den wohl selbst im Kontext „Kulturhauptstadt“ hier kaum jemand kennt?
Zunächst ´mal: warum Ungarn? Jenseits landschaftlicher Schönheiten: Es gab gewisse Sympathien, vor allem im sozialdemokratischen oder linken Lager für dieses Land, spätestens nach dem Volksaufstand 1956 und seiner Niederschlagung durch die Sowjetarmee. Hinzu kommt: nach einer Phase der äußersten Unterdrückung lockerte der damalige, von den Sowjets inthronisierte János Kádár in den 60er Jahren wieder die Zügel – Elemente der Privatwirtschaft wurden zugelassen, wirtschaftliche Freiheiten – natürlich in einem von der Partei vorgegebenen Rahmen – lockerten die Atmosphäre. Es entwickelte sich das, was man dann Gulasch-Kommunismus nannte.
Noch ein Nebenaspekt: das Bild Ungarns in jener Zeit ist nicht unwesentlich durch die Unterhaltungsindustrie geprägt worden, namentlich durch etliche Filme mit Marika Rökk, von denen einer der bekanntesten die Verfilmung der Operette „Die Csardasfürstin“ (1951) ist. Die Rökk galt als Archetyp des ungarischen Mädels: prall, süffig, immer etwas überdreht, sinnlich mit einem Hauch Paprika-Erotik. Und natürlich nahezu stets guter Laune und tanzbereit. Und es ist wohl kein Zufall, dass in jeder Gastwirtschaft hier bei uns eine „Ungarische Gulaschsuppe“ auf der Speisenkarte stand.
Kurz gefasst: Sozialismus mit Paprika und guter Laune.
Ungarn war also eine attraktive Alternative zu anderen Staaten aus dem sozialistischen Lager – als Ferienland mit Investitionsoption.
Und damit sind wir schon in der Region von Pécs. Eine Stadt, deren Wurzeln weit in die Geschichte und Vorgeschichte zurückreichen. Schon im 14. Jahrhundert wurde in Pécs die erste ungarische Universität gegründet, eine der ersten Universitäten in Mitteleuropa überhaupt.
Und dann die deutsche Verwurzelung. Ein großer Teil der deutschsprachigen Bevölkerung Ungarns, über 50%, lebt in der Region um Pécs. In der Stadt gibt es deutschsprachige Kindergärten und Gymnasien, an denen Deutsch als Fach angeboten wird.
Die Universität wirbt ausdrücklich mit ihren deutschsprachigen Studiengängen. Der angehende Mediziner, der an deutschen Unis keinen Platz bekommen hat, kann hier für 6000 Euro Studiengebühren pro Semester - mit Glück - einen Platz ergattern. Die Nachfrage ist groß. Und die Deutsche Botschaft in Ungarn (Budapest) wirbt für die Hochschule auf ihrer Seite. „Pro Studienjahr beginnen insgesamt 220 Studierende ihr Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs. Der deutschsprachige Studiengang für Humanmedizin wurde 2004, für Zahnmedizin im Jahre 2006 gegründet. Das sechsjährige Vollstudium läuft komplett in deutscher Sprache ab, sowohl im Grundstudium (1-4. Semester, abgeschlossen mit der in Deutschland anerkannten Vorklinik), als auch im klinischen Modul.“ (Deutsche Botschaft Ungarn)
Also: Studentisches Flair, mediterranes Ambiente, historische Bauten, ein durchaus reich zu nennendes Kulturleben – eine Alternative zum Latte Macchiato in der Toscana ! Und mit dem Vorteil des – an der Toscana gemessen - geringeren Preisniveaus und bezahlbarer Immobilen. Anders formuliert: Genossen aus den höheren Etagen, Gerhard Schröder etwa, zieht es nach Italien (Toscana-Fraktion), die Genossen aus dem Erdgeschoss sind in Ungarn geerdet (Pécs-Connection).
Wer aber war zuerst vor Ort: städtische Mitarbeiter in ihren Datschen oder Mitarbeiter der Stadt im Zuge von pädagogischen Maßnahmen?
Das ist eine Henne-oder-Ei-Frage. Wenn man im Rahmen einer Freizeitmaßnahme als Begleiter dort hinfährt – egal ob als städtischer Mitarbeiter, als AWO-Mitarbeiter, als Vertreter des Kinderschutzbundes oder um einfach mal nach dem Rechten zu schauen, dann aber den Kollegen aus der Stadtverwaltung, der dort eine Datsche hat, abends auf ein Bier besucht, verschwimmen doch die Grenzen. Und wenn man die Zeit der Anwesenheit nutzt, um den Immobilienmarkt zu sondieren oder gar Immobilien zu erwerben, dann verbinde ich doch auf recht angenehme Weise das Dienstliche und das Private.
Entscheidender ist doch etwas anders. Es gibt weit verzweigte Verflechtungen zwischen Jugendamt, örtlicher Sozialdemokratie, AWO, Kinderschutzbund etc. Mal ein Beispiel: Vom 30.9. bis 2.10.2004 führte die EAFE, die Europäische Akademie der AWO für Elementarerziehung, ein Qualifizierungsseminar für pädagogische Fach- und Lehrkräfte durch. Und wo? In Pécs natürlich. Und wer begrüßte die Teilnehmer als Vorsitzender dieser AWO-Institution? Hans-Jürgen Meißner.Der ja, wie wir wissen, gemeinsam mit Wissmann Anteile an dem Reiterhof (gehalten) hat, auf dem die Stadt Jugendfreizeiten durchgeführt hat.
Und nun schauen wir uns mal den Vorstand des AWO-Bezirks Gelsenkirchen/Bottrop an. Da findet man nicht nur Herrn Meißner (der im Moment seine Ehrenämter ruhen lässt), sondern als Beisitzer auch prominente Mitglieder der hiesigen SPD-Fraktion, z.B. Lutz Dworzak und Axel Barton, und auch die SPD-Landtagsabgeordnete Heike Gebhard.
Ich will damit nicht sagen, dass die drei zuletzt Genannten etwas mit dem Skandal am Hut haben, sondern nur, dass es eine kompliziertes Geflecht personeller Art gibt und auch ein Geflecht von Interessenüberlagerungen, historisch gewachsenen Verbindungen. Das hat natürlich etwas damit zu tun, dass es dieses weit verzweigte Netzwerk gibt, in dem Teile der Stadtverwaltung, die SPD sowie befreundete Organisationen oder Vorfeldorganisationen (AWO, Kinderschutzbund, Falken etc.) miteinander verwoben sind. Da gibt es persönliche Beziehungen, vielleicht auch die eine oder andere Leiche im Keller, über Jahre gewachsene Abhängigkeiten. Das wird die Aufklärung in einem Ausschuss erschweren. Wer sitzt schon gern über sich selbst zu Gericht?
Kommen wir noch auf die innerstädtische Kontrolle zu sprechen. Hier steht Stadtrat Beck in der Schusslinie von CDU und FDP.
Und macht eine ganze schlechte Figur dabei. Einerseits stellt er sich als Opfer dar und spricht von missbrauchtem Vertrauen – wo es doch um Kontrolle geht. Andererseits zieht er sich auf § 70 des Sozialgesetzbuchs VIII zurück, also auf die Bestimmungen zum Jugendamt. Da heißt es:
§ 70
Organisation des Jugendamts und des Landesjugendamts
(1) Die Aufgaben des Jugendamts werden durch den Jugendhilfeausschuss und durch die Verwaltung des Jugendamts wahrgenommen.
(2) Die Geschäfte der laufenden Verwaltung im Bereich der öffentlichen Jugendhilfe werden vom Leiter der Verwaltung der Gebietskörperschaft oder in seinem Auftrag vom Leiter der Verwaltung des Jugendamts im Rahmen der Satzung und der Beschlüsse der Vertretungskörperschaft und des Jugendhilfeausschusses geführt.
Daraus leitet Beck ab, dass Wissmann so eine Art „Nebendezernent“ war, sozusagen in Vertretung des Oberbürgermeisters („Leiter der Verwaltung der Gebietskörperschaft“, siehe Absatz 2).
Die Lage ist tatsächlich komplizierter – oder auch banaler. Als Beck Dezernent wurde, zu Zeiten von Wittke als OB, hatten die Grünen Zugriff auf das Dezernat, das eigentlich der treue SPD-Wisssmann schon für sich eingeplant hatte. Nun wurde ihm der grüne Doktor vor die Nase gesetzt- und Wissmann reklamierte seinen aus § 70 abgeleiteten Herrschaftsanspruch über das Jugendamt unter dem Motto: der grüne Heini hat mir nicht reinzureden. Kurz und gut: es knallte immer wieder zwischen den beiden. Das ist der Hintergrund für Becks medial vermittelte Einlassung , er habe vier Jahre gebraucht, um ein „professionelles Vertrauensverhältnis“ zu Wissmann aufzubauen. Und jetzt kommt der mit diesem Nebentätigkeitsantrag um die Ecke. Und da können zwei Varianten eine Rolle spielen: Beck hat keine Lust, sich mit dem Mann schon wieder zu streiten, er hört sich das alles an(bzw. liest den Antrag), ohne wirklich nachzufragen. Und winkt den Antrag durch. Das wäre dann fahrlässig. Oder das „professionelle Vertrauensverhältnis“ beschreibt nichts anderes als eine in den Jahren gewachsene Männerfreundschaft, so eine Art Kumpanei, ein mit den Augen zwinkerndes Einverständnis. Oder einfach ein Wegschauen!
Was wird der „Untersuchungsausschuss“ leisten (können)?
Nicht sehr viel. Die Befugnisse sind schon durch den gesetzlichen Rahmen auf kommunaler Ebene eingeschränkt. Befragungen sind ebenfalls nicht vorgesehen oder nur in einem eng begrenzten Umfang. Und wie schon oben gesagt: Wer sitzt schon gerne über sich selbst zu Gericht? Wir werden nach etlichen Monaten einen „Bericht“ bekommen, der uns wahrscheinlich nicht viel mehr offenbaren wird, als wir jetzt schon wissen.
Und zuletzt:hier wurde schon von anderer Seite die Frage gestellt, ob nicht auch jemand aus dem Kreis dieses Forums (oder vielleicht ein Verwandter) eine Immobilie im schönen Pécs hatte oder hat? Da wäre doch ein comimng out ganz gut und könnte zur Erhellung der Gesamtsituation beitragen.
Was sich viele Menschen fragen ist doch: Warum dieser Ort, den wohl selbst im Kontext „Kulturhauptstadt“ hier kaum jemand kennt?
Zunächst ´mal: warum Ungarn? Jenseits landschaftlicher Schönheiten: Es gab gewisse Sympathien, vor allem im sozialdemokratischen oder linken Lager für dieses Land, spätestens nach dem Volksaufstand 1956 und seiner Niederschlagung durch die Sowjetarmee. Hinzu kommt: nach einer Phase der äußersten Unterdrückung lockerte der damalige, von den Sowjets inthronisierte János Kádár in den 60er Jahren wieder die Zügel – Elemente der Privatwirtschaft wurden zugelassen, wirtschaftliche Freiheiten – natürlich in einem von der Partei vorgegebenen Rahmen – lockerten die Atmosphäre. Es entwickelte sich das, was man dann Gulasch-Kommunismus nannte.
Noch ein Nebenaspekt: das Bild Ungarns in jener Zeit ist nicht unwesentlich durch die Unterhaltungsindustrie geprägt worden, namentlich durch etliche Filme mit Marika Rökk, von denen einer der bekanntesten die Verfilmung der Operette „Die Csardasfürstin“ (1951) ist. Die Rökk galt als Archetyp des ungarischen Mädels: prall, süffig, immer etwas überdreht, sinnlich mit einem Hauch Paprika-Erotik. Und natürlich nahezu stets guter Laune und tanzbereit. Und es ist wohl kein Zufall, dass in jeder Gastwirtschaft hier bei uns eine „Ungarische Gulaschsuppe“ auf der Speisenkarte stand.
Kurz gefasst: Sozialismus mit Paprika und guter Laune.
Ungarn war also eine attraktive Alternative zu anderen Staaten aus dem sozialistischen Lager – als Ferienland mit Investitionsoption.
Und damit sind wir schon in der Region von Pécs. Eine Stadt, deren Wurzeln weit in die Geschichte und Vorgeschichte zurückreichen. Schon im 14. Jahrhundert wurde in Pécs die erste ungarische Universität gegründet, eine der ersten Universitäten in Mitteleuropa überhaupt.
Und dann die deutsche Verwurzelung. Ein großer Teil der deutschsprachigen Bevölkerung Ungarns, über 50%, lebt in der Region um Pécs. In der Stadt gibt es deutschsprachige Kindergärten und Gymnasien, an denen Deutsch als Fach angeboten wird.
Die Universität wirbt ausdrücklich mit ihren deutschsprachigen Studiengängen. Der angehende Mediziner, der an deutschen Unis keinen Platz bekommen hat, kann hier für 6000 Euro Studiengebühren pro Semester - mit Glück - einen Platz ergattern. Die Nachfrage ist groß. Und die Deutsche Botschaft in Ungarn (Budapest) wirbt für die Hochschule auf ihrer Seite. „Pro Studienjahr beginnen insgesamt 220 Studierende ihr Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs. Der deutschsprachige Studiengang für Humanmedizin wurde 2004, für Zahnmedizin im Jahre 2006 gegründet. Das sechsjährige Vollstudium läuft komplett in deutscher Sprache ab, sowohl im Grundstudium (1-4. Semester, abgeschlossen mit der in Deutschland anerkannten Vorklinik), als auch im klinischen Modul.“ (Deutsche Botschaft Ungarn)
Also: Studentisches Flair, mediterranes Ambiente, historische Bauten, ein durchaus reich zu nennendes Kulturleben – eine Alternative zum Latte Macchiato in der Toscana ! Und mit dem Vorteil des – an der Toscana gemessen - geringeren Preisniveaus und bezahlbarer Immobilen. Anders formuliert: Genossen aus den höheren Etagen, Gerhard Schröder etwa, zieht es nach Italien (Toscana-Fraktion), die Genossen aus dem Erdgeschoss sind in Ungarn geerdet (Pécs-Connection).
Wer aber war zuerst vor Ort: städtische Mitarbeiter in ihren Datschen oder Mitarbeiter der Stadt im Zuge von pädagogischen Maßnahmen?
Das ist eine Henne-oder-Ei-Frage. Wenn man im Rahmen einer Freizeitmaßnahme als Begleiter dort hinfährt – egal ob als städtischer Mitarbeiter, als AWO-Mitarbeiter, als Vertreter des Kinderschutzbundes oder um einfach mal nach dem Rechten zu schauen, dann aber den Kollegen aus der Stadtverwaltung, der dort eine Datsche hat, abends auf ein Bier besucht, verschwimmen doch die Grenzen. Und wenn man die Zeit der Anwesenheit nutzt, um den Immobilienmarkt zu sondieren oder gar Immobilien zu erwerben, dann verbinde ich doch auf recht angenehme Weise das Dienstliche und das Private.
Entscheidender ist doch etwas anders. Es gibt weit verzweigte Verflechtungen zwischen Jugendamt, örtlicher Sozialdemokratie, AWO, Kinderschutzbund etc. Mal ein Beispiel: Vom 30.9. bis 2.10.2004 führte die EAFE, die Europäische Akademie der AWO für Elementarerziehung, ein Qualifizierungsseminar für pädagogische Fach- und Lehrkräfte durch. Und wo? In Pécs natürlich. Und wer begrüßte die Teilnehmer als Vorsitzender dieser AWO-Institution? Hans-Jürgen Meißner.Der ja, wie wir wissen, gemeinsam mit Wissmann Anteile an dem Reiterhof (gehalten) hat, auf dem die Stadt Jugendfreizeiten durchgeführt hat.
Und nun schauen wir uns mal den Vorstand des AWO-Bezirks Gelsenkirchen/Bottrop an. Da findet man nicht nur Herrn Meißner (der im Moment seine Ehrenämter ruhen lässt), sondern als Beisitzer auch prominente Mitglieder der hiesigen SPD-Fraktion, z.B. Lutz Dworzak und Axel Barton, und auch die SPD-Landtagsabgeordnete Heike Gebhard.
Ich will damit nicht sagen, dass die drei zuletzt Genannten etwas mit dem Skandal am Hut haben, sondern nur, dass es eine kompliziertes Geflecht personeller Art gibt und auch ein Geflecht von Interessenüberlagerungen, historisch gewachsenen Verbindungen. Das hat natürlich etwas damit zu tun, dass es dieses weit verzweigte Netzwerk gibt, in dem Teile der Stadtverwaltung, die SPD sowie befreundete Organisationen oder Vorfeldorganisationen (AWO, Kinderschutzbund, Falken etc.) miteinander verwoben sind. Da gibt es persönliche Beziehungen, vielleicht auch die eine oder andere Leiche im Keller, über Jahre gewachsene Abhängigkeiten. Das wird die Aufklärung in einem Ausschuss erschweren. Wer sitzt schon gern über sich selbst zu Gericht?
Kommen wir noch auf die innerstädtische Kontrolle zu sprechen. Hier steht Stadtrat Beck in der Schusslinie von CDU und FDP.
Und macht eine ganze schlechte Figur dabei. Einerseits stellt er sich als Opfer dar und spricht von missbrauchtem Vertrauen – wo es doch um Kontrolle geht. Andererseits zieht er sich auf § 70 des Sozialgesetzbuchs VIII zurück, also auf die Bestimmungen zum Jugendamt. Da heißt es:
§ 70
Organisation des Jugendamts und des Landesjugendamts
(1) Die Aufgaben des Jugendamts werden durch den Jugendhilfeausschuss und durch die Verwaltung des Jugendamts wahrgenommen.
(2) Die Geschäfte der laufenden Verwaltung im Bereich der öffentlichen Jugendhilfe werden vom Leiter der Verwaltung der Gebietskörperschaft oder in seinem Auftrag vom Leiter der Verwaltung des Jugendamts im Rahmen der Satzung und der Beschlüsse der Vertretungskörperschaft und des Jugendhilfeausschusses geführt.
Daraus leitet Beck ab, dass Wissmann so eine Art „Nebendezernent“ war, sozusagen in Vertretung des Oberbürgermeisters („Leiter der Verwaltung der Gebietskörperschaft“, siehe Absatz 2).
Die Lage ist tatsächlich komplizierter – oder auch banaler. Als Beck Dezernent wurde, zu Zeiten von Wittke als OB, hatten die Grünen Zugriff auf das Dezernat, das eigentlich der treue SPD-Wisssmann schon für sich eingeplant hatte. Nun wurde ihm der grüne Doktor vor die Nase gesetzt- und Wissmann reklamierte seinen aus § 70 abgeleiteten Herrschaftsanspruch über das Jugendamt unter dem Motto: der grüne Heini hat mir nicht reinzureden. Kurz und gut: es knallte immer wieder zwischen den beiden. Das ist der Hintergrund für Becks medial vermittelte Einlassung , er habe vier Jahre gebraucht, um ein „professionelles Vertrauensverhältnis“ zu Wissmann aufzubauen. Und jetzt kommt der mit diesem Nebentätigkeitsantrag um die Ecke. Und da können zwei Varianten eine Rolle spielen: Beck hat keine Lust, sich mit dem Mann schon wieder zu streiten, er hört sich das alles an(bzw. liest den Antrag), ohne wirklich nachzufragen. Und winkt den Antrag durch. Das wäre dann fahrlässig. Oder das „professionelle Vertrauensverhältnis“ beschreibt nichts anderes als eine in den Jahren gewachsene Männerfreundschaft, so eine Art Kumpanei, ein mit den Augen zwinkerndes Einverständnis. Oder einfach ein Wegschauen!
Was wird der „Untersuchungsausschuss“ leisten (können)?
Nicht sehr viel. Die Befugnisse sind schon durch den gesetzlichen Rahmen auf kommunaler Ebene eingeschränkt. Befragungen sind ebenfalls nicht vorgesehen oder nur in einem eng begrenzten Umfang. Und wie schon oben gesagt: Wer sitzt schon gerne über sich selbst zu Gericht? Wir werden nach etlichen Monaten einen „Bericht“ bekommen, der uns wahrscheinlich nicht viel mehr offenbaren wird, als wir jetzt schon wissen.
Und zuletzt:hier wurde schon von anderer Seite die Frage gestellt, ob nicht auch jemand aus dem Kreis dieses Forums (oder vielleicht ein Verwandter) eine Immobilie im schönen Pécs hatte oder hat? Da wäre doch ein comimng out ganz gut und könnte zur Erhellung der Gesamtsituation beitragen.
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Danke für die einleitenden Worte zu Pecs , Bernd , und zu der Einschätzung der Situation, die ich durchaus teile.
Da fällt mir schon spontan jemand ein.....Und zuletzt:hier wurde schon von anderer Seite die Frage gestellt, ob nicht auch jemand aus dem Kreis dieses Forums (oder vielleicht ein Verwandter) eine Immobilie im schönen Pécs hatte oder hat? Da wäre doch ein comimng out ganz gut und könnte zur Erhellung der Gesamtsituation beitragen.
- Kohleprodukt
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Nun lese ich in diesem Forum und sehe einen Beitrag aus dem TV, den offensichtlich niemand in Zweifel zieht, weil dieser authentisch ist.hoppi hat geschrieben:Ich bin immer wieder begeistert, wie manche Foristen irgendwelche allgemeinen Andeutungen in den Raum stellen, die die Vermutung nahelegen sollen, sie wüssten irgendwas, die aber natürlich niemals so konkret sind, dass man sie drauf festnageln könnte.
Hinterher kann man dann entweder stolz aufschreien "Ich habs ja immer schon gesagt" oder ein dezentes "Zeig mir, wo ich das gesagt haben soll" hinterherschieben. Je nachdem....
Ich sehe eine Pressekonferenz der Stadt GE. Die Teilnehmer offenbaren Nervosität und sind nicht wirklich aufrichtig. In der Pressekonferenz ist die Rede von Anträgen die vor etwa zehn (10) Jahren gestellt und wieder zurückgezogen wurden.
Das Handeln der Hauptakteure des Monitor-Beitrages war geprägt von Kenntnis, es war offenkundig vorsätzlich, von einem kommerziellen Interesse geprägt und somit nachvollziehbar kriminell. Die Vorgehensweise deutet auf die Beteiligung vieler hin. Die genannten Beteiligten befinden sich in örtlicher Nähe zueinander. Das Ganze wirkt (nur auf mich ?) organisiert. Also organisiert und auch kriminell.
Sollte da nicht eine überregionale Behörde aktiv werden, die sich mit organisierter Kriminalität auseinandersetzt ? Das Ganze wirkt wie von Grisham inszeniert, ist es aber leider nicht.
Die Protagonisten werden hierfür keinen Oscar bekommen, höchstens einen besseren Job unter Beibehaltung der Pensionsansprüche. In GE läuft´s, was ? Naja, ist ja nicht neu !
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 39227.htmlDas Projekt „Kein Kind zurücklassen“ kann inzwischen erste Ergebnisse vorweisen. Dr. Brigitte Mohn überzeugte sich davon am Dienstag in Gelsenkirchen.
Wie wäre es mit der Überschrift: "Kein Kind in Ungarn zurücklassen!"
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Die Kommentare unter dem Artikel zu lesen lohnt sich auch. Die dort ausgeschüttete Häme kann ich nicht ganz teilen.
Bis zum 30. April 2015 war die Stadt im Bereich Kinder/Jugendliche auf einem sehr guten Weg, weit besser als die Nachbarstädte. Die Gier und kriminelle Energie Einzelner hat diesem Image einen erheblichen Schaden zugefügt. Jetzt heißt es: wirklich lückenlos aufklären, alle Rösser und Reiter benennen. Kann mir nicht vorstellen, dass im Amt nur eine handvoll Leute davon wußte.
Und dann nach vorne schauen. Der gestrige Vorstoss war auch in anbetracht der Pesc-Connection sicherlich wichtig.
Und bei der Stelle des OB´s sehe ich keine Vakanz.
Bis zum 30. April 2015 war die Stadt im Bereich Kinder/Jugendliche auf einem sehr guten Weg, weit besser als die Nachbarstädte. Die Gier und kriminelle Energie Einzelner hat diesem Image einen erheblichen Schaden zugefügt. Jetzt heißt es: wirklich lückenlos aufklären, alle Rösser und Reiter benennen. Kann mir nicht vorstellen, dass im Amt nur eine handvoll Leute davon wußte.
Und dann nach vorne schauen. Der gestrige Vorstoss war auch in anbetracht der Pesc-Connection sicherlich wichtig.
Und bei der Stelle des OB´s sehe ich keine Vakanz.
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Die Hoffnung stirbt zuletztknut hat geschrieben:und genau das wird - so befürchte ich - nicht passieren.Altstädter hat geschrieben: ... Die Gier und kriminelle Energie Einzelner hat diesem Image einen erheblichen Schaden zugefügt. Jetzt heißt es: wirklich lückenlos aufklären, alle Rösser und Reiter benennen. ...
Eine zwar nicht ganz aktuelle aber hilfreiche Übersicht habe ich noch hier gefunden
http://www.patrick-jedamzik.de/2015/05/ ... ebersicht/
http://www.patrick-jedamzik.de/2015/05/ ... ebersicht/
Re: oh wie schön ist ungarn
Ich habe zwar keine Immobilie in Pécs, gestehe aber, letzten Monat die Csardasfürstin im MIR gesehen zu haben (hoffentlich war die Aufnahme in den Spielplan nicht vom Jugendamt initiiert). Tja, wie sagt man so schön: Pécs gehabt.Bernd Matzkowski hat geschrieben:[...]Und zuletzt:hier wurde schon von anderer Seite die Frage gestellt, ob nicht auch jemand aus dem Kreis dieses Forums (oder vielleicht ein Verwandter) eine Immobilie im schönen Pécs hatte oder hat? Da wäre doch ein comimng out ganz gut und könnte zur Erhellung der Gesamtsituation beitragen.[...]
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 47422.htmlUnd keiner hat etwas gewusst?
Auch am inzwischen 37. Tag nach dem ARD-Bericht über dubiose Geschäftsmodelle der Jugendhilfe , auch nach den unrühmlichen Abgängen des Jugendamtsleiters und seines Stellvertreters und trotz der großen Aufklärungswelle, die rollt, bleibt eine ganz entscheidende Frage unbeantwortet: Wusste wirklich niemand – außer dem kleinen Kreis der Verdächtigen – etwas von dem Deal zwischen der Neustart kft (dahinter steckten bekanntlich Alfons Wissmann und Thomas Frings ) und dem Kinderheim St. Josef? Und wie kann es sein, dass Hans-Jürgen Meißner – ehemals im Jugendamt – seit 1997 viele Jahre lang Seite an Seite mit Wissmann den Reiterhof in Orfü betrieben hat? Ohne dass irgendjemand auf die Idee gekommen ist, einmal nachzuhaken, wer denn wohl hinter der GmbH steckt, die Gelsenkirchener Ferienkinder bespaßt hat?
"Am Ende der Woche" stellt Inge Ansahl die Frage der Fragen - und verbindet sie mit einem Vorfall aus 2004, als schon mal alle Nebentätigkeiten auf den Prüfstand sollten ...
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Das hat hier meiner Meinung nach richtig Gschmäckle:
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 69649.html
Und....wer weiß, wer dort aus SPD, Falken und verwaltungsnahen Kreisen sonst noch eine Datscha oder Beteiligung hat oder hatte....
Edit Verwaltung: Link korrigiert
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 69649.html
Und....wer weiß, wer dort aus SPD, Falken und verwaltungsnahen Kreisen sonst noch eine Datscha oder Beteiligung hat oder hatte....
Edit Verwaltung: Link korrigiert
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