Hubert Scharley

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Hubert Scharley

Beitrag von Verwaltung »

Hubert Scharley war von 1963 bis 1969 der 8. Oberbürgermeister von Gelsenkirchen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Scharley

1950 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Theatergemeinde Gelsenkirchen e.V. In seiner Amtszeit gab es erstmals die von Anneliese Knorr initierten Kunstausstellungen im OB-Büro im Hans-Sachs-Haus.

Und da liegt er:
BildKath. Altstadtfriedhof

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Beitrag von Verwaltung »

Bild

Bildquelle: Gelsenkirchen - Ein Streifzug durch 125 Jahre Stadtgeschichte, Heinz-Jürgen Priamus, Holger German, Norbert Silberbach, Wartberg, 2000
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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Bild
Die SPD Stadtverordneten 1955
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

pito
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Beitrag von pito »

Detlef Aghte hat geschrieben:Die SPD Stadtverordneten 1955
Immerhin schon drei Frauen.

Gastelanolfo
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Beitrag von Gastelanolfo »

pito hat geschrieben:
Detlef Aghte hat geschrieben:Die SPD Stadtverordneten 1955
Immerhin schon drei Frauen.
Erna Sabellek wurde für die Frauengeschichtswerkstatt der VHS portraitiert, da gibt es Material.
Die rothaarige junge Dame im Banner heißt auch Sabellek. Zufall?

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Beitrag von Verwaltung »

  • Hubert Scharley ( 1905 - 1969 )

    Hubert Scharley wurde am 11. Dezember 1905 in Gelsenkirchen geboren. Nach dem Besuch eine katholischen Volksschule und einer Berufsaufbauschule absolvierte hubert Scharley eine Berufsausbildung als Schlosser und arbeitet anschließend bi 1945 bei der Eisenwerke Gelsenkirchen AG. Dort war der Metallarbeiter seit 1920 gewerkschaftlich organisiert im Deutschen Metallarbeiter-Verband, der sozialdemokratischen Richtungsgewerkschaft.

    Als erfahrere Gewerkschafter übernahm Hubert Scharley nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wichtige Aufgaben beim Aufbau der Einheitsgewerkschaft. 1946 machte man ihn zum Gewerkschaftssekretär bei der Gelsenkirchener ÖTV. Als sich dann die neu entstandenen Einzelgwerkschaften unter dem Dach des DGB zusammenschlossen, wurde Hubert Scharley 1947 zum geschäftsführenden Vorsitzenden des DGB-Ortsausschusses Gelsenkirchen, später der DGB-Kreisverwaltung gewählt.

    Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde Hubert Scharley aber nicht nur gewerkschaftlich aktiv, sondern auch politisch. Noch 1945 trat er auch der SPD bei. Von Beginn der 1950er Jahre an leitete er den SPD-Ortsverein in Gelsenkirchen-Altstadt und gehörte auch dem Vorstand der Unterbezirksorganisation der Gelsenkirchener SPD an.

    In der Wahlperiode 1946/48 rückte Hubert Scharley von der Reserveliste der Sozialdemokraten als Stadtverordneter nach. In der folgenden Ratsperiode gehörte er Ausschüssen des Rates als Bürgeschaftsvertreter an. Im Jahr 1952 rückte er von der Reserveliste für den verstorbenen Karl Surkamp in den Rat ein. In der folgenden Wahlperiode, beginnend mit der Kommunalwahl von 1952 wurde er direkt in den Rat der Stadt Gelsenkirchen gewählt. Seine Fraktion wählte ihn nun zum stellvertretenden Vorsitzenden. Auch 1956 erhielt Scharley wiederum ein Direktmandat für die Stadtverordnetensammlung.

    1959 trat der bisherige stellvertrende Vorsitzende Scharley für den aus dieser Aufgabe ausscheidenden Karl Glasner an die Spitze der SPD-Ratsfraktion. ach der Neuwahl des Rates 1961 führte Scharley dieses Amt weiter.

    In der Zeit des kalten Krieges wurde Hubert Scharley Opfer des von Konrad Adenauer bewußt für Wahlkampfzwecke geschürten Antikommunismus. Der CDU-Bundeskanzler behauptete nämlich, der Gelsenkirchener DGB-Vorsitzende und SPD-Funktionär Hubert Scharley habe Gelder aus der "Ostzone" erhalten, was sich im Verfahren vor dem Bonner Landgericht als falsch erwies. Ohne Entschuldigung nahm Adenauer schließlich seine falsche Behauptung zurück.

    Trotz aller Angriffe wurde Hubert Scharley im Gelsenkirchene Wahlkreis 97 1954 erstmalig direkt in den nordrhein-westfälischen Landtag gewählt. Bei den folgenden Landtagswahlen 1958, 1962 und 1966 wurde Scharleys jeweils direkt wiedergewählt. Die Protokolle der Verhandlungen des Landtags geben Auskunft darüber, dass Scharley sich im Landtag insbesondere auch um die Belange der Stadt Gelsenkirchen bemühte. Auch wirkte er vorrangig in Ausschüssen des Landtages mit, die sich sozialpolitischen Themen, der Landesplanung und der Wohnungsfrage widmeten.

    In der SPD-Ratsfraktion war es dann 1963 unstrittig, dass der Fraktionsvorsitzende Hubert Scharley an die Stelle von Robert Geritzmann trat, als letzterer sein Amt als Oberbürgermeister abgab. Mit Scharley gewann die SPD auch die nächste Kommunalwahl, so dass er sein Amt als Oberbürgermeister weiterführen konnte. Besonders engagierte sich Hubert Scharley in Fragen der Stadtentwicklungsplanung, in die er seine Hoffnungen auf eine Bewältigung des Strukturwandels setzte. Entsprechend wurde in seiner Amtszeit als Bürgermeister auch die Wirtschaftsförderung ausgebaut.

    Völlig überraschend starb Hubert Scharley am 23. August 1969 in einer Mannheimer Klinik an Herschlag. Die Stadt verlor ihren Oberbürgermeister, einen Landtagsabgeordneten un den Vorsitzenden der DGB-Gewerkschaften.
Quelle: Kommunalpolitik für Gelsenkirchen 1945 - 1975,
Margit Wiegold-Bovermann (Hg.)
Klartext 1994

MichaL
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Beitrag von MichaL »

Verwaltung hat geschrieben:...In der folgenden Wahlperiode, beginnend mit der Kommunalwahl von 1952 wurde er direkt in den Rat der Stadt Gelsenkirchen gewählt...
Und so sah der Rat damals aus:
Bild

Das waren 5 Parteien. Und sogar 5 Frauen :wink:

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Beitrag von Verwaltung »

  • DR. MAHLOW BEWUNDERT OB SCHARLEY
    RESONANZ AUF LE-PARC-REDE IM HALFMANNSHOF

    RUHRNACHRICHTEN VOM 17.3.1967:

    In einem Brief an Oberbürgermeister Hubert Scharley hat der Direktor der Kunsthalle Nürnberg, Dr. Dietrich Mahlow, seine Bewunderung für das Engagement Scharleys für die zeitgenössische Kunst zum Ausdruck gebracht. Dr. Mahlow, der zur Eröffnung der Ausstellung Julio Le Parc im Halfmannshof eine Einführung in das Werk des argentinischen Kinetik-Künstlers gegeben hat (RN 25, u. 27.2.67), schreibt in dem Brief, daß "Ihre Worte... bis heute in mir nach-(wirken)".

    Wörtlich heißt es weiter: "Sie haben sich in Ihrer Rede für die zeitgenössische Kunst eingesetzt und sich so eindeutig zu ihr bekannt, wie das aus dem Munde eines Oberbürgermeisters nur sehr selten zu hören ist. Dabei haben Sie nicht die üblichen konventionellen Worte gebraucht, sondern so natürlich über Beziehungen des heutigen Menschen zur Kunst gesprochen, daß ich Sie bewundere."

    Dr. Mahlow fährt fort: "Noch am Abend hörte man von vielen Seiten, wie dankbar Ihnen die Künstler für Ihre Haltung sind. Aber auch die Museumsdirektoren, die, wie ich, mit der Kunst der Gegenwart zu tun haben, danken Ihnen für Ihre beispielhafte Aufgeschlossenheit, und dies um so mehr, als Sie ja durchaus nicht als Privatmann sprachen, sondern für eine große Stadt des Industriegebietes.

    Zu Ihren noch sehr seltenen 'Kollegen im Geiste' gegenüber der Kunst - warum bekennt sich eigentlich noch immer keine Partei öffentlich zur modernen Kunst als Ausdruck unserer Zeit? - gehört auch der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, in der ich die Freude habe, die Städtischen Kunstsammlungen zu leiten. Ich werde ihm von meinem Besuch in Gelsenkirchen berichten."
Quelle: Dokumentation - Kunst der 60er Jahre in Gelsenkirchen,
Kunstverein Gelsenkirchen, 1988
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Heinz Kolb
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Beitrag von Heinz Kolb »

Hubert Scharley Oberbürgermeister von 1963 – 1969:

Bild
Oberbürgermeister von 1963 - 1969

Hubert Scharley ist am 11. Dezember 1905 in Gelsenkirchen geboren, nach dem Besuch einer katholischen Volksschule absolvierte er eine Schlosser Lehre und arbeitete anschließend bis 1945 bei den Rheinstahl- Eisenwerke in Gelsenkirchen AG. Hier war er auch seit 1920 im Deutschen Metallarbeiter – Verband , der sozialdemokratischen Richtungsgewerkschaft tätig.

Nach der Befreiung der Nazis 1945 übernahm er wichtige Aufgaben beim Aufbau der Einheitsgewerkschaften.

1946 wurde Gewerkschaftssekretär bei der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und 1947 geschäftsführender Vorsitzender der DGB Kreisverwaltung Gelsenkirchen.

Nach 1945 wurde er nicht nur Gewerkschaftlich aktiv, sondern auch politisch.

Bereits 1945 trat er der SPD bei.

Anfang der 50er Jahre übernahm er den Vorsitz des Ortsvereins Gelsenkirchen – Altstadt und gehörte auch dem Unterbezirksvorstand an.

Erstmals gehörte er dem Rat der Stadt von 1946 – 1948 an.

Da ihm aber die gewerkschaftliche Arbeit stark beanspruchte, verzichtete er auf eine Kandidatur und Rückte erst nach dem Tode von Karl Surkamp 1952 über die Reserveliste wieder in den Rat ein und gehörte ihm bis 1969 an.

Trotz einer vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) gegen Scharley inszenierten Kampagne, in dem man ihm vorwarf, Geld aus der „Ostzone“ zu erhalten. Trotz aller Angriffe wurde Hubert Scharley im Gelsenkirchene Wahlkreis 97, 1954 erstmalig direkt in den Nordrhein-Westfälischen Landtag gewählt. Bei den folgenden Landtagswahlen 1958, 1962 und 1966 wurde Scharleys jeweils direkt wiedergewählt.
http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/We ... sp?k=00773

Die falsche Behauptung nahm Adenauer – allerdings ohne Entschuldigung später zurück.

Scharley war stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Ratsfraktion, und übernahm 1959 den Vorsitz für den aus dieser Aufgabe ausgeschiedenen Karl Glasner, auch nach der Neuwahl des Rates 1961 führte er dieses Amt weiter.


In der SPD-Ratsfraktion war es dann 1963 unstrittig, dass der Fraktionsvorsitzende Hubert Scharley an die Stelle von Robert Geritzmann trat, der sein Amt als Oberbürgermeister aus Altergründen abgab.

Mit Scharley gewann die SPD auch die nächste Kommunalwahl, so dass er sein Amt bis zu seinem überraschendem Tod Oberbürgermeister weiterführen konnte.

Völlig überraschend starb Hubert Scharley am 23. August 1969 in einer Mannheimer Klinik an einem Herzschlag.

Die Stadt verlor mit ihm nicht nur einen Oberbürgermeister, sondern einen Landtagsabgeordneten und den Vorsitzenden der DGB-Gewerkschaften.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Scharley

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... t+scharlay

Quellen aus: Gelsenkirchen Ein Streifzug durch 1925 Jahre Stadtgeschichte. Heinz- Jürgen PRIAMUS (Hrsg:) Holger Germann, Norbert Silberbach. Wartberg Verlag.
Zuletzt geändert von Heinz Kolb am 07.08.2009, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
Aus der Geschichte lernen heißt: Zukunft gestalten.

http://heinzkolb.npage.de

Bernd Matzkowski
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priamus ?

Beitrag von Bernd Matzkowski »

Heinz Kolb hat geschrieben:Quellen aus: Gelsenkirchen Ein Streifzug durch 1925 Jahre Stadtgeschichte. Heinz- Jürgen Riamus (Hrsg:) Holger Germann, Norbert Silberbach. Wartberg Verlag.
mit Riamus(Herausgeber) ist wahrscheinlich PRIAMUS vom ISG gemeint, oder? bm

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Beitrag von Verwaltung »

Siehe auch http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=3870

@Heinz Kolb:
Wäre es nicht besser, diese Infos den Themen zuzuordnen, die es bereits über die Oberbürgermeister im Forum gibt?
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... .php?f=157
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Heinz Kolb
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Re: priamus ?

Beitrag von Heinz Kolb »

Bernd Matzkowski hat geschrieben:
Heinz Kolb hat geschrieben:Quellen aus: Gelsenkirchen Ein Streifzug durch 1925 Jahre Stadtgeschichte. Heinz- Jürgen Riamus (Hrsg:) Holger Germann, Norbert Silberbach. Wartberg Verlag.
mit Riamus(Herausgeber) ist wahrscheinlich PRIAMUS vom ISG gemeint, oder? bm
Lieber Herr Matzkowski
Danke das Sie mich auf den Schreibfehler aufmerksam gemacht haben.
Natürlich soll es heißen Priamus den ich Persönlich kenne, und nicht Riamus.

Entschuldigung.

Vielen Dank
Heinz :winken:
Aus der Geschichte lernen heißt: Zukunft gestalten.

http://heinzkolb.npage.de

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Heinz Kolb
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Beitrag von Heinz Kolb »

Verwaltung hat geschrieben:Siehe auch http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=3870

@Heinz Kolb:
Wäre es nicht besser, diese Infos den Themen zuzuordnen, die es bereits über die Oberbürgermeister im Forum gibt?
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... .php?f=157
Bin mit dem Vorschlag Einverstanden.
Gruß
Heinz :wink:
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http://heinzkolb.npage.de

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Kurt
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Beitrag von Kurt »

zur Erinnerung: heute vor 40 Jahren ist OB Hubert Scharley verstorben.
Bild
Am 15. Juni 1969 beim Empfang der Schalker Mannschaft
nach dem verlorenen Pokal-Endspiel war er noch dabei.

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