Franz Marten

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Prof. Franz Marten (* 20. Februar 1898 in Gelsenkirchen, † 26. April 1970 in Erle) war ein deutscher Künstler und Mitglied der Künstlersiedlung Halfmannshof. Sein bekanntestes Werk in Gelsenkirchen ist das Bahnhofsfenster "Die 5 Säulen der Wirtschaft".[1]

Franz Marten
Franz Marten auf einer Zeichnung im ehemaligen Glückauf-Keller
Die 5 Säulen der Wirtschaft

Leben

Marten besuchte zunächst die Kunstgewerbeschule in Gelsenkirchen und studierte anschließend an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde dort Assistent bei Prof. Aufseeser. Danach unternahm er mehrere Studienreisen in Europa und übernahm dann Lehraufträge zunächst an seiner alten Hochschule und 1929 an der Kunstakademie Königsberg. Dort unterrichtete er die Klasse für Gebrauchsgrafik und angewandte Kunst. 1936 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor und stellvertretenden Direktor.

1926 gewann er auf der GeSoLei in Düsseldorf einen ersten Preis. Er gewann einen Grand Prix der Internationalen Ausstellung (der Technik des Wassers) 1939 in Lüttich.

Nach dem Krieg kehrte er nach Gelsenkirchen zurück, lebte und arbeitete von 1948 bis 1965 in der Künstlersiedlung Halfmannshof.

Bahnhofsfenster "Die 5 Säulen der Wirtschaft" am alten Gelsenkirchener Hauptbahnhof

Von 1965 bis zu seinem Tod 1970 lebte er in Erle auf der Cranger Straße 228[2], und vorher im Sellmannshof 47 in Bulmke-Hüllen.[3] Prof. Franz Marten wurde am 30. April 1970 in Gelsenkirchen beigesetzt.

Werke

Marten entwarf vier Briefmarken mit ostpreußischen Motiven in Blockform, die zur Briefmarkenausstellung OSTROPA 1935 herausgegeben wurden.[4]

Als Grafiker schuf er Aquarelle und Druckgrafiken mit Ruhrgebietsmotiven, etwa "Am Hafen".[5] 1951 gestaltete er gemeinsam mit Prof. Walter Hege den Stand der Stadt Gelsenkirchen auf der Messe „Werktag und Freizeit“ auf dem Wildenbruchplatz.[6] Vor allem jedoch trat er als Gestalter von farbigen Motivfenstern in Erscheinung. Seine Technik orientierte sich dabei an traditionellen Kirchenfenstern in Bleiverglasung. Seine Darstellungen sind jedoch von einer modernen Vereinfachung und Reduktion der Formen geprägt.

"Die 5 Säulen der Wirtschaft"

Martens bekanntestes Werk ist das große farbige Glasfenster des alten Gelsenkirchener Hauptbahnhofs, das er im Jahre 1949 schuf, nachdem das alte Fenster des Bahnhofs im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war.

Das große, oben abgerundete Fenster mit dem Titel "Die 5 Säulen der Wirtschaft" zeigt exemplarisch die fünf Haupt-Wirtschaftsbereiche der Stadt Gelsenkirchen in den Wirtschaftswunderjahren, dargestellt von links nach rechts durch eine Chemie-Laborantin mit einem Reagenz-Glas, einen Glasbläser mit einem Glas-Blasrohr, einen Bergmann mit Grubenlampe und Abbauhammer, einen Stahlkocher in Schutzkleidung mit einer Stahlzange und eine Schneiderin mit Stoff und einem Maßstab. Unter den fünf Personen befindet sich jeweils ein Feld mit einer schriftlichen Bezeichnung und ein (von Marten entworfenes) Signet des jeweiligen Berufsstandes. Im abgerundeten Kopffeld des Fensters befindet sich das Wort "Gelsenkirchen", sowie eine Darstellung von Industrieanlagen.

Nach Abriss des Bahnhofs im Jahre 1982 wurde das Fenster an die Front des Boecker-Hauses am Bahnhofsvorplatz verbracht, wo es noch heute zu sehen ist. Bisweilen ist es von hinten beleuchtet. Seit dem 13. Juli 2005 steht das Fenster auf der Denkmalliste.

BoGeStra-Fenster

Eine weitere Glasarbeit von Franz Marten sind die farbigen Motivfenster der Hauptverwaltung der BoGeStra in Bochum aus dem Jahre 1955. Sie zeigen Straßenszenen mit Bussen und Straßenbahnen vor einer Industriekulisse sowie die Stadtwappen von Gelsenkirchen und Bochum.[7]

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Einzelnachweise