Jürgen von Manger

Kabarett .. Rocktheater

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TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Lieber von Waldbröl, wenn du schon meine Statements böswillig verdrehst, - mach es doch nicht so auffällig.

Jeder weiß doch, dass es in allen Landesteilen naive Geister und solche gibt, die einen an der Klatsche haben. Wieso sollte ich wohl so ein unsinniges Pauschalurteil von mir geben: Da sind alle so?

Es waren auch selbstverständlich nicht die Kretine, die nicht nur aus dem Kohlenpott, sondern aus dem ganzen Land vor allem in der Nachkriegszeit DIE WIRTSCHAFTSLOKOMOTIVE gemacht haben. Die Kretine waren - wie überall - äußerst dünn gesät und überwiegend Phantasieprodukte von Mangers.

Und selbstverständlich wird auch in Süddeutschland Dialekt gesprochen, allerdings weniger migrationsbedingtes Rudimentärgestammel.

Rascall, wie kommst Du darauf, ich hätte ein Problem? Müssen denn alle Kausalitäten problembeladen sein? Ich meine, nein.

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hennaja
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Beitrag von hennaja »

@T.L.
Überhebliches und abgehobenes Gesabber von einem, der einen an der "Klatsche" hat. Bei uns in der Zechenkolonie von Consol 1/6 ham wir nämlich immer gesagt:

"Wer et sacht, der isset auch!"

Als in Schalker geboren und aufgewachsener Ruhrpötter hab ich aus meiner Kindheit und Jugend mengenweise Typen wie die von Manger gezeigten vor Augen.
Bin stolz, dass ich trotz Hochschulstudium diesen Dialekt noch sprechen kann.

:motzschild:
. . . . . . und ich zieh hier nicht weg!

Silbersurfer
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Beitrag von Silbersurfer »

@ T.L.
"migrationsbedingtes Rudimentärgestammel" ? das konnten zu mangers zeiten ja eigentlich nur polnische einflüsse gewesen sein. jetzt fühle ich mich aber doch auf die füsse getreten, da ein achtel meiner vorfahren ursprünglich polnisch gesprochen hat. trägst du vielleicht doch t-hemden?

p.s.: der plural von kretin ist kretins
Zuletzt geändert von Silbersurfer am 07.12.2013, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.

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hennaja
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Beitrag von hennaja »

@Silbersurfer
Ich nehme eher an T`s von "Steiner"!!!!
. . . . . . und ich zieh hier nicht weg!

Troy
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Beitrag von Troy »

:kopfwand: :kopfklatsch: :irre:

...und ich sachnoch: "Guckt in den Menge sein Buch!" sachichnoch. :roll:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 853#404853

Darin steht, dass es nur eine geringe Anzahl polnischer Wörter und "heute nur noch Matka und Mottek" gibt in der Umgangssprache im Ruhrgebiet.
Schreibta auf Seite 70, ziemlich inne Mitte, wo et in dat Kapitel drumrum um die Wörter ausm Jiddischen geht.

Tja, Lesen bildet! 8)

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Kretin: abgeleitet von frz. crétin, altfr. crestien vom lateinisch christianus, eigentlich „(armer) Christenmensch“!!!

Die Diskussion erinnert mich an eine ähnliche Diskussion in meiner Heimat. Viele von euch kennen bestimmt den französischen Film "Willkommen bei den Schtis". Die Menschen aus Nordfrankreich werden dort als liebenswert aber ein bisschen dümmlich, vor allem aufgrund ihrer Sprache, dargestellt. Und ich werde auch immer gefragt, da ich auch eine Schti bin, ob ich auch so sprechen. Aber ich spreche nur Hochfranzösisch. Ich habe leider diese Schti-Sprache nicht gelernt. Ich hätte das als Bereicherung empfunden. Mir gefällt die Ruhrgebietssprache gerade, weil sie so vielfältig ist. Für mich ist es kein Gestammel!
Zuzu

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Wird in Deiner Heimat auch noch das alte Oxitanisch gesprochen wie das Räteromansich in der Schweiz?

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Mutti hat Spaß denkt Vati
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Beitrag von Mutti hat Spaß denkt Vati »

Ich hatte während seines Engagement in unserem Kulturtempel (MiR) das Vergnügen, Herrn von Manger persönlich kennenzulernen, weil meine Omi im "Künsterl. Büro" gearbeitet hatte. Wer glaubt, dieser Mann wäre so "doof" wie sein Image, liegt vermutlich genauso falsch, als würde er hinter Theos "Wortunfällen" hochinterlektuelle Ergüsse vermuten. Nee, er hat einfach aus seiner Kunstfigur das "herausgeholt", was das Volk von dieser Person erwartete. Dass das eben massenkompatibel `rüberkommen musste, ist nachvollziehbar - denn den Arbeiterinterlektuellen hätten Menschen jenseits des restringierten Codes doch eher gelangweilt, oder, Theo?

PS: zuzu, das Vorurteil über Tschi-Frauen kannst Du gar nicht bedienen, denn es soll nicht eine hübsche geben... ;-)

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Hast Du schon mal was von Zwischentönen gehört? Ist zwischen Arbeiterintellektuellen und den von Mangers - auch wenn sie gespielt sind - ein Vacuum? Bitte zögere nicht mit Deiner Antwort, Deine Lektionen bringen mich gut weiter.

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Mutti hat Spaß denkt Vati hat geschrieben:Ich hatte während seines Engagement in unserem Kulturtempel (MiR) das Vergnügen, Herrn von Manger persönlich kennenzulernen, weil meine Omi im "Künsterl. Büro" gearbeitet hatte. Wer glaubt, dieser Mann wäre so "doof" wie sein Image, liegt vermutlich genauso falsch, als würde er hinter Theos "Wortunfällen" hochinterlektuelle Ergüsse vermuten. Nee, er hat einfach aus seiner Kunstfigur das "herausgeholt", was das Volk von dieser Person erwartete. Dass das eben massenkompatibel `rüberkommen musste, ist nachvollziehbar - denn den Arbeiterinterlektuellen hätten Menschen jenseits des restringierten Codes doch eher gelangweilt, oder, Theo?

PS: zuzu, das Vorurteil über Tschi-Frauen kannst Du gar nicht bedienen, denn es soll nicht eine hübsche geben... ;-)
Huch, sollte das ein Kompliment sein? In meiner Familie sind viele Frauen (wir waren 6 Mädchen). Alle hübsch! Da sieht man, was Vorurteile zu bedeuten haben! :lol: :lol:
Zuzu

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Gut Ravensberg
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Beitrag von Gut Ravensberg »

Ich mag Jürgen von Manger. Ich mag auch Herbert Knebel oder die Missfits.

Hätte es nicht einfach gereicht, zu sagen: Das ist nicht mein Fall?!?
Das Leben wird immer vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. (Selma Lagerlöf)

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Hat mir nicht gereicht. Gerade weil ich Respekt vor diesen Kerlen wie vor ihrem Berufsstand hatte und habe, miterleben zu müssen, wie so ein von Manger sie als tumbe Deppen weit über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus - hinstellte. Ähnlichen Regionalmasochismus habe ich in den 60ern in den tausend Bauerntheatern in Bayern erlebt.

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Mutti hat Spaß denkt Vati
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Beitrag von Mutti hat Spaß denkt Vati »

...na, jetzt wird`s aber langsam albern:

da er alles mit seiner persönlichen Meinung so wunderbar eloquent würzt, muss natürlich eine "Theo-logische" Meinung mit einigen Beleidigungen ("tumbe Deppen") untersetzt werden. Das macht auch den Unterschied zu "von Manger" aus. Dieser sang mal so schön:

"Watte nich selbers weiß, dat musse Dich erlären!"

Theo hingegen weiß schon alles!

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

Ich bin ich überzeugt davon, dass Jürgen von Manger sich köstlich über die hier geäußerte Kritik an dem Benehmen seiner Kunstfigur Adolf Tegtmeier amüsiert hätte. :P
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Entweder hat mich Muttis Spaßmacher missverstanden oder er tut so. Ich habe niemand als tumben Deppen bezeichnet, vielmehr habe ich damit die Kunstfigur gemeint, die von Manger verkörperte. Dass Leute, die den Kohlenpott und die Kohlenpöttler nicht kannten, von so einem Vollidioten, den von M. verkörperte, auf hier ansässige, reale Menschen assoziieren ist doch klar wie dicke Tinte und ein Bärendienst für das Ansehen der Region.

Das war es dann von mir auch. Ich finde, es lohnt sich nicht, sich noch weiter mit diesem von Manger auseinanderzusetzen.

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