Sozialbetrug mit Schrottimmobilien?

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Interessante These. Nach längerer Überlegung hat sie mich als Hauptursache der Gelsenkirchener Schrottimmobilien allerdings nicht überzeugt. Meiner Meinung nach ist die strukturelle Arbeitslosigkeit – und nicht „irgendwelche Profithaie“ – der Hauptgrund für den hohen Leerstand und die Schrottimmobilien in Gelsenkirchen. Die Mieten in Gelsenkirchen sind im Bundesvergleich extrem niedrig. Mehrfamilienhäuser sind bei uns verhältnismäßig billig zu bekommen. Für krumme Geschäfte mit und auf dem Rücken von umgesiedelten Süd-Ost-Europäern sind Häuser in Gelsenkirchen damit sehr viel leichter zu missbrauchen, als anderswo in der Bundesrepublik.
Mechtenbergkraxler hat geschrieben: [...] Die Profithaie, die am Anfang der Misere stehen, sind den meisten Diskutanten kein Gedanke wert. Hier wäre auch der Gesetzgeber gefordert, das Verkommenlassen von Häusern in einer Wohnumgebung durch Zwang zu unterbinden. Entweder Erhalt oder Enteignung, wäre ein schönes Rezept. Wo Häuser renoviert und attraktiv gemacht wurden, gibt es keine Ballung von sozial inkompatiblen Leuten. Bei letzteren ist es mir schon früher egal gewesen, ob sie indisch oder deutsch aussehen. Den (blonden) ständig abends herum krakeelenden Nachbarn habe ich 3x hintereinander von der Polizei abholen lassen; dann hatte er es kapiert.

MK
Die Wirklichkeit sieht leider sehr viel komplizierter aus als Mechtenbergkraxler es skizziert hat. "Profithaie" als Ursache für verwahrloste Immobilien ist nur eine Möglichkeit von vielen. In Art 14 des Grundgesetzes ist der Rahmen für Enteignungen vorgegeben. Es gibt Gesetze bis zum Abwinken, die Anwendung finden. Die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen zeigt ein Vortrag mit Praxisbeispielen, den man beim Bundesverwaltungsamt herunterladen kann.
Bundesverwaltungsamt hat geschrieben:Umgang mit verwahrlosten Immobilien in der kommunalen Praxis -
Eine Veranstaltung des Bundesinstituts für Bau, Stadt und Raumforschung (BBSR) in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag (DST) - Köln, 03.02.2015
-> Leitfaden Verwahrloste Immobilien
Teil II: Die hoheitlichen Instrumente – Überblick, Steckbriefe, Praxisbeispiele
Aber wenn wir schon mal bei der Klärung der Frage sind, ob die Henne oder das Ei zuerst da waren, dann würde ich mich soweit aus dem Fenster hängen, dass letztlich fast jedes Problem auf noch ursprünglichere Ursachen zurückgeführt werden kann. In Gelsenkirchen ist die aus heutiger Sicht "ursprünglichste Ursache" für fast alle gegenwärtigen Probleme der Niedergang der Schwerindustrie und des Bergbaus.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat Gelsenkirchen aufgrund dessen fast ein Drittel seiner Einwohner verloren. Nun könnte man behaupten, wenn Arbeitsplätze verloren gehen, dann braucht man auch viel weniger Wohnraum, denn Menschen verhalten sich üblicherweise selbstverantwortlich und wollen ihre Lebensgrundlage so gut es geht selbst erarbeiten. Also ziehen Arbeitslose mittelfristig fort, dorthin wo es Arbeit gibt. Als Folge steigt das Wohnungsangebot, es entsteht Leerstand, die Mieten sinken aufgrund des größeren Angebots, es fehlen Mieteinnahmen und erzeugen so Renovierungsstaus, ... da haben wir schon das Problem. 125.000 Einwohner weniger ergeben jede Menge Leerstand in einer Stadt.
„Profithaie“ unter den Vermietern spielen in diesem Prozess wohl nur eine Nebenrolle.

Keine Arbeitsplätze, keine Bewohner, Häuser verfallen.

Konsequenterweise hätte also die Stadt Gelsenkirchen schon vor Jahren, als es nicht gelang neue Arbeitsplätze anzulocken, leergezogene Häuser nach und nach kaufen und abreißen müssen/sollen. Das wurde nicht in dem Maße getan, wie es in der Rückschau nötig gewesen wäre. Eigentümer enteignen kann der Staat nur, wenn er die Eigentümer angemessen entschädigt. Erstens war das Geld für solche Aktionen gar nicht vorhanden (es floss unter anderem Richtung Aufbau Ost). Zweitens wird der Abriss von Häusern durch eine Stadt als Zeichen der Selbstaufgabe gedeutet. Gesundschrumpfen gilt als Eingeständnis auf der Verliererseite zu stehen. Das wollen weder Oberbürgermeister, Parteien, Gewerkschafter, kommunale Organisationen noch der kaum vorhandene Mittelstand. Nur wenige Bürger können akzeptieren, dass vergangenes nicht wiederholt werden kann. Die "Industrie" war ja schon weg und spielte fortan nur noch in den Köpfen der Gestrigen eine Rolle. Also blieb, drittens, nur das Sozialsystem als "Rettungsanker" übrig.

Das Sozialsystem. Mobilitätsverhinderer oder -ermöglicher?
Wenn ein für sich selbst und seine Familie voll verantwortlicher Mensch seinen Arbeitsplatz verliert, dann war es früher selbstverständlich, dass er sich örtlich neu orientierte, wenn er nach ein paar Monaten nichts Passendes fand. So war es, als die große Landflucht einsetze, als die Industriegesellschaft entstand und auf Hochtouren lief. Die Menschen zogen der Arbeit hinterher um zu (über)leben. Dies war der einzige Einwanderungsgrund für Polen, Masuren, Schlesier vor dem 2. WK. Es war auch der alleinige Grund für Italiener, Spanier, Portugiesen, Türken, die in den 1960ern hierhin kamen. - Die Zeiten haben sich grundlegend geändert.

Während des Niedergangs der Industrie hofften viele, dass die Sozialsysteme sie so lange ernährten, bis neue Arbeitsplätze (auf wundersame Art aus dem Nichts) entstünden. Beliebt war der Verweis auf "die da oben", die das persönliche Glück zerstört und nun ein neues Glück aufbauen sollten. Gemeint waren "die Unternehmen" und "der Staat", also anonyme Gebilde, die nicht so richtig fassbar sind aber "auf jeden Fall die anderen". Die Überbeanspruchung des Sozialsystems durch strukturelle Dauerarbeitslosigkeit begann. Immer mehr Aufgaben entstanden, die vom Bund und dem Land ohne ausreichende Finanzierung an die Kommunen delegiert wurden. Am bisherigen Schlusspunkt dieser Fehlentwicklung steht im Falle Gelsenkirchens die EU-Süd-Ost-Erweiterung, also die Einwanderung ärmster Menschen aus Rumänien und Bulgarien, die nur aufgrund der deutschen Sozialgesetze stattfindet. Denn offene Arbeitsstellen sind kein Grund nach Gelsenkirchen zu ziehen. Es sind die vielen freien Wohnungen und eben das für Missbrauch anfällige Sozialsystem.

Denn nach relativ kurzer Zeit ist die Kommune des Wohnortes für so gut wie alles zuständig, was ein Mensch, der keinen auskömmlichen Job oder sonstige Einkünfte hat, zum Überleben benötigt. Was einst als solidarische Überlebenshilfe für Kranke und Arbeitslose erdacht und installiert wurde, erscheint heute fast wie ein natürlicher Grundanspruch auf Unterhalt, den jeder Mensch selbstverständlich geltend macht, sobald er sich durch welche Umstände auch immer zufällig oder geplant in einem der deutschen Bundesländer aufhält. Letztens hörte ich einen alten türkischen Mann sagen, dass der Staat "jedem ein Gehalt" zahle, der hier lebt. Ich denke, so verstehen viele Menschen, besonders die, die nicht aus Deutschland stammen, unser Sozialsystem. Ich will dieses individuelle Verhalten der Betroffenen gar nicht verurteilen. Es ist ja alles vollkommen legal.

Aber bedeutet legal auch legitim?
Darüber muss geredet werden! Denn darüber herrscht große Uneinigkeit in der Gesellschaft.
Wenn der Gesetzgeber die fehlenden Sozialsysteme in anderen EU-Staaten sowie das auseinanderklaffende Preisniveau zwischen Mittel- und Süd-Ost-Europa ernsthaft berücksichtigen würde und den Zuzug von EU-Bürgern nach Gelsenkirchen an Bedingungen knüpfte, die über die derzeitigen Voraussetzungen deutlich hinaus gingen, dann würden die kriminellen Strukturen rund um die Schrottimmobilien wieder austrocknen. Spätestens an diesem Punkt merkt man aber aufgrund des ausgeprägten Konjunktivs im Satzbau, dass wir uns längst im Kampf gegen Windmühlen und jenseits des Vorstellbaren befinden. Notwendige Korrekturen bei der Freizügigkeit werden in Zeiten des Brexit aus ideologischen Gründen von der EU ganz sicher nicht beschlossen.

Schlagworte oder echter Diskurs?
Die derzeitige Neigung in öffentlichen Diskussionen alles in einen Topf zu schmeißen, was nur im Weitesten mit dem Begriff „Ausländer“ zu tun hat, wird keine Lösung von speziellen, abgrenzbaren, lokalen Problemen zulassen. Grenzenlosigkeit hat Auswirkungen, die man im Vorfeld besprechen muss, damit nachher keiner sagen kann, diese Folgen hätte er nicht gekannt und er trüge keine Verantwortung für die entstandenen Probleme.
Der Zwischenruf bei der Bürgerversammlung in Horst (sinngemäß wiedergegeben) „Alle in einen Bus setzen und dahin zurückbringen, woher sie gekommen sind“, wurde als Fremdenfeindlichkeit bzw. Rassismus interpretiert.
Ich stimme diesen Totschlagargumenten nicht zu. "Rassismus" sagen manche, wenn sie die Mühe scheuen Dinge differenzierter zu betrachten. "Fremdenfeindlichkeit" kann man auch einem nervenden deutschen Nachbarn gegenüber empfinden, den man nicht namentlich kennt und nicht leider kann, warum auch immer. Oder wäre es in diesem Fall nur "Feindlichkeit" und damit etwas ganz anderes? Müssten also Nachbarn nur dann unbedingt akzeptiert werden, wenn sie aus einer anderen Kultur kommen? Machen dagegen deutsche Muttersprachler Radau, dann kann man sie guten Gewissens so behandeln, wie Mechtenbergkraxler es übllicherweise mit solchen Typen tut?

Fragen über Fragen
Mich treiben solche Fragen um.
- Hätten diese Menschen (also die frisch eingewanderten Sinti und/oder Roma aus Rumänien/Bulgarien) vor 10 Jahren hier leben können ohne einen Cent in der Tasche?
- Was ist der Mehrwert, der ideelle Schatz, das Besondere für die heutige Stadtgesellschaft von Gelsenkirchen ganz konkret, dass sie nun hier legal leben können?
- Welche vor 10 Jahren noch undenkbare aber wünschenswerte Errungenschaft bringt ihre Anwesenheit für die Stadt Gelsenkirchen?
- Was konkret ist es, was wir in Gelsenkirchen vorher nicht hatten, unbedingt benötigten und nun endlich vorfinden?
- Gibt es Belastungsgrenzen für eine Stadtgesellschaft?
- Falls ja, wie loten wir diese Grenzen aus?
- Sollten wir nicht weitere total verarmte Menschen, z.B. US-Amerikaner aus Detroit (Hautfarbe egal, Hauptsache bitterarm), nach Gelsenkirchen einladen um hier zu leben?
- Sollten diese Menschen hier ebenfalls auf Kosten der Sozialkassen leben können?
- Wäre es rassistisch, die verarmten Detroiter (Hautfarbe egal, Hauptsache bitterarm) nicht nach Gelsenkirchen umsiedeln lassen zu wollen?
- Gibt es absolute Armut oder ist Armut relativ?

Was geht?
Das Problem der Arbeitslosigkeit hat Gelsenkirchen noch nie während meiner gesamten Lebenszeit in den Griff bekommen. Seit ein paar Jahren ist die Stadt Gelsenkirchen zusätzlich mit einem „Armutsproblem aus Süd-Ost-Europa“ mitten in ihren Straßen, Schulen und Kitas konfrontiert. Die Kommune soll also die Angehörigen einer fremden, sehr verschiedenen Kultur ernähren, beherbergen, alphabetisieren, bilden, möglicherweise auch ausbilden für Jobs - die nicht existieren. Wir sprechen also nicht über ein paar Holländer, denen man mit einem kostenlosen städtischen Sprachkurs den Einstieg ins Ruhrgebiet erleichtern will, sondern von Menschen aus einer Kultur mit patriarchalen Strukturen, mit Denkmustern, die inkompatibel zu unserem GG sind, die also aus einer komplett anderen Welt hierhin gebracht wurden. - Es ist vollkommen unrealistisch anzunehmen, dass die Stadt Gelsenkirchen mit ihren limitierten Möglichkeiten, eingeschränkten Handlungskompetenzen und Bürgern diese neuen Aufgaben zusätzlich schultern kann. Und trotzdem machen alle weiter und doktern an den Symptomen herum?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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Bretterbude
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Beitrag von Bretterbude »

Lieber Herr Emscherbruch,

allergrößter Respekt vor Deiner so nüchternen wie zutreffenden Beschreibung und Analyse der Entwicklung insbesondere der letzten Jahre. Deine Ausführungen haben das Niveau einer wissenschaftlichen Abhandlung. Und genau diese Fragen die Du Dir stellst sind es, die so viele Menschen hier auch bewegen, mich eingeschlossen.

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Mechtenbergkraxler
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Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Emscherbruch hat geschrieben:Und trotzdem machen alle weiter und doktern an den Symptomen herum?
Lieber Emscherbruch,

ich habe ja schon immer Angst, dass meine Beiträge gelegentlich wegen Überlänge nicht gelesen werden, Du stellst aber wahre Rekorde hier auf, auch schon seit langem darin, Ressentiments hinter wissenschaftlich klingender (Pseudo?-)Neutralität zu verbergen. Wir unterscheiden uns in der Interpretation der Zustände grundlegend:
  • - Du führst aktuelle Einwanderung darauf zurück, dass Leute auch in den entlegensten Ländern Leute das deutsche Sozialsystem durchschauen und sich sagen, prima, dort kriegt man Geld ohne Arbeit; da muss ich unbedingt hin.
    - Ich führe jede Art von Einwanderung zu jeder Zeit darauf zurück, dass Wohlstandsgefälle Wanderung auslöst. Das war schon während der Völkerwanderung so. Deutschland ist – da ändern auch die desolaten Gelsenkirchener Zustände nichts dran – ein stinkreiches Land und Nigeria oder Syrien sind im Erleben des normalen Bewohners (!) dort bettelarme Länder. Hartz IV und ähnliche soziale Überversorgung hat kein Syrer und kein Nigerianer im Blick. Die gehen dorthin, wo die Leute reich sind und es Arbeit ohne Ende geben müsste. Nebenbei: Heute in der Zeitung werden 1,21 Mio offene Stellen gemeldet. Unser Dienstleistungsbereich ist völlig unterentwickelt. Es gibt tatsächlich Arbeit ohne Ende; dank Tarifpolitik aber gedeckelt und gegängelt. Hier könnte wunderbar angesetzt werden.

    - Du philosophierst, ob Migranten eine kulturelle Bereicherung darstellen. Und gibst auch sofort selbst die Antwort – in Frageform verklausuliert natürlich: „diese“ aktuellen Migranten sind keinerlei Bereicherung.
    - Ich erwarte dagegen keinerlei Bereicherung, sondern fleißige Hände, die ihr Glück selbst in die Hand nehmen wollen und unsere alternde und schrumpfende Gesellschaft und ihre offenen Stellen ausfüllen. Nirgendwo in der Welt gibt es eine idealistisch überhöhte Integration, sondern jede Migranten-Ethnie – so wie bei uns schon unter den Biodeutschen die sozialen Schichten – lebt mehr oder weniger separat (China-Town lässt grüßen). Per Gesetzesmacht muss nur einfach sicher gestellt werden, dass sich jeder an die Spielregeln hält, inkl. Sprachfähigkeit im Tagesgeschäft.

    - Du philosophierst, ob man Migrierwilligen ein Angebot zu kommen machen sollte. Und gibst (witziges Beispiel: der Downtown-Bewohner aus Detroit) auch schon wieder selbst die Antwort: Natürlich nicht
    - Mich interessiert die seltsame Eigenart unseres Landes eher nicht, nämlich Einwanderung über das Asylrecht zu steuern. Ein Migrant ist ein Migrant, und der möchte in aller Regel in einem Land, das Sicherheit und Arbeit anbietet, leben und arbeiten. Wer aus traumatisierender Umgebung stammt, möchte das noch eher und zielstrebiger. Wir brauchen ein gutes Einwanderungsgesetz, um Asyl wirklich nur noch auf Einzelfälle anwenden zu müssen.
Fazit: Legislative und Exekutive haben prinzipiell alle Mittel in der Hand, die paar Prozent Migranten aller Arten zu sozial kompatiblem Verhalten zu bringen und sie volkswirtschaftlich nützlich einzusetzen. Leute, die hier schon Sprachniveau B2 erreicht haben, wieder nach Hause zu schicken, nur weil sie irgendwelche dösigen Asylkriterien nicht erfüllen, ist absolut albern. Auch wenn Du auch das mit Deinen Schlusssätzen wohlgesetzt suggerierst.

Dem Drittel der ständig Unzufriedenen kannst Du gerne alle Ausländer aus den Augen bringen. Sie werden sich dann über Dicke, Leute mit polnischen Namen oder Brillenträger hermachen. Und sie werden auch immer eine Partei finden, die sie wählen können. Mobbing gab es schon zu meinen Schulzeiten. Wer sich damals über den Dicken und den Brillenträger hergemacht hatte, zeichnete sich in den eigentlichen Schulfächern nicht durch besondere Intelligenz aus.

MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Lieber Mechtenbergkraxler,
es gelingt mir einfach nicht, mich kürzer zu fassen...

Es gibt einen großen Gesprächsbedarf, wie mir scheint und bin darum sehr dankbar, dass du deinen Text geschrieben hast. Er ist wie eine Blaupause eines typischen Gesprächsverlaufs, den ich immer wieder erlebe. Ich nehme deine Bemerkung, ich würde „Rekorde hier auf[stellen], auch schon seit langem darin, Ressentiments hinter wissenschaftlich klingender (Pseudo?-)Neutralität zu verbergen.“ mit Humor. Das blöde an Foren ist, dass man den Menschen nicht wirklich begegnet. Man kann weder Stimme noch Mimik wahrnehmen und deshalb, je nach eigener Stimmung, leicht dazu neigen, das Bild, was man sich von seinem Gegenüber gar nicht machen konnte, trotzdem als echt zu empfinden. Nun kann man das Beschreiben von Problemen leicht mit der Meinung des Schreibers verwechseln oder etwas durcheinanderbringen. - Kaum fehlt das Analoge, schon spielt das Digitale uns einen Streich. – (Melde dich einfach mal per PN, falls du in der Gegend bist. Vielleicht können wir das Analoge nachholen und entdecken mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen zwischen uns. Das halte ich nämlich für sehr wahrscheinlich.)

Zum Grund meiner Antwort:
In meinen Beiträgen in diesem Fred geht es ausschließlich um das Thema "Sozialbetrug mit Schrottimmobilien" und deshalb zwangsläufig auch nur um die darin verwickelten Menschen aus Südosteuropa. Sie kommen fast ausschließlich aus Rumänien und Bulgarien und sind EU-Bürger. Sie sind eine sehr gut abgrenzbare Gruppe, die in Gelsenkirchen und in wenigen anderen Städten aufgrund besonderer lokaler Begebenheiten diverse große und kleine Probleme verursachen. Gelsenkirchen nimmt also eine Sonderstellung in Deutschland ein und wird mit Problemen belastet, die die allermeisten anderen deutschen Städte nicht haben.

Alles andere zum Thema „Einwanderung“ darüber hinaus, auf das du, lieber Mechtenbergkraxler, eingegangen bist, gehört – Entschuldigung, wenn ich das so schreibe - nicht hier hin. Es lenkt von dem klar umrissenen Problem ab und führt ins Ungefähre, sodass schließlich alles wieder in einem Topf landet und einfache Lösungen propagiert werden. Es gibt aber keine einfachen Lösungen. Ich schreibe hier in diesem Fred also weder über Kriegsflüchtlinge noch über politisch oder religiös Verfolgte. Auch sogenannte "Armutsflüchtlinge" (also Menschen, die aus diversen Gründen hierhergekommen sind, keine EU-Bürger sind und keine finanziellen Mittel zur eigenen Existenzsicherung in Europa mitgebracht haben) sind nicht Gegenstand der Betrachtungen in diesem Fred. Die hochqualifizierten Nicht-Europäer, die mit Arbeitsverträgen ausgestattet einwandern, sind auch nicht das Thema.

Ich unterscheide zwischen den genannten Gruppen von Menschen ganz bewusst. Man muss das meiner Meinung nach unbedingt tun, wenn man den Personengruppen gerecht werden will, denn die Gruppe werden rechtlich unterschiedlich behandelt und sie haben auch unterschiedliche Erwartungen an uns! Wenn wir nicht (endlich anfangen) zwischen diesen Gruppen klar zu unterscheiden, werden wir überhaupt keine Lösungen finden.

"Alle rein" oder "Alle raus" sind beides extremistische Positionen, die unser Land und unsere Gesellschaft jede auf ihre Art beschädigt. Wir brauchen eine Vielfalt an Lösungsansätzen, die den Menschen der verschiedenen Gruppen gerecht werden.

Ich stelle offene Fragen, die mir beim Nachdenken gekommen sind. Ich stelle Fragen, die für mich fast alle ungelöst sind. Bei vielen Dingen bin ich ziemlich ratlos, bei etlichen bin ich ahnungslos. Zu anderen hätte ich Lösungsansätze. Fragen dienen mir dazu, mich selbst und andere besser zu verstehen. Wenn Menschen mehr Fragen stellen würden, dann lernten wir einander zuzuhören, wir lernen uns zu verstehen, könnten gelassener miteinander reden, könnten voneinander lernen, gemeinsam nachdenken und nachsinnen. Es entstünden begründbare Überzeugungen, sowie Lösungsansätze. Es entstünde gesellschaftliche Orientierung.
Mechtenbergkraxler hat geschrieben: - Du führst aktuelle Einwanderung darauf zurück, dass Leute auch in den entlegensten Ländern Leute das deutsche Sozialsystem durchschauen und sich sagen, prima, dort kriegt man Geld ohne Arbeit; da muss ich unbedingt hin.
Nein, das tue ich nicht. Ich zitierte z.B. einen Türken, der das deutsche Sozialsystem mit einem Gehalt verglich, nachdem er einst hier lebte und nun wieder in der Türkei ist. Ich erwähnte die Kriminellen, die das Sozialsystem missbrauchen und sich besser mit dem Gesetzeswerk auskennen, als du und ich zusammen.
Bitte unbedingt das WDR 5 Radio-Feature über dieses Thema anhören (der Link steht irgendwo in diesem Fred - glaub ich), in denen die Versprechungen geschildert werden, mit denen die Menschen aus Rumänien und Bulgarien angelockt werden.
Mechtenbergkraxler hat geschrieben: - Du philosophierst, ob Migranten eine kulturelle Bereicherung darstellen. Und gibst auch sofort selbst die Antwort – in Frageform verklausuliert natürlich: „diese“ aktuellen Migranten sind keinerlei Bereicherung.
Das ist ein ganz großes Missverständnis.
Ich spreche nicht allgemein von Migranten, sondern von jener speziellen Gruppe aus Südosteuropa in Gelsenkirchen. Meine Fragen sind weder verklausuliert noch suggestiv. Die Fragen stellen sich automatisch, sobald man einmal bewusst die Perspektive der Stadtgesellschaft von Gelsenkirchen einnimmt. Ohne Perspektivwechsel kein Erkenntnisgewinn.

Also: Welche positiven und welche negativen Auswirkungen hat die neue Situation aktuell auf die Stadt und ihre Bürger? Das ist die erste Frage, die sich in allen Dingen immer stellt, wenn sich Veränderungen in der Stadt ergeben haben.

Übrigens: Solange du eine (auf die Zukunft hoffende) Perspektive für ganz Deutschland einnimmst, kommst du zu ganz anderen Schlussfolgerungen. Ich lese bei dir von Vollbeschäftigung und fehlenden Arbeitskräften. Ist das in GE so? Fehlen hier Arbeitskräfte? Nein! Also führt eine „Deutschland-Perspektive“ zu eklatanten Fehlschlüssen. Das scheint mir auch das Problem der Bundesregierung zu sein, wenn einzelne Städte mit besonderen Situationen um besondere Hilfe bitten.

Ich lese deinen Vorschlag von Dienstleistungen am unteren Rand des Lohnniveaus. Dieser Vorschlag konkurriert in GE möglicherweise mit dem (lange geforderten) sozialen Arbeitsmarkt. Es wäre der Beginn eines Verteilungskampfes zwischen EU-Zuwanderern und heimischen Langzeitarbeitslosen. Nun zur Höhe der Entlohnung von Dienstleistungen, die es bislang nicht gibt: Mindestlohn oder sogar darunter? Wären "billige" Handlanger aus dem Armenhaus der EU in Gelsenkirchen etwas, was der Stadt guttun würde? Oder gäbe es zusätzliche Konflikte?

Betrachten wir deinen Vorschlag aus einer weiteren Perspektive: Sinti und Roma waren einst Opfer der Nazis. Ein vermintes Feld also, wenn Niedriglöhne und einfachste Tätigkeiten für Sinti und Roma als Lösung des Problems angeboten würden. Lieber Mechtenbergkraxler, aus der Nazi-Schublade kämst du mit so einem Vorschlag bei einigen Leuten nicht mehr heraus.

Also: Was ist denn nun für Gelsenkirchen an positiven Effekten entstanden, als die Betrugswelle mit den Schrottimmobilien anfing? Die negativen Dinge kennen wir alle. Vielleicht habe ich viele andere, positive Dinge einfach noch nicht wahrgenommen. - Deshalb fragte ich nach und nicht, weil ich eine Antwort unterschieben wollte. Mich interessiert wirklich, welche guten Gründe den GGlern einfallen könnten und warum Gelsenkirchen als Stadtgesellschaft Ressourcen, Zeit, Kraft und Finanzen unbedingt dafür investieren sollte.

Mir sind die Anstrengungen der Stadt bekannt, z.B. in einem umgebauten Wohnmobil die Straßenkinder aufzusammeln. Eine mobile KITA, in der diese Kinder zum ersten Mal in ihrem Leben malen oder basteln können. Mir sind bei dem Bericht der Aktuellen Stunde im WDR Fernsehen vor längerer Zeit die Tränen in die Augen gekommen. Am liebsten würde ich (das meine ich im Ernst) allen diesen Kindern eine wunderbare Zukunft aufbauen. Allen! - Hier haben wir das nächste Problem: Ist es realistisch, dass Allen so geholfen werden kann, dass tatsächlich weitgehend Alle in unserer Gesellschaft ihren Platz finden könnten? Oder muss man zwangsweise wieder Kapazitätsgrenzen beachten, weil ansonsten andere Kinder zu wenig bekämen und damit die Anstrengungen der Stadt wirkungslos verpufften?
Was ist mit der Verantwortung der Eltern? Sie benötigen ebenfalls Helfer, sind nicht selten hoffnungslos überfordert. Schon mal einen Bericht darüber gelesen, was die Sozialarbeiter bei ihrer Unterstützung der Eltern so erleben? Nein? Unbedingt nachholen! (Ein Gespräch mit den Mitarbeiterinnen der Arche in Herne-Wanne wäre dazu auch geeignet, wenn man über den Tellerrand unserer Stadt schauen möchte.)
Mechtenbergkraxler hat geschrieben: - Ich erwarte dagegen keinerlei Bereicherung, sondern fleißige Hände, die ihr Glück selbst in die Hand nehmen wollen und unsere alternde und schrumpfende Gesellschaft und ihre offenen Stellen ausfüllen. Nirgendwo in der Welt gibt es eine idealistisch überhöhte Integration, sondern jede Migranten-Ethnie – so wie bei uns schon unter den Biodeutschen die sozialen Schichten – lebt mehr oder weniger separat (China-Town lässt grüßen). Per Gesetzesmacht muss nur einfach sicher gestellt werden, dass sich jeder an die Spielregeln hält, inkl. Sprachfähigkeit im Tagesgeschäft.
Diese Erwartung ist unrealistisch, wenn wir die spezielle Gruppe betrachten. Es tut mir leid, aber Kenntnis über die mit unserer Gesellschaft inkompatiblen kulturellen Selbstverständlichkeiten und über die patriarchalischen Herrschaftsstrukturen in den zugereisten Familien, scheint zur Beurteilung der Situation zu fehlen. Es gibt - das nur nebenbei - auch kein Gesetz, welches EU-Einwanderern vorschreiben könnte, dass sie die deutsche Sprache lernen müssten, wenn sie dauerhaft hier leben wollen. Die zugezogenen bzw. angelockten Leute waren in ihrer Heimat ohne Arbeitsperspektive und sie haben in GE auch kaum eine Perspektive "anzupacken". Sie sind nicht selten „erwachsene Analphabeten“. Sie werden auch mit 1:1 Intensivbetreuung kaum eine Chance haben, eine Ausbildung nach deutschen Standards zu absolvieren um Facharbeiter zu ersetzen, die in Rente gehen wollen. Wenn heute "wenige" Ungelernte mit Minilöhnen kaum ein auskömmliches Rentenniveau nach Jahrzehnte langer Arbeit erreichen, wie viele Ungelernte mit Minilöhnen sollen denn dann die Rente der "Normalverdiener" sichern können? Dazu würde ich gerne einmal eine konkrete Beispielrechnung sehen. Das Argument wird nämlich immer wieder gebracht ohne Nachweis der Richtigkeit.
Mechtenbergkraxler hat geschrieben: - Du philosophierst, ob man Migrierwilligen ein Angebot zu kommen machen sollte. Und gibst (witziges Beispiel: der Downtown-Bewohner aus Detroit) auch schon wieder selbst die Antwort: Natürlich nicht
Nein, ein weiteres großes Missverständnis. Ich suchte lediglich nach einer Vergleichsgruppe, die weder aus Europa noch aus der 3. Welt stammt und ebenfalls Not leidet. Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, ob ich die Einwanderung dieser Menschen (z.B. Arme, die aus einem reichen Land kommen) anders beurteilen würde, als unsere EU-Süd-Ost-Einwanderer, die nicht nur arm sind, sondern dazu aus einem armen Land kommen. [Die Formulierung "einladen" war unglücklich gewählt und sollte nur beschreiben, dass diese Gruppe (arme Detroiter) in meinem Gedankenexperiment dieselben Privilegien wie EU-Bürger genießen sollten.] Gesetze und Bestimmungen dazu.

Wenn man nämlich der Meinung wäre, es gäbe einen Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen von armen Menschen, die einen hätten aufgrund irgendeines Unterschieds das Recht zu kommen, nicht jedoch die anderen, dann käme man eigenen unbewussten Beurteilungsmaßstäben auf die Schliche.
Mechtenbergkraxler hat geschrieben: - Mich interessiert die seltsame Eigenart unseres Landes eher nicht, nämlich Einwanderung über das Asylrecht zu steuern. Ein Migrant ist ein Migrant, und der möchte in aller Regel in einem Land, das Sicherheit und Arbeit anbietet, leben und arbeiten. Wer aus traumatisierender Umgebung stammt, möchte das noch eher und zielstrebiger. Wir brauchen ein gutes Einwanderungsgesetz, um Asyl wirklich nur noch auf Einzelfälle anwenden zu müssen.
Ich stimme dem im Wesentlichen zu, nämlich dass ein Einwanderungsgesetz fehlt.

Aber auch dieses Thema passt nicht in diesen Fred! Es sei denn, das Einwanderungsgesetz sollte deiner Meinung nach das geltende Recht für EU-Bürger ebenfalls grundlegend ändern, was sehr unwahrscheinlich erscheint.
Mechtenbergkraxler hat geschrieben: Fazit: Legislative und Exekutive haben prinzipiell alle Mittel in der Hand, die paar Prozent Migranten aller Arten zu sozial kompatiblem Verhalten zu bringen und sie volkswirtschaftlich nützlich einzusetzen. Leute, die hier schon Sprachniveau B2 erreicht haben, wieder nach Hause zu schicken, nur weil sie irgendwelche dösigen Asylkriterien nicht erfüllen, ist absolut albern. Auch wenn Du auch das mit Deinen Schlusssätzen wohlgesetzt suggerierst.
Ich betrachte wieder nur unsere spezielle Personengruppe und behaupte, die Stadt Gelsenkirchen hätte längst für alle Betroffenen zufriedenstellende Regelungen gefunden und die vorgesehenen und wirksamen Schritte in die Wege geleitet, wenn "prinzipiell alle Mittel" zur Verfügung stünden. Das ist aber nicht der Fall. Es fängt bei den fehlenden finanziellen Mitteln an und geht bei einem fehlenden „Heer“ bestehend aus Pädagogen, Erziehern und Sozialarbeitern weiter, die so einen Prozess begleiten müssten. Lösen sich die kriminellen Strukturen dann von alleine auf? Wohl kaum. Also werden noch mehr Ordnungskräfte, Fahnder, Polizisten gebraucht?

Schon kommen die nächsten Fragen in mir hoch:
Ist es legitim erwachsene Menschen mehr oder weniger "erziehen" zu wollen, damit sie mit dem Rest der Bevölkerung zusammenleben können?
Und was bedeutet dein Vorschlag "nützlich einsetzen“ konkret für die Stadt Gelsenkirchen?
Ich bekomme jedes Mal Beklemmungen, wenn ich solche Dinge zu Ende denke, die von lieben, netten Menschen in bester Absicht formuliert werden, lieber Mechtenbergkraxler. Wer möchte in so einer Gesellschaft leben, in der andere sagen wie man zu leben hat, damit man "nützlich" wird? Entspricht so eine Vorstellung unserer Grundordnung? Ich weiß es nicht.
Mechtenbergkraxler hat geschrieben: Dem Drittel der ständig Unzufriedenen kannst Du gerne alle Ausländer aus den Augen bringen. Sie werden sich dann über Dicke, Leute mit polnischen Namen oder Brillenträger hermachen. Und sie werden auch immer eine Partei finden, die sie wählen können. Mobbing gab es schon zu meinen Schulzeiten. Wer sich damals über den Dicken und den Brillenträger hergemacht hatte, zeichnete sich in den eigentlichen Schulfächern nicht durch besondere Intelligenz aus.

MK
Diesen letzten Absatz und den Kontext zum Thema verstehe ich leider nicht.

Es würde mich freuen, wenn im Folgenden tatsächlich nur noch jenes spezielle Problem in diesem Fred zur Sprache käme. – Und natürlich erhebt mein Geschreibsel nicht den Anspruch wissenschaftlichen Kriterien zu genügen; es ist eher nur ein viel zu lang geratenen Forenbeitrag.

Herzliche Grüße ins Exil
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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Bretterbude
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Beitrag von Bretterbude »

Ich habe die Ausführungen von Emscherbruch wiederum mit großem Interesse gelesen, ebenso wie die Ausführungen von Mechtenbergkraxler vorher (diese habe ich sogar mehrfach aufmerksam durchgelesen). Mir stellte sich dann hinsichtlich des von Mechtenbergkraxler angegebenen Wohnortes "im Exil" urplötzlich die Frage, in wieweit Mechtenbergkraxler die durch die in den letzten Jahren aus Bulgarien und Rumänien nach Gelsenkirchen zugezogenen Menschen veränderte Situation persönlich kennt. (Ich kann diese Fragestellung persönlich nicht beurteilen und will an dieser Stelle auch nichts sugerrieren, mir drängte sich einfach diese Frage auf) Und ich meine nicht nur das sich oberflächlich bietende Bild z. B. in der Innenstadt, oder z. B. in Bulmke-Hüllen. Nein ich meine insbesondere das Mikroklima in unmittelbarer Nähe zu solchen Häusern (oder sogar ganzen Häusergruppen), die überwiegend durch besagte eingewanderte Familien aus Südosteuropa bewohnt werden. Ich kenne persönlich einige Leute, die diese unmittelbaren Erfahrungen machen oder machen mussten. Und ich bin selbst auch oft genug durch bestimmte Straßen gelaufen, um mir selbst ein Bild zu verschaffen, zumindest einen oberflächlichen Eindruck. Aus der Distanz betrachtet (was viele Leute leider tun) ist die Gefahr, den üblichen Klischees zu unterliegen leider recht groß. Und das gilt sowohl für die Ablehnung als auch für die Befürwortung. In die Tiefe von persönlichen Beziehungen bin ich nicht vorgedrungen. Aber was ich so wahrnehmen konnte, lässt bei mir persönlich nur den Schluss auf völlige Inkompatibilität zu dem hier im gesellschaftlichen Konsens allgemein anerkannten Sozialverhalten zu. Natürlich sehe ich auch andere (geographisch oder religiös definierte) Personengruppen oder auch viele Einzelpersonen in dieser Inkompatibilität, aber das ist nicht das Thema dieses Freds, wie Emscherbruch schon so treffend beschrieb.

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Bretterbude
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Beitrag von Bretterbude »

Bretterbude hat geschrieben:[…] Als ein Beispiel nicht vermittelbarer Realitäten sehe ich beispielsweise die Geschichte mit dem Kindergeld nach deutschen Maßstäben (sprich Summen in Bar) für nicht in Deutschland lebende Kinder von nichtdeutschen aber in Deutschland lebenden EU-Bürgern an. Für mich nicht vermittelbar. Gesetz falsch. […]
Gerade eben bei T-Online.de
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... kordzahlen -staedte-schlagen-alarm-kindergeld-fliesst-ins-ausland.html

Passt wie maßgeschneidert zu unserer Diskussion, mit Bezug zum Thema Schrottimmobilien und Sozialbetrug.

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Minchen
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Beitrag von Minchen »

https://www.welt.de/politik/deutschland ... enger.html

Ebenso auf Welt.de: 19.000 Roma aus Rumänien und Bulgarien in Duisburg, Schrottimmobilien.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

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Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Bretterbude hat geschrieben:Ich habe die Ausführungen von Emscherbruch wiederum mit großem Interesse gelesen, ebenso wie die Ausführungen von Mechtenbergkraxler vorher (diese habe ich sogar mehrfach aufmerksam durchgelesen). Mir stellte sich dann hinsichtlich des von Mechtenbergkraxler angegebenen Wohnortes "im Exil" urplötzlich die Frage, in wieweit Mechtenbergkraxler die durch die in den letzten Jahren aus Bulgarien und Rumänien nach Gelsenkirchen zugezogenen Menschen veränderte Situation persönlich kennt.
Ihr könnt ganz beruhigt sein, ich stamme aus dem gut-proletarischen Rotthausen, war beruflich bis vor kurzem fast jede Woche in Gelsenkirchen. Meine Verwandten und Freunde wohnen nicht in Buer sondern „mittendrin“, und auch die sehe ich immer wieder mal. Habe außerdem viele Jahre in einer Industriestadt außerhalb NRW gearbeitet, so dass mir Sinti-Roma-bewohnte Häuser und deren Hinterhöfe und das Umfeld absolut bekannt sind. Ich gehöre eigentlich zu den wenigen hier, die fundiert und emotionsfrei, weder als Gut- noch als Schlechtmensch, eine Meinung zum Problem und zur Problemlösung haben. Und meine Meinung ist geprägt aus meiner Zeit im Blaubuchsenviertel einer Nachbarstadt, wo ich absolut emotionslos die Polizei gerufen habe, wenn es mir zu bunt wurde.

Was mich stört, und – lieber Emscherbruch – genau das wollte ich mit dem letzten Absatz ausdrücken, sind die Schwadronierer, die z.B. in der Ostzone wohnen und noch nie einen Sintiroma gesehen haben, aber ihn deshalb „remote“ hassen, weil er indisch aussieht und nicht blond und blauäugig ist. Wenn ich neben einem Sintiroma wohnen würde und seine Familie die Spielregeln der Gesellschaft nicht beachtet, hätte der auch täglich die Polizei, das Gesundheitsamt und das Ordnungsamt am Hals. Aber nicht weil er Sintiroma ist, sondern weil er sich nicht an die Regeln hält. So wie mein Nachbar „Heinzchen“, seinerzeit, blond und blauäugig. Ich bin im übrigen ein strikter Anhänger der „Broken Windows Theorie“ (guckt ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Broken-Windows-Theorie ). Aber als Mensch, wie 80 % aller Gelsenkirchener mit Migrationshintergrund i.w.S., habe ich keinerlei Abneigung gegen Migranten aller Art. Und die schimmert mir hier in viel zu vielen Beiträgen durch. Ruhestörer, Schrottimmobilienspekulanten, Fußball-Hooligans und Müll-Messis kann man - hautfarbenunabhängig - gerne nach Sachsen abschieben; da habe ich kein Problem mit.

Gelsenkirchen ist im Teufelskreis angekommen: Industrierückgang, Verlust von Arbeitsplätzen und Bevölkerung, Leerstand, billige Mieten, und dadurch die Magnetwirkung auf arme Socken. Ohne einen Finanzausgleich zwischen reichen und armen Kommunen wird Gelsenkirchen es nicht schaffen, wieder auf die Beine zu kommen. Dass GE einen der höchsten Gewerbesteuerhebesätze hat, nur weil es so klamm ist, ist ein Witz.

MK
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Bretterbude
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Beitrag von Bretterbude »

Emscherbruch hat geschrieben:Lieber Mechtenbergkraxler,[…] und entdecken mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen zwischen uns. Das halte ich nämlich für sehr wahrscheinlich.) […]
Sieht ganz danach aus, das mit den Gemeinsamkeiten. Und das letzte Posting von Mechtenbergkraxler offeriert auch durchaus viele Gemeinsamkeiten zu meiner Sichtweise der Dinge.
Mechtenbergkraxler hat geschrieben:[…] Ohne einen Finanzausgleich zwischen reichen und armen Kommunen wird Gelsenkirchen es nicht schaffen, wieder auf die Beine zu kommen. [...]
So sieht es leider aus, Gelsenkirchen KANN es auch bei aller eigenen Anstrengung aus eigener Kraft NICHT schaffen. Damit meine ich die hier in diesem speziellen Fred angesprochenen Probleme. Gilt aber natürlich auch für viele andere Probleme

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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Heute wieder Kontrolle von Schrottimmobilien, u.a. auch Markenstr. 44, wo letzte Woche diese Folklorefestspiele stattfanden.
Aber auch z.B. in der Schonnebecker Str. 19. Das Haus kenne ich, sogar Leute, die darin wohnen, Rentner. Was die Kontrolle der Häuser außer dem in der Markenstraße ergeben hat, steht nicht in der Pressemitteilung.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/51056/4030763
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Wie ich befürchtet hatte. Ein Minenfeld.
Spiegel Online vom 09.08.2018 hat geschrieben:Sinti und Roma kritisieren Duisburger Oberbürgermeister scharf
Duisburgs Oberbürgermeister Link spricht von einer Migration in die Sozialsysteme: Schlepper würden Sinti und Roma nach Deutschland bringen. Die Äußerungen sorgen für Empörung.

[...] Der Oberbürgermeister bezog sich damit offenbar weniger auf Angehörige der besagten Minderheit, sondern eher pauschal auf Zuwanderer aus Osteuropa. Denn in Deutschland leben Zehntausende gut integrierte Sinti und Roma, deren Familien schon seit mindestens 150 Jahren hier heimisch sind. Viele verleugnen in der Öffentlichkeit, dass sie der Minderheit angehören, weil sie Diskriminierungen fürchten.[...]

[...] Derzeit lebten rund 19.000 Menschen aus Rumänien und Bulgarien in Duisburg, sagte der Duisburger OB. Im Jahr 2012 waren es laut Link noch 6000 gewesen. Die Nachbarn fühlten sich "nachhaltig gestört durch Müllberge, Lärm und Rattenbefall".

Genau diese Verbindung von "Rattenproblem" und Vorwürfen gegen die gesamte Minderheit mache Sinti und Roma zur Zielscheibe potentieller Gewalt, sagte Rose. "Dies ist eine Einladung an rechtsextremistische Gewalt." Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma werde im Gespräch mit Parlament und Bundesregierung über die Einrichtung einer "Unabhängigen Expertenkommission Antiziganismus" die Äußerungen des Duisburger SPD-Bürgermeisters zum Anlass nehmen, "konkrete Aufklärung zu leisten und entsprechende Handlungsempfehlungen zu geben".

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 22392.html
Hier das Statement des Zentralrates, aus dem der Spiegel zitiert:
Zentralrat der Sinti und Roma hat geschrieben: Kindergeld: Zentralrat Deutscher Sinti und Roma kritisiert Duisburgs SPD-Oberbürgermeister Link scharf
Romani Rose fordert Erklärung des Duisburger SPD-Oberbürgermeisters zu seinen Äußerungen über Kindergeldzahlung an EU-Ausländer: „Hier werden rassistische Stereotype gezielt benutzt, um Sündenböcke zu produzieren – selbst auf die Gefahr von Gewaltanschlägen hin“.

Mit scharfer Kritik reagiert der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, auf Äußerungen des SPD-Oberbürgermeisters von Duisburg, der die aktuellen Zahlen der Bundesregierung zur Überweisung von Kindergeld in andere Länder der Europäischen Union zum Anlaß nahm, auf die Situation in Duisburg aufmerksam zu machen.

„Selbstverständlich muß gegen jede Form des Betrugs ermittelt werden, und ebenso selbstverständlich muß jeder Mißbrauch von Leistungen unterbunden werden. Dies muß ohne Ansehen der Person geschehen, entsprechend den Vorgaben unseres Rechtsstaates. In diesem Kontext aber durch eine gezielte, an der Abstammung festgemachte Kennzeichnung die Angehörigen der Minderheit zur alleinigen Ursache dieses Problems zu machen, steht in der Tradition der Herstellung von Sündenböcken und birgt, gerade jetzt, die Gefahr von Gewalt gegen Sinti und Roma in Deutschland“, erklärte Romani Rose.


Es sei darüber hinaus ein Kennzeichen zutiefst rassistischer Bilder, wenn der Duisburger Oberbürgermeister erst kriminelle Schlepperbanden verantwortlich macht, die „Sinti und Roma“ nach Duisburg bringen würden [Der Duisburger OB zeigt sich hier wenig informiert : Sinti leben seit über 600 Jahren im deutschen Sprachraum; weder in Bulgarien noch Rumänien gibt es Sinti], und er dann erklärt : „“Ich muss mich hier mit Menschen beschäftigen, die ganze Straßenzüge vermüllen und das Rattenproblem verschärfen. Das regt die Bürger auf.“ Genau diese Verbindung von „Rattenproblem“ und Vorwürfen gegen die gesamte Minderheit mache Sinti und Roma zur Zielscheibe potentieller Gewalt. Einzelne Medien, wie zum Beispiel ntv, nehmen diese Hinweise auf, wenn sie kommentieren, daß „Bürger vor Ort zunehmend gegen die Entwicklungen und möglichen Sozialbetrug“ aufbegehren. „Dies ist eine Einladung an rechtsextremistische Gewalt“, so Rose.

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma wird im Gespräch mit Parlament und Bundesregierung über die Einrichtung der „Unabhängigen Expertenkommission Antiziganismus“ die Äußerungen des Duisburger SPD-Bürgermeisters zum Anlaß nehmen, konkrete Aufklärung zu leisten und entsprechende Handlungsempfehlungen zu geben. Hierzu gehört insbesondere, daß Hausbesitzer, die – wie in Duisburg – ihre Immobilien zu Wuchermieten an Menschen aus anderen Ländern vermieten – und die Miete direkt von den Behörden auf ihr Konto überwiesen bekommen, zur Verantwortung gezogen werden. Die betroffenen Familien sind nach Auffassung des Zentralrates tatsächlich die Opfer von kriminellen Banden, deren Hintermänner in der Regel deutsche Staatsbürger sind. Beispiele aus Bremerhaven oder Plauen zeigen, daß die systematische Ausbeutung dieser Familien – von Wuchermieten über Scheinarbeitsverträge und ausbeuterischer Leiharbeit weiter unter den gesetzlichen Mindestlöhnen – in vielen Städten ein Problem darstellt. Es sei aber die Aufgabe der Städte und deren Oberbürgermeister, hier dem Mißbrauch des Eigentums, sprich der Vermietung von Schrottimmobilien, konsequent entgegenzutreten und für alle Bürger – und eben auch in Duisburg – für angemessenen Wohnraum zu sorgen, statt mit rassistischen Einlassungen Stimmung gegen Minderheiten zu schüren. [...]

http://zentralrat.sintiundroma.de/kinde ... nk-scharf/
So erfahre ich nebenbei, dass keine Sinti zugewandert seien, sondern (so wäre die Logik) nur Roma. Die Ängste von Herrn Rose vor Anschlägen sind zu 100% nachvollziehbar. Vieles, was er schreibt, trifft zu. Dass die Städte wieder den schwarzen Peter zugeschoben bekommen, empfinde ich allerdings als dreist. Es fehlt mir ein Punkt, der vollkommen unter den Tisch fällt: die Kritik am inakzeptablen Verhalten der zugereisten Roma - Fehlanzeige.

Wieder eine Chance zur Verständigung verpasst.

Ich frage mich gerade: Wären die deutschen Roma nicht die am besten geeigneten Vermittler und Sozialarbeiter, um ihren entfernten Verwandten die ortsüblichen Gepflogenheiten näherzubringen? Weiß jemand, ob die Stadt Gelsenkirchen Know-How und Unterstützung aus diesem Personenkreis bekommt?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

OB Baranowski wird vor einer Stunde von der WAZ hinter der Bezahlschranke zitiert:

Appell an Bundes- und Landesregierung

„Wir haben im Ruhrgebiet kein Problem damit, Menschen aus anderen Ländern willkommen zu heißen. Wir haben aber ein Problem damit, wenn wir das Gefühl haben, abgezockt zu werden. Und auch damit, die Probleme auszubaden, die von anderen in die Welt gebracht oder zumindest in Kauf genommen werden“ betont der OB und fragt sich, „warum Gelsenkirchener Steuerzahler für die misslungene Integration in die EU zahlen müssen?“
https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 52615.html
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Emscherbruch hat geschrieben:...
Ich frage mich gerade: Wären die deutschen Roma nicht die am besten geeigneten Vermittler und Sozialarbeiter, um ihren entfernten Verwandten die ortsüblichen Gepflogenheiten näherzubringen? Weiß jemand, ob die Stadt Gelsenkirchen Know-How und Unterstützung aus diesem Personenkreis bekommt?
Ich weiß es nicht, habe aber den Eindruck, dass es da nicht wirklich Berührungspunkte gibt. Der Unterschied zwischen unseren einheimischen Sinti und den neuen Roma ist vermutlich etwa so groß wie der zwischen den übrigen Deutschen und den neuen Roma.
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heen
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Beitrag von heen »

Emscherbruch hat geschrieben:OB Baranowski wird vor einer Stunde von der WAZ hinter der Bezahlschranke zitiert:

...
Hier der OB ohne Schranke und im Wortlaut https://www.gelsenkirchen.de/de/_meta/a ... oeren-link

Mücke
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Beitrag von Mücke »

Auf eine EU-Regelung kann unser OB lange warten.
Die Kindergeldproblematik könnte man für Deutschland so anfassen:
Für das 1.Kind 225 € und dann bis zum 5.Kind immer weniger Geld.
Ab dem 6.Kind nichts mehr.

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