80 Jahre Groß Gelsenkirchen

Alles, was es sonst noch zu bequatschen und zu begucken gibt.

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Heinz O.
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80 Jahre Groß Gelsenkirchen

Beitrag von Heinz O. »

Am 1. April 1928, wurde sie besiegelt: Die Vereinigung der beiden Großstädte Buer und Gelsenkirchen sowie der Landgemeinde Horst zur neuen Stadt Gelsenkirchen-Buer.

also: 80 Jahre ist es schon her.
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pito
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Re: 80 Jahre Groß Gelsenkirchen

Beitrag von pito »

Heinz O. hat geschrieben:also: 80 Jahre ist es schon her.
Grad mal ein in etwa Menschenleben. Und doch eine Ewigkeit. Damals war eine ganz andere Welt.

Gestern haben wir mit einer Frau gesprochen, die hat das mit ihren 99 Jahren sogar live miterlebt. Und mit 17 sah sie die Eröffnung des Hans-Sachs-Hauses. Kaum vorstellbar sowas.

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rabe489
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Beitrag von rabe489 »

pito hat Folgendes geschrieben
Damals war eine ganz andere Welt.
Bin ich mir garnicht so sicher!

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Heinz O.
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Re: 80 Jahre Groß Gelsenkirchen

Beitrag von Heinz O. »

pito hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:also: 80 Jahre ist es schon her.
Grad mal ein in etwa Menschenleben. Und doch eine Ewigkeit. Damals war eine ganz andere Welt.

Gestern haben wir mit einer Frau gesprochen, die hat das mit ihren 99 Jahren sogar live miterlebt. Und mit 17 sah sie die Eröffnung des Hans-Sachs-Hauses. Kaum vorstellbar sowas.
darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. es gibt noch Zeitzeugen !
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Graete
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GE und Buer zusammen

Beitrag von Graete »

Wenn ich an meine Schwiegervater denke, der hat es in seinem Leben nur einmal geschafft über den Kanal nach Süden zu gehen. Trotzdem zwei seiner drei Kinder in GE-Innensatdt lebten.

Man frotzelt zwar immer noch darüber aber zum Glück ist es nicht mehr ganz so schlimm wie früher. (oder etwa nicht?)
mfG

Björn Winner

Josel
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Beitrag von Josel »

@Graete

Das schreit natürlich nach der Frage, was ihn zu dieser einmaligen Wahnsinnstat veranlasst hat...

J.
Vertrödeln Sie keine Zeit mit dem Lesen von Signaturen!

pito
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Beitrag von pito »

Als Kind war ich ziemlich selten in Buer, und wenn ich mal da war kam es mir immer gleich so vor, als sei ich in einer ganz anderen Stadt.

Und nicht nur das, ich kam mir regelrecht wie ein Ausländer vor. Ich erinnere mich an einen Tag in Buer, da hab ich mir ernsthaft Sorgen gemacht, vielleicht unwissentlich lokale Gepflogenheiten zu verletzen. Wenn man sich in anderen Kulturräumen bewegt, kann man ja nie wissen. Vielleicht galt es in Buer ja als Beleidigung die Hände in die Taschen zu stecken, oder so. Ich guckte verstohlen, ob irgendein Bueraner die Hände in den Taschen hatte. Doch hatten sie, also war das erlaubt. Aber vielleicht galt es hier ja als extrem unhöflich, sich an der Nase zu kratzen???

Nee, watt man sich als Kind für Gedanken macht. :lol:

Das hat sich zum Glück gebessert. Wenn ich heute in Buer bin, kann ich ganz entspannt sein. Auch wenn ich mich in Geschäften mit Händen und Füßen verständigen muss und mir nicht am Ohr zupfen darf, weil die Bueraner mir sonst gleich wieder ihre Teppiche verkaufen wollen. Völkerverständigung ist schon ne lustige Sache. Aber es funktioniert doch. ;-)

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na-na
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Beitrag von na-na »

pito hat geschrieben:Als Kind war ich ziemlich selten in Buer, und wenn ich mal da war kam es mir immer gleich so vor, als sei ich in einer ganz anderen Stadt.
Bei mir war es genau umgekehrt.
Wir hatten kein Auto und so sind meine Mutter und ich, höchstens alle Jubeljahre zur Bahnhofstraße mit dem Bus gefahren.
Das war meistens in der Vorweihnachtszeit und wenn wir uns auf den Rückweg machten, war es bereits dunkel.
Mann, waren wir froh, wenn endlich der Bus kam...
Ja, ja, südlich des Kanals wartet immer und überall das Böse :twisted: .

AnnA
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Beitrag von AnnA »

Wir fuhren auch nicht oft von Buer nach Süden, aber wenn , gab es Kleidung und Schuhe für uns Kinder. Oma fuhr auch mit, war spendabel und nach den Einkäufen gingen wir in`s Cafe. Schöner Ausflug.
Gruß AnnA

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Graete
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Beitrag von Graete »

Josel hat geschrieben:
Das schreit natürlich nach der Frage, was ihn zu dieser einmaligen Wahnsinnstat veranlasst hat...

J.

Das war sein letztes Weihnachtsfest auf Erden, vielleicht hat er sein Ende geahnt und sich gedacht, da muss ich wenigstens nochmals schauen wo und wie meine Kinder seit 10 Jahren leben...

Er war einer derjenigen, die lieber nach Münster zum Einkaufen gefahren sind, als nach GE auf die Bahnhofsstraße.

Übrigens: was glaubt ihr eingentlich warum bis heute nur 5 Straßenbrücken über die Emscher gehen... :twisted:

hihihihi...
mfG

Björn Winner

Conny54
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Beitrag von Conny54 »

Ich habe als Kind in der Mitte (Erle) gewohnt. Mein Patenonkel hatte
in Buer eine Bäckerei. Daher habe ich ihn gerne dort mit meinen
Geschwistern besucht. Aber zum Einkleiden ging es immer nach GE-
Süd. Besonders gerne gingen wir in der Weihnachtszeit auch zum
WEKA wegen der tollen Eisenbahn und der Steifftiere im Schau-
fenster.

conny54

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Früher hieß es bei uns ,so 2x im Jahr: Wir müssen mal wieder inne Stadt, einkaufen.
(Bekleidung)
und wenn wir "Stadt" hörten,war es Klar: Bahnhofstraße
ansonsten hieß es: wir fahrn nach Buer.

Wir brauchen gar nicht mehr weiter zu diskutieren, ob nun Gelsenkirchen oder Buer,in den Köpfen der Menschen war doch schon vor 50 Jahren klar: Gelsenkirchen ist die Stadt ! also was ganz besonderes !
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Troy
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Beitrag von Troy »

vor um die 50 jahre war so mancher mensch aus dem forum noch sehr klein und der weg von buer nach GE und umgekehrt sehr lang. kenn ich auch. "in die Stadt fahren" ist für uns die verheißungsvolle bezeichnung gewesen für "spielsachen gucken" und eher die bedrohung, wenn es um "anziehsachen kaufen" ging. egal, aus welchem stadtteil man losfuhr.

was mich beschäftigt: hatten früher die menschen in buer von natur aus keine bekleidungsgeschäfte und demzufolge nix anzuziehen, dass sie dafür immer nach GE fahren mussten? was wäre die alternative gewesen (außer münster)? selber häkeln?

axel O
Abgemeldet

Beitrag von axel O »

hatten früher die menschen in buer von natur aus keine bekleidungsgeschäfte und demzufolge nix anzuziehen, dass sie dafür immer nach GE fahren mussten?
Felle von im Park oder in den Feldern erlegter Tiere gaben den Bueranern eine warme, wenn auch spärliche Kleidung. Den Terminus "Fashion Victim" kannte man damals noch nicht; somit war ein solches Outfit auch okay. Später, als die ersten Visa zur Reise nach GE-Zentrim und in andere Stadtteile ausgestellt wurden, erwuchs auch in den Bueranern der Wunsch nach etwas anderem . Zudem war durch gewisse Tierschutzdebatten der Pelz passe´.

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Emscherbruch
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Inner Stadt

Beitrag von Emscherbruch »

Heinz O. hat geschrieben:Früher hieß es bei uns ,so 2x im Jahr: Wir müssen mal wieder inne Stadt, einkaufen.
(Bekleidung)
und wenn wir "Stadt" hörten,war es Klar: Bahnhofstraße
ansonsten hieß es: wir fahrn nach Buer.
So heißt das bei uns immer noch!

inne Stadt = Bahnhofstraße
nach Buer = Hochstraße

Als Kind mochte ich "inne Stadt" überhaupt nicht!

Das hieß nämlich erst mal für 3 Stunden bei C&A abtauchten. Ich bekam meine Klamotten in einer halben Stunde verpasst und für meine Schwester ging der Rest der Zeit drauf. Ich kannte alle dieser runden, vollgestopften Kleiderständer genaustens von innen und unten. Sich in diesen Dingern zu verstecken bis wieder irgend eine genervte Mutter genau vor meiner Nase die Klamotten auseinanderschob, das war der einzige Spaß, der einem bei der Tortour blieb. Für die Spielzeugläden war dann häufig keine Zeit mehr. Schuhe mussten ja auch noch besorgt werden. Das dauerte dann noch eine weitere Stunde. Und dann aber schnell ab, die Läden schließen ja schon! Es ist ja nicht der erste Samstag im Monat!
Was war ich dann froh, wenn wir wieder im Auto saßen und das Familienoberhaupt nicht die Bismarckstraße gewählt hatte. Da war ja meistens die Schranke unten, die Straßenbahnen standen Schlange und die aus der "Stadt" mitgebrachten halben Hähnchen dufteten verlockend durch den ganzen Wagen und man kam nicht dran! Wenn endlich der Zoo passiert und die Kanalbrücke Münsterstraße genommen war, dann ging es in ein letztes Sprintduell, die Linksabbiegerampel in die Resser Mark hinein noch bei ganz dunkelgelb zu kriegen. Da holten brave Familienväter alles aus ihren 45 PS-Opelmotoren heraus, auch wenn die Brathähnchen anschließend aus dem Kofferraum gekratzt werden mussten :wink:
So war das damals inner Stadt.

"Und in Buer", sagten meine Eltern immer, "da kriegste nix. Da is kein C&A!" :lol:

Die Zeiten ändern sich: C&A gibt es jetzt inne Stadt und wenne nach Buer fährs auch.

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