Was lest Ihr gerade?
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Straßen in Gelsenkirchen
Von Barbara Kloubert und Klaus Ellenbeck
Das Buch informiert über 1530 Gelsenkirchener Straßen, ihre Entstehung und Entwicklung sowie Herkunft und Bedeutung ihrer Namen...
https://www.facebook.com/groups/6962633 ... 733296122/
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"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
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Ich bin ein wenig altmodisch und greife eben gerne manchmal zu Büchern oder zu einer Zeitung um darin zu lesen. Deshalb habe ich auch noch immer ein Zeitungsabo. Ein Buch kann man übrigens durchblättern, ansehen und irgendwo hinstellen.Heinz O. hat geschrieben:na ja, wenn ich was über ne Straße wissen will, dann guck ich einfach in unser Wiki.
Da steht schon seit Jahren drin warum eine Straße heißt wie sie heißt und sogar wie sie ggf. früher hießen.
Natürlich stöbere ich auch gerne in elektronischen Medien und sammle Texte und Fotos.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
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- Mechtenbergkraxler
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Literaturnobelpreis für Peter Handke
Gleich vorneweg: Ich mag Peter Handke und habe wohl den größten Teil seiner Bücher mit Genuss gelesen. Über den Nobelpreis für ihn habe ich mich daher sehr gefreut. Mit den aktuellen Diskussionen über seine Äußerungen zu den Geschehnissen während des Jugoslawienkrieges wird er leben müssen; es wäre generell schön, wenn zu ein und demselben Sachverhalt unterschiedliche Meinungen einfach akzeptiert würden, ohne dass jemand seine eigene Meinung für die allein richtige hält (gilt für Schriftsteller nicht weniger als für alle anderen). Störend empfinde ich nur, dass fast nur darüber und fast nicht über sein Werk gesprochen und geschrieben wird.
Was könnte ich zur Lektüre empfehlen: Der frühe Handke mit Werken wie „Publikumsbeschimpfung“ hat mit dem Handke der letzten 40 Jahre nur noch wenig zu tun. Wer Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ kennt und mag, wird – ich wage mal den Vergleich – bei Handke Ähnliches, und vor allem auch ähnlich Schönes finden. Wanderungen, Spaziergänge, Beobachtungen von Menschen, von belebter und unbelebter Natur, mit einer unglaublichen Sprachgewalt und Liebe auch zu kleinsten Details. Meine Favoriten: „Die Obstdiebin“ (spielt vor den Toren von Paris), „Die morawische Nacht“ (eine Lebensreise durch Europa), „Mein Jahr in der Niemandsbucht“ (ebenfalls im Pariser Umfeld angesiedelt). Ganz tolle Literatur!
MK
Was könnte ich zur Lektüre empfehlen: Der frühe Handke mit Werken wie „Publikumsbeschimpfung“ hat mit dem Handke der letzten 40 Jahre nur noch wenig zu tun. Wer Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ kennt und mag, wird – ich wage mal den Vergleich – bei Handke Ähnliches, und vor allem auch ähnlich Schönes finden. Wanderungen, Spaziergänge, Beobachtungen von Menschen, von belebter und unbelebter Natur, mit einer unglaublichen Sprachgewalt und Liebe auch zu kleinsten Details. Meine Favoriten: „Die Obstdiebin“ (spielt vor den Toren von Paris), „Die morawische Nacht“ (eine Lebensreise durch Europa), „Mein Jahr in der Niemandsbucht“ (ebenfalls im Pariser Umfeld angesiedelt). Ganz tolle Literatur!
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"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)
- Mechtenbergkraxler
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Lesen in Corona Zeiten
Gelesen habe ich in den vergangenen Wochen erheblich mehr als sonst. Zeit war da, weder musste eine Schwiegermutter bespaßt werden, noch zog es einen in die City oder zu irgendwelchen Großveranstaltungen. Gelesen habe ich gezielt Bücher aus meinem Regal der (ungelesenen) Bücher: in der Regel Geschenke, von denen man sich die wenigsten direkt gewünscht hat, aber aus unterschiedlichen, manchmal schon nachgrübelwerten Überlegungen des Schenkers bekommen hat. Da waren zu meiner großen Überraschung doch echte Schätze bei: Spannend und toll geschrieben Marc Elsberg "Black Out" und sehr eindrucksvoll Pierre Lemaitre "Drei Tage und ein Leben". Aus Höflichkeit dem Schenker gegenüber lese ich aber auch die deutlich flacheren Buchgaben; der / die Betreffende könnte ja mal nachfragen. Was das Nachfragen angeht, habe ich mir schon vor Jahren angewöhnt, den Schenker und den Anlass in Bleistift vorne irgendwo zu vermerken. Wenn man die Leute dann tatsächlich anruft und sich noch mal bedankt, weil das Buch echt gut war, freuen die sich kugelig. Habe ich jetzt das eine oder andere Mal gemacht.
MK
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"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)
Re: Was lest Ihr gerade?
Tannöd von Andrea Maria Schenkel
Die Doku und die Filmausschnitte hatte ich mir vor geraumer Zeit angeschaut. Normalerweise lese ich erst die Bücher, und danach schaue ich das Gefilmte an. Bin gespannt, in welchen Details das Buch geschrieben ist. Also, der Anfang ist gemacht....
Ungefähr vor einem Jahr las ich von Sebastian Fitzek "Passagier 23". Der Film wurde ein paar Wochen später ausgestrahlt und kam dem Buch nahe. Einige Szenen vermisste ich, aber dann bekommt der Film regelrecht Überlänge.
Die Doku und die Filmausschnitte hatte ich mir vor geraumer Zeit angeschaut. Normalerweise lese ich erst die Bücher, und danach schaue ich das Gefilmte an. Bin gespannt, in welchen Details das Buch geschrieben ist. Also, der Anfang ist gemacht....
Ungefähr vor einem Jahr las ich von Sebastian Fitzek "Passagier 23". Der Film wurde ein paar Wochen später ausgestrahlt und kam dem Buch nahe. Einige Szenen vermisste ich, aber dann bekommt der Film regelrecht Überlänge.
Wenn du einen Menschen verstehen willst, dann höre nicht auf seine Worte, sondern beobachte sein Verhalten. -Albert Einstein-
Re: Was lest Ihr gerade?
Black out fand ich damals auch sehr gut, wie alles was ich von ihm gelesen habe. Lese ich irgendwann vielleicht nochmal.
Ich lese die Fortsetzung von "Pandemie" (wie passend), "Genom" von A.G. Riddle.
Da wurde eine Pandemie ausgelöst, um einen speziellen Impfstoff zu verbreiten, von einer alten Geheimorganisation natürlich. Passt super zu den kursierenden Stories der Aluhutfraktionen.
Und noch "Gott bewahre" von John Niven, bitterböse Gesellschafts- und Relifionssatiere.
Gott hat erstmals ein paar Tage Urlaub gemacht, mehrere Jahrhunderte für Menschen und die habennur Mist gemacht. Aus seiner Religion, dem Leben und der Welt. Also muss Junior wieder ran, obwohl er lieber mit den Jungs, Jimi Hendrix und Co, abhängen und eins rauchen würde. Er landet in den New Yorker Slums bei den Loosern...und später in einer Castingshow...
Ein echter John Niven halt.
Ich lese die Fortsetzung von "Pandemie" (wie passend), "Genom" von A.G. Riddle.
Da wurde eine Pandemie ausgelöst, um einen speziellen Impfstoff zu verbreiten, von einer alten Geheimorganisation natürlich. Passt super zu den kursierenden Stories der Aluhutfraktionen.
Und noch "Gott bewahre" von John Niven, bitterböse Gesellschafts- und Relifionssatiere.
Gott hat erstmals ein paar Tage Urlaub gemacht, mehrere Jahrhunderte für Menschen und die habennur Mist gemacht. Aus seiner Religion, dem Leben und der Welt. Also muss Junior wieder ran, obwohl er lieber mit den Jungs, Jimi Hendrix und Co, abhängen und eins rauchen würde. Er landet in den New Yorker Slums bei den Loosern...und später in einer Castingshow...
Ein echter John Niven halt.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
Re: Was lest Ihr gerade?
Wusste gar nicht, dass es Verfilmungen von Fitzek gibt. Ich kann auch die Hörbücher empfehlen, Simon Jäger liest sehr gut.Pünktchen hat geschrieben: ↑08.05.2020, 14:51Tannöd von Andrea Maria Schenkel
Die Doku und die Filmausschnitte hatte ich mir vor geraumer Zeit angeschaut. Normalerweise lese ich erst die Bücher, und danach schaue ich das Gefilmte an. Bin gespannt, in welchen Details das Buch geschrieben ist. Also, der Anfang ist gemacht....
Ungefähr vor einem Jahr las ich von Sebastian Fitzek "Passagier 23". Der Film wurde ein paar Wochen später ausgestrahlt und kam dem Buch nahe. Einige Szenen vermisste ich, aber dann bekommt der Film regelrecht Überlänge.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.
Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)
Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)
Re: Was lest Ihr gerade?
Mal wieder Pageturner, eine Serie um einen Lonesome Hero, der allerdings kein guter ist. Victor, Profikiller, von Tom Wood, ich bin in der Bücherei darauf gestoßen, nachdem ich am großen Fluß nach Lee Child-ähnlichen Büchern suchte. Jetzt hab ich mir die fünf noch unbekannten gekauft und dann alle 9 gelesen.
Mittlerweile ist der neue Jack Reacher "Der Bluthund" von Lee Child erschienen. Schon innerhalb von3 Tagen in der Bücherei in Bochum zu bekommen! Dabei hab ich auch gleich noch den neuen Don Wilson "Broken" mitgenommen.
Und noch den neuen Sapkowski (The Witcher) "Etwas endet, etwas beginnt : Erzählungen" vormerken lassen.
Ich hab das Gefühl, die haben die Coronapause über halt pausiert und veröffentlichen jetzt.
Da ich bei der Hitze nur morgens unterwegs bin, viel um Zeit zuhause zu verbringen. Von der Snooker-WM mal abgesehen.
Mittlerweile ist der neue Jack Reacher "Der Bluthund" von Lee Child erschienen. Schon innerhalb von3 Tagen in der Bücherei in Bochum zu bekommen! Dabei hab ich auch gleich noch den neuen Don Wilson "Broken" mitgenommen.
Und noch den neuen Sapkowski (The Witcher) "Etwas endet, etwas beginnt : Erzählungen" vormerken lassen.
Ich hab das Gefühl, die haben die Coronapause über halt pausiert und veröffentlichen jetzt.
Da ich bei der Hitze nur morgens unterwegs bin, viel um Zeit zuhause zu verbringen. Von der Snooker-WM mal abgesehen.
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- Mechtenbergkraxler
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Dan Brown: Inferno
Der Zufall will es, dass ich in diesem Jahr Bücher im Programm habe, die geradezu gruselig in die seltsame Zeit passen, die wir alle durchleben. Erst war es „Blackout“ von Marc Elsberg, jetzt war es „Inferno“ von Dan Brown. Das Buch ist zwar schon 2013 erschienen, hatte es aber bisher noch nicht ins private Lesepensum geschafft. Ich sage nur: Superspannend – wie immer bei Dan Brown – und mit geradezu makabren Parallelen zum aus dem Nichts gekommenen Wüten von Corona. Für Verschwörungsfreunde ein absolutes Muss!
Wer sein Schulenglisch mal wieder etwas auffrischen will, liest es auf Englisch und findet dann auch gleich auf der Webseite https://sites.middlebury.edu/thekeystod ... ovel/fact/ Erläuterungen und Fotos zum wieder reich mit historischen und architektonischen Schätzen gespickten Buch.
Nichts für schwache Nerven! Danach brauchte ich erst mal wieder was Ruhiges
MK
Wer sein Schulenglisch mal wieder etwas auffrischen will, liest es auf Englisch und findet dann auch gleich auf der Webseite https://sites.middlebury.edu/thekeystod ... ovel/fact/ Erläuterungen und Fotos zum wieder reich mit historischen und architektonischen Schätzen gespickten Buch.
Nichts für schwache Nerven! Danach brauchte ich erst mal wieder was Ruhiges
MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)
Aus Hebels Schatzkästlein
Unglück der Stadt Leiden
Diese Stadt heißt schon seit undenklichen Zeiten Leiden und hat noch nie gewusst, warum, bis am 12. Jänner des Jahres 1807. Sie liegt am Rhein in dem Königreich Holland und hatte vor diesem Tag elftausend Häuser, welche von vierzigtausend Menschen bewohnt waren, und war nach Amsterdam wohl die größte Stadt im ganzen Königreich. Man stand an diesem Morgen noch auf wie alle Tage; der eine betete sein Das walt Gott, der andere ließ es sein, und niemand dachte daran, wie es am Abend aussehen wird, obgleich ein Schiff mit siebenzig Fässern voll Pulver in der Stadt war. Man aß zu Mittag und ließ sichs schmecken wie alle Tage, obgleich das Schiff noch immer da war. Aber als nachmittags der Zeiger auf dem großen Turm auf halb fünf stand – fleißige Leute saßen daheim und arbeiteten, fromme Mütter wiegten ihre Kleinen, Kaufleute gingen ihren Geschäften nach, Kinder waren beisammen in der Abendschule, müßige Leute hatten Langeweile und saßen im Wirtshaus beim Kartenspiel und Weinkrug, ein Bekümmerter sorgte für den andern Morgen, was er essen, was er trinken, womit wer sich kleiden werde, und ein Dieb steckte vielleicht gerade einen falschen Schlüssel in eine fremde Tür – und plötzlich geschah ein Knall. Das Schiff mit seinen siebzig Fässern Pulver bekam Feuer, sprang in die Luft, und in dem Augenblick (ihr könnt gar nicht so geschwind lesen, als es geschah), in einem Augenblick waren ganze lange Gassen voll Häuser mit allem, was darin wohnte und lebte, zerschmettert und in einen Steinhaufen zusammengestürzt oder entsetzlich beschädigt. Viele hundert Menschen wurden lebendig und tot unter diesen begraben oder schwer verwundet. Drei Schulhäuser gingen mit allen Kindern, die darin waren, zugrunde; Menschen und Tiere, welche in der Nähe des Unglücks auf der Straße waren, wurden von der Gewalt des Pulvers in die Luft geschleudert und kamen in einem kläglichen Zustand wieder auf die Erde. Zum Unglück brach auch noch eine Feuersbrunst aus, die bald an allen Orten wütete, und konnte fast nimmer gelöscht werden, weil viele Vorratshäuser voll Öl und Tran mit ergriffen wurden. Achthundert der schönsten Häuser stürzten ein oder mussten niedergerissen werden. Da sah man denn auch, wie es am Abend leicht anders werden kann, als es am frühen Morgen war, nicht nur mit einem schwachen Menschen, sondern auch mit einer großen und volkreichen Stadt. Der König von Holland setzte sogleich ein namhaftes Geschenk auf jeden Menschen, der noch lebendig gerettet werden konnte. Auch die Toten, die aus dem Schutt hervorgegraben wurden, wurden auf das Rathaus gebracht, damit sie von den Ihrigen zu einem ehrlichen Begräbnis konnten abgeholt werden. Viele Hilfe wurde geleistet. Obgleich Krieg zwischen Holland und England ist, so kamen doch von London ganze Schiffe voll Hilfsmittel und große Geldsummen für die Unglücklichen, und das ist schön – denn der Krieg soll nie ins Herz der Menschen kommen. Es ist schlimm genug, wenn er außen vor allen Toren und vor allen Seehäfen donnert.
Das Unglück der Stadt Beirut habe ich, Quiqueg, nicht mitbekommen. Schon oft war ich am falschen Ort, aber gottlob noch nie zur falschen Zeit.
Diese Stadt heißt schon seit undenklichen Zeiten Leiden und hat noch nie gewusst, warum, bis am 12. Jänner des Jahres 1807. Sie liegt am Rhein in dem Königreich Holland und hatte vor diesem Tag elftausend Häuser, welche von vierzigtausend Menschen bewohnt waren, und war nach Amsterdam wohl die größte Stadt im ganzen Königreich. Man stand an diesem Morgen noch auf wie alle Tage; der eine betete sein Das walt Gott, der andere ließ es sein, und niemand dachte daran, wie es am Abend aussehen wird, obgleich ein Schiff mit siebenzig Fässern voll Pulver in der Stadt war. Man aß zu Mittag und ließ sichs schmecken wie alle Tage, obgleich das Schiff noch immer da war. Aber als nachmittags der Zeiger auf dem großen Turm auf halb fünf stand – fleißige Leute saßen daheim und arbeiteten, fromme Mütter wiegten ihre Kleinen, Kaufleute gingen ihren Geschäften nach, Kinder waren beisammen in der Abendschule, müßige Leute hatten Langeweile und saßen im Wirtshaus beim Kartenspiel und Weinkrug, ein Bekümmerter sorgte für den andern Morgen, was er essen, was er trinken, womit wer sich kleiden werde, und ein Dieb steckte vielleicht gerade einen falschen Schlüssel in eine fremde Tür – und plötzlich geschah ein Knall. Das Schiff mit seinen siebzig Fässern Pulver bekam Feuer, sprang in die Luft, und in dem Augenblick (ihr könnt gar nicht so geschwind lesen, als es geschah), in einem Augenblick waren ganze lange Gassen voll Häuser mit allem, was darin wohnte und lebte, zerschmettert und in einen Steinhaufen zusammengestürzt oder entsetzlich beschädigt. Viele hundert Menschen wurden lebendig und tot unter diesen begraben oder schwer verwundet. Drei Schulhäuser gingen mit allen Kindern, die darin waren, zugrunde; Menschen und Tiere, welche in der Nähe des Unglücks auf der Straße waren, wurden von der Gewalt des Pulvers in die Luft geschleudert und kamen in einem kläglichen Zustand wieder auf die Erde. Zum Unglück brach auch noch eine Feuersbrunst aus, die bald an allen Orten wütete, und konnte fast nimmer gelöscht werden, weil viele Vorratshäuser voll Öl und Tran mit ergriffen wurden. Achthundert der schönsten Häuser stürzten ein oder mussten niedergerissen werden. Da sah man denn auch, wie es am Abend leicht anders werden kann, als es am frühen Morgen war, nicht nur mit einem schwachen Menschen, sondern auch mit einer großen und volkreichen Stadt. Der König von Holland setzte sogleich ein namhaftes Geschenk auf jeden Menschen, der noch lebendig gerettet werden konnte. Auch die Toten, die aus dem Schutt hervorgegraben wurden, wurden auf das Rathaus gebracht, damit sie von den Ihrigen zu einem ehrlichen Begräbnis konnten abgeholt werden. Viele Hilfe wurde geleistet. Obgleich Krieg zwischen Holland und England ist, so kamen doch von London ganze Schiffe voll Hilfsmittel und große Geldsummen für die Unglücklichen, und das ist schön – denn der Krieg soll nie ins Herz der Menschen kommen. Es ist schlimm genug, wenn er außen vor allen Toren und vor allen Seehäfen donnert.
Das Unglück der Stadt Beirut habe ich, Quiqueg, nicht mitbekommen. Schon oft war ich am falschen Ort, aber gottlob noch nie zur falschen Zeit.
Re: Was lest Ihr gerade?
Zur Ergänzung: Es geht um ein Buch von J.P. Hebel von 1808. Stimmt das?
Zuzu
Re: Was lest Ihr gerade?
Das Buch lässt die deutsche Geschichte zwischen 1866 und 1871 in einem neuem Licht erscheinen.
Wer in Gelsenkirchen einen Spaten in die Erde steckt, fördert Geschichten und Geschichte ans Tageslicht!
DUWSTEL
DUWSTEL
Re: Was lest Ihr gerade?
„Kat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes Illustrirtes Thierleben“
17 Tiere und ihre Arten haben Benecke und Menschik in dem Buch versammelt: Von „feenhaften Glühwürmchen“ über „beschämte Hunde " bis hin zu „Vampirfledermäusen“ reicht die Bandbreite.
Nach einer Besprechung mit dem Autor und der Illustratorin, die ich im Deutschlandfunk hörte, wollte ich es sofort haben.
Ein kleines Buch,geprägtes Hardcover, nicht mal A5 und nur 160 Seiten, für mich ein kleines Kunstwerk, echter Genuß.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/me ... _id=487115
17 Tiere und ihre Arten haben Benecke und Menschik in dem Buch versammelt: Von „feenhaften Glühwürmchen“ über „beschämte Hunde " bis hin zu „Vampirfledermäusen“ reicht die Bandbreite.
Nach einer Besprechung mit dem Autor und der Illustratorin, die ich im Deutschlandfunk hörte, wollte ich es sofort haben.
Ein kleines Buch,geprägtes Hardcover, nicht mal A5 und nur 160 Seiten, für mich ein kleines Kunstwerk, echter Genuß.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/me ... _id=487115
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!