Jau, "Holthusen nich vergeten," steht in dem Gedicht, vor ein paar Tagen hatte ich damit so meine Probleme, Holthusen zwischen Gladbeck und Buer, wo soll das denn sein? Liegt jetzt unter Beckhausen begraben, die alte Bauernschaft.Schaffrather38 hat geschrieben:Ein Plattdeutsches Gedicht
über den Buerschen Bauern.
Kopiert aus den Ruhrnachrichten
vom 24.12.1992
Gruß
Schaffrather38
Hier mal der Link zu einem Formular, dass ein Holthausener für einen Sprachforscher vor 130 Jahre ausgefüllt hat.
https://www.regionalsprache.de/Wenkerbo ... x?Id=44805
Die Sätze waren vorgegeben und in der jeweiligen Sprache zu übersetzen. Die Untersuchung bezog sich auf das Gebiet des gesamten damaligen deutschen Kaiserreichs, und da wurde nicht nur Deutsch gesprochen. Neben Niedersächsisch und Friesisch auch Sorbisch, Polnisch, Kaschubisch und was weis ich noch alles mehr. Unter Wenkersätze findet man die vorgegebenen Sätze, die zu übersetzen waren. Der Editor ist eine Hilfe, wenn man unsicher ist, ob man die Buchstaben richtig übersetzt hat.
Und, Nein, das ist kein Sütterlin, das ist die Schreibschrift vor Herrn Sütterlin. Sütterlin hat die erst Jahre später zugunsten der Schulkinder vereinfacht, das ist die echte alte deutsche Schreibschrift.
Dieser Fragebogen hat auch mein Holthausenproblem ausgelöst, nur mal so am Rande, ich bin zwar in Buer groß geworden, aber von Buer-Holthausen hatte ich noch nie etwas gehört.
Und wer wissen will, ob man in Buer-Holthausen und Buer-Middelich genauso geredet hat, kann ja mal den folgenden Bogen mit dem obigen vergleichen.
https://www.regionalsprache.de/Wenkerbo ... x?Id=44807
Solche Bögen wurden bestimmt auch in Gelsenkirchen, also südlich der Emscher, ausgefüllt, aber in Zeiten der Buerxitforderung interessiert das natürlich keinen Buraner
Na, gut, ich will dann doch mal nicht so sein, hier der für Gelsenkirchen
https://www.regionalsprache.de/Wenkerbo ... x?Id=44812
Wer genau hinschaut, wird Unterschiede zu Holthausen und Middelich feststellen, kleine, aber immerhin, und das ist ganz einfach erklärt: Nördlich der Emscher sprach man den vestischen, südlich den märkischen Dialekt. Groß sind die Unterschiede wegen der relativen Nähe noch nicht, ab und zu muss dann doch einmal einer die Emscher überquert haben, so dass es doch zu einem Sprachaustausch kam, aber immerhin, es gibt sie und je weiter man Richtung Bochum oder noch darüber hinaus geht, also so richtig in den Kern der ehemaligen Grafschaft Mark, desto größer werden sie.
Zum Schluss noch eines, wer auf mehr Bögen Lust hat, hier die Suchseite:
https://www.regionalsprache.de/Wenkerbogen/Katalog.aspx
Und demnächst veröffentlich ich dann mal den Link zu einer Seite, wo die Buraner ganz viele vestische Sprichwörter und Redewendungen finden können. Da gibt es nicht nur den Buer, de nich allet friätten doot. Die haben sich auch mit wichtigen Themen beschäftigt, bspw. dem Personal der Kirche: Guots Barmherzigkeit un de Papen Begierlichkeit es ohne End.
So, Schluss, aus Ende, jetzt muss ich einkaufen: Kohlmaus, ich habe nämlich mal wieder Lust auf richtig gutes Grünkohl.