Agnes' Vater (ohne Gröfaz)

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pinella
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Beitrag von pinella »

Die Gedanken sind frei.
Keine Angst, ich rufe nicht zum Boykott auf!

AlterMann
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Jubiläumsfoto

Beitrag von AlterMann »

Hallo Josel!
Deinen Denkanstoß finde ich sehr interessant. Die eigentliche Frage wird sich nicht eindeutig beantworten lassen, mit weniger Fragezeichen vielleicht, wenn man erstmal weiß, wann die Aufnahme gemacht worden ist. Überlegungen über das "Wie" und "Womit" sollte man vielleicht später anstellen.
Vorher sollte man alle Möglichkeiten nutzen, das Letzte aus dem Bild herauszuholen. Wenn z.B. herausgefunden würde, daß mit Sicherheit nicht Adolf hinter der Scheibe ist, brauchte man sich nicht zu fragen, ob ihn jemand absichtlich versteckt hat. Deshalb wird's gegen Ende technisch.

Irgendwo hatte ich mal geschrieben: "Adolf war allgegenwärtig!" Dies könnte ein solcher Fall sein – wenn auch nicht "real existierend", aber doch wenigstens hinter Glas. Daß in Amtsstuben sein Konterfei auf den Schreibtischen herumstand (vermutlich entsprechend einer Verordnung) habe ich in Erinnerung, in dieser Größe allerdings nicht. Aber es war ja ein großer Betrieb! Und auch ein großer Feiertag!
Ich hatte übrigens bei dem spiegelnden Bild in eine andere Richtung gedacht:
Zu Jubiläen gab's Geschenke: Kistchen Zigarren, Blumen- und Freßkörbe, Uhren und vor allem eine große Urkunde, 'für zu Hause übers Kanapee'. Mit denen ließ man sich gern fotografieren.

Agnes sagt:
"Mein Vater ist 20 Jahre nach meiner Mutter gestorben, 1953.
Er hatte Leukämie.
Er war knapp 78 Jahre."
Das ergibt als Geburtsjahr 1875.

Sie sagt, ihr Vater hätte nach der Volkschule erst einmal eine Maurerlehre machen sollen.
Maurerlehre bei Rhein-Elbe – gab's das? Wahrscheinlich nicht!
Wenn doch, könnte er mit etwa 14/15 Jahren bei Rhein-Elbe angefangen haben. Der früheste Termin für das Jubiläum wäre dann 1929/30 gewesen; wenn nicht, verschöben sich die Daten um wenigstens 3 Jahre, Jubiläum also von 1932/33 an aufwärts.
Damit fiele das Jubiläums-Jahr mit den Anfängen der Nazi-Zeit zusammen. Details auf dem Foto könnten so gedeutet werden.
Die Hakenkreuzfahne wirft Falten, direkt oberhalb des Rahmens biegt sie nach links ab. Man erkennt, woran das liegt: Der Haken, an dem man Hindenburg aufgehängt hatte, war im Wege.
Man könnte sich vorstellen, daß man in Eile die Hakenkreuzfahne vor die Wand gehängt hat, obschon ausreichender Platz fehlte - man hatte sich vielleicht noch nicht auf die neuen Verhältnisse eingestellt.
Dafür spricht auch der Umstand, daß Hindenburg noch an der Wand hängt und nicht der später übliche "geliebte Führer und Reichskanzler".
Allerdings: Hindenburg von der Wand zu holen, eilte nicht sonderlich, es gab sogar Gründe, ihn hängen zu lassen:
Hindenburg hatte sich große Verdienste bei den Nazis erworben, er wurde 1933 Ehrenbürger der Stadt und überhaupt war die Hindenburg-Verehrung schon seit Jahren in Mode. Das "Max-Planck-Gymnasium" in Buer z.B. trug schon seit dem 30. Januar 1918 offiziell den Namen "Hindenburg-Gymnasium"!
30. Januar! Welch ein geschichtsträchtiges Datum!
Die ursprüngliche Dekoration, das Streifenmuster an der Wand, könnte die Farben schwarz, weiß, rot gehabt haben. Das läßt sich aber nur vermuten, denn, wie schwarz und rot in einem Schwarzweiß-Bild wiedergegeben werden, hängt sehr vom Licht und vom Filmmaterial ab. Einen Helligkeitsunterschied kann ich nicht entdecken.

Zwei Bildchen.
Sie sollen zeigen, was beim Speichern im JPG-Format passieren kann (links: "bmp" - rechts: "jpg".)
Bild
Beabsichtigt war ein allmählicher Übergang von blau nach rot – es entstanden senkrechte Balken.
Das grüne Gebilde sollte ein gerader Strich sein – es entstand eine Treppe (linkes Bild).
Beides läßt sich nicht vermeiden - so gehen Rechner mit Bildern um.
Bilder müssen in irgendeinem Format gespeichert werden, sehr beliebt ist ".jpg".
JPG-Bilder sind wunderschön klein.
JPG-Bilder sind qualitativ schlecht, man merkt es allerdings erst bei genauem Hinsehen oder späterer Bearbeitung (rechtes Bild).
Um es noch einmal deutlich zu sagen: Wer das linke Bild als JPG-Bild speichert, erhält beim neuerlichen Laden das rechte zurück. Das Jubiläumsbild ist ein JPG-Bild!
Wenn die Größe einer Bilddatei keine Rolle spielt und wenn es auf Genauigkeit ankommt, so wie hier bei dem Jubiläumsbild, sollte man komprimierende Formate wie ".jpg" und ähnliche grundsätzlich vermeiden, denn ".jpg" läßt nicht nur etwas weg, es erfindet etwas völlig Neues, wie man oben sieht! (".gif" sollte man aus anderen Gründen auch vermeiden). Sind mehrere Speicherungen nacheinander nötig, sollte ".jpg" nicht einmal verwendet werden! Es muß nicht ".bmp" sein – es gibt auch andere.
Warum das ganze?
Wenn man versucht, das veröffentlichte Bild im Spiegel zu bearbeiten, um mehr zu entdecken, stößt man recht bald auf die Grenzen, die ".jpg" nun mal hat.
Vielleicht sind in dem Originalbild Spuren enthalten, die durch die JPG-Speicherung verloren gegangen sind! Ich meine, es könnte sich lohnen, das 'Spiegelbild' noch einmal in hoher Auflösung zu scannen, "jpg" und ähnliche zu vermeiden und uns das Ergebnis zu servieren. Ob das möglich ist, weiß ich nicht.
Und natürlich sollte man Agnes noch einmal fragen, wenn's geht! Sie weiß zu dem Foto vielleicht noch mehr, als sie bisher berichtet hat!

AlterMann

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hörmal
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Beitrag von hörmal »

Die Bilder aus dem Album von Agnaes sind alle bei relativ schlechten Lichtverhältnissen abfotografiert. Ich hätte mich niemals gewagt die Bilder aus diesem tollen Album zu entfernen, wobei das besagte Foto tatsächlich lose im Album lag. Zum Scannen hätte ich sie dann mitnehmen müssen und ob Agnes das erlaubt hätte......
Zuzu war die Kontaktperson zu Agnes und die weilt zur Zeit noch in Frankreich. Wenn sie wieder zurück ist, können wir ja noch mal einen Kontaktversuch wagen, um mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen.
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

AlterMann
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Beitrag von AlterMann »

@ hörmal!

Danke!

AlterMann

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