Nordsternpark: Grafitti-Künstler in Aktion

Maler, Bildhauer, Fluxus ...

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

antro
Abgemeldet

Beitrag von antro »

bulmkerparkwächter hat geschrieben:Furchtbar. Furchtbar ... Mensch braucht Hoffnung. Mensch braucht Halt. Mensch braucht Visionen. Klar und einfach muß die Message sein. Die Menschen wollen kein Fragezeichen auf dem Kopf sondern positive, einfache Signale.
...verkaufst du was und bereitest eine werbekampagne?..oder brauchst du das alles in echt?...(':shock:')

..keine angst!!!...mensch braucht nur was es muss ...sterben!!...und das so oft wie möglich... am besten tagtäglich!....
bulmkerparkwächter hat geschrieben:Mit diesen Graffitis mögen zwar die Intentionen der Macher befriedigt sein und die Fotografiermanie einiger Fotografen, aber nicht die Zukunft Gelsenkirchens.
städte gibbet nicht ohne bürger...die machen!!
...und was geben zufriedene schafe?....eben!! :roll:

pito
Abgemeldet

Beitrag von pito »

Heinz hat geschrieben:Ich weiss nicht, wer das finanziert, die Künstler wohl kaum, ist eher davon auszugehen, dass die mindestens eine Aufwandsentschädigung bekommen.
Ohne es genau zu wissen: Kann ich mir nicht vorstellen!
Die Stadt bezahlt den weißen Anstrich als Kulturförderung. Und die Sprayer nutzen das. Ihre Farbe bringen sie natürlich selbst mit. Würde die Stadt die Wand nicht weißen, würden die Sprayer auch das mit der Rolle selbst erledigen, dann natürlich nicht am Stück, sondern jeweils nur einen "Malplatz". Fände ich eigentlich fast besser.
Heinz hat geschrieben:Hat jemand eine Meinung zur Frage, ob ein Gesamtentwurf nicht die bessere Alternative zu dem konzeptionslosen Allerlei auf den Wänden wäre?
Mich gruselts bei solchen Ansätzen. :?

Wer soll diesen Gesamtentwurf denn machen? Ein von der Stadt beauftragter Grafiker? Und dann wird er von Malerlehrlingen ausgeführt? Oder bildet man einen Sprayer-Rat, der sich auf ein Motiv einigen muss? Dann würde jeder einen Zettel mit seinem Abschnitt in die Hand bekommen und er müsste diesen nach Anleitung ausführen?

Ersteres hätte mit Grafitti überhaupt nichts mehr zu tun und Zweiteres würde sich nur beiläufig um das Motiv an sich drehen, vorrangig aber um soziale Prozesse wie Gruppenbildung, Meinungsfindung, Teamwork, Palaver, Palaver, Palaver, Demokratie, Abstimmung, Werbung, Machtkämpfe etc. Ich meine, wenn darin das Kunstwerk bestehen soll, dann kann man den Part mit der Wandbemalung auch gleich weglassen.


Was ist Grafitti:

Grafitti entspringt dem tiefliegenden Drang des Künstlers sich auszudrücken, schöpferisch zu sein und sich dabei als Mensch zu erleben. Wenn man das als Sprayer im öffentlichen Raum tut, wird daraus zudem eine Positionierung gegen Bevormundung durch die Verbotsgesellschaft sowie eine Stellungname für die eigene Lebensumwelt.
Dabei spreche ich wohlgemerkt von ernsthaften Grafitti-Künstlern, nicht von den stupiden Acab-Kritzlern! Der echte Sprayer will seine Umwelt gestalten, er will sich nicht von der "Diktatur der Langsamen" verbieten lassen, sich frei zu bewegen und auszudrücken. Das Inidividuum spielt dabei eine große Rolle. Dieses Lebensgefühl läßt sich nicht so ohne weiteres in Organisationen übertragen.

Michael Klaus hat geschrieben:Unsere Straße

Unsere Straße ist ein grauer Schlauch
die Hausfassaden sind von Ruß ganz
schwarz die Kinder mit der roten Kreide
hätten beinahe Prügel bezogen - hier
einfach die Häuser zu beschmieren !
Quelle: Michael Klaus: GANZ NORMAL - Gebrauchs-Gedichte

Heinz
Abgemeldet

Beitrag von Heinz »

pito hat geschrieben: Mich gruselts bei solchen Ansätzen. :?
.... und Zweiteres würde sich nur beiläufig um das Motiv an sich drehen, vorrangig aber um soziale Prozesse wie Gruppenbildung, Meinungsfindung, Teamwork, Palaver, Palaver, Palaver, Demokratie, Abstimmung, Werbung, Machtkämpfe etc. Ich meine, wenn darin das Kunstwerk bestehen soll, dann kann man den Part mit der Wandbemalung auch gleich weglassen.
Das wollte ich nicht, dass du dich gruselst. :shock:
Ich wusste auch nicht, dass du Kunst, die interaktion und Abstimmung, Teamwork und aufeinander Einschwingen, wie z.B: Tanz, Theater, Musik etc. so gering schätzt.
Aber das ist wahrscheinlich für dich nichts kreatives, nur reproduktives. :wink:

Vielleicht hilft, wenn ich formuliere:

Ich wünschte mir an dieser Wand mal einen großen Bansky (ist nur ein Beispiel von vielen) , statt 130 Einzelmeterchen Schriftzeichen.
Wenns gar nicht geht, weil "Demokratie" die Kreativität des Künstlers erstickt, gerne auch von einem einzelnen Sprayer entworfen und gerne auch von Malerlehrlingen übertragen.
Hauptsache ich habe von der anderen Kanalseite mal ein sinnlich-sinnhaft-ästhetisches Gesamterlebnis.
Der echte Sprayer will seine Umwelt gestalten, er will sich nicht von der "Diktatur der Langsamen" verbieten lassen, sich frei zu bewegen und auszudrücken. Das Inidividuum spielt dabei eine große Rolle. Dieses Lebensgefühl läßt sich nicht so ohne weiteres in Organisationen übertragen.
Dafür dass du kein Sprayer bist, kannst du dich tief in ihre Beweggründe eindenken. :!:

pito
Abgemeldet

Beitrag von pito »

Heinz hat geschrieben:Das wollte ich nicht, dass du dich gruselst. :shock:
:ghost3:
Ich wusste auch nicht, dass du Kunst, die interaktion und Abstimmung, Teamwork und aufeinander Einschwingen, wie z.B: Tanz, Theater, Musik etc. so gering schätzt.
Wenn du zum Vergleich Tanz, Theater und Musik anführst, dann willst du vermutlich auf ein Grafitti-Balett hinaus? 100 Sprayer tanzen sprayend zu Musik an der Wand hin und her, bilden Formationen, hinterlassen dabei Farbe an der Wand, erzählen damit eine Geschichte und am Ende des Stücks ist die Wand komplett farbig gestaltet. Hat es sowas überhaupt schon mal gegeben??? Ich glaube nicht. Wann kommt das?
Dafür dass du kein Sprayer bist ...
Woher weißt du das?

Heinz
Abgemeldet

Beitrag von Heinz »

pito hat geschrieben:Wenn du zum Vergleich Tanz, Theater und Musik anführst, dann willst du vermutlich auf ein Grafitti-Balett hinaus? 100 Sprayer tanzen sprayend zu Musik an der Wand hin und her, bilden Formationen, hinterlassen dabei Farbe an der Wand, erzählen damit eine Geschichte und am Ende des Stücks ist die Wand komplett farbig gestaltet. Hat es sowas überhaupt schon mal gegeben??? Ich glaube nicht. Wann kommt das?
Hmmm... ja, muss ich wohl mal näher erklären, was mit Kunst gemeint ist, die nur gemeinschaftlich entstehen kann... ein anderes mal.
Gemeinschaftskunst wäre auch interessant - die Wand als sinnstiftendes oder spiegelndes Kunstwerk der Gelsenkirchener Freizeit-Park-Seele? :roll:
Heinz hat geschrieben:Dafür dass du kein Sprayer bist ...
pito hat geschrieben:Woher weißt du das?
Hat hier mal ein pito in einem Fred geschrieben, dass er nur virtuell auf dem Bildschirm sprüht - weil das reale sprühen ihm zu echt und zu gefährlich, zu nah am Leben mit seinen Konsequenzen wäre.. :D
aber jezz ehrlich - die Stelle musst du dir selber raussuchen :wink:

Heinz
Abgemeldet

Beitrag von Heinz »

WAZ hat geschrieben:400 Meter Farbe, Figuren, Fame
Gelsenkirchen, 09.06.2008, Von Tobias Mühlenschulte

Mehr als 100 Graffiti-Maler erneuern Kunst-Wand am Rhein-Herne-Kanal. Jugendzentrum Tossehof, Jugendberufshilfe und Stadt wollen mit der Aktion illegale Graffiti eindämmen

So schnell kann's gehen: Wo gestern noch "Ines" draufstand, ist heute schon was ganz anderes drin.
Ernst Liszewski kann sich gar nicht loslösen von der Szenerie am Kanal. Immer wieder schiebt der 69-Jährige sein Rad ein paar Meter weiter, zückt die Kamera und lichtet die farbigen Bilder an der 400 Meter langen Wand ab. "Ich habe Spaß daran. Alles, was schön farbig ist, fotografiere ich. Ich komme häufig hierher", erklärt der Passant. Oft kommt er mit den jungen Kreativen ins Gespräch, die ihrer Fantasie aus vollen Sprühdosen freien Lauf lassen.

Uwe Günther vom Jugendzentrum Tossehof ist zufrieden mit der Resonanz: "An einem Tag sind mehr Sprüher gekommen als für beide Tage einkalkuliert. Erfreulich ist auch zum einen, dass überdurchschnittlich viele Gelsenkirchener gekommen sind. Und zum anderen ist es toll, dass auch Leute aus Berlin und Frankfurt hier sind. Und überhaupt: Wo kann ich schon malen und baden gleichzeitig?"

Bereits 2005 hatte die Stadt die Hafenmauer des ehemaligen Kohlehafens zur "Hall Of Fame", zur Ruhmeshalle, freigegeben. Jederzeit konnten Dosen-Virtuosen dort mit ihrem Hobby Ruhm ernten, ohne mit juristischen Konsequenzen rechnen zu müssen. Denn darum geht es in der Graffiti-Szene: um den Fame, den Ruhm. Nun wurde die Aktion wiederholt.

"Jetzt ist die Arbeit erledigt", sagt "Rank" aus Recklinghausen, setzt sich ins Gras und schmiert sich ein Brötchen. Soeben hat er die überdimensionalen Buchstaben von "Mote Limit" um ein paar Sprühdosen erweitert. "Ich habe die Gestaltung des Schriftzugs um ein figuratives Element ergänzt", erläutert der Graffiti-Fachmann, der seit zehn Jahren "malt". Er findet: "Für mich ist das hier eine Grillparty."

Und damit beschreibt er die Atmosphäre am Kanal treffend. "Es ist schön, hier alle möglichen Leute wieder zu treffen", freut sich auch "Fey" aus Dortmund, die eine junge Frau im lila Negligee auf die Mauer gezaubert hat.

Ansonsten bestimmt der "Wildstyle" das Bild, bei dem die Sprüher solange mit den Buchstaben "spielen", bis sie für Außenstehende nicht mehr zu lesen sind.

Ernst Liszewski ist das ganz egal. Er steht schon bei der nächsten Gruppe Sprayern.

Benutzeravatar
moni53
Beiträge: 1765
Registriert: 26.10.2007, 07:55
Wohnort: Erle - Gelsenkirchens Perle

Beitrag von moni53 »

Bild


letzte Woche Montag war noch alles "frisch gestrichen"...

Moni
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut. (Finnisches Sprichwort)

Knut
Abgemeldet

Beitrag von Knut »

hallo heinz,

ich hätte ne meinung zu deinem vorschlag, die wand weiß zu lassen.

zunächst mal das allerwichtigste zu dieser gemeinsamen malaktion:
ich bin mir zu 90% sicher, dass es keine, oder kaum, dosen von der stadt gab.
die jungs haben garantiert eine menge eigene dosen und farben von zuhause mitgebracht.

generell ist es so, dass wände wie diese (für und maler) den zweck haben, individuell zu zeigen, was man so drauf hat. bei dieser fläche handelt es sich nicht um eine auftragsarbeit,
die danach nicht mehr angefasst wird.

ein gemeinsames konzept, was danach keiner mehr anfassen soll, würde also komplett
am sinn dieser wand vorbei gehen. am ende regen sich die leute womöglich noch darüber auf,
wenn ein anderer maler nach ein paar wochen kommt, und ein neues bild darüber malt, oder wie? :-) solche wände stehen im ständigen fluss. und die maler entwickeln sich an diesen wänden weiter.

teilweise hast du aber recht. man hätte sich, wenn es schon eine gemeinsame aktion war, vielleicht auf eine gemeinsame farbgebungeinigen können, damit alles einheitlich rüber kommt. ich wermute aber, dass dies schon allein dadurch gescheitert wäre, weil de dosen eben nicht gesponsort waren, sondern jeder sein eigenes zeugs mitgebracht hat. bei so vielen leuten ist es mehr als warscheinlich, dass irgendjemand z.b. kein dunkelblau hat.

die sache mit banksy verstehe ich nicht. was glaubst du denn, was banksy dazu sagen würde,
wenn man ihm ein konzept mit anderen leuten aufdrücken möchte, bei dem er ganz andere
sachen machen soll, als er eigentlich möchte? :-)
ausserdem hat banksy mit traditionellem namen-graffiti eigentlich nicht so viel zu tun.
name graffiti kümmert sich im buchstaben. es gilt, diese möglichst kreativ zu gestalten.
traditionelles graffiti läßt sich also überhaupt nicht mit schablonen-malerei von banksy vergleichen. (mit wenigen ausnahmen natürlich)
graffiti ist für mich auch eher design als kunst. schön und plaktiv eben. es muß knallen undkraft haben. in diese schublade schmeiße ich auch alle meine sachen.

malern geht es darum ihren eigenen namen bekannt zu machen. dies passiert in diesem fall durch einen möglichst guten style und gute technik. um dies zu erreichen muß man viel viel malen. hierfür braucht's flächen, an denen jeder einzelne sich auf seine individuelle arbeit konzentrieren kann.

konzeptwände sind also super, aber kein muss, und meistens, bei großen gruppen, nur schwierig zu realisieren.

was dich warscheinlich noch interessieren dürfte:
durch diese wände wird den malern ein platz geboten um sich legal darzustellen.
normalerweise passiert dies nachts an flächen, wie z.b. deiner hauswand.
(dies ist zwar bei reihenhäusern etc. völlig unrealistisch, aber scheint die urangst aller deutschen zu sein, wenn man sich mit ihnen über dieses thema unterhält.)
ich hoffe, du überlegst dir deine forderung noch einmal, die wand weiß zu lassen.
;->

viele grüße
knut

pito
Abgemeldet

Beitrag von pito »

Knut hat geschrieben:durch diese wände wird den malern ein platz geboten um sich legal darzustellen.
normalerweise passiert dies nachts an flächen, wie z.b. deiner hauswand.

Wie wichtig ist die Unterscheidung zwischen legal und illegal eigentlich wirklich in der Szene? Man hört oder liest ja schon mal von Sprayern, dass die Illegalität für sie fast das wichtigste ist und wenn sie nicht vor der Polizei flüchten müssen, würde auch das Bild nix werden. Sie suchen den Kick nächtlicher Aktionen. Da fragt man sich natürlich, welchen Stellenwert dann noch die Gestaltung des Grafittis an sich einnimmt.

Wie ist das wirklich? Werden Legal-Sprayer in der Szene anerkannt, oder wird da unterschieden?
was glaubst du denn, was banksy dazu sagen würde, wenn man ihm ein konzept mit anderen leuten aufdrücken möchte, bei dem er ganz andere sachen machen soll, als er eigentlich möchte?
Hab kürzlich einen Artikel gelesen, über ein von Banksy initiertes Projekt in einem Londoner Autotunnel. Vorgabe: Es durften nur Schablonen verwendet werden. Sprayer konnten sich bewerben und bekamen einen Wandabschnitt zugeteilt. Auch Banksy selber gestaltete nur einen Abschnitt ... und schaffte es auch dabei wieder unerkannt zu bleiben. :lol:

trixexpress
Abgemeldet

Beitrag von trixexpress »

Heinz hat geschrieben:...Hat hier mal ein pito in einem Fred geschrieben, dass er nur virtuell auf dem Bildschirm sprüht -
Das mache ich auch .... regelmäßig Glasrein drauf sprühen, um nicht den Durchblick zu verlieren :wink:

Mütze
Abgemeldet

Beitrag von Mütze »

Mein Senf oder just my fice Cents.


Zur rechtlichen Beurteilung:
Ohne (nachträgliche) Einwilligung des Eigners (Bahn, Stadt, Privat) aufgebrachte Graffittis sind zunächst eine Sachbeschädigung.

Ob die Kunst gut oder schlecht ist (wer kann schon Kunst beurteilen), darf bei der rechtlichen Beurteilung keine Rolle spielen!
Auch wenn Picasso das Teil malt und zeichnet, was vom Eigentümer nicht genehmigt wird ist Sachbeschädigung.

Insofern gefällt mir die Bewertung in Abhängigkeit vom Bild überhaupt nicht. Über "entartete" Kunst und Gesinnungsjustiz sollten wir seit 63 Jahren hinweg sein.


Graffitti ist nicht meine Welt, dafür fühle ich mich mit knapp 50 Jahren zu alt.

Dennoch gefallen mir einige Graffittis gut und sie sind nach meinem Empfinden auch eine Bereicherung für das Stadtbild. Jahrelang sind mein Schatz und ich nicht über die Berliner Brücke gefahren ohne uns gegenseitig vorzulesen:
"Lisa ich liebe Dich" und "Lohmann Du Affe"

Wenn Stadt Kunst fördern muss - immerhin sind Kommunen chronisch klamm und sollten zunächst für die Existenz ihrer Bürger und Unternehmen sorgen - dann sind mir hundert weiße Farbeimer lieber als der Zuschuß fürs MiR.

Leute die sprayen sind kreativ und nicht destruktiv.

Bild

Bild

Bild
Zwei der drei Bilder treffen meinen Geschmack nicht, aber alle sind für mich Kunst.
Vor allem:
Ich könnte es niemals so gut. ;)

Ansonten:
Die Graffitti-Diskussion wurde vor 30 Jahren in Zürich begonnen.
Also Nichts wirklich Neues mehr.
Zuletzt geändert von Mütze am 27.06.2008, 08:27, insgesamt 1-mal geändert.

Heinz
Abgemeldet

Beitrag von Heinz »

Ich wollte meinen Vorschlag eher verstanden wissen als: das eine tun ohne das andere zu lassen.
Da ich aber gegen so schwere Geschütze wie "das tötet die Kreativität, oder die Freiheit der Kunst ist in Gefahr, oder gemeinsam geht gar nicht" nicht anstinken kann, dies.

ein Küstler macht einen Gesamtentwurf, der die örtlichen Gegebenheiten einbezieht bzw. sich darauf bezieht.

Dieser Gesamtentwurf wird von ausdrücklichen Nicht-Künstlern umgesetzt.

Die Handwerkskammer kann sicherlich helfen und eine Klasse Malerlehrlinge etc. für diese Arbeiten begeistern.
Die Kunstfreiheit wäre gesichert, die Künstler müssen sich nicht verbiegen, unterordnen etc. und ich könnte ein Jahr lang an der Wand etwas anderes, neues sehen. :wink:

Aber wie gesagt - besser wäre das eine zu tun ohne das andere zu lassen.

pito
Abgemeldet

Beitrag von pito »

Heinz hat geschrieben:besser wäre das eine zu tun ohne das andere zu lassen.
Mehr Wände braucht das Land! :lol:

Knut
Abgemeldet

Beitrag von Knut »

@pito:

ach, es ist relativ schwierig, bei der scene zu verallgemeinern.

bei der wichtigkeit der illegalität und kreativität gibts teilweise heftige regionale unterschiede.
es kommt eben immer auf die mentalität der leute an.

in meiner alten heimat bremerhaven wurde früher relativ viel wert auf gute styles und qualität gelegt. natürlich auch illegal.
hier im pott war es schon immer eher so, dass es mehr darum ging, seinen namen so groß und oft wie möglich zu bomben. der ruhrpott ist in der scene damals bekannt geworden durch seine masse an bildern auf bahnen.
natürlich gab es aber auch bomber in bremerhaven, und styler im pott. vorsicht mit schubladen. ;-)

klar ist das illegale graffiti wichtig. ich glaube, es gibt kam maler, die nicht irgendwann mal etwas in der richtung gemacht haben. genau das ist ja auch der einstieg. man geht mit offenen augen durch die stadt, und sieht die ganzen coolen, bunden bilder, die auf abenteuerliche wiese nachts entstanden sind. mit 15, 16 jahren ist einem da alles andere völlig egal. richtig gute sachen entwickeln sich hieraus natürlich erst später.
wände wie die am nordsternpark sind perfekt, um (sehr viel) besser zu werden, weil man einfach viel mehr zeit in seine arbeiten stecken kann. respekt gibts dafür natürlich auch,
wenn es gut genug ist.
wobei das natürlich nicht der "harte" respekt, sondern eher ein gestalterischer respekt ist.

ich bin jetzt 34. mir gehts nicht wirklich noch um fame und respect in der scene.
wenn ich meine paar bilder im jahr an solchen wänden male, dann will ich einfach mit ein
paar alten jungs ne schöne wand machen. bei solchen aktionen wird bei uns übrigens IMMER ein farbkonzept festgelegt. wenns möglich ist, wird der rest auch gemeinsam geplant.


@heinz:
grrrrrrrrrrrr.
ich glaube, ich verstehe dich nicht.
soll ich jetzt den artdirector mimen,
und die malerei an die maler-azibis delegieren?

hier gehts nicht nur um ideen, sondern auch um formen.
jeder hat nen anderen style. lass 5 leute ne mickymaus malen,
und sie sieht 5x unterschiedlich aus.

das ganze ist nicht der kinderkram, für den du es vielleicht hältst.
graffiti ist ein fulltime-job. als 17-18 jähriger maler hast du (fast :-) )
nichts anderes im kopf, als die malerei. da entstehen teilweise
richtig gute sachen.



hier noch ein bild von mir und meinem kollegen.
sieht das jetzt blöd aus, oder wie? :-)

Bild

Heinz
Abgemeldet

Beitrag von Heinz »

Knut hat geschrieben:@heinz:
grrrrrrrrrrrr.
ich glaube, ich verstehe dich nicht.
soll ich jetzt den artdirector mimen,
und die malerei an die maler-azibis delegieren?

hier gehts nicht nur um ideen, sondern auch um formen.
jeder hat nen anderen style. lass 5 leute ne mickymaus malen,
und sie sieht 5x unterschiedlich aus.

das ganze ist nicht der kinderkram, für den du es vielleicht hältst.
graffiti ist ein fulltime-job. als 17-18 jähriger maler hast du (fast )
nichts anderes im kopf, als die malerei. da entstehen teilweise
richtig gute sachen.
hier noch ein bild von mir und meinem kollegen.
sieht das jetzt blöd aus, oder wie?
Alle Mühseligen und Beladenen ma auffen Heinz, der kann dat app. :wink:

Ich wollte gar nicht in diese Diuskussion mehr rein, deshalb habe ich gesagt:
1. keine Gemeinschaftsarbeit - damit es es gar nicht erst zu störenden Konzept-Diskussionen kommt.
2. Keine Künstler als ausführende - damit niemandes Ego beschädigt wird.

Ich habe die Wand vorgeschlagen als zu gestaltende Fläche durch einen Künstler mit einem Werk, welches Bezug auf die örtlichen Bedingungen nimmt. :D

Nirgendwo habe ich gesagt, dass diese graffiti Kinderkram etc.. sind. Wenn du aber diese Vermutung brauchst, um die ernsthaftigkeit deiner Arbeiten zu betonen - bitte. :wink:

Antworten