ZERO
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- VERPASSTE GELEGENHEIT
Während der Theaterbau Pluspunkte in der ganzen Welt sammelte und Theaterfachleute, unter ihnen Englands Sir Laurence Olivier, sich in Gelsenkirchen trafen, um sich Anregungen zu holen, konnten die heimischen Kulturpolitiker letztlich nicht mehr über ihren eigenen Schatten springen. Und so unterblieb die von Architekt Werner Ruhnau geplante Besetzung des Theatervorplatzes mit plastischen Akzenten.
Sehr weit gediehen war in den 60er Jahren das Konzept für eine Großplastik des ZERO-Künstlers Heinz Mack. Dieser schlug eine Säulengruppe mit drei unterschiedlich hohen Edelstahlkörpern vor, die die Naturelemente Luft, Licht und Wasser darstellen sollten. Die aus einem runden Wasserbecken aufragenden Röhren - Luftsäule 22,2o m, Lichtsäule 21,6o m und Wassersäule 2o,oo m - wären ein adäquater Beitrag zur Theaterarchitektur gewesen.
Nicht mehr zu klären ist, woran das Projekt scheiterte, das Heinz Mack 1969 dem Bauausschuß vorgetragen hatte. Vermutlich waren die durchaus angemessenen Kosten für eine RuhrgebietsStadt wie Gelsenkirchen, die gerade eine wirtschaftliche Rezession durchgemacht hatte, zu hoch. Und so ist der Theatervorplatz nach wie vor verödet, trotz des Naraha-Brunnens. Die von Zeit zu Zeit auf den Tisch gebrachten Gestaltungsvorschläge besaßen bisher wenig Überzeugungskraft.
Kunstverein Gelsenkirchen, 1988
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- WEDER MACK NOCH KRICKE FÜR DEN THEATERVORPLATZ
Neben der Raumplastik vor dem Versorgungsamt und dem Stahlrelief an der Stirnwand des Kleinen Hauses hätte Gelsenkirchen ein drittes repräsentatives Werk des Düsseldorfer Plastikers Norbert Kricke besitzen können - ein Ensemble von Leuchtsäulen auf dem abgesenkten Vorplatz des Kleinen Hauses.
Im Oktober 1963 schrieb Heiner Stachelhaus aus Anlaß der Verleihung des Großen Kunstpreises von Nordrhein-Westfalen an Norbert Kricke u.a. folgendes:
- "...Tatsächlich aber könnte die Stadt Gelsenkirchen noch mit einer anderen Arbeit des Kunstpreisträgers die Aufmerksamkeit der Kunstwelt auf sich lenken, hätte sie sich nicht laut Beschluß des Haupt- und Finanzausschusses dazu entschlossen, auf diese Arbeit zu verzichten: Es handelt sich dabei um die vier Leuchtsäulen, die für den Vorplatz des Studios vorgesehen waren. Kricke ist diese Arbeit nach einem entsprechenden Vertrag mit der Stadt in Auftrag gegeben worden.
Um diese Leuchtsäulen ist es zu heftigen Kontroversen in den zuständigen Ausschüssen gekommen, wobei sich nur eine Minderheit für die Aufstellung der Säulen einsetzte. Ebenso soll von der Bauverwaltung gegen die Kricke-Säulen Stellung genommen worden sein. Die Widerstände setzten schon bei der Frage der Größe der Leuchtsäulen ein. Von der Stadt vorgenommene Messungen auf dem Studio-Vorplatz führten zu dem Schluß, daß die ursprünglich vorgesehene Höhe von etwa 3,20 Meter nicht akzeptabel sei. Kricke erklärte sich schließlich mit einer Reduzierung der Höhe einverstanden. Dabei ist es bis heute geblieben. Kricke kam nicht zum Zuge. Der Haupt- und Finanzausschuß sagte: nein.
Abgesehen davon, daß sich hinter der Ablehnung der Kricke Säulen eine schlimme Fehleinschätzung der künstlerischen Potenz des Künstlers verbirgt und die städtischen "Fehleinschätzer" damit im krassem Gegensatz zu dem Urteil der Kunstpreis-Jury stehen, die Kricke immerhin für die Verleihung des Großen Kunstpreises von Nordrhein-Westfalen für würdig gehalten hat, könnte der Fall auch noch rechtliche Konsequenzen haben: wie verlautet, soll Norbert Kricke nicht abgeneigt sein, die Stadt wegen Schädigung in seiner künstlerischen Arbeit zu belangen."
- "...Tatsächlich aber könnte die Stadt Gelsenkirchen noch mit einer anderen Arbeit des Kunstpreisträgers die Aufmerksamkeit der Kunstwelt auf sich lenken, hätte sie sich nicht laut Beschluß des Haupt- und Finanzausschusses dazu entschlossen, auf diese Arbeit zu verzichten: Es handelt sich dabei um die vier Leuchtsäulen, die für den Vorplatz des Studios vorgesehen waren. Kricke ist diese Arbeit nach einem entsprechenden Vertrag mit der Stadt in Auftrag gegeben worden.
Kunstverein Gelsenkirchen, 1988
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- Otto Piene über Zero in einer Eröffnungsansprache:
"Die vielen hämischen Interpreten und fast ebenso viele falsche Anhänger, die Zero mit nichts übersetzen und die Künstler des Zero für Nihilisten hielten, müssen selbst diese Tendenz in sich gehabt haben, sonst hätten sie gespürt, daß Zero die Zone bedeutet, in der sich in Ruhe das Wirkliche vom Eingebildeten scheidet, das Begriffene vom Gelernten, das Geschaffene vom Gekauften, das Lebendige vom Künstlichen, das Fortwirkende vom Konventionellen. Zero ist der Schmelzpunkt unserer Kunst. Zero ist auch die Zone des Schweigens vor dem Neubeginn. Zero ist die Besinnung vor dem Abenteuer, das uns neue Welten erschließt."
Kunstverein Gelsenkirchen, 1988
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ZERO in GE 63/13
Hallo,
heute, 22. November, fand im Kunstmuseum Buer anlässlich des 50. Jahrestages der ZERO-Ausstellungseröffnung im Halfmannshof die Vernissage zur Ausstellung "ZERO in Gelsenkirchen 1963/2013 - Zurück in die Zukunft" statt.
Im sehr gut besuchten Museum führte u.a. OB Baranowski in die Thematik ein.
Anwesend war natürlich Ernst Otto Glasmeier, der dieses Ausstellungsprojekt seit langem vorantrieb.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Anwesenheit von Otto Piene, neben Heinz Mack und Guenther Uecker einer der Iniatoren der 63er Ausstellung.
Ein paar Bilder vom Drumherum:
Ernst Otto Glasmeier (l.)
Otto Piene
Gleich noch ein paar...
heute, 22. November, fand im Kunstmuseum Buer anlässlich des 50. Jahrestages der ZERO-Ausstellungseröffnung im Halfmannshof die Vernissage zur Ausstellung "ZERO in Gelsenkirchen 1963/2013 - Zurück in die Zukunft" statt.
Im sehr gut besuchten Museum führte u.a. OB Baranowski in die Thematik ein.
Anwesend war natürlich Ernst Otto Glasmeier, der dieses Ausstellungsprojekt seit langem vorantrieb.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Anwesenheit von Otto Piene, neben Heinz Mack und Guenther Uecker einer der Iniatoren der 63er Ausstellung.
Ein paar Bilder vom Drumherum:
Ernst Otto Glasmeier (l.)
Otto Piene
Re: ZERO in GE 63/13
... Bilder einer Ausstellung:
Hier mein Lieblingsobjekt (wenn sich das nach einem ersten kurzen Rundgang so sagen lässt):
Pienes "Lichtgeist"
Wie das Museum an sich, lohnt auch diese Ausstellung den Besuch an einem weniger frequentierten, ruhigeren Tag. Hingehn!
Gruß
Uwe
Hier mein Lieblingsobjekt (wenn sich das nach einem ersten kurzen Rundgang so sagen lässt):
Pienes "Lichtgeist"
Gruß
Uwe
ZERO kurz vor Schluss
Hallo,
die ZERO-Ausstellung im Kunstmuseum läuft nur noch bis kommenden Sonntag, d. 19.01.2014.
Ich war heute noch mal da und konnte mich in aller Ruhe umsehen.
Noch ein paar Bilder:
die ZERO-Ausstellung im Kunstmuseum läuft nur noch bis kommenden Sonntag, d. 19.01.2014.
Ich war heute noch mal da und konnte mich in aller Ruhe umsehen.
Noch ein paar Bilder:
Überblick
©
Günter Uecker - "o.T."
©
Heinz Mack - "Silber Rotor"
©
Oskar Holweck - "10 VII 60"©
Uli Pohl - ichweißesleidernicht...
©
Adolf Luther - Lichtschleuse, 1963©
Gleich noch ein paar...©
Günter Uecker - "o.T."
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Heinz Mack - "Silber Rotor"
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Oskar Holweck - "10 VII 60"©
Uli Pohl - ichweißesleidernicht...
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Adolf Luther - Lichtschleuse, 1963©
ZERO kurz vor Schluss -2-
...mehr:
Gruß
Uwe
Oskar Holweck - "Hängendes Mobilé"©
"Treppe zur vergebenen Chance"
©
Modell des nie realisierten ZERO-Hauses
©
Noch ein paar Sichten meines Lieblingsobjektes, der pulsierende "Lichtgeist" von Otto Piene:
Detail ©
Lichtgeist mit Schattengeist
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Noch vier Tage die Chance hinzugehen. Nutzt sie! "Treppe zur vergebenen Chance"
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Modell des nie realisierten ZERO-Hauses
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Noch ein paar Sichten meines Lieblingsobjektes, der pulsierende "Lichtgeist" von Otto Piene:
Detail ©
Lichtgeist mit Schattengeist
©
Gruß
Uwe
Otto Piene verstorben
Einer der Initiatoren der 1963er ZERO-Ausstellung im Halfmannshof, Otto Piene, ist im Alter von 86 Jahen verstorben.
Hier bei seinem letzten Auftritt in GE im November 2013.
U
Hier bei seinem letzten Auftritt in GE im November 2013.
U
Ewiges Licht...
Hallo,
noch mal ein Bild zum Tod von Otto Piene.
Seine Skulptur "Das Geleucht" auf der Halde Rheinpreußen wird für mich immer ein "ewiges Licht" sein, das an ihn erinnert:
Was das mit Gelsenkirchen zu tun hat? Gaaanz weit hinten links ist das Kraftwerk Scholven zu sehen...
Gruß
Uwe
noch mal ein Bild zum Tod von Otto Piene.
Seine Skulptur "Das Geleucht" auf der Halde Rheinpreußen wird für mich immer ein "ewiges Licht" sein, das an ihn erinnert:
Was das mit Gelsenkirchen zu tun hat? Gaaanz weit hinten links ist das Kraftwerk Scholven zu sehen...
Uwe
Re: ZERO
Ruhe in Frieden!
- Heinz O.
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Re: ZERO
Nachruf der Stadt
https://www.gelsenkirchen.de/de/_meta/a ... verstorben
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Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter
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