ZERO

Maler, Bildhauer, Fluxus ...

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ZERO

Beitrag von Verwaltung »

ZERO war auch in Gelsenkirchen.

1963 stellten Heinz Mack, Otto Piene, Günther Uecker und andere im Halfmannshof aus. Und noch mehr war angedacht, wie dieser Textauszug zeigt:
  • ... Insbesondere Yves (Le Monochrome) Klein wurde zum wichtigen Anreger jener drei Lichtkünstler, die unter dem Markenzeichen ZERO international Furore machten: Heinz Mack, Otto Piene, Günther Uecker. Von Klein sei einer der ursprünglichen Impulse zu ZERO ausgegangen, sagte Piene 1964, seine Freundschaft, seine suggestive Persönlichkeit hätten die Aktivität der ZERO-Künstler "befreit".

    Bezeichnend für das Klima jener Jahre war, dass der damalige Gelsenkirchener Oberstadtdirektor Hülsmann ernsthaft die Stiftung eines Yves-Klein-Preises anregte. Leider scheiterte dieses Vorhaben an der permanent schlechten Finanzlage der Stadt. Ebenso scheiterte ein phantastisches Projekt, das die drei Zeroisten bereits 1962 konzipiert hatten und das sie drei Jahre später der Stadt Gelsenkirchen zur Realisierung anboten - ein ZERO-Museum, das der kunstsinnige Oberbürgermeister Hubert Scharley ideel unterstützte.

    Mack Piene und Uecker stellten es sich als einen mit Kohle beschichteten Betonkubus vor, der auf einem Glaskörper in einem Wasserquadrat steht. Rundherum sind Fontänen und Scheinwerfer installiert. Uecker hat eine Zeichnung dazu entworfen. Von Mack gibt es ein Modell: Die Doppelscheiben sind als Pluszeichen - Symbol des Positiven - entworfen. Gefärbte Flüssigkeit sollte mittels Hydraulik auf- und absteigen und auf diese Weise den statischen Kubus dynamisieren: Beim Umschreiten des Glaskörpers würden sich Überschneidungen der vier Grundfarben Gelb, Blau. Rot, Grün ergeben. Der Raum innen sollte absolut still sein. Zum Programm gehörten Lichttheater und Lichtballett von Piene, Silberrotoren von Mack, Lichtscheiben von Uecker. Doch sollte der Raum auch als Illusionsraum freie Optik, etwa von Landschaftsprojektionen, funktionieren. Bedeutende Künstler würden zu Ausstellungen ihrer Werke eingeladen. Vor allem aber sollte ein Raum für Imagination und Kontemplation entstehen - eben ein ZERO-Raum.

    ...

    Eines der bedeutensten Ereignisse in der Geschichte der 60er Jahre in Gelsenkirchen war die Ausstellung "Zero in Gelsenkirchen" , zu der Mack, Piene und Uecker ebenfalls später internantional renommierte Künstler wie Adolf Luther, Siegfried Cremer, Uli Pohl, Hans Haacke, Hans Salentin, Hermann Goepfert und Pol Bury eingeladen hatten. Die Eröffnung fand am 22. November 1963 statt. Sie wurde von der Nachricht der Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy überschattet. Im Gelsenkirchener Ausstellungshaus Halfmannshof breitete sich lähmendes Entsetzen aus. Minuten danach war die Halle leer. ...
aus: Heiner Stachelhaus, Die 60er Jahre im Ruhrgebiet und speziell in Gelsenkirchen
in: Kinetische Kunst, Städtisches Museum Gelsenkirchen, 1998

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Beitrag von Verwaltung »

  • "Zero ist die Stille.
    Zero ist der Anfang.
    Zero ist rund.
    Zero dreht sich.
    Zero ist der Mond.
    Die Sonne ist Zero.
    Zero ist weiss.
    Die Wüste ist Zero.
    Der Himmel über Zero.
    Die Nacht - Zero fliesst.
    Das Auge Zero.
    Nabel. Mund. Kuss.
    Die Milch ist rund.
    Die Blume Zero der Vogel.
    Schweigend. Schwebend.
    Ich esse Zero, ich trinke Zero, ich schlafe Zero, ich wache Zero, ich liebe Zero.
    Zero ist schön.
    dynamo dynamo dynamo.
    Die Bäume im Frühling, der Schnee, Feuer, Wasser, Meer.
    Rot orange gelb grün indigo blau violett Zero
    Zero Regenbogen.
    4 3 2 1 Zero.
    Gold und Silber, Schall und Rauch
    Wanderzirkus Zero.
    Zero ist die Stille.
    Zero ist der Anfang.
    Zero ist rund.
    Zero ist Zero."

    - Das ZERO-Manifest

egon
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papa

Beitrag von egon »

..und ausserdem ein leben mit der leiter durch das zirkuspublikum
daß ist Leben...

Raven (Gast)
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Beitrag von Raven (Gast) »


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Beitrag von Verwaltung »

Zero und die Erinnerung

Peter Rose will erst einmal das Städtische Museum positionieren, ehe neue Überlegungen für ein Spezialinstitut angestellt werden

Wäre ein neues Zero-Museum noch eine spektakuläre Option für Gelsenkirchens Beiträge zu "Ruhr 2010"? Architekt und Kunstförderer Ernst Otto Glasmeier hatte diese "eigentlich sehr alte Idee" durch seine Kontakte zu Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker neu ins Spiel gebracht. Doch Peter Rose, Ex-Kulturdezernent, mahnt sogleich: "Dann würde das bisherige Städtische Museum nach hinten kippen. Das wäre eine völlige Neuorientierung im gesamten Kunstbereich."

Zur Erinnerung: In den frühen 70er Jahren bestand über verschiedene Gelsenkirchener ein guter, "mehr als freundschaftlicher Kontakt" zu dem international gefragten Zero-Trio. Mack, Piene, Uecker waren (und sind noch) die Stars bei Lichtkunst, bei Kinetik oder bei konkreten Op-Art-Projekten. Alle drei können mit bedeutenden Ausstellungen in großen Museen in Deutschland oder im Ausland (London, New York u.a.) aufwarten. Sie selbst sagten bei verschiedenen Anlässen, für ein eigenes Museum würden sie einen Großteil ihres Schaffens an das neue Institut abtreten - das wäre sicherlich eine große Chance für Gelsenkirchen?

Wobei Glasmeier sogar einen Standort ausgeguckt hat: die Achse zwischen Musiktheater und Hans-Sachs-Haus. "Das muss kein hochanspruchsvoller Architekturkomplex sein, sondern ein schlichter, einfacher Baukörper mit Transparenz und einigen Wänden. Das genügt, um in der City ein Zeichen für die Kunst zu setzen - mit Zero wäre das ideal." Andererseits sei auch eine Industriehalle, nicht oder nur teilweise genutzt, als Standort denkbar.

Rose, der in seiner Meinung sicherlich die anderer (SPD-)Politiker einschließt, setzt auf eine andere Schiene: "Das Museum in Buer muss aufgewertet werden. Möglichst schnell und mit einem überzeugenden Konzept. Auch für die Kinetik." HJL Siehe auch FettGEdruck
t

tiborplanet_de
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Beitrag von tiborplanet_de »

Irgendwo auf den GGs sprach mal jemand darüber wie gut es wäre an der Haltestelle ebertstraße ein Museum zu haben.Hab heute in Essen zum ersten Mal die Bücherrei gesehen.Ist ein Kuppelbau mit mehreren Etagen darunter.Ich konnte mir ausmalen wie das an der eberstaße wirken würde^^
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Beitrag von Verwaltung »

  • Zero

    Gestern konnte man im Ausstellungshaus Halfmannshof noch über Drähte, Kabel, Papier- und Pappeberge stolpern.
    Aber die Schönheit war schon im weißen Raum.
    Gestern wurden die letzten mechanischen Handgriffe exerziert, Schalter betätigt, Anschlüsse geprüft.
    Aber das Licht spielte schon im weißen Raum.
    Heute ... heute: da wird die Schönheit in ihrer ganzen Spannung offenbar, da spielt das Licht sein freiestes Spiel.

    ZERO in Gelsenkirchen.
    Bild
    Im Halfmannshof wird heute um 20 Uhr eine Ausstellung eröffnet, die keine Provokation ist, sondern die faszinierende Demonstration eines „neuen Idealismus".
    Das ist eigentlich schon das ganze „Programm" von ZERO. Ein neuer Idealismus als Kraft, die die Welt verschönt, statt sie zu registrieren. Das Ziel heißt: Bestätigung des Zustandes dieser Welt.

    Otto Piene, der auf dieser Ausstellung sein Lichtballett vorführt und neben Mack und Uecker der Initiator von ZERO ist, sagt: „Die Bilder der Alten Welt sind mit schweren Rahmen armiert, der Beschauer wurde ins Bild gezwängt, gepreßt wie durch einen Schlauch, er mußte sich kleinmachen, um in diesen Kanal zu sehen, er wurde gedemütigt, um die Welt der Kunst zu erfahren ... Ein Blick zum Himmel, in die Sonne, auf das Meer genügt zu zeigen, daß die Welt außerhalb des Menschen größer ist als in ihm, daß sie so gewaltig ist, daß der Mensch ein Medium braucht, das die Kraft der Sonne transformiert zu einem Leuchten, das ihm angemessen ist, zu einem Strom, dessen Wellen wie der Puls des Herzens sind. Jetzt sind die Bilder nicht mehr Verliese, die den Geist und seinen Körper fesseln, sondern Spiegel, von denen Kräfte auf den Menschen übergreifen, Ströme, die sich frei im Raum entfalten, die nicht ebben, sondern fluten ..." (Zero, Katalog III.)
    Bild
    Dieses Piene-Bekenntnis ist frei von allem eitlen Künstlertum. Es ist allerdings frei für die natürlichen Kräfte, die die Natur, den Menschen bewegen.
    Die Bedeutung der ZERO-Leute scheint mir darin zu liegen, daß sie diese Kräfte wieder aktiviert und neu formuliert haben. Sie haben das ohne Zorn getan. Sie haben - allesamt hochintelligent, sensibel, sympathisch, ohne Allüren - nach neuen
    Dimensionen der Kunst gesucht, sind sich auf den verschiedensten Wegen entgegengekommen, bildeten einen Kreis -eben ZERO, das war im Frühjahr 1958 -, experimentierten, gewannen an Erfahrung, an Substanz, haben nie Gruppen-Klüngel getrieben, waren mal vierzig, sind mal dreißig, fünfundzwanzig, zehn oder drei - ZERO, Null, dort wo alles Zählen anfängt, Künstler, die keinen Wert darauf legen, als Künstler zu gelten, keine Maler, keine Bildhauer, „Lichtartisten" vielleicht, wie Piene scherzt, vielleicht auch Elektriker, Mechaniker - und dennoch: Künstler, Magier des Lichts, Bilder entwerfend, die von dieser Welt sind, sie verwandeln, ständig, spielerisch, freie Bilder dieser Welt, voll Atem der Weite, die Phantasie belebend, Bilder, die neue Räume sichtbar machen.

    Dem entspricht die Atmosphäre im Ausstellungshaus Halfmannshof: Leicht, frei, heiter, voll Spannung, voll Weite - das große freie Spiel mit Licht und Lichteffekten, mit Hell und Dunkel, mit Wasser, Scheinwerfern, Ballons, Nägeln, Draht, Glas, Metall.

    Der Kölner Hans Salentin (Jahrgang 1925) baut seine Objekte aus Kraftfeldern mit vorgeformten Aluminiumteilen. Der Kölner Adolf Luther (Jahrgang 1912), der Rechts- und Staatswissenschaften studierte, promovier-, te, das Assessorexamen machte, als Richter und Justitiar tätig war und sich seit 1958 ausschließlich mit Malerei beschäftigt, zielt mit seinen zur Architektur tendierenden Glasmontagen auf die Objektivierung des Blicks.

    Der Frankfurter Herrm. Goepfert (Jahrgang 1926) kommt mit seinen Lichtobjekten aus Aluminium zu durchaus malerischen Wirkungen, weil er das Licht als Medium zum Malen nutzt, „achrome Malerei" nennt er das, die Struktur bewegt sich, das Licht tanzt - ungemein lebendige Arbeiten.

    Der Kölner Hans Haake (Jahrgang 1938) vermag mit seinen Wasserkästen aus Plexiglas ständig Situationen zu verändern, Spiel mit perlenden Tropfen. (Wie es heißt, soll das Wasser aus New York stammen, wo Haake die Kästen anläßlich einer Ausstellung entworfen hat.)

    Der Franzose Pol Bury (Jahrgang 1922) erheitert mit seinem Draht-Mobile, eine fast zarte, lyrisch gestimmte Arbeit.

    Der Münchener Uli Pohl (Jahrgang 1935) erzielt mit seinen lichtplastischen Arbeiten aus Plexiglas eine Transparenz von Raum und Objekt, helle klare Glaskörper, die das Licht stimuliert.

    Temperament und Dynamik
    Bild
    Dann: die Düsseldorfer „Drillinge" Piene, Mack, Uecker.

    Heinz Mack (Jahrgang 1931) zeigt seine Lichtdynamos: relie-fierte Metallfolien, die durch Elektromotoren hinter gewellten Glasplatten unregelmäßig bewegt werden. Er zeigt sie in verschiedenen Varianten - Dynamo, Relief, Struktur, Silberdynamo.
    Der Studienrat und Kunsterzieher, der das Sahara-Projekt entworfen hat - ein unübersehbarer Naturraum, in dem der zweite, übersehbare Raum, der Raum der Kunst, verwirklicht werden soll, der artifizielle Raum, die Reservation der Kunst, die schließlich eine totale sein wird, in der die Kunst eine neue Freiheit finden soll (ZERO, Katalog II) - hat sich aber bereits Möglichkeiten angedeutet, wie er sich die Gewinnung dieser neuen Freiheit der Kunst vorstellt: Licht und Bewegung, Glaselemente - eine sanfte Vibration schwingt sich auf.

    Günther Uecker (Jahrgang 1930) strahlt mit seinen Nagelobjekten eine eigentümliche Wirkung aus: Weiße Nägel auf weißem Brett, weiße Nägel auf weißer Säule. Das ist wie ein Wehen, das ist von so sanfter, bezwingender Schönheit und Einfachheit. Nägel und Brett, Nägel und Säule weiten sich zu landschaftlichen Strukturen, ständig neu „gereizt" durch das Licht, das in sie fällt.

    Mit Otto Piene (Jahrgang 1928) realisiert Uecker im letzten Drittel des Ausstellungsraums dann die großartige Komposition von Nagelobjekten und Lichtballett. Pienes Konstruktion fürs Lichtballett: eine aufwendige Apparatur mit Schaltern, Knöpfen, Elektromotor, drei schwarze, gelöcherte Ballons, innen Scheinwerfer, die großen Ballons rotieren, Licht geht an, geht aus, spiegelt sich an weißer Decke, tanzt und tanzt, verändert den Raum, will höher hinaus, entwickelt Temperament, Dynamik.

    Tatsächlich: eine überwältigende und - noch einmal -faszinierende Schau, im besten Wortsinne.
    Man gehe hin und staune ...


    Heiner Stachelhaus
Quelle: 50 Jahre Halfmannshof, 1931 - 1981
Artikel aus Ruhr-Nachrichten, 22.11.1963
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pito
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Beitrag von pito »

Einer der Zero-Künstler war der Krefelder Licht- und Objektkünstler Adolf Luther.

Er arbeitet mit Spiegeln, Linsen und anderen spiegelden Oberflächen. In der Gesamtschule Berger Feld befindet sich eine "Spiegelwand", die aus kleinen konkaven Spiegel-Elementen zusammengesetzt ist.

Auf der Wiese westlich von Schloß Horst befindet sich seine "Lichtmaschine" aus dem Jahre 1970:

Bild Bild Bild

Siehe auch:

http://www.gelsenkirchen.de/Leben_in_GE ... schine.asp
http://www.kunstverein-gelsenkirchen.de ... luther.htm

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Beitrag von Verwaltung »

  • PLÄDOYER FÜR EIN ZERO-HAUS
    Aus einem Brief von Ferdinand Spindel an Oberbürgermeister Scharley vom 6.4.1964
    • "Anläßlich der Zero-Ausstellung auf dem Halfmannshof erzählte mir der Maler Piene, daß es sein und seiner Gruppe Wunsch sei, in irgendeiner Stadt Deutschlands ein Zero-Haus zu errichten, mit großem Lichtsalon und einem Raum mit beweglichen Objekten ... Licht und Bewegung sind die Elemente, mit denen Zero arbeitet.

      ... Die Stadt hätte mit einem klugen Griff ein einmaliges Haus für avantgardistische Kunst, welches in seiner Bedeutung dem Theaterbau gleichkäme; hinzu kommt noch, daß ein solcher Bau mit weit geringeren Mitteln zu erstellen und zu unterhalten wäre als der Bau eines Museums, welches ständig laufender Ausgaben bedarf, um es mit neuen Kunstwerken zu bereichern, während ein Zero-Haus von den Gründern stets mit den besten Arbeiten bereichert und so im Blickpunkt des internationalen Kunstinteresses bleiben wird.

      Ich persönlich halte ein Museum im herkömmlichen Sinne für nicht mehr angebracht, da man von Sizilien bis Stockholm überall dasselbe, mit mehr oder weniger Qualität, sieht, und unsere Stadt gar nicht die Mittel hat, um mit den großen Museen in Essen, Düsseldorf, Köln usw. zu konkurrieren. Dagegen wäre die Errichtung des ersten Zero-Hauses eine Tat, die in der ganzen Welt Beachtung finden würde.

      Da auch Yves Klein und Tinguely (beibe haben Arbeiten im Theaterbau) einige der Initiatoren von Zero sind, wäre Gelsenkirchen für diesen Plan prädestiniert. Nach Rücksprache mit den Malern Mack, Piene und Uecker, im Beisein von Herrn Architekt L. Schwickert fanden sich diese bereit, ein Zero-Haus in unserer Stadt einzurichten und meinten, daß ein solches Haus ihnen in Gelsenkirchen sympathischer wäre als in Düsseldorf oder Köln ...

      ... Mit diesen Anregungen möchte ich Sie auf eine wirkliche Chance hinweisen, der Stadt Gelsenkirchen mit der ersten Errichtung eines Zero-Hauses in der Kunst Weltgeltung zu verschaffen, die sich zwangsläufig einstellen wird, da es auch im Ausland und in Übersee bedeutende Maler und Bildhauer gibt, die der Zero-Gruppe angeschlossen sind."
Quelle: Dokumentation - Kunst der 60er Jahre in Gelsenkirchen,
Kunstverein Gelsenkirchen, 1988
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Beitrag von Josel »

:kopfwand:

Sie habens damals nicht kapiert, obwohl man es ihnen auf dem Silbertablett servierte.

J.
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pito
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Beitrag von pito »

Josel hat geschrieben:Sie habens damals nicht kapiert,
OB Scharley hat es kapiert und andere auch. Aber das liebe Geld ... so ist das manchmal.

Diesen Vorstoß vom Januar dieses Jahres sollte man nicht vergessen: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 3383#33383

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Beitrag von Verwaltung »

Noch so ein Traumprojekt: "Die Schule der Sensibilität"

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=3053
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Josel
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Beitrag von Josel »

pito hat geschrieben:OB Scharley hat es kapiert und andere auch. Aber das liebe Geld ... so ist das manchmal.
Ist es dokumentiert, dass es am Geld lag? Ich meine, sie sind doch dann genau in der Weise verfahren, von der dieser Brief abrät: Sie haben ein mehr oder weniger allgemein orientiertes Museum gegründet und finanziert.

J.
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pito
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Beitrag von pito »

Josel hat geschrieben:Ist es dokumentiert, dass es am Geld lag?
:ka: Geldgründe sind meistens vorgeschoben. Vielleicht fand es keine Mehrheit im Rat. Vielleicht hatte man nach dem Theaterbau erstmal genug von den "Verrückten"?
Josel hat geschrieben:Sie haben ein mehr oder weniger allgemein orientiertes Museum gegründet und finanziert.
Was ja auch nicht das schlechteste war. ;-)

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Beitrag von Verwaltung »

Die sonst so ergiebige Stadtchronik in der Stadtbücherei gibt diesmal nicht viel her. Nur dieses:
  • 20.2.1965
    Kritische Anmerkungen über eine Ausweitung des städtischen Kunstpreises sowie die Errichtung eines Zero-Hauses für moderne Kunst, wie aus Kreisen der Künstlersiedlung Halfmannshof gefordert wird, finden sich in der Westfälischen Rundschau.
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