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Verfasst: 06.02.2009, 04:08
von rabe489
Ich habe vorgestern hier bekannt:
Ich bin der Meinung, dass zwischen Kunst und Leben ein Abstand besteht oder gehalten werden muß, denn die Kunst, die ja Werte setzt, dient dem Leben, damit dieses sich an der Kunst aufrichten kann. Das ist ein antinihilistischer Akt. Zu dem stehe ich.
Hier ein Zusatz: Ganz so einfach scheint es mit Nihilismus und Antinihilismus nicht zu sein. Was ist überhaupt Nihilismus? Nihilismus ist, dass der Mensch aus dem Zentrum ins X rollt, dass Gott tot ist (Nietzsche), dass die obersten Werte sich entwerten, und dass es mit dem Sein selbst "nichts" ist (Heidegger).
Kann den die Kunst die große Gegenbewegung zum Nichts des Nihilismus sein, wie ähnlich Nietzsche es in einem Aphorismus ausdrückte. Er sagte auch:" Wir haben die Kunst, um nicht an der Welt zugrunde zu gehen". Liegt darin die Chance, den Nihilismus zu überwinden? Kann er überhaupt so einfach überwiunden werden? Ist das der Antinihilismus?

Gianni Vattimo, der italienische Gegenwartsphilosoph, sieht es doch etwas drastischer:
Der vollkommene Nihilist ist derjenige, der begriffen hat, dass der Nihilismus seine (einzige) Chance ist. Wir fangen an, vollkommene Nihilisten zu werden (werden zu können).
(Ende der Moderne (Reclam 1990), 25)

Wie ist das zu verstehen? Soll das heißen, wir haben nur noch die Chance, als vollkommene Nihilisten die Welt zu gestalten?
Vattimo gibt noch einen Hinweis am Schluß dieses Kapitels:
Der vollkomene Nihilismus, wie der Heideggersche Ab-grund, ruft uns zu einer fabulierten Erfahrung der Wirklichkeit auf, die auch unsere einzige Möglichkeit von Freiheit ist.
Das Schlüsselwort ist "fabulierte Erfahrung". In der Fabel, der "Sage", steckt doch die künstlerische Ambition und zugleich der Hinweis auf den Fabelcharakter der "wahren" Welt (Nietzsche), deren Werte nichtig wurden.

Anmerkung "Fabulieren", das Lexikon umschreibt: "Fabel schreiben, mit Fantasie schreiben, fantastische Geschichten erzählen; munter drauflosplaudern; schwindeln.Geschichten erfinden oder phantasievoll ausschmücken und erzählen;"
Und "Fabel" (lat. fabula): " [1] das Gerede, das Gespräch
[2] die Dichtung, die Erzählung, die Geschichte, das Märchen"

Verfasst: 06.02.2009, 09:02
von HelmutW
@ Rabe.....
wie ich schon sagte...man kann es auch mit einfachen Worten ausdrücken.....
Die Poesie, den Zauber, die Imagination des Regenbogens erhalten........
An den Topf mit Gold am Ende des Regenbogens glauben.......
Als meine Tochter noch klein war...ist noch nicht allzu lange her, habe ich ihr auf Spaziergängen an der Diemel, an einer bestimmten Stelle, immer von einem, von mir erfundenen Drachen, erzählt.....eine Geschichte, die ich so immer weiter gesponnen habe.......das ging über Jahre...
Frag sie heute mal....sie wird sich noch gut daran erinnern.....

aber trotzdem...weil sich der Mensch so ins Zentrum gesetzt hat...hat er auch heute die Probleme........er versteht sich nicht mehr als Teil seiner eigenen Herkunft...sondern als deren Beherrscher....
"Und macht Euch die Erde Untertan" ein verhängnisvoller Satz......

Verfasst: 06.02.2009, 10:05
von DThamm
@HelmutW,
Die Poesie, den Zauber, die Imagination des Regenbogens erhalten........
An den Topf mit Gold am Ende des Regenbogens glauben.......
Ich glaube nicht an einen Topf mit Gold am Ende des Regenbogens. Der Regenbogen liefert die volle Palette an Farben, für alle Epochen der Kunst.
"Und macht Euch die Erde Untertan" ein verhängnisvoller Satz......
Hat der Mensch geschafft!!!
"ein verhängnisvoller Satz,"für die Menschheit und alles was sie umgibt.

Verfasst: 06.02.2009, 10:07
von HelmutW
DThamm
Hat der Mensch geschafft!!!
"ein verhängnisvoller Satz,"für die Menschheit und alles was sie umgibt.
natürlich.....
jedes gesprochene Wort...jeder Satz ist vom Menschen geschaffen......
Aber laß bitte den Topf miT Gold da stehen....wo er hingehört.......

Verfasst: 06.02.2009, 10:11
von rabe489
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Jürgen Kramer: "Das Brot", 50 x 70cm, Öl, 6.2.2009

Verfasst: 06.02.2009, 10:51
von Meister
rabe489 hat geschrieben:Bild

Jürgen Kramer: "Das Brot", 50 x 70cm, Öl, 6.2.2009
Pito-Art :?:

Verfasst: 06.02.2009, 11:15
von rabe489
@Meister:

Bild

Jürgen Kramer, "Die Dinge werden lebendig", Öl 1992

Verfasst: 06.02.2009, 11:39
von Meister
Oh, Entschuldigung, doch schon vor Pitos Zeit. :wink:

Verfasst: 06.02.2009, 12:09
von rabe489
@Meister: Don't You know, there is a difference between drawing and painting!? 8)

Verfasst: 07.02.2009, 10:14
von DThamm
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Als ich mein Enkel, 13 Jahre alt, fragte: „Was soll das den werden?“
Antwort:
„ Opa, wie alt bist du, hast du keine Kenne mehr? dass ist die Agentur für Arbeit,
mit ihren Paragraphenreitern.“
Frage:
„Und die Blitze und dicken Steine“
Antwort:
„Mensch Opa, die Blitze sollen die Paragraphenreiter beim Sch..... treffen und die
Steine sind Stolpersteine die sie den Hartz IV Empfängern in die Wege legen“
Frage:
„Warum dann die Sonne?“
Antwort:
„Auch für Hartz IV Empfänger scheint irgendwann die Sonne wieder“

Da habe ich wirklich keine Kenne mehr!

Der erste Trobador

Verfasst: 10.02.2009, 23:14
von rabe489
Ich gedenke des ersten Trobadors des Abendlandes, der heute vor 882 Jahren, am 10. Februar 1127, verstorben ist.
Es ist Wilhelm IX. von Poitiers (provenzal. Guilhem de Peitieu 22.Okt. 1071 -10. Febr.1127).

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Näheres zu diesem ersten Dichter und Sänger Westeuropas hier:
http://rabe500.blogger.de/stories/1334455/

Verfasst: 11.02.2009, 18:43
von DThamm
@Rabe,
ich dachte bis heute, dass der "Minnesang" seinen Ursprung in der Arabischen Welt hatte. Bin ein wenig schlauer geworden. Danke!
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Hallo

Verfasst: 11.02.2009, 20:12
von Fred
rabe489 hat geschrieben:@Meister:

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Jürgen Kramer, "Die Dinge werden lebendig", Öl 1992
So hat meine Müslischale heute morgen auch geschaut!
Ich wollte Sie garnicht alleine lassen :oops:
Aber ich musste zum Bahnhof - Der Bus wartet ja nicht.
Bis dann

Neues Bild

Verfasst: 15.02.2009, 10:58
von rabe489
Jürgen Kramer: "Im Sturm", ca. 130 x 100cm, Öl. a. Lwd., 15.2.2009

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Noch n schönen Sonntag!
Rabe

Verfasst: 15.02.2009, 11:05
von DThamm
@Rabe,
wenn heute gemalt, "sehr eindeutig"