rabe489 hat geschrieben:Sind die Konservativen heute nicht die Verteidiger der Klassischen Moderne, gegen die Trends der Gegenwart?
Wenn's mal so wäre, das wäre was. Aber in realiter gibt es da Leute, die sich gerne als Avantgarde sehen wollen und nicht merken (oder nicht wahrhaben wollen), wie dernier sie sind. Da hilft es wenig, seinen aktuellen Standort einfach zur Mitte zu erklären.
Wir müssen eine andere Sicht auf die Kunst und ihre Geschichte entwickeln. Eduard Beaucamp, ein namhafter Kunstkritiker, sagte 1999 in einem Colloquium zur "Lage der Kunst am Ende des 20. Jahrhunderts":
Die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts muß nach den Erfahrungen des letzten Jahrhunderts im Grunde neu geschrieben werden - nicht mehr als Geschichte und Apotheose der Avantgarden, sondern im Lichte ihrer ideologischen und gesellschaftlichen Kontexte, der östlichen wie der westlichen. Die Kunst wird neue Impulse eher aus einer Reflexion und Verarbeitung ihrer dramatisch veränderten Bedingungen ziehen als aus der angestrengten Fortführung überholter Illusionen.
Da die Pole der bildenden Kunst für mich festgelegt sind.....
nämlich Fotorealismus und absolute Gegenstandslosigkeit........
kann man auch nur noch schwer von möglichen Avantgarden sprechen.........
Achtung..........
Sie verlassen gerade das Foto......
Für alle weiteren Schritte wird keine Haftung mehr
übernommen.......
HelmutW hat geschrieben:Da die Pole der bildenden Kunst für mich festgelegt sind.....
nämlich Fotorealismus und absolute Gegenstandslosigkeit........
kann man auch nur noch schwer von möglichen Avantgarden sprechen.........
Irgendwo im Radio heute.. Nietsch und diese Dame, die ihren Körper der Kunst opfert - nee - da ist noch was drin - vor allem wenn man bedenkt, dass die Malerei nur Hilfsmittel für die Skulpteure und Bildhauer war und ist... Maler, Fotografen, Zeichner sind nur faule oder mittellose Bildhauer.
Aber zur Beruhigung oder auch das Gegenteil, es finden auch außerhalb dieses Freds Kontakte statt, die der Frage nachgehen: "Wie potent ist die Gelsenkirchener Kunstszene?".
Sollte sich etwas Konkretes abzeichnen, wird hier natürlich darüber berichtet.
Ein erster Rückzieher muß nun gemacht werden. Ich werkelte an dem Plan, in Bulmke ein Kulturhaus entstehen zu lassen. Jetzt fehlt das entsprechende Gebäude, denn das von mir angedachte steht mindestens die nächsten drei Jahre nicht zur Verfügung. Deshalb möchte ich hier auch nicht konkreter werden und keinen zerplatzten Ballon beschwören.
In diesem Sinn aber vielleicht eine Frage an die Bulmker und alle ganz allgemein:
Das läge auf der Nord-Süd-Achse. Was ist mit dem Osten der Stadt. Ist der durch consol in Bismarck abgedeckt? Ausserdem, was ist eigentlich in Bulmke-Hüllen kulturell attraktiv? Jedenfalls hat der Supermarkt an der Wanner Straße selbst samstags bis 22 Uhr geöffnet ("Kultur ist, wie der ganze Mensch lebt").
Ich kann mir abseits der Projekte in anderen Stadtteilen ein Künstlerhaus oder Kulturhaus in handhabbaren Dimensionen (Vorträge - Ausstellungen -Lesungen - Diskussionen - Gesprächsabende - Ateliers -Gemeinnützige Partner - usw.) lebhaft vorstellen.
Ich habe da meine Erfahrungen mit meiner fünfjährigen Tätigkeit für das FORUM BERGMANNSGLUECK in Hassel sammeln können.
ist ja alles schön und gut.... nur wie soll alles getragen werden....?
Beiträge zu Künstler-Vereinigungen...oder wie...?
Sponsoren werden sich wohl kaum finden lassen....
In Neustadt - wenn ich richtig informiert bin - hat man die Gebäude und sucht nun nach kultureller Nutzung und Finanzierung.
In Bulmke sollte ersteinmal die Idee formuliert werden und dann nach Lokalitäten und Wege der Finanzierung gesucht werden.
Ich denke nicht an ein selbstverwaltetes "freies" Jugend - pardon - Kultur-Zentrum, sondern eine Trägerschaft, vielleicht sogar ein zu gründender Verein muß im gegebenen Moment her. Aber das sind Fragen, die sollten, wenn die Idee Gestalt angenommen hat, unbedingt zuerst mit dem Stadtteilbüro durchgesprochen werden.
locke hat geschrieben:wie soll alles getragen werden
Die Stadt sollte ein wenig unterstützen, aber im Allgemeinen müsste es sich möglichst selbst tragen. Künstlerhäuser in allen Stadtteilen halte ich daher für schwer realisierbar. Ein einziges wäre schon schwierig genug. Allein, weil man so ein Haus ja auch irgendwie mit Leuten füllen muss.
Es geht ersteinmal über Bedarfsweckung (! Jawohl!) und Bedarfsfeststellung. Allerdings sollte so ein Unternehmen eine gewisse Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus entwickeln.