Emscher Lippe Theater ELT

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Emscher Lippe Theater ELT

Beitrag von Verwaltung »

WAZ hat geschrieben:Chaostheater im Hotel

ELT feiert das zehnjährige Bestehen mit der Boulevard-Komödie "Kein Platz für Liebe". Die Premiere wird diesmal ins Kleine Haus im MiR verlegt

Zehn Jahre besteht das Emscher-Lippe-Theater (ELT) in diesem Herbst. Um das Jubiläum für die Gelsenkirchener Bühne, die in dieser Stadt an verschiedenen Orten sowie auch im Umland gastiert, würdig zu feiern, hat das ELT erstmals das Kleine Haus des Musiktheaters angemietet: Am Samstag, 13. (20 Uhr), und Sonntag, 14. Oktober (17 Uhr) geht dort der Boulevard-Spaß "Kein Platz für Liebe" von Anthony Marriott/Bob Grant über die Bretter.

Das ELT-Team um Siegfried Berndt, Falko Jorck und Gregor Ingendoh probt seit langer Zeit in einer alten Industriehalle auf dem Gelände an der Kurt-Schumacher-Straße 100. Hier befindet sich auch die Geschäftsführung. Man kann Kulissen bauen und, wenn erforderlich, im Magazin lagern.

Das Emscher-Lippe-Theater versprach vor einem Jahrzehnt, eine Bühne "für die ganze Stadt" sein zu wollen. Das Versprechen wurde eingelöst. Die ambitionierte Laiengruppe tritt ebenso in Ückendorf (Gesamtschule) wie in Buer (Realschule Mühlenstraße) regelmäßig auf. Berndt: "Wir wollten vom Start an verhindern, dass wir uns nur an einen einzigen Stadtteil anbinden. Wir möchten für alle Gelsenkirchener Theaterfreunde da sein."

Spaß will das ELT vermitteln - auch dies stand auf dem Banner dieser Bühne seit 1997. Die erste Premiere kam im März ´98 heraus: "Hurra, ein Junge" hießt der Schwank von Arnold/Bach. Der unterhaltenden Linie blieb das Ensemble seitdem treu. Regelmäßig bringt es Produktionen in kompletter Eigenarbeit heraus - von der Kulisse über die Kostüme bis hin zu den Rollen, der Regie und der begleitenden Werbung. An diesem Gesamtauftrag halten Berndt und Co. bis heute fest.

Die Amateurtheaterszene (Schwerpunkt Schauspiel) hat sich in Gelsenkirchen in den vergangenen 20 Jahren stark gewandelt: Vorbei sind die Zeiten, in denen das Hinterhof-Theater (Kurt Matenia), das Gelsenkirchener Amateur-Theater (Hanns Berger) oder das Ruhr-Theater (Ehepaar Anne und Erwin Wirtz) ihre Fans begeisterten. Oder auch provozierten (wie beim politisch aktiven GAT). Aber auch die halbprofessionelle, "freie" Schiene (einst mit Rolf Dennemanns "artscenico" und anderen Gruppen vielseitig besetzt) hat sich von Gelsenkirchen verabschiedet. Aus unterschiedlichen Gründen (wegen fehlender Räume, Finanzen, Förderung oder aus privaten Interessen).

Das ELT setzt jedenfalls seine Arbeit mit Knowhow und kollektiver Freude fort. In "Kein Platz für Liebe" herrscht Chaos auf Hotelfluren und in -zimmern. Dabei wollte doch der Mediziner Garfield in aller Abgeschiedenheit das Betriebsklima mit seiner Sprechstundenhilfe Michele liebevoll verbessern... HJL Karten 12 beziehungsweise 9 Euro ab sofort über Tel: 43833 oder 209310. Die Termine außer den schon genannten: 19. bis 21. Oktober in der Realschule Mühlenstraße, 3. und 4. November, Gesamtschule Ückendorf. Internet: www.emscherlippetheater.de.

26.09.2007

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Beitrag von Verwaltung »

WAZ hat geschrieben:Miete frisst Einnahmen auf

Emscher-Lippe-Theater feiert Klasse-Premiere zum Jubiläum - und doch machen sich die Verantwortlichen große Sorgen um weitere Existenz

Eigentlich könnten die beiden Geschäftsführer Siegfried Berndt und Falko Jorck zufrieden die Hände in den Schoß legen: Denn die Jubiläumsaufführung des Emscher-Lippe-Theaters (ELT) im Kleinen Haus des Musiktheaters, wo das Ensemble erstmals aus Anlass des zehnjährigen Bestehens zu Gast war, entpuppte sich als Publikumsrenner. Waren die Vorbereitungen "wieder einmal richtig hart" (Berndt), so gab es nach der Premiere breite Zustimmung - selbst durch den OB.

Denn auch Frank Baranowski machte dem ELT seine Aufwartung und gratulierte im Namen der Stadt. Und er sprach somit aus, was die Fans des unterhaltenden Genres schon seit der Gründung 1997 wissen: Die rund 40-köpfige Truppe, darunter etwa 20 ganz junge Leute, verstehen ihr Metier. Nämlich: Als ambitionierte Laien Komödienkunst und Theaterqualität zu garantieren. Mit "Kein Platz für Liebe" gelang dies einmal mehr (die WAZ bestätigte dies in ihrer Kritik).

Doch es bleibt nach der Jubiläums- und Premierenfeier ein dicker Wermutstropfen. Berndt: "Wir müssen für die Vorstellungen im Kleinen Haus 3 848 E als Miete zahlen. Das sprengt unsere Grenzen. Wir sind damit praktisch pleite."

Man hatte, als man sich mit Stadt/MiR auf die Gastspiele einigte, "mit einem Entgegenkommen gerechnet" (Jorck). Schließlich habe das ELT bisher "keine müde Mark" aus irgendwelchen städtischen Töpfen erhalten. Berndt: "Alles wird von uns selbst getragen. Das heißt: Die Einnahmen sind unsere Kasse. Sie dürfen wir verplanen. Mehr nicht."
Berndt und Jorck appellieren daher "im Namen aller Kulturschaffenden in dieser Stadt", dass die Politik noch einmal das Mietproblem diskutiert. Gerade im ELT-Falle sei es so, dass "wir mit unserem Qualitätsanspruch höhere Bedingungen erfüllen". Es sei schwierig in Gelsenkirchen, geeignete Säle zu finden, zu denen auch "unser Publikum passt". Deshalb hätte man sich in dieser "Ausnahme" zum Schritt zum MiR entschlossen. Dass das ELT Kulturarbeit das ganze Jahr hindurch leiste, sei doch unbestritten - so die beiden Geschäftsführer, die übrigens außerdem anmerken, dass für die Mitgliedschaft beim ELT kein Monatsbeitrag erhoben wird: "Unser Gradmesser ist immer die abendliche Einnahme."

Am Samstag/Sonntag, 3. und 4. November, gibt die Dilettantenbühne "Liebes"-Vorstellungen in der Gesamtschule Ückendorf: "Wir hoffen auf volle Häuser. Sonst kriegen wir graue Haare." Anfangszeiten: sa 20 Uhr, so 17 Uhr. Karten über Tel: 43833. HJL

29.10.2007

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Beitrag von Verwaltung »

WAZ hat geschrieben:Schmatze mich, Buhle
Gelsenkirchen, 06.04.2008

Neuer ELT-Erfolg in der Aula der Realschule an der Mühlenstraße: Gewitzelt wird über die pointenreiche Mischung "Gangster, Geister und Gelehrte"Der Butler ist eigentlich immer der Star. ...

Es garantiert beim Publikum Lachfältchen: das ELT-Ensemble in dem Spaß "Gangster, Geister und Gelehrte". Foto: WAZ, M. Möller (WAZ)
Es garantiert beim Publikum Lachfältchen: das ELT-Ensemble in dem Spaß "Gangster, Geister und Gelehrte". Foto: WAZ, M. Möller
... Er weiß alles, vergisst alles, macht alles, denkt an alles, verwirrt alle, rettet alle - so auch in dem neuen Komödienhit "Gangster, Geister und Gelehrte", mit dem das Emscher-Lippe-Theater in der fast vollbesetzten großen Aula an der Mühlenstraße einen erneuten Coup landen konnte. Imre Bencsik schrieb das Stück, Falko Jorck bearbeitete es und inszenierte es mit dem tüchtigen ELT-Ensemble als wirbligen Ulk um Un-, Schein- und lebendige Tote.Die Story auf dem schottigen Adelssitz kann man eigentlich vergessen. Sie fällt ins Bühnengenre des Belanglosen. Eine US-Journalistin will den maroden Verlag mit einer Wahnsinnsgeschichte über den Spuk um Sir Owen Mac Donald retten. Und nebenbei eine Formel für das ewige Leben ausgraben. Ausgerechnet sie entdeckt in dem trottelig-sympathischen Doppelgänger, der auch den Geist des seit 200 Jahren verstorbenen Urahns Lord Murdoch spielt, einen Partner fürs Leben. . .Doch auf die gar schrecklichen Stationen einer schaurigen Spurensuche in einem lausigen Kaff kommt es weniger an. Wichtig sind die Dialog-Pointen, die szenischen Überraschungen, die dramaturgischen Plots, der Personalwechsel und schließlich der entwaffnende Witz sprachlicher Höhenflüge, Marke: "Schmatze mich, Buhle!"Jedenfalls fügt sich das Geschehen um Tumbe und Tolle, um Lover und Lausige, um Suchende und Sehende friedlich-schiedlich zusammen. Zwischendurch soll schließlich noch ein Mord passieren, aber dazu kommt es nicht.Auf der wunderschön und detailreich gestalteten Bühne (ein funktionaler Kaminraum mit Blick zur Schlossruine) tummelt sich das ehrgeizige ELT-Team. Und wie heißt der Star - siehe oben? Siegfried Berndt alias Butler Percival. Er darf so selbstvergessen den Allwissenden spielen.Die pragmatisch-sympathische Heike Senkpiel (Jane Brown), der so körperlich anwesende Geist Donald "im Doppel" (Falko Jorck), Uschi Ingendoh als intrigante "Dallas"-Verwandte sowie Werner Möllerfeld (Donovan) und Gregor Ingendoh (Malony) garantieren Lachfältchen. HJL

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brucki
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Beitrag von brucki »

Das ELT bringt im September mit dem Stück "Der Pfennigfuchser" sein LETZTES Stück auf die Bühne.

Im Abschiedsbrief heißt es

[center]"Wenn es am schönsten ist dann soll man loslassen und aufhören können" [/center]

Schade :cry:

Hier alle Details der Abschiedsvorstellungen:

BildBild

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brucki
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Beitrag von brucki »

Ein paar Eindrücke vom Pfennigfuchser.

BildBildBildBild

Und der bewegende Abschied :cry:
Bild

Es lohnt sich hinzugehen! :D

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brucki
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Beitrag von brucki »

DerWesten am 24.09.2012 hat geschrieben:Letzter Vorhang für Theaterfamilie

Gelsenkirchen. Mit Tränen in den Augen verschwand das Ensemble des Emscher Lippe Theaters zum letzten Mal hinter dem Vorhang der Bühne in der Aula der Realschule Mühlenstraße. Das beliebte Privattheater stellt seinen Betrieb, wie die WAZ berichtet hat, endgültig ein. Mit dem Stück „Der Pfennigfuchser“ verabschiedeten sich die Schauspieler am Wochenende von ihrem treuen Publikum in Buer. Ehe der Vorhang endgültig fällt, gibt’s noch zwei Aufführungen.
Weiter: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 30639.html

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