Torhäuser / Torbogenhäuser

[Heinz O.]

ich habe ja damit angefangen: Torbogenhäuser in unserer Stadt
Ottostraße
Im Hirschwinkel
Freiligrathstraße
Knappschaftsstraße
Markgrafenhof

[tiborplanet_de]

Schievenviertel


von hier^^:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=3825

[Heinz O.]

genau dieses Foto hat mich bewogen ein eigenes Thema daraus zu machen

[Troy]

gibt es nicht noch in ückendorf in der lazarettstr. oder einer kleinen nebenstraße davon sowas? und in bismarck, seitenstraße der bismarckstraße, in der nähe vom lahrshof.

[Tanja]

Auch in den Frankenhof in Hessler kommt man durch einen Torbogen.

Fuchs, bitte übernehmen. Du weisst schon: Ob Nord, ob Süd, die Welt is wiet, ob Ost, ob West, tu hues is best.

Tanja

[Fuchs]

Aber ich hab doch schon meinen Schlafanzug an...

[Heinz O.]

na Hauptsache es ist kein schlafwandelnder Fuchs, oder sogar ein Werfuchs

[Schlaumeier]

[Troy]

in ückendorf:
markgrafenstraße und virchowstraße haben je 1 torbogenhaus (hab heute morgen extra geguckt - hab leider keine kamera)

[JürgenB]

Vielleicht kann mir mal jemand in Geschichte Bewanderter bestätigen oder widerlegen, was ich zum Thema Torbogenhäuser mal zur Kenntnis genomme habe.

Ich habe mal gelesen, dass dieser Typ von Häusern seinerzeit gerne im Rahmen von Werkssiedlungen gebaut wurde, weil die Werksleitungen damit eine gute (militärische) Kontrolle über die Bewohner hatten. Wenn es zu Aufruhr oder Streiks kam, konnte man aus den Bögen heraus die Siedlung abriegeln.

Meine Mutter wohnt in Essen in einer solchen ehemaligen Krupp-Siedlung und da passt die Struktur der Siedlung sehr gut ins Schema: zwei Torbögen und seitlich zwei enge im Winkel angelegte Zugänge, ein großer Innehof des Blocks mit dreistöckigen Häusern. Die Eingangstüren zu den Häusern liegen alle zum Hof hin, nicht zur Straße.

[Josel]

Das Torbogenhaus in der Virchowstraße ist in der letzten Phase des Ausbaus der Siedlung Flöz Dickebank entstanden.

Von gleiche Kaliber ist übrigens auch die Alma-Siedlung an der Ückendorfer- Ecke Hohenfriedberger Str., dort gibts eine ganze Reihe von Torbögen, die kleinere "Innenhöfe" erschließen. Das war alles sehr durchdacht und für damalige Verhältnisse das planerische non-plus-ultra (Es gibt hier im Forum auch irgendwo ein Foto, wo diese Siedlung in einem zeitgenössischen Buch über Stadtplanung dargestellt wird). Die Siedlung hat noch heute durchaus ihren Charme, doch ist offenbar der Zuschnitt vieler Wohnungen nicht so, wie ihn sich die meisten Menschen wünschen.

J.

[Josel]

Ich habe mal gelesen, dass dieser Typ von Häusern seinerzeit gerne im Rahmen von Werkssiedlungen gebaut wurde, weil die Werksleitungen damit eine gute (militärische) Kontrolle über die Bewohner hatten. Wenn es zu Aufruhr oder Streiks kam, konnte man aus den Bögen heraus die Siedlung abriegeln.

Die Zechen waren auf der Grundlage des preußischen Bergrechts verpflichtet, die Infrastruktur für die Leute zu schafffen, die sie zur Umsiedelung in das Ruhrgebiet abwarben. Es war also keine reine Wohltätigkeit, dass man solche Siedlungen errichtete oder den sich abspaltenden Kirchengemeinden beim Kirchbau unter die Arme griff.

Ob beabsichtigt oder nicht: Wenn alle Bewohner einer Siedlung im selben Betrieb arbeiten, gab es ohne Zweifel eine erhebliche soziale Kontrolle, die noch dadurch verstärkt wurde, dass die Werksleitungen auch Einfluss auf die umliegenden Einrichtungen nahmen. Mit anderen Worten: Man wußte zu verhindern, dass sich die Kumpel allzusehr besoffen o.ä.

Dass die Torbögen eine Art Hausarrest ermöglichen sollten, wäre mir allerdings neu (was natürlich nichts heißen muss...) Soweit ich weiß, wurde aber in solchen ultramodernen Tor-Siedlungen ohnehin eher das verdientere Personal untergebracht (so jedenfalls im Bereich der Flöz Dickebank-Siedlung), von dem wohl Streiks u.ä. eher nicht zu erwarten war.

Bekannt sind eigentlich eher umgekehrte Verhältnisse: Es gibt ein Plakat der Zechleitung von Rheinelbe, auf dem den Teilnehmern des Großen Streiks von 1889 angedroht wird, dass sie nicht mehr als Angehörige der Belegschaft angesehen werden, wenn sie nicht sofort ihre Arbeit wieder aufnähmen. Als Konsequenz dessen wird hervorgehoben, dass sie als Nicht-Belegschafts-Angehörige sofort die von ihnen bewohnten Zechenhäuser verlassen müssten. Darin schien also ein weitaus größeres Druckpotential zu liegen...

Aber belehrt mich gerne eines besseren!

J.

[Wolf]

Müssen Torbögen immer rund sein ?

[Heinz O.]

Zum Rungenberg/Holthauser Straße
Gertrudstraße
Hohenfriedberger Straße
und die Rückansicht

[Stargate]

Landgrafenstrasse in Hüllen
Gotenstrasse...