Natürlich ist der Beitrag von Rüdiger Georg total daneben, besonders wenn man ihn mit der Signatur
"Jesus Christus ist der Weg. Die Wahrheit. Das Leben. Und: die Liebe."
auf die Menschheit loslässt.
Nun bin ich aber auch gespannt was nach der Empörung von den Empörten kommt.
Lieber NICHT!
Wer lobt ist mächtig. Wer gelobt wird ist schwach. Wer gelobt werden möchte ist ein Sklave.
Die "Initiative gegen Antisemitismus" in Gelsenkirchen macht auf eine für heute geplante Pro-Palästina-Demonstration aufmerksam. Nach ihren Angaben wird auf dem "Samiduo-Netzwerk" für diese Demonstration mobilisiert. Die Polizei bestätigt die Anmeldung mit etwa 200 Teilnehmern und kündigt eine starke Präsenz an.
Ich habe mal etwas zusammengestellt über die Situation in NRW. Dabei ist auch die Antwort auf eine Kleine Anfrage zu "Attacken zu Juden und jüdischen Einrichtungen" im ersten Halbjahr in NRW um auch mal das "normal" zu zeigen.
Innenminister Reul hat gestern eine erste Bilanz für NRW seit dem Hamas-Angriff vorgelegt.
Bis einschließlich Mittwoch hat es 99 Demonstrationen mit gesamt 10000 Teilnehmern gegeben. 55 als pro-israelisch (7200 Teilnehmer) und 44 als pro-palestinensisch (3400 Teilnehmer) einzuordnen. 101 Straftaten werden im Zusammenhang mit dem Konflikt gesehen. 45 mal Sachbeschädigung, 12 mal Diebstahl, 9 mal Volksverhetzung, 7 mal Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und in 7 Fällen wurden Israel-Flaggen zerstört. https://www1.wdr.de/nachrichten/landesp ... w-100.html
In einer Kleinen Anfrage der AfD im Landtag zu "Attacken zu Juden und jüdischen Einrichtungen" liegt die Antwort vor.
Dernach gab es 2 Angriffe auf jüdische Einrichtungen (1 mal PMK-Rechts, 1 mal PMK-Ausländische Ideologie) und 95 Angriffe auf jüdische Personen / Personengruppen. 73 Angriffe PMK-Rechts, 5 Angriffe PMK-ausländische Ideologie und 17 mit PMK-sonstige Zuordnung.
Auch die Staatsangehörigkeit war wichtig in der Anfrage:
3 hatten eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit (Türkei, Syrien, Kamerun)
5 hatten eine doppelte Staatsangehörigkeit (4 mal Russland, 1 mal Ukraine)
Der Rest nur die deutsche Staatsangehörigkeit. https://www1.wdr.de/nachrichten/landesp ... n-100.html
und https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/d ... 8-6331.pdf
In der WAZ+ gibt es einen Artikel über die "Pro-Palästina"-Demonstration gestern in Gelsenkirchen.
150 Demonstrierende forderten "Freiheit für Palästina!". Antisemitische Parolen oder Aktionen gab es nicht. Es fällt auf, das sehr viele Frauen und junge Menschen an der Demonstration teilnahmen. Unterstützt wurden sie von Abordnungen der MLPD und AUF.
WAZ hat geschrieben:Die Grundatmosphäre ist nicht von Aggressivität oder Zorn geprägt. Bei jedem der Rednerinnen und Redner, die nacheinander ans Mikrofon treten, ist viel mehr eine Mischung aus Unmut und Verzweiflung zu verspüren. „Wir sind keine Antisemiten. Wir sind auch nicht hier, um Hass zu schüren“, behauptet einer der Redner gleich zu Beginn. Es sei nun aber an der Zeit, sich zu vereinen, um die Palästinenser zu schützen. Dass aber der Nahost-Konflikt erst durch den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel mit über 1300 Toten derart eskaliert ist, wird mit keiner Silbe erwähnt.
Mir ist aufgefallen, dass der Ukraine-Fred voller Solidaritätsadressen ist, dieser aber nicht so deutlich.
Deshalb: I stand with Israel.
Dem kann ich mich nur anschließen.
Ich habe Null Verständnis dafür, dass sich Leute nach 75 Jahren immer noch als "Flüchtling" gebärden. Sie merken nicht, dass sie von ihrer Politelite und von den Nachbarstaaten arabischer Sprache als Geiseln gehalten werden, statt dass deren Tore weit aufgehen und die Leute zu einem Neuanfang in heimischer Kultur und in Frieden einladen. Allerdings wäre so ein Neuanfang mit Arbeit verbunden. Kein Schlesier, kein Pommer, geschweige denn deren Enkel tragen nach 75 Jahren noch das Schild "Flüchtling" wie eine Monstranz vor sich her oder brüllen "Tod den Polen". Wie bescheuert wäre so etwas. Sie sind alle im "Nachbarland", sprich Hessen, Schleswig-Holsten und in anderen Landesteilen heimisch geworden und haben sich mit ihrem Schicksal arrangiert, statt da noch Jahrzehnte später der Vergangenheit nachzutrauern.
MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)
Meine Solidarität gilt den vernünftigen Israelis und Palästinensern, die unter den Machenschaften extremistischer Gruppen auf beiden Seiten zu leiden haben.
Ebenso bin ich solidarisch mit den hier lebenden Opfern von Extremismus aller Couleur.
a) Im Jahr 70 (siebzig) nach Christus endete der letzte Krieg der Juden (eigentlich der Römer gegen die Juden)!
b) Wieviele Kriege haben Länder geführt, wo Christen die Mehrheit stellten (1,2,5,10,100 oder noch viel mehr)?
c) Wieviele Kriege haben Länder geführt, wo Mohammedaner die Mehrheit stellten (1,2,5,10,100 oder noch viel mehr)?
... danach war Pause bis zur NEU-Gründung Israels im Jahre 1948.
Das wussten natürlich alle, auch das "Auspuffendrohr-Adolf",
daher zauberten die geistig Armseligen eine Weltverschwörung der Juden herbei.
Und selbst heute scheint das nicht viel anders zu sein.
Der Allseits-Schon-Da-Philosoph Richard David Precht, der ja manchmal durchaus gute Gedanken äußert,
faselt von ultra-orthodoxen Juden, die nicht arbeiten dürfen oder wollen außer ein bisschen Handel mit Diamanten und ein paar Finanzgeschäfte.
Diese Aussage von Precht ist nicht einfach antisemitisch, sondern extrem s a u b l ö d und falsch, dass man davon ausgehen muss, dass der sogenannte Westen unmittelbar vor dem Zusammenbruch steht. Armes Deutschland, arme westliche Welt!
Man kann nur hoffen, dass die hier (in den letzten Beiträgen) formulierte Solidarität mit den Opfern die verdiente Aufmerksamkeit findet.
Wer lobt ist mächtig. Wer gelobt wird ist schwach. Wer gelobt werden möchte ist ein Sklave.
2004 war ich eine Woche lang in Bethlehem Das dortige Gästehaus der evangelischen Kirche wird von Pastor Mitri Raheb geleitet und finanziert von der Stadt Köln, einem Förderverein und weiteren Geldgebern. Raheb ist im rechtsextremen Netanyahu- Likud-Israel nicht beliebt. Vom dortigen Establishment wird er heftig angefeindet, auch als Befürworter von „BDS“.
Die Heiligen drei Könige verbinden Köln mit Bethlehem. Auf der Website des Fördervereins ist zu erfahren, dass Köln seiner auf der Westbank, also auf palästinensischem Gebiet, gelegenen Partnerstadt ein Stück vom Dom geschenkt hatte. Als ich da war, stand dieses Teil nicht mehr an seinem Platz. Ein israelischer Panzer hatte es niedergewalzt, aus welchem Anlass, weiß ich nicht. In solchen Zusammenhängen heißt es ja oft: „Dies kann nicht unabhängig überprüft werden.“ Kermani schreibt in „Ausnahmezustand – Reisen in eine beunruhigte Welt“ (2013): „In gewisser Weise verstehe ich, wenn Israelis immer wieder vorbringen, dass die Verbrechen anderer Staaten doch viel größer seien. (Die „Doppelten Standards im hochproblematischen „3 D-Test“ des israelischen Rechtsaußen Nathan Sharansky ). Aber was einen in Israel ratlos macht: Es ist gerade nicht die Wiederkehr des Faschismus. Israel ist ein weltoffenes, zivilisiertes, menschenfreundliches Land. Es ist eine Demokratie. Deshalb ist die Frage unausweichlich: Wie geht das zusammen mit der Besatzung? Warum behandeln sie die Palästinenser, als seien sie keine Menschen? Ich (Kermani) könnte Dutzende Beispiele anführen, wie Palästinenser jeden Tag gedemütigt werden, in ihrer Würde verletzt, als Verbrecher behandelt, in Käfigen eingeschlossen, an geladenen Sturmgewehren vorbeigetrieben. Das sind alltägliche Erfahrungen im Leben so gut wie aller Palästinenser. Am Checkpoint vor Gaza, der so monströs ist wie früher die innerdeutschen Grenzübergänge, nur dass die Palästinenser nicht in Autos sitzen, sondern wie Schweine rennend durch die Schleusen geschickt werden, fragte mich ein israelischer Soldat, was ich denn dort verloren habe. Ob ich Tierarzt sei. Ich weiß genau, welchem Ressentiment diese Anekdote in die Hände spielt. Etwas in mir sagte: Ihr seid Schuld, jene sind die Opfer. Sie sind nicht bessere Menschen als ihr, aber die Besatzer Wozu noch die achtzehnte Geschichte von den palästinensischen Ölbäumen erzählen, die die Siedler unter Aufsicht der Armee fällen? Die Frage ist nicht, warum die Besatzungsmacht so brutal ist. Das sind die meisten Besatzungsmächte. Die Frage ist, warum sogar ein Staat wie der israelische sich derart brutalisieren konnte. Ich befürchte, in der Antwort liegt nicht nur eine Wahrheit über Israel, sondern über unsere heutige westliche Zivilisation. Es ist die gleiche Frage wie die nach den Bildern aus Abu Ghraib.“
Aus dem Klappentext des Buches: „Für seine Romane, Reportagen und wissenschaftlichen Werke wurde Kermani vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Hannah Arendt-Preis für politisches Denken“.
Mein persönliches Fazit: Solidarität mit Israel: JA. Soweit sie durch das humanitäre Völkerrecht eingeschränkt ist. Am Verbrennen von Israelfahnen und an manchem, was sich zurzeit auf unseren Straßen tut, gibt es nichts zu entschuldigen. Zu erklären schon."
Vorstehendes habe ich der Bezirksvertretung Mitte (über die Oberbürgermeisterin) geschrieben. Sie ist - wie auch das ISG und weitere Teile der "Demokratischen" Initiative mit zuständig für die Schaffung eines Klimas, in dem sich ein Abbau "muslimischer Wut" mindestens anstreben ließe. "Hamas- Radikal-Palästinenser, Muslimische-Fundamentalisten-"Versteher", die brauchen wir hier nicht. Eine geschlossene Front gegen lokale "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" schon. Gut dass es die Stolpersteine, die Jordans und das Gelsenzentrum gibt!
Nach Klaus Kienzler: Der religiöse Fundamentalismus – Christentum, Judentum, Islam (München 1996) :
„Die Bibel macht dazu an verschiedenen Stellen unterschiedliche Aussagen: Genesis 15,8: „Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land, von dem Strom Ägyptens bis zum großen Strom, dem Eufrat -Strom.“ Nach dieser Verheißung gehörte dem Volk Gottes mehr oder weniger der ganze vordere Orient.
Deuteronomion 1,7 f wird noch konkreter: 'Ziehet nach dem Gebirge der Amoniter und zu allen ihren Nachbarn in der Araba, auf dem Gebirge, in der Niederung, im Südland und am Gestade des Meeres ,und das Land der Kananiter und zum Libanon, bis an den großen Strom, den Euphrat-Strom. Und kurz darauf sogar: „Jeder Ort, auf den eure Fußsohle treten wird, soll euer sein, von der Wüste bis zum Libanon und von dem großen, dem Euphrat – Strom bis an das westliche Meer soll euer Gebiet reichen. (…) Seht, ich übergebe euch das Land: Gehet hinein und nehmet das Land in Besitz, von dem ich euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe, dass ich es es ihren Nachkommen geben wolle'
Realistischer ist da schon das Prophetenbuch Ezechiel (47,15 – 20). Aber selbst dies wird man historisch und landeskundlich interpretieren dürfen. Viele der dort genannten Orte sind gar nicht mehr bekannt.. So viel lässt sich noch erkennen: Das Land ist nun sehr viel kleiner geworden. Wenn man die Nordlinie auf die Höhe von Homs-Tripolis verlegt, dann reicht das Idealland im Norden und im Süden immer noch viel weiter als es in den besten Zeiten des Königs David je umschloss. Mit anderen Worten: Aus den Angaben der hebräischen Bibel zu den tatsächlich von Gott gewollten Grenzen ist, wenn sie den solche festlegen wollte, sehr wenig historisch und realpolitisch abzuleiten.
Im Falle der biblischen Grenzen des Landes wird aber ein fundamentalistisches Schriftverständnis gefährlich. Es nährt messianische Utopien eines „Eretz Israel“(= Groß-Israel). Mit diesem gefährlichen Gedankengut machte sich 1984 eine jüdische Untergrundorganisation ans Werk, den Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee auf dem Termpelberg in die Luft zu sprengen. Das Attentat wurde verhindert. Das unermessliche Reservoir von „Groß-Israel“ befeuert aber bis heute (2001) die extreme Siedlerbewegung. (Nicht verhindern konnten die Sicherheitskräfte den Mord an dem israelischen Ministerpräsidenten Yitzak Rabin am 4.November 1995 in Tel Aviv durch den Attentäter Yigal Amir. 'Jeder Fußbreit des Landes ist Gottes Land – liegt es in unserer Macht, auch nur einen Millimeter davon preiszugeben'? Lautete die rhetorische Frage des Rabbi Zvi Jehuda, des fundamentalistischen Ziehvaters der Siedler. So erklärte denn auch der Rabin -Attentäter: 'Gott selbst hat mir den Auftrag gegeben.“
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Ich kenn mich mit der Bibel nicht so aus, aber die Grenzen Israels sind im 4. Buch Mose im 34. Kapitel beschrieben.
Mit den geographischen Angaben, die da gemacht werden, kann ich nichts anfangen.
Aber ich geh davon aus, daß das Land Israel, das die Juden beanspruchen mit dem Gebiet identisch ist, das in der Bibel steht.
Und dort steht eindeutig, daß der Herr den Juden dieses Land gegeben hat.
Und weil der Herr es so wollte haben die Juden das Land damals in Besitz genommen und die Bewohner getötet.
So sagt es die Bibel.
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Mal ein Artikel von CeMAS zu den Verbreitungen unterschiedlicher Akteure des deutschsprachigen Rechten und Verschwörungstheoretischen Milieu in den sozialen Netzwerken zu dem aktuellen Konflikt zwischen Hamas und Israel.
CeMAS hat geschrieben:Israelbezogener Antisemitismus ist ein besonderes Problem innerhalb von Bevölkerungsgruppen mit Migrationsgeschichte – aber nicht ausschließlich: Der Diskurs auf Telegram zeigt, dass hier verschwörungsideologische und rechtsextreme Akteur:innen etablierte Feindbilder aufgreifen und verstärken.
Auf "Die Freiheitsliebe", einem, nach eigenen Verständnis, "Portal für linke Politik" nahm ein Aktivist von FFF in dem, etwas wirren, Artikel "Angriff auf FFF und Palästina-Solidarität: Antwort eines Betroffenen" vom August 2023 Stellung zu den Vorwurf des Antisemitismus: https://diefreiheitsliebe.de/politik/an ... troffenen/