Herkunft der Namens-Endungen auf "ski"

Menschen vieler Nationen leben in Gelsenkirchen friedlich zusammen. Erzählt aus eurem multikulturellen Alltag.

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JürgenB
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Beitrag von JürgenB »

piduddy hat geschrieben:Turowski !! Stammt aus Buer ! :wink: :D
War da jetzt kein Tippfehler? Hieße das nicht eventuell "Bu(e)rowski"?
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!

Mark
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Beitrag von Mark »

Mir ist bekannt, dass man schonmal (scherzhaft) zu Leuten, deren Nachname mit SKI endet, "polnischer Landadel" sagt.
Intellektuelle können über alles reden, aber nur wenige Intellektuelle können wirklich etwas machen.
-Helmut Schmidt- (und recht hat er!)

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MF
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Beitrag von MF »

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, müssen wir etwas präziser werden:

Die "...ski"s kommen nach meinen Erinnerungen nämlich nicht aus "dem alten Polen", sondern aus Masuren. Die Masuren waren ein anderer slawischer Volksstamm, der in den Polen aufgegangen ist.

Das passt insofern auch, als dass die meisten Einwanderer ins Ruhrgebiet aus den vormaligen deutschen Ostgebieten (Grenzen bis 1918/19) aus dem masurischen Kerngebiet (südliches Ostpreußen und östliches Westpreußen) stammten.

Markus

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Tekalo
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Beitrag von Tekalo »

MF hat geschrieben:Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, müssen wir etwas präziser werden:

Die "...ski"s kommen nach meinen Erinnerungen nämlich nicht aus "dem alten Polen", sondern aus Masuren. Die Masuren waren ein anderer slawischer Volksstamm, der in den Polen aufgegangen ist.

Das passt insofern auch, als dass die meisten Einwanderer ins Ruhrgebiet aus den vormaligen deutschen Ostgebieten (Grenzen bis 1918/19) aus dem masurischen Kerngebiet (südliches Ostpreußen und östliches Westpreußen) stammten.

Markus
Vieleleicht soltest Du mal meinen vorgehenden Beitrag im Bezug aus "ski" lesen. Ich weis auch nicht woher Deine Infos kommen.

UND!!!!!!!!!

Masuren haben nichts mit Polen gemeinsamm. Kein Masure hat je eine solche Namensändung gehabt oder kam aus Polen!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Lars16
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Beitrag von Lars16 »

weiß jemand was Lasarzewski oda auch Lazarzewski bedeutet, meine vorfahren kommen auch aus Polen(Ost-Preussen)

Josel
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Beitrag von Josel »

Dass die Leute im Ruhrgebiet "schon immer toll zusammengearbeitet haben", "ohne Rücksicht auf die Herkunft", "weil das unter Tage gar nicht anders ging" usw. erzählt man sich heute oft, z.B. auch in Kulturhauptstadtreden. Dass auch vieles von dem nur ein Ruhrgebietsklischee ist, sollte man nicht ganz vergessen.

http://www.zeit.de/wissen/geschichte/2010-02/ruhr-polen

J.
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hallo,
Jazzam hat geschrieben:es gibt auch noch Litteks, aber das gehört nicht hierher....... 8)
Ja, in der Resser Mark gibt es zwei und in Erle, meine ich, einen.
"Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonstwie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen."*

*Edward A. Murphy

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sirboni
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Dr. Mucha

Beitrag von sirboni »

Dr. Mucha muß wohl ein Psychiater, seinerzeit Irrenarzt genannt, gewesen sein. Ich kann mich recht gut daran erinnern, daß uns Kinder eine Behandlung bei ihm angedroht wurde wenn wir uns nicht so regelkonform benommen haben.
Womöglich weiß aber noch jemand was genaueres.

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tulpe
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Dr. Mucha

Beitrag von tulpe »

Dr. Mucha war nach dem Krieg der einzige Nervenarzt in GE. In Buer gab es auch
noch einen. Doch da gab es doch die Grenze, also weiß ich da nix genaues.
Tatsächlich wurde uns Blagen bei bestimmten Anlässen immer mit ihm ge-
droht. Soll ein regelrechter Kauz gewesen sein, was man ja vielen Neurologen
nachsagt!
Während meiner Zeit im Khs. hieß es: Neurologen unterscheiden sich von ihren
Patienten nur durch den weißen Kittel! :lol:
Es ist das Schicksal des Genies unverstanden zu bleiben.
Aber nicht jeder Unverstandene ist ein Genie.
(R.W. Emerson)

Wolf
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Ortsteilnamen

Beitrag von Wolf »

Paßt ev hier nicht genau hin..... Zeitungsausschnitt 1977, Zeitung unbekannt.
.
Woher die Gelsenkirchener Ortsnamen stammen (1)

Mit Ortsnamen im Stadtgebiet Gelsenkirchen befaßt sich diese Artikelfolge. Aus ihnen
bzw. ihrer Herkunft wird nach Ansicht des Verfassers Dr. Fritz Trebsdorf das Bild der
Urlandschaft des Emscherbruches mit seinen Mooren, Wasserlachen, mit dem Gestrüpp-
wald aus Erlen, Eschen, Haselbüschen und seinen mit Ried, Gras und am Rande der Was-
serlachen mit Sumpfgräsern und Schilf bewachsenen Weideflächen deutlich. Deshalb ist
in die Betrachtung der Ortsnamen auch der Flußname „Emscher" einbezogen.

Der Name Emscher ist ein Zeugnis der vorgermanischen Zeit des Gebiets.
Schon damals muß es Siedlungen anderer Bevölkerungsgruppen hier gegeben haben. Mit „embiscara" wird der Name 947 n. Chr. überliefert, wahrscheinlich von "ambiscara" stammend.
Im indogermanischen bedeutet embh, ambh soviel wie Wasser, Dampf, Nebel, Feuchtigkeit.
Bei den Kelten kommt „ambra" häufig in Flußnahmen vor, so im Amper (Nebenfluß der Isar).
Der andere Teil „iscara" ist ebenfalls ein keltisches Wasserwort, woraus geschlossen werden kann, daß an der Emscher vor den Germanen Kelten gesessen haben.

GELSENKIRCHEN
Im 12. Jahrhundert hießt Gelsenkirchen Geilistinkerkin, 1300 Gelstinkerken. Unter Gel verstehen wir heute einen gallertartigen Niederschlag aus einer kolloiden Losung,
lateinisch gelatum = Gallert, französisch gelee = ein eingedickter Frucht- oder Fleischsaft.
Im Niederdeutschen galst = ranzig und im Westfälischen geel, gähl eine feuchte Niederung.
So wäre also Gelsenkirchen das Kirchdorf in feuchter, sumfiger Gegend.

BUER
Althochdeutsch bur, im Schwedischen ebenfalls bur.
1147 Buron, 1272 Bure. Ursprünglich meinte man damit Wohnung, Haus, Hof, die Wohnstätte
des Bauern.
Der Bauer war der fest Ansässige; in Westfalen wurde daraus die Bauernschaft, die Bauern einer Gemeinde.

HORST
Auch Horst, 1223 Huorste, althochdeutsch hurst ist dem Sinn nach Hecke, Busch, Buschwald, jedoch auch eine Stelle im Sumpfgebiet, die sich noch zum Bau einiger Gehöfte eignet. Im Jahre 1282 erhielt Arnhold v. Horst von Rudolf von Habsburg das Recht, eine Stadt mit Mauern und Graben zu errichten, die neben seiner Burg liegen sollte und in der das Dortmunder Recht Geltung haben sollte. Diese Ortschaft hat aber nur den Status einer „Freiheit" erlangt.
(Wird fortgesetzt)

Woher die Gelsenkirchener Ortsnamen stammen (2)
Ortsnamen geben Aufschluß über die Lage der Orte, über Bewachung und Besonderheiten des Geländes.
Kein Wunder, daß dabei Sumpf, Wasserlachen, Bäche eine bedeutsame Rolle spielen, da in vorgermanischer Zeit und in der Frühzeit unserer Geschichte der Emscherbruch eine weithin sumpfige Gegend war.

BECKHAUSEN ist eine Siedlung am Bach. AItsächsisch biki - der Bach, später
auch beke. Hausen ist eine aus mehreren Höfen bestehende Ansiedlung.
Man schreibt diese Hausensiedlunlgen der fränkischen Kolonisation zu.
Aber nicht alle Hausenorte wurden von Franken gegründet, sondern die damaligen Siedler,
wahrscheinlich unter dem Einfluß der Franken stehend, bevorzugten diese Namensform.

BULMKE hieß 1150 Bullinbeke, im 12. Jahrhundert auch noch Bullerbeke. In unserer
Umgangssprache gibt es heute noch das Wort bullern - poltern; aber bullern heißt auch
noch aufwühlen von Wasser.
Bulla heißt im Lateinischen auch u.a. die Wasserblase und im Schwedischen bullra poltern,
lärmen, buller = Lärm, Geräusch. Bullerbeke, heute Bulmke, ist also ein Bullerbach.

ERLE hieß 1193 Erlos, 1297 Erler. Der Name setzt sich aus dem Baumnamen Erle,
althochdeutsch erila, erla und aus dem Wort Lo, heute Loh zusammen, das soviel lichtes Gehölz
mit Grasland, aber auch im Niederdeutschen und Westfälischen sumpfiger Wald, feuchte, moorige Waldgegend bedeutet, auch Sumpfwiese hier wohl mit Erlenbestand am Rande der Tümpel und Lachen.
Die Erle bevorzugt ja als Standort bekannterweise eben einen sumpfigen, feuchten Untergrund.

HASSEL hieß 1223 Heslethe.
Hes, hees ursprünglich Buschwald, Gestrüppwald, hieß im Spätlateinischen heisa und kommt als Flurname mehrfach vor, so z. B. auch in dem Ortsnamen Heisingen bei Essen,
das im Jahre 1142 Heese genannt wurde. Unter lethe verstehe man im Niederdeutschen heute noch die BRACHE oder auch die Heide. Heslethe war also einst eine Siedlung in der Heide und im Gestrüpp- und Strauchwald.

Das ist auch der erste Teil des Ortsnamens HEßLER, 1280 Heslere.
Ler, althochdeutsch lari, kommt in Zusammensetzung mit Orts· und Flurnamen
vor und bedeutet Ödland, unbebautes Land, daß auch als Weideland nutzbar ist.

Woher die Gelsenkirchener Ortsnamen stammen (3):
Nicht ganz einig ist man sich bei der Deutung des Namens HÜLLEN; im 9. Jahrhundert Hullini,
ca. 1150 Hulnen, 1047 Huline, althochdeutsch ist hulina sumpfiges Gebiet, es meint,
Wasserlachen und Tümpel, kurz — sumpfige Stellen. Eine andere Deutung, die von
altenglisch hull, hyll, der Hügel, ausgeht, muß in diesem Zusammenhang erwähnt werden.
Nach dem bremischen Wörterbuch, wäre hull ein erhöhter Rasen.

RESSE trug um 1150 noch den Namen Raedese, Redese.
In Redese steckt natürlich althochdeutsch hriot, Ried, Schilf und diese Pflanzen wachsen im Sumpf. Schwieriger wird dagegen die Deutung von -ese. Manche Sprachwissenschaftlter führen hier die Verwandschaft mit altindisch asiti - Schmutzwasser, griechisch asiti = Schmutz an. Aber möglich ist auch die Annahme, daß man althochdeutsch asc, englisch ash = die Esche, die auf sumpfigem Boden gut wächst, zugrunde gelegt und den Namen dieses wasserliebenden Baumes auf diese
Ortsbenennung übertragen hat (vgl. z. B. Eschenbach, Eschweiler usw.)

ROTTHAUSEN trug um 1300 noch den Namen Roc-Husen.
Man kann zwar annehmen, daß sich hinter roc ein Wasserwort verbindet, aber eindeutig
beweißbar ist diese Vermutung nicht. Wahrscheinlich geht roc- auf ein indogermanisches reg- feucht, bewässern zurück, lateinisch heißt nigare ebenfalls bewässern. Das rott- im
heutigen Namen hat aber mit Feuchtigkeit, Morast zu tun (heute noch verrotten).

Aber auch unser weltberühmtes SCHALKE deutet auf eine sumpfige Stelle hin.
1246 nannte man es noch scadeleke.
Oberdeutsch gibt es den Ausdruck Schaden für Sumpfgewächse, germanisch heißt skald - Binse, aber skaIdi auch Untiefe; angelsächsisch sceald - Ried.
Also, auch hier wieder ein Wasserwort. Leichter ist von unserer modernen
Sprache her Leken zu klären. Ein Leck im Schiff kennt jeder, und mit leke, lecke ist ein
Durchsickern, ein Durchtröpfeln von Flüssigkeit gemeint.
So finden wir die Leckenbrede bei Dortmund; an der Lecke bei Hattingen und das Dorf
Schmerlecke, Krs. Lippstadt, wo sich ein Bach und eine Salzquelle befinden.

SCHOLVEN: Schol ist im Niederdeutschen eine seichte, untiefe Stelle und dasselbe bedeutet im englischen shoal. Schon bei seiner urkundlichen Ersterwähnung 1167 trug SchoIven seinen heutigen Namen, in dem ja auch noch das Wort -ven steckt; althochdeutsch - fenni — Sumpf,
Morast, Moorland, niederländisch ven; englisch fen; aber werine, auch vin, meint Weide, Weide mit lockerem Baumbestand.

ÜCKENDORF: hier haben wir einmal einen Namen ohne Moor, Lache usw. 1091 taucht
der Name als Hukenesdorp, im 12. Jahrhundert Hugincthorpa auf. In Westfalen gibt es etwa
900 Namen auf -dorf, von denen etwa drei Viertel mit Personennamen zusammengesetzt
sind, nur ein Viertel haben andere Bestimmungswörter aufzuweisen. Hier dürfte wohl der
Name hugin zugrunde liegen.
Hugin - Gedanke - war der Name eines der Raben, die Wodan begleiteten.
Hugincthorpa war also die Ansiedlung der Leute eines Hugin.
(Ende)

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Zu Rotthausen: Da steht er aber mit seiner Deutung ziemlich alleine da.
Früher hieß es Rodhusen und das kommt von Rodung, das Haus an der Rodung! Nämlich die gerodeten Waldflächen auf dem Bochumer Lössporn, dem Sprung aus dem Emschertal. An der Grenze dieser Rodung lag "der Rotthauser Hof".

Karlheinz Rabas
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Zeitungsausschnitt 1977, Zeitung unbekannt
Ich vermute mal, das der Verfasser des Zeitungs Artikel den Ironie Smilie :ironie: vergessen hat.

aber 1977 gab es natürlich noch keine Smilies :roll:
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Fuchs
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Beitrag von Fuchs »

Interoperabel!

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

stimmt :datz: das hat ja Forrest Gump erfunden :jg:

hat aber jetzt nix mit GE zu tun :blush2:
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-Locke-
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Beitrag von -Locke- »

Heinz O. hat geschrieben:
aber 1977 gab es natürlich noch keine Smilies :roll:
also in Weingummiform gab's die.... ehrlich - weiß ich haargenau... :wink: :D

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