Heiraten in GE

Menschen vieler Nationen leben in Gelsenkirchen friedlich zusammen. Erzählt aus eurem multikulturellen Alltag.

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Teekesselchen
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Heiraten in GE

Beitrag von Teekesselchen »

Bevor ich jetzt zu einer Grillfeten-Einladung starte, möchte ich noch etwas loswerden, was mir auf der Seele liegt.

In der WAZ von gestern ( 4.7.) war ein kurzes Gespräch mit der Leitung des Standesamtes GE unter der Rubrik NachGEfragt zu lesen.

Dort ging es um die Änderung des Gesetzes zu kirchlichen Hochzeiten ab 01.01.09.

Beim Standesamt sieht man dem ganzen gelassen entgegen, da die Rechte und Pflichten der Eheleute ja nur mit einer standesamtlichen Trauung rechtswirksam werden.

Das seh ich auch so, aber, ich hätte mir von den Fachleuten des Standesamtes einen Hinweis darüber gewünscht, dass mit dieser Gesetzesänderung die Gefahr von Mehrfachehen enorm steigen könnte.

Ich war schon ganz verunsichert, ob ich mit meiner Ahnung ganz falsch liege, da habe ich zum Glück in der heutigen WAZ lesen dürfen, dass die türkische Frauenrechtlerin Seyran Ates genau dieses Thema ausgesprochen hat.

Jetzt werden einige Politiker hellhörig und beschreiben den Vorgang als VERSEHEN !

Da frage ich mich jetzt wirklich, und das meine ich ausnahmsweise genau so böse, wie es sich liest :
Merken unsere Politiker denn wirklich nicht mehr, was sie so auf den Weg bringen ? Gibt es unterwegs auf dem langen Weg durch die Gesetzesänderung-Instanzen niemanden mehr, dem so eine gravierende Konsequenz auffällt ?

Wird es jetzt in der Verantwortung der Kirchen liegen, bei einer angemeldeten Eheschließung Anfragen bei den Kirchenkreisen der einzelnen Bundesländer oder Gemeinden zu halten, ob jemand dort nicht schon einmal die Ehe geschlossen hat?

Hoffentlich fällt demnächst nicht jemandem ein, dass man Babys schon taufen lassen kann, ohne die Geburt vorher beim Standesamt angemeldet zu haben.

Und jetzt noch einen schönen Samstag an alle GEGEler.

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Blau-weiße Trauung in der Veltins-Arena

Gelsenkirchen. Hochzeit im Flutlicht: Echte Schalke-Fans können im Dezember in der Arena den Bund fürs Leben schließen. Die Stadt Gelsenkirchen und der FC Schalke 04 bieten Verliebten am 12. Dezember dieses ganz besondere Heimspiel an. Die standesamtliche Trauung in der Veltins Arena ist nur zu wenigen ausgewählten Terminen möglich.

Pressekontakt: Standesamt Gelsenkirchen, Joachim Alfs, Telefon: 0209/169 6100, E-Mail: joachim.alfs@gelsenkirchen.de
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sieht Raupen selbst im Sauerkraut
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Mütze
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Re: Heiraten in GE

Beitrag von Mütze »

Teekesselchen hat geschrieben: Da frage ich mich jetzt wirklich, und das meine ich ausnahmsweise genau so böse, wie es sich liest :
Merken unsere Politiker denn wirklich nicht mehr, was sie so auf den Weg bringen ? Gibt es unterwegs auf dem langen Weg durch die Gesetzesänderung-Instanzen niemanden mehr, dem so eine gravierende Konsequenz auffällt ?
So ist es.
Darunter geht es allerdings weiter.
Selbst die politischen Beamten, also die Spitzenbeamten werden von Politikern gestellt, und die Ebene darunter ist entweder frustriert oder privatwirtschaftlich ambitioniert (will meinen entscheidet irgendwann eine wichtige Sache und wird anschließend gehörig honoriert).

Ergebnis ist, dass Lobbies und Spitzenpolitiker faktisch im Alleingang die wirtschaftlich bedeutenden Dinge bestimmen.
Am Rest fuscheln dann ein paar mehr oder weniger qualifizierte Menschen herum.


Im vorliegenden Fall kann es allerdings alleine aus kirchlicher Sicht zu Mehrfachehen kommen, jedenfalls solange die Kirchen selbst nicht vernetzt sind.
Mangels staatlicher Alzeptanz können auf diesem Wege keine Megrfachehen geschlossen werden.

Andererseits kennen wir doch aus dem Sozial- und Asylrecht solche Vorgänge bestens.
Dort kassieren Profis jeden Monat bei den Ämtern für 10 und mehr Idenditäten ab, ohne das es jemanden stört.
Da gibt es auch reichlich Mehrfachehen.

pito
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Beitrag von pito »

[center]Am 6. August 1913 gaben Fräulein Maria Mehring und Herr Bernhard Westarp sich in Gelsenkirchen das Ja-Wort. Zu diesem Anlass ließ man eine kleine Festzeitung drucken.
Bild
Das Paar wohnte an der Ecke Ringstraße / Kampstraße, das müsste die heutige Beskenstraße sein.

Der Brautvater hatte besonderen Grund zur Freude, denn in diesem Sommer wurden gleich zwei seiner Töchter verheiratet: "Zwei Weibchen in diesem Sommer entflogen, vor Wiederbringen wird gewarnt!"

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild[/center]

udalerich
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Standesämter nach den Eingemeindungen

Beitrag von udalerich »

Hallo,

ist es richtig, dass nach den Eingemeindungen von Ückendorf, Schalke, Buer etc. es nur noch ein zentrales Standesamt im Rathaus gab?
So was wie bezirksverwaltungsstellen gab es ja noch nicht. Standen die bisherigen Amtsverwaltungen dann eigentlich leer oder wie wurden sie genutzt?
Die Meldeangelegenheiten waren doch früher 'Polizeiangelegenheiten'. Man musste sich dann wohl bei der Polizei melden, denn ein städtisches Einwohnermeldeamt gab es ja wohl auch nicht.

Gruß
Udo

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Prömmel
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Beitrag von Prömmel »

Hallo Udo,

zumindest nach dem zweiten Weltkrieg gab es lange Zeit - ich schätze mal mindestens bis weit in die Achtziger Jahre hinein - neben der Hauptverwaltung der Stadt (im Hans-Sachs-Haus) auch noch die Verwaltungsstelle Buer (im Rathaus) und die Verwaltungsstelle Horst (in der Schmalhorststraße 1).

Und wenn ich mich nicht sehr irre gab es an allen drei Stellen auch Standesämter.
Für Horst weiß ich das definitiv. Dort war nämlich selbst schon mal drin (war aber nicht selbst betroffen :lol: ). Zudem war in Horst viele Jahre ein Standesbeamter tätig, den ich auch vom Sport her kannte.

Das Trauungszimmer in Horst war damals allerdings nicht besonders repräsentativ, sondern wirkte eher ziemlich kühl. Da haben heutzutage die Räumlichkeiten im Schloss schon eine ganz andere Klasse.

Prömmel

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Tekalo
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Beitrag von Tekalo »

Schaut mal hier:

http://apoerschke.de/html/gelsenkirchen.html

Jedes Standesamt hatte eigene Räumlichkeiten. Melderegister wurden nicht von den Standesämtern geführt.

udalerich
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Beitrag von udalerich »

Hallo Prömmel, hallo Tekalo,

nach dem Link '1916 ... wurden alle Standesämter unter der Bezeichnung GE weitergeführt'.
Heißt das tatsächlich, dass in jedem der früheren Amtsverwaltungen ein Standesbeamter saß?
Ich überlege nämlich gerade, bis wohin mein Großvater 1918 laufen musste, um meinen gerade in Ückendorf geborenen Vater anzumelden.Ich kann mir das rein Praktisch nicht vorstellen, denn damals wurde das ja tatsächlich in 'Büchern' beurkundet und die Einträge hatten fortlaufende Nummern. Wie sollte das gehen, wenn es zig Standesämter gab?
Die später gefertigte Kopie der Geburtsurkunde trägt den Stempel 'aus dem Eintrag im Personenstandsbuch des Standesamts Alt-Gelsenkirchen'.
Für Horts und Buer würde das ja auch bedeuten, dass es Einträge mit gleichen Nummern je nach Ortsteil geben muss?

Gruß
Udo :?:

AlterMann
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Beitrag von AlterMann »

Bild

Das Bild zeigt den Eintrag meiner Geburt im Familienstammbuch.
Gebührenmarke und Stempel lauten auf Gelsenkirchen-Buer, der Geburtsort ist angegeben mit Ringstraße 69 in Gelsenkirchen-Buer 1.
Diese Adresse liegt eindeutig in Gelsenkirchen, und zwar in der Altstadt.
Dazu in Widerspruch steht die Angabe, daß ab 1. Januar 1916 alle Standesämter unter der Bezeichnung
Standesamt Gelsenkirchen geführt wurden.
Bild
???

am

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timo
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Beitrag von timo »

AlterMann hat geschrieben:Gebührenmarke und Stempel lauten auf Gelsenkirchen-Buer, der Geburtsort ist angegeben mit Ringstraße 69 in Gelsenkirchen-Buer 1.
Diese Adresse liegt eindeutig in Gelsenkirchen, und zwar in der Altstadt.
Dazu in Widerspruch steht die Angabe, daß ab 1. Januar 1916 alle Standesämter unter der Bezeichnung
Standesamt Gelsenkirchen geführt wurden.
Es passt alles, wenn auch ganz knapp.

- Ab 1916 wurden alle Standesämter auf Gelsenkirchener Stadtgebiet als "Standesamt Gelsenkirchen" geführt.

- 1928 wird Gelsenkirchen mit Buer zur Doppelstadt Gelsenkirchen-Buer zusammengeschlossen. Entsprechend dürfte sich auch der Name des Standesamtes geändert haben.

- Laut Wikipedia erfolgt am 21.05.1930 (also acht Tage nach Ausstellung des Dokuments) die Umbenennung der Stadt von Gelsenkirchen-Buer nach Gelsenkirchen.

Also bist Du tatsächlich in Gelsenkirchen-Buer geboren. :-)
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?

Troy
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Beitrag von Troy »

@AlterMann:
Aber alles bleibt Südkanalien... da machse nix, egal wie dat heißt! :wink:

AlterMann
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Beitrag von AlterMann »

timo hat geschrieben:Also bist Du tatsächlich in Gelsenkirchen-Buer geboren. :-)
Hallo Timo!
Daß ich ein nur noch selten vorkommendes Exemplar der Spezies "Gelsenkirchen-Bueraner" bin, ist mir schon klar.
Hier ging es um den Namen, um die Aussage, daß alle Standesämter die Bezeichnung "Standesamt Gelsenkirchen" trugen.
Das stimmt so nicht, denn mein Standesamt hieß laut Stempel und Gebührenmarke
"Standesamt Gelsenkirchen-Buer".
Vor meiner Verheiratung hat das übrigens zu Verzögerungen geführt.
Um die Unterlagen für die Heirat zu bekommen, habe ich im Vertrauen darauf, daß die Post weiß, wo innerhalb der Stadt Gelsenkirchen die Standesämter untergebracht sind, mein Schreiben ohne Angabe der Straße an das Standesamt Gelsenkirchen-Buer gerichtet, so wie es auf dem Dokument steht.
Die Sendung kam mit dem Vermerk "Unzustellbar" zurück.
Mit Hilfe des "Fräulein vom Amt" habe ich mich anschließend durch die Gelsenkirchener Verwaltung telefoniert mit der Frage, wie ich meinen Brief adressieren sollte, damit er möglicherweise doch zugestellt würde. Wie ich ihn dann adressiert habe, weiß ich nicht mehr.

Schwieriger ist eine andere Frage:
Während meiner Gelsenkirchener Zeit wohnte ich in der Altstadt. Jetzt liegt die Ruhrstraße in Schalke.
Bin ich nun Altstädter, oder Schalker oder vielleicht ein halber oder ein Ex . . ? :roll:
am



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Tekalo
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Beitrag von Tekalo »

Hallo Alter Mann,

ein wenig weiter unten steht

Das Standesamt Gelsenkirchen Buer

wurde am 1. Oktober 1874 errichtet und hiess bis zur Eingemeindung Buer, ab 1. April 1928 bekam es die Bezeichnung Gelsenkirchen Buer.

AlterMann
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Beitrag von AlterMann »

Bild
Hallo Tekalo!

Du wirst erwarten, daß ich die Sache anders sehe – so ist es auch! :?

Der Text im Bild besagt, daß das Standesamt Gelsenkirchen Buer am 1. Oktober 1874 errichtet wurde, daß es "Buer" hieß und daß es von der Eingemeindung im Jahr 1928 an "Gelsenkirchen Buer" hieß.

Mit diesem Standesamt kann nur das Standesamt der damals noch selbständigen Stadt Buer gemeint sein, denn eine Stadt Gelsenkirchen-Buer gab es zu diesem Zeitpunkt nicht – gleichermaßen gilt das für Horst.

Es wird also lediglich ausgesagt, daß das Standesamt der Stadt Buer später "Gelsenkirchen Buer" hieß.
Einen Hinweis, daß das Standesamt Gelsenkirchen ab 1928 "Gelsenkirchen-Buer" hieß, gibt es nicht!
Es gilt also weiterhin die Aussage im Bild, daß alle Standesämter der Stadt Gelsenkirchen ab 1916 "Standesamt Gelsenkirchen" hießen.
Dagegen spricht mein Eintrag im Familienbuch, denn die Ringstraße liegt nun mal nicht in Buer, sondern in der Altstadt!

Sollten wir durch unser Hin und Her das Interesse etwaiger Leser auf die etwas komplizierte Stadtwerdung gelenkt haben, hätte ich mein Ziel erreicht.

am

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Tekalo
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Beitrag von Tekalo »

Warum soll ich etwas erwarten?

Natürlich hießen 1916 alle Standesämter der "Stadt" Gelsenkirchen auch Gelsenkirchen.

Buer hieß 1916 ja auch noch Buer. Und warum soll es 1916 in Buer keine Ringstraße gegeben haben?

Bis 1928 war Buer selbstständig :lol:

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