pito hat geschrieben:Eine Straße in Ückendorf zwischen Ückendorfer Straße und Bergmannstraße. Ein Spaziergang Im Busche gerät unversehens zur Wanderung durch die Architekturstile der letzten hundert Jahre. Und am Straßenrand gibt es so einiges zu entdecken.
Die Straße beginnt gegenüber von St. Joseph mit Backsteinklassizismus. Schon lange bevor die Expressionisten der 20er Jahre den Backstein zu ihrem Lieblingsmaterial erkoren wußten die Architekten ihn auf interessante Art und Weise zu gebrauchen:
Alte Ückendorfer bezeichnen diese Straße in der Regel als "Buschweg", was anscheinend auch ihrer früheren offiziellen Benennung entspricht; es gibt jedenfalls ein paar Karten, die diesen Namen belegen. Die Bezeichnung rührt daher, dass es hier früher in die Büsche ging, vgl. näher auch schon hier:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 2695#12695
Dass die damaligen Baumeister mit den Backsteinen hantierten, dürfte übrigens daran liegen, dass u.a. jede ordentliche Zeche eine Ziegelei besaß, um diese Steine zu brennen. Man soll damit u.a. wichtige Schächte untertage ausgekleidet haben, aber das wissen andere hier besser.
In Ückendorf gabs an mehreren Stellen auch "private" Ziegeleien mit sog. Ringöfen, die man fortlaufend be- und entladen konnte. Das Brennen der Steine dauerte wohl einige Zeit. Und mit der Entwicklung des Ringofens musste man nicht mehr zuwarten, bis eine Lage fertig war.
Dies alles dürfte auch der Grund dafür sein, warum Franke & Co. auf dieses Material so abfuhren. Es war einfach in Hülle und Fülle da.
J.