Baulücken Wettbewerb

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Baulücken Wettbewerb

Beitrag von Gast »

1.000 Baulücken in NRW" wurde von der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen als Projekt in die Landesinitiative StadtBauKultur NRW eingebracht und vom Kuratorium der Landesinitiative als eines der zentralen „Leitprojekte“ beschlossen.

Grundidee des Projektes ist es, die Baulückenproblematik in den Städten öffentlich zu thematisieren und dazu eine breit angelegte Diskussion loszutreten - mit dem Ziel, Eigentümer und Verantwortliche dazu anzuregen, über ggf. schon sehr lange brachliegende oder untergenutzte Baulücken neu nachzudenken.

Gelsenkirchen suchen, Fotos schauen

http://www.1000-bauluecken.de/fotogalerie/index.htm

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brucki
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Baulücken

Beitrag von brucki »

"Über Baulücken neu Nachdenken" ist bestimmt nicht falsch. Aber hoffentlich gipfelt es nicht darin, daß alles pickepacke zugebaut wird.

Ich finde, daß Gelsenkirchen gerade ausmacht, daß die Bebauung ein bißchen aufgelockerter ist und sich hier auch eine alte Struktur wiederspiegelt. Ist doch nicht schlimm, wenn zwischen zwei Viergeschossern ein Eingeschosser steht, oder?

Ich kenne Gegenden in anderen Städten, wo es nicht so aufgelockert ist und ich finde es scheußlich!

Klar, zugemüllte Brachen können wir nicht gebrauchen. Aber alternativ könnte man die Flächen ja auch anders nutzen. In Berlin wurden ja z. B. auf größeren Baulücken Grünflächen oder Spielplätze errichtet.

Ich staune sowieso, daß in GE überhaupt noch neue Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Die Einwohnerzahlen gehen rapide zurück und der Bau von neuen Miet- oder Eigentumswohnungen muß doch zwangsläufig einen flächendeckenden Leerstand des älteren Wohnungsbestandes zur Folge haben.

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rm
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Beitrag von rm »

Wie läuft eigentlich Stadtplanung? Welche Konzepte geben die Richtung, wie stark ist der Einfluß der Wirtschaft (Beton, Strassenbau), gibts darin ausgewiesene Kenner von Zukunfstforschung? Ich denke an Stadtklima bei Erwärmung und stärkeren Wettergegensätzen, an Notquartiere bei Hitzewellen von tropischem Ausmaß, an kurze Einkaufsentfernungen nach dem sog. peak-oil, vielleicht auch die bei extremen Transportkostensteigerungen und zunehmnder Armut wieder wichtiger werdenden gärtnerischen Lebensmittelproduktion, zunehmende Bedeutung auch an moderne Kultur der kleinen örtlichen Initiativen ... aber auch die Risiken der Verwahrlosung, wie kriegt man die Iniative der Anwohner, eine grüne Oase in ihrer Nähe selbst in Schuß zu halten...
Lauter Möglichkeiten für Baulücken bei kluger Verwendung, nur vielleicht für die Eigner unerträglich, wenn Bauland wieder umgewidmet wird?
Zuletzt geändert von rm am 22.04.2007, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.

MichaL
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Re: Baulücken

Beitrag von MichaL »

brucki hat geschrieben:Ich staune sowieso, daß in GE überhaupt noch neue
Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Die Einwohnerzahlen gehen rapide zurück und der Bau von neuen Miet- oder Eigentumswohnungen muß doch zwangsläufig einen
flächendeckenden Leerstand des älteren Wohnungsbestandes zur Folge haben.
Dafür werden ja nun auch alte Häuser abgerissen. Denk' an den Tossehof, wo
ein (oder sogar mehr?) hohe Häuser plattgemacht werden.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

rmenne hat geschrieben:Wie läuft eigentlich Stadtplanung?
Ich habe mal mit einem Stadtplaner gesprochen, der für die Bahnhofs- und Neustadtsanierung der 70er verantwortlich war.
Der sagte, dass er sich nicht mehr nach Gelsenkirchen traut, weil dort auch von ihm große Fehler gemacht wurden.
Der größte Fehler wäre allerdings "die Diktatur der Dummen - die Demokratie."
Er bezog es auf die Konsensfindung in Interessengrüppchen, Seilschaften, Klüngelvereinen, Absprachenparteien etc.
Die teilweise nicht schlechten (meistens aber doch schlechten Entwürfe) wurden durch die speziellen Interessen der oben genannten zu dem Ergebnis gebündelt, unter dem wir heute noch leiden.
rmenne hat geschrieben:Welche Konzepte geben die Richtung, wie stark ist der Einfluß der Wirtschaft (Beton, Strassenbau), gibts darin ausgewiesene Kenner von Zukunfstforschung?
Meine kindliche Vorstellung: alles völlig dem Zufall von Interessengrüppchen mit den richtigen Verbindungen und dem richtigen Stallgeruch überlassen.
rmenne hat geschrieben:Ich denke an Stadtklima bei Erwärmung und stärkeren Wettergegensätzen, an Notquartiere bei Hitzewellen von tropischem Ausmaß, an kurze Einkaufsentfernungen nach dem sog. peak-oil,
Die einen sagen: peak-oil schon überschritten, die anderen sagen: noch 300 Jahre Zeit, weil da noch was aus der Ant- und Arktis kommt.

Aber die Wissenschaftler und Soziologen reden etwas anderes als Politiker, die ja eigentlich aus den Erkenntnissen heraus handeln sollten.

rmenne hat geschrieben: auch an moderne Kultur der kleinen örtlichen initiativen ... aber auch die Risiken der Verwahrlosung, wie kriegt man die Iniative der Anwohner, eine grüne Oase in ihrer Nähe selbst in Schuß zu halten...
Würde Eigenverantwortung bedeuten, Selbstbestimmung etc. Das würde unser jetziges politisches System zusammen brechen lassen, geht also nicht. :wink:

Gast
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Stadtplanung

Beitrag von Gast »

Holländische Stadt- und Raumplanung bereitet sich auf den Anstieg des Meeres vor.
Evakuierungen, Überlassung von Land ans Meer, alles ist berücksichtigt.
Die Hamburger vertiefen die Elbe und zerstören dadurch ihre Deiche.
So sieht Stadtplanung in Deutschland aus.

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Unsere Städte sind nicht hitzefest

Beitrag von Verwaltung »

Unsere Städte sind nicht hitzefest

Meteorologen warnen vor den Folgen des Klimawandels für die Bewohner und fordern Umbau: mehr Grün, mehr Frischluft
Essen. Die Städte in Deutschland müssen nach Ansicht von Experten neu geplant und umgebaut werden, um die Bewohner vor den gravierenden Folgen des Klimawandels zu schützen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor den Auswirkungen der erwarteten schweren Hitzewellen und den befürchteten extremen Niederschlagsmengen, für die das bisherige Kanalisationssystem der Ballungsgebiete nicht ausgelegt sei.

Konkret empfehlen die Experten die Verwendung neuer Baumaterialien, um das Aufheizen der Gebäude im Sommer zu verhindern. Architekten sollten neue Konzepte entwickeln, um Fußwege bei Sonnenschein gezielt zu beschatten. "Der globale Klimazug rollt und ist nicht mehr anzuhalten", sagte DWD-Präsident Wolfgang Kusch.

Besonders betroffen ist auch die Großregion Ruhrgebiet mit ihren Millionen Einwohnern, in der die Flächenversiegelung und der Zubau von Bürogebäuden nun dazu führe, dass sich die Innenstädte bei Nacht kaum noch abkühlen. "Wir müssen schnellstens damit beginnen, uns wieder auf alte stadtplanerische Prinzipien zu besinnen", sagte Karsten Falk, Abteilungsleiter im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, zur WAZ.

Falk verwies auf jüngste Forschungen zum Klima von Städten. "Wir müssen uns die Frage stellen, wo wir in den Städten Schatten herbekommen. Wir brauchen zusätzliche Grünzonen, die tagsüber für Kühlung sorgen und nachts Frischluft in die überhitzten Städte transportieren."

Eine immer älter werdende Gesellschaft und der Schrumpfungsprozess der Städte seien jedoch eine Chance: "Es werden ja Flächen frei. Wir sollten uns dringend dazu entscheiden, die Freiräume möglichst intelligent zu nutzen", sagte Falk.

Nach Erkenntnissen des Deutschen Wetterdienstes ist die Veränderung des Klimas bereits jetzt "konkret". Die Jahre von 1990 bis 1999 seien das wärmste Jahrzehnt des gesamten 20. Jahrhunderts gewesen. Fünf der insgesamt zehn wärmsten Jahre des Jahrhunderts gehörten in diese Zeitspanne. Der April 2007, so erwarten die Meteorologen, wird vermutlich als trockenster, sonnigster und wohl auch wärmster April seit Beginn der Aufzeichnung in die Geschichte eingehen.

Kommentar Seite 2"Wir müssen fragen, wo wir in den Städten Schatten herbekommen"

WAZ 24.04.2007 Von Jürgen Polzin


Der Klimawandel

Einen Oskar für die Macher

Von Jürgen Polzin


War dieser Himmel eigentlich irgendwann einmal so blau wie dieser heute? Viele Menschen schauen in diesen Tagen nach oben. Und nicht wenigen von ihnen ist dieser April 2007 nicht geheuer. 30 Grad sollen es in den nächsten Tagen werden. Einschließlich des gestrigen Dienstags hat es 22 Tage nicht geregnet. Die letzten Tropfen hat der Deutsche Wetterdienst am 2. April aufgefangen, und er sagt weiter stabiles Sommerwetter voraus. Und während den Bauern die Saat im Boden vertrocknet, die Bäume, Büsche und Sträucher so sattgrün sind wie eigentlich im Mai, kreisen die Gedanken um eine Frage:
Sind wir Wettermacher?
Ob dieses Wetter eine Folge der globalen Erwärmung ist, mögen die Experten entscheiden. Auch, ob der Sturm Kyrill auf den Schwingen des Klimawandels zu uns kam. Normal aber ist derzeit vieles nicht. Normal waren auch die vergangenen Monate nicht. Wir haben uns im Dezember über Heuschnupfen geärgert, als wir im Garten den Rasen mähten. Er wuchs immer noch. Im Januar hörten wir Vogelgezwitscher. Die Tiere waren immer noch da. Im Februar dann haben wir gehofft, dass kein Bodenfrost mehr kommt. Denn die Blumen waren ja schon da.
Klimawandel und Klimaschutz, lange als Spielwiese der Grünen abgetan, sind in diesen Monaten zum Topthema geworden, das die Menschen umtreibt. Bei derartiger Panikmache auch kein Wunder, sagen Kritiker, die in der Veröffentlichung der UN-Klimaberichte eine Inszenierung von Apoka-lyptikern vermuten. 10 000 Dollar hat das American Enterprise Institute ausgesetzt, die Denkfabrik von Neokonservativen in den USA zahlt sie demjenigen, der die Thesen des UN-Klimarates widerlegt.
Man mag darüber streiten, ob man den Klimawandel leugnen darf. Doch für Kopfgeld gibt es sicherlich eine bessere Bestimmung. Die USA haben unlängst angekündigt, in Kürze ein C02-freies Kohlekraftwerk zu bauen. Warum nicht eine Prämie für die deutschen Kraftwerksbauer RWE oder Vattenfall, damit sie mit der Technik schneller auf dem Markt sind? Warum nicht einen Technologie-Oscar für deutsche Automobile, deutsche Kühlschränke oder deutsche Elektrogeräte, die nicht nur das Klima schützen, sondern Jobs sichern?
Der Klimawandel, sagt der britische Ökonom Sir Nicholas Stern, ist das größte Versagen des Marktes, das die Welt je gesehen hat. Wir sollten nicht zum Himmel schauen, sondern aus Fehlern lernen.

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Frische Luft muss her

Beitrag von Verwaltung »

Frische Luft muss her

Bild

So lässt es sich aushalten: Unter den Blätterkronen der großen Platanen am Neumarkt bleib es gestern halbwegs kühl. Fotos: WAZ, Thomas Schild



Klimaforscher raten zum Stadtumbau wie im Süden. Das ist Wasser auf die Mühlen für Stadtbaurat von der Mühlen. Und die WAZ zeigt, wo´s heiß oder schattig ist

HITZE IN DER STADT Bullenhitze am Tag, schweißtreibende Nächte ohne Abkühlung wie man es in Italien oder Griechenland im Urlaub vielleicht noch gerade hinnimmt: Mit dem vom Deutchen Wetterdienst (WAZ berichtete) erwarteten Klimawandel wird´s heiß im Land, vor allem in den Ballungsräumen und zugepflasterten Städten wie Gelsenkirchen. Schatten muss her, Frischluft, mehr Grün empfehlen Klimaforscher wie Stadtplaner.

(Kühles) Wasser auf die Mühlen von Stadtbaurat Michael von der Mühlen. "Das ist ein Standard-Thema unserer Arbeit und Stadtplanung", sieht sich der Baudezernent in seinem Tun bestätigt und hofft ganz banal, dass sich denn auch weniger Widerstand regt, wenn etwa wie jetzt aktuell auf der Kirchstraße Bäume gepflanzt werden und dafür eine paar Parkplätze weichen müssen.

Das Thema ökologischer und klimagerechter Stadtumbau macht von der Mühlen ganz heiß und flugs zückt er Beispielhaftes aus Gelsenkirchen. Das Freiflächenkonzept von 2005 etwa, das das Land als Modellprojekt gefördert hat, um dichte Sieldungsgebiete mit Freiflächen und ihrer Vernetzung zusammenzubringen. Nächstes Beispiel: Beim neuen Busbahnhof Buer hat nicht von ungefähr der Gestaltungsentwurf gewonnen, der den Grünzug anbindet. Und in dem neuen Wohnquartier Graf Bismarck werden grüne Finger eigens so angelegt, "dass nachts frische Luft ins Viertel wehen kann. 27 5000 Stadtbäume gibt es zudem an den Straßen und Plätzen, betont von der Mühlen.

"Klimatisch belastet", so weist es der Klimaatlas von 2002 aus, ist vor allem der dicht besiedelte Stadtsüden. Handlungsbedarf sieht der Stadtbaurat zum Beispiel an der beinahe baumlosen Ringstraße. Da müssen Alleen hin. Schatten spendende Baumkronen am Hauptmarkt seien dagegen wegen der Nutzung nicht machbar: "Immerhin, wir haben am Rand Linden gepflanzt. Die werden größer."

Neben der Stadtplanung für öffentliche Plätze sieht von der Mühlen auf Sicht die privaten Eigentümer am Zug: Innenhöfe werden zu grünen Oasen und kühlen Ruhezonen - Idyllen wie in Florenz oder Aix-en-Provence.

WAZ 25.04.2007 Von Oliver Schmeer

Heinz
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Gibt es Pläne?

Beitrag von Heinz »

Man möchte fast mit dem Stadtbaurat begeistert sein, wenn man das liest.

Ob er auch Pläne für eine verbindliche Dachbegrünung aller Garagen und Flachdächer hat, egal ob Alt- oder Neubau?

Ob er Pläne für den verbindlichen Einbau von Solarzellen oder Kollektoren für alle Steildächer hat?

Ob er Pläne für einen neuen effizienten öffentlichen Nahverkehr hat?

Ob er Pläne für öffentliche "Kühlräume", Zentren für Alte, Kranke hat, die bei langanhaltenden Hitzewellen dort betreut werden können?

Gibt es Ausstausch mit Städten wie z.B. Sevilla, (da winkt eine schöne Studien-Reise für Dezernenten und Ratsmitglieder :wink: ) die Erfahrung mit Hitze haben?

Ob er Pläne für neue Straßenbeläge und Baumaterialien hat?

Ich weiß, alles scheitert an Eigentumsrechten, Kosten, und so weiter... :wink:

Wie wird Industrie- und Gewerbeansiedlung unter diesen Gesichtspunkten geplant?

Wie der Individualverkehr?

pito
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Re: Gibt es Pläne?

Beitrag von pito »

Heinz hat geschrieben:Ob er Pläne für öffentliche "Kühlräume", Zentren für Alte, Kranke hat, die bei langanhaltenden Hitzewellen dort betreut werden können?
Das wäre wirklich ein wichtiger Punkt. Hitze kann für schwache Menschen richtig gefährlich werden. Aus meinem Zivildienst im Altenpflegeheim ist mir noch der Satz in Erinnerung: "In heißen Nächten werden Betten frei. " Ist wirklich so.

Inwieweit kann man das zweite Gelsenkirchen, die Untertage-Welt als Ort zur Abkühlung nutzbar machen?

Heinz
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Dachbegrünung

Beitrag von Heinz »

Dachbegrünung, zwar hauptsächlich dekorativ und nicht wasserspeichernd -

Bild

aber ist doch besser als Teerpappe, oder? 8)

Bild

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brucki
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Re: Baulücken Wettbewerb

Beitrag von brucki »

Anonymous am 22.04.2007 hat geschrieben:1.000 Baulücken in NRW" wurde von der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen als Projekt in die Landesinitiative StadtBauKultur NRW eingebracht und vom Kuratorium der Landesinitiative als eines der zentralen „Leitprojekte“ beschlossen.

Grundidee des Projektes ist es, die Baulückenproblematik in den Städten öffentlich zu thematisieren und dazu eine breit angelegte Diskussion loszutreten - mit dem Ziel, Eigentümer und Verantwortliche dazu anzuregen, über ggf. schon sehr lange brachliegende oder untergenutzte Baulücken neu nachzudenken.

Gelsenkirchen suchen, Fotos schauen

http://www.1000-bauluecken.de/fotogalerie/index.htm
Jetzt das:

Pressestelle der Stadt Gelsenkirchen am 01.10.2019:
Fragebogenaktion

Neues Wohnen in Baulücken

GE. Die Stadt Gelsenkirchen startet eine Aktion zur Erhebung von potenziellen Wohnbauflächen und bittet um Mithilfe: Die Eigentümerinnen und Eigentümer von Baulücken in Gelsenkirchen erhalten in den nächsten Tagen per Post einen Fragebogen, auf dem sie mitteilen können, ob Interesse an einer Bebauung ihres Grundstücks besteht.

In Gelsenkirchen gibt es Nachfrage nach qualitativ gutem und bezahlbarem Wohnungsneubau. Große Teile des Wohnungsbestandes in Gelsenkirchen sind jedoch in die Jahre gekommen und nicht mehr geeignet, die Nachfrage nach modernen Wohnformen zu befriedigen.

Einer der Bausteine für eine bauliche Erneuerung kann die Nutzung von Baulücken für neuen Wohnraum sein. Freie Grundstücke in bereits erschlossenen Wohngebieten sollen also bebaut werden und so auch einen wichtigen Beitrag zur umweltschonenden Siedlungsentwicklung leisten. Denn dadurch können grüne Ausgleichsräume außerhalb der besiedelten Gebiete von Bebauung freigehalten werden, es entstehen weniger neue Verkehrsströme und die neuen Bewohnerinnen und Bewohner können die im Umfeld vorhandenen Infrastrukturen mitnutzen und tragen so zum langfristigen Erhalt dieser bei. Das betrifft zum Beispiel Supermärkte, Ärzte und Schulen.

Basierend auf Luftbild- und Katasterauswertungen sowie Vor-Ort-Begehungen hat die Stadt geeignete Flächen gefunden und bewertet. Bei den erhobenen Flächen handelt es sich um „klassische“ Baulücken, wie ein unbebautes Grundstück innerhalb einer Häuserreihe. Es sind jedoch beispielsweise auch tiefe (Garten-)Grundstücke erfasst, die sich möglicherweise teilen lassen. Die Anzahl der in Gelsenkirchen vorhandenen möglichen Bauflächen im Siedlungsbestand ist beträchtlich und sollte nicht ungenutzt bleiben.

Die bei der Umfrage erhobenen Angaben werden streng vertraulich behandelt und eine Teilnahme an der Fragebogenaktion und Interessensbekundung verpflichtet selbstverständlich nicht zu einer Bebauung der freien Grundstücke. Umgekehrt entsteht nicht automatisch ein Baurecht. Dieses wird im regulären Baugenehmigungsverfahren geprüft und bei Vorliegen aller rechtlich notwendigen Voraussetzungen erteilt.

Im Anschluss der Fragebogenaktion wird die Stadt die Ergebnisse auswerten und wird Bauinteressierte beratend bzw. auch vermittelnd bei Verkaufsinteresse unterstützen.

Die Stadt Gelsenkirchen hofft auf eine rege Teilnahme an der Fragebogenaktion, an der sich die Personen, die angeschrieben wurden, auch online beteiligen können. Die Teilnahme ist online unter https://www.gelsenkirchen.de/bauluecken möglich.

Bei Fragen stehen Michaela Klee und Verena Ruckes unter 0209 169-4486 bzw. -4236 gern zur Verfügung.

Die Aktion wird bis Ende November andauern.
Ist es denn wirkich so sinnvoll, jede noch so kleine Lücke vollzubauen? :o

Gestern habe ich mich ein wenig im Dortmunder Nordviertel ungeschaut und es schien mir, dass gerade durch das Fehlen von Freiräumen die Lebensbedingungen dort weniger attraktiv sind.

Dr. Heidemann hat ja vor vielen Jahren mal den Begriff der "Westentaschenparks" ins Spiel gebracht. So einer wurde ja auch zwischenzeitlich an der Dresdner Straße in einer Baulücke realisiert.

Warum nicht mehr davon und stattdessen alle Lücken bebauen und sogar Gartenflächen zubauen?

Die Idee dahinter ist ja oben beschrieben:
Denn dadurch können grüne Ausgleichsräume außerhalb der besiedelten Gebiete von Bebauung freigehalten werden, es entstehen weniger neue Verkehrsströme und die neuen Bewohnerinnen und Bewohner können die im Umfeld vorhandenen Infrastrukturen mitnutzen und tragen so zum langfristigen Erhalt dieser bei. Das betrifft zum Beispiel Supermärkte, Ärzte und Schulen.
Aber ist eine aufgelockerte Bebauung mindestens genauso wichtig? :shock:

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Anne Bude
Beiträge: 1302
Registriert: 16.10.2008, 19:09
Wohnort: hart an den Grenzen

Beitrag von Anne Bude »

Gartengrundstücke teilen und zubauen nannte man letztens noch NACHVERDICHTUNG. Manch' alte Ideen werden auch nicht schöner.

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