Alten-, Pflegeheim in GE

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Miq
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Alten-, Pflegeheim in GE

Beitrag von Miq »

Ich stehe vor dem Problem, aus der Ferne ein Alten- bzw. Pflegeheim für meine in GE lebende Mutter finden zu müssen. Deswegen hätte ich gerne Eure Eindrücke, sofern Ihr Heime kennt.
Sie möchte eigentlich ins Amalie-Sieveking-Haus an der Hans-Böckler-Allee, steht da auch auf der Warteliste, aber eventuell muss sie schneller irgendwo untergebracht werden, als da ein Platz frei wird. So blöd es klingt, da muss erst jemand wegsterben, damit was frei wird... :roll:
Feldmark wäre am besten, ansonsten zählt hauptsächlich menschliche Nähe und gute Pflege.

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Heinz H.
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Pflegeheim

Beitrag von Heinz H. »

Hallo,
meine Frau und ich haben das gerade hinter uns gebracht. Es war eine Odyssee, nirgendwo gab es professionelle Hilfe. Wir haben uns alles selbst erarbeiten müssen. Vom Krankenhaus über die Reha in die Kurzzeitpflege bis zu einem festen Vollzeitpflegeplatz. Und dann die Kosten, die Pflegekasse zahlt nur die gesetzlich festgelegten Beträge, alles andere muss selbst getragen werden. Weil die kleine Rente nicht ausreicht muss die Familie den Rest zuzahlen. Pflegewohngeld gibt es erst wenn das Vermögen aufgebraucht ist, auch Schenkungen müssen zurückgezahlt werden.
Meine Frau war am Ende völlig mit den Nerven runter. Vielleicht mache ich da irgendwann einmal einen Bericht drüber.
Aber nun zu deiner Frage: Wenn in dem Heim Deiner Wahl zur Zeit kein Platz frei ist, kann Deine Mutter Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Da kann ich das Seniorenzentrum St. Hedwig in Resse empfehlen.

http://www.kkel.de/st-hedwig-seniorenzentrum/index.htm

Gruß Heinz H.

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Vor zwei Tagen hat jemand sehr positiv über das städtische Heim im Haunerfeld gesprochen. Sein Vater war da bis zu seinem Tod. Es ist allerdings in Buer und weit weg von der Feldmark. Aber grün ist es da schon.

Tanni
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Beitrag von Tanni »

Ich arbeite im Amalie-Sieveking-Haus, kann aber auch nichts für sie tun. Ein paar meter weiter von dort gibt es das städt.Altenheim Schmidtmannstraße, vielleicht möchten sie Ihre Mutter ja vorrübergehend dort in Kurzzeitpflege geben, bis bei uns etwas frei wird. ich kann aber auch ein paar andere Altenheime in GE nennen. Gruß Tanni

Tanni
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Beitrag von Tanni »

Welches auch nicht weit weg von der Feldmark ist, ist das Altenheim Schonnebecker str.

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rm
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Beitrag von rm »

Einen Tag frei nehmen, Spaziergang durch die Heime, die in Frage kämen, auf Stationen gehen und
schnuppern (Gerüche?),
Personal beobachten (Stimmung? Umgangsformen?)
Bewohner beobachten: Alle "abgeschossen"? Aktivitätsniveau? Mal jemanden ansprechen.
Soziales Leben, Aushänge, Beiräte, Speisepläne?
Gibts sowas wie Leitbild, Qualitätsbewußtsein?
Den einen oder anderen Hausarzt fragen.

Dann gibt es da noch die Alzheimergesellschaft mit genauen Erkenntnissen zum Umgang mit Verwirrten.

Clau
Abgemeldet

Beitrag von Clau »

Seine Eltern, Grosseltern, oder wie auch immer in ein Heim zu geben ist immer ein schwerer Gang...

Vom Seniorenheim Haunerfeld habe ich zur Zeit auch nur Gutes gehört, obwohl es vor Jahren nicht so angesehen war.

Die Heime der AWO Gelsenkirchen-Schalke und Erle finde ich nicht gut... Meine beiden Grossmütter waren dort bis zu Ihrem Tode... Die alten Leute werden teilweise nur "irgendwo abgestellt"... (ich betone: das ist meine Meinung!)

Beide sind geistig Fit dort eingezogen und nach ca. einem halben Jahr mussten wir feststellen, das es immer mehr bergab ging, weil die Senioren nicht genug gefordert, beschäftigt etc. wurden...

Ja, ja, ich weiss dass das Personal überbelastet ist und die Gehälter nicht leistungsbezogen, aber am Beispiel meiner Grossmutter (sie musste Tabletten einnehmen, die sie nicht einnehmen wollte und versteckte diese dann unter´m Sofakissen) sieht man, dass noch nicht einmal die Tabletteneinahme überwacht wurde...

Ich kann auch nur dazu raten sich Zeit zu nehmen und die Heime in aller Ruhe anzusehen. Dieses würde ich aber ohne die Heimleitung bzw. ohne Ankündigung machen, um zu sehen wie dort ein "wirklicher" Alltag aussieht.

Miq
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Beitrag von Miq »

Danke schön Euch allen schon mal, ich bin aber auch weiter an Infos interessiert.

@rm: Deine PM ist dem "dicken Daumen" der GG-Administratoren zum Opfer gefallen - könntest Du sie nochmal schicken, bitte?

Tanni
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Beitrag von Tanni »

@rm: Ich finde es gemein, von "abgeschossen" zu reden, wenn man augenscheinlich keine Ahnung davon hat! Die Bew. bekommen nur die vom Arzt verordneten Medikamente und Dosierungen! Das mit dem "Abschießen" ist ein Vorurteil Unwissender! Viele Medikamente sind für die Menschen lebensnotwendig, auch Tranquilizer! Oft helfen die Medis auch, einen würdigen Lebensabend zu verbringen, und nicht das ganze Zimmer mit Kot zu beschmieren, nackt auf dem WB herumzulaufen oder Mitbewohner zu schlagen! Manchmal muß man Dinge auch von der anderen Seite betrachten.Ansonsten vertrete ich auch die Meinung, daß man ruhig mal ein Altenheim besuchen sollte, nur um sich einmal umzuschauen. Das Personal ist meistens sehr behilflich dabei!

Heinz
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Beitrag von Heinz »


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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

An Tanni,
Zitat: "Ansonsten vertrete ich auch die Meinung, daß man ruhig mal ein Altenheim besuchen sollte, nur um sich einmal umzuschauen. Das Personal ist meistens sehr behilflich dabei!"

Auf der Suche nach einem geeigneten Heim haben meine Frau und ich leider eine andere Erfahrung machen müssen. Nachdem wir in einem Heim spontan den Wunsch nach einer Besichtigung kundgetan hatten, wurden wir leider abgewiesen. Da sollten wir doch erst vorher einen Termin absprechen!!!!
Dieses Haus wurde dann von unserer Liste gestrichen.

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rm
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Beitrag von rm »

@Tanni: ich habe Ahnung und Kenntnisse.
Stell dir mal selbst vor, was ein Arzt tun soll, der unruhige und verstörte demente Bewohner präsentiert bekommt mit alarmierenden Berichten über deren Verhalten bei Nacht etc, und das immer wieder, ob der wohl noch viele Möglichkeiten findet, als "abzuschießen"? ist schon ein garstig Wort für eine ärztlich für notwendig erklärte Behandlung.
Aber: Die Verfassung eines Teams kann entscheidend sein für den Gemütszustand eines verwirrten Bewohners, ebenso wie einer ganzen Bewohnergruppe, zB auf einer Station. Und wenn da etwas nicht stimmt, dann kann der Arzt nicht das Team behandeln, aber er muß handeln. Und dann hast du unter Umständen eine ganze Station voll "abgeschossener" Bewohner.
Und wenn das Team fit ist und eine gute professionelle Einstellung hat, dann läufts auch anders, selbst mit Problembewohnern und Problemmitarbeitern!
Und wie kann der hilflose Angehörige auf der Suche nach einem Platz für die pflegebedürftigen Angehörigen das beurteilen? Auf sein Urteil vertrauen, sich zuerst in Gesprächen die richtigen Kriterien suchen, dann aktiv prüfen!
Wenns alle machten, gäbe es fast nur noch gute Heime! Trotz der Probleme mit dem Geld, das wird nämlich höchst unterschiedlich gelöst, und unter dem Vorzeichen der Profitmaximierung oft besonders miserabel!

Tanni
Abgemeldet

Beitrag von Tanni »

Aus diesem Thema müsste man eigentlich ein eigenes Forum bilden! Zu Umfangreich ist dieses Thema! Als Personal haben wir nichts von Profit oder Ähnliches. Die Konkurenz ist stark, da müssen wir Qualität vorweisen, denn schließlich arbeiten wir alle für unseren Arbeitsplatz. Ich liebe meinen Beruf, und das spiegelt sich auch in meiner Arbeit wider!
Schade finde ich nur, daß Menschen mit schlechten Erfahrungen (denn schwarze Schafe gibt es irgendwie überall) gleich Alles und jeden mit über den Kamm scheren. Wenn sie in einem Urlaubsort schlechte Erfahrungen mit einem Hotel machen, heißt es ja auch nicht gleichzeitig, daß das Land schlecht ist!
Wissen Sie, wir haben viele Versuche gestartet, die Menschen von ihren Vorurteilen abzubringen. Wir gestalten derzeit Angehörigen-Abende und wir hatten auch vor einigen Monaten am Weltalzheimertag Info-Veranstaltungen in unserem Hause angeboten! Und wissen sie was? Es sind zwei Leute gekommen, um sich über Demenz zu informieren, obwohl es in der Zeitung und im ganzen Haus angeschlagen war.
Das Interesse ist leider sehr gering an solchen Dingen! Aber ich glaube, es werden noch viele Jahre ins Land ziehen, bis unsere Arbeit anerkannt wird!
Bei uns zählt nach wie vor das Motto: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Freundlichst Ihre Tanni

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rm
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Beitrag von rm »

@Tanni: das finde ich auch, dieses Thema hat eine ungeheure Dimension. Gut sind auf die Dauer die Menschen und die Teams, die ihr Tun reflektieren.
Es gibt soviele Störungsquellen, und der Fehler als solcher ist sogar unvermeidlicher Bestandteil der Arbeit. Die Gewissenhaftigkeit (in des Wortes voller Schwere!) fängt da an, wo es einen forschenden Umgang mit dem Fehler gibt, wo ein Team Struktur genug und Charakter genug hat, um daran zu arbeiten ohne in gruppendynamische Abwehr der Angst vor dem Fehler zu verfallen (dann kommt es zu Beschuldigungen, Unterdrückung, Projektionen und einem unsäglich quälerischen Teamzerfallssyndrom.)
Unglücklicherweise kommt so etwas wie QM meist per ordre de mufti als Qualitäts"kontrolle", oder als ausforschende "Supervision" (übersetzt dann nur noch: Aufsicht), so dass einem selbstkritischen Geist schnell die Lust am forschenden Umgang mit dem Fehler ausgetrieben wird. Dann hört man die gequälten Antworten auf die Frage nach Qualitätsentwicklung, und sie erscheint den betroffenen nur noch als bürokratische Schikane.
Dieses Thema berührt ein Grundproblem der heutigen Bewußtseinsentwicklung: Das Denken und seine Gesetzmäßigkeiten erkennen, das eigene Handeln auch in seinen Wirkungen überprüfen, die Erkenntnisse umsetzen, danach handeln, sich selbst und seine Annahmen überprüfen und korrigieren. Und das in einem Bereich, wo exaktes Wissen und wissenschaftliche Eindeutigkeit keineswegs existieren, sondern nur konkurrierende Erklärungsmodelle: Was macht ein Team stark, was löst Schwäche aus? Welche Ziele sind funktional, welche sind illusionär und schwächen anstatt zu orientieren.

@ Clau: Ob sie wegen mangelnder Anregung oder schicksalhaft abgebaut hat, kannst du bestimmt auch nicht entscheiden? Und das mit den Tabletten würde wohl in einer Qualitätssicherung als Fehler identifiziert. Dürfte in einem erfahrenen Team mit ausreichender Besetzung nicht vorkommen.
Aber was sagst du dazu: In einem älteren Lehrbuch der Psychosomatischen Medizin wurde eine Untersuchung zitiert, die folgendes ergab - In Zeiten der Massenerkrankungen an Tuberkulose, als es keine Tuberkulosemedikamente gab und jeder, der eine hatte, in ein Sanatorium musste, dort womöglich viele Monate auf Besserung oder den Tod zu warten, da fand man heraus, dass diejenigen Patienten die besseren Heilungsschancen hatten, die während ihrer Behandlung disziplanisch entlassen wurden! Unabhängig von ihrem Röntgen- oder klinischen Befund!
Und dann gibt es da noch die vielen Hinweise auf die ä. verursachten Gesundheitsstörungen durch Nebenwirkungen oder falsche Anwendung. Manchmal ist der Einnahme"Fehler" dann die Rettung. Ich würde so etwas unter Fügung und allenfalls als Freiheitsproblem ansehen, und ein Team nicht daran messen, da sind mir andere Kriterien wichtiger. s. o.

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blaumann
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Beitrag von blaumann »

rm hat geschrieben:Die Gewissenhaftigkeit (in des Wortes voller Schwere!) fängt da an, wo es einen forschenden Umgang mit dem Fehler gibt, wo ein Team Struktur genug und Charakter genug hat, um daran zu arbeiten ohne in gruppendynamische Abwehr der Angst vor dem Fehler zu verfallen
...und sehr viele gute und wahre Erkenntnisse. Alles fein, aber das Team muß ein solches sein und die Leitung muß das Wohl aller als oberstes Ziel sehen. Wenn nicht, gute Nacht...

Was Medikation angeht, mein Vater ist daran gestorben, daß er nicht daran glaubte... andere daran, daß sie blind dem Arzt vertrauen. Am Ende braucht man Einsicht, eine unabhängige Meinung, zumindest das Gefühl, zu entscheiden, was man da schluckt. Dann entfällt größtenteils die Kontrollnotwendigkeit. Zumindest bei denen, die noch halbwegs bei sich sind.

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