Deine Ahnen - Deine Wurzeln - Deine Verwandtschaft

Suche - Tausche - Biete

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

pito
Abgemeldet

Beitrag von pito »

MichaeL hat geschrieben: Mein Opa musste zwecks Einstellung im Öffentlichen Dienst einen Ariernachweis
erbringen. Dazu hatte er dann einen Stammbaum anfertigen und bei der
Gelegenheit sammelte er dann alles, was er finden konnte. Unter anderem diesen
Liebesbrief: Bild
Den schrieb mein Ur-Ur-Opa als 26jähriger "Unterofficier und Quartiermeister des
Königl. 6. Ulanenregiments" an die 28jährige Ur-Ur-Oma, seine "Theuerste und
inniggeliebte Sophie". Und zwar vor mehr als 150 Jahren.

Wenn man sowas im Original in der Hand hält und sich Gedanken darüber macht,
wer das unter welchen Umständen geschrieben hat und wie wohl die Verhältnisse
dieser Leute waren, der kann Ahnenforschung gar nicht abwerten. Das ist einfach
interessant und ergreifend!
Kannst du / kann jemand die Handschrift lesen?

lg45888
Beiträge: 319
Registriert: 08.05.2007, 00:22
Wohnort: 49080 Osnabrück

Ahnenforschung - kein Hobby für "ältere und graue Emine

Beitrag von lg45888 »

@ all

Ich würde mich inzwischen zu denjenigen zählen, die der Ahnenforschung förmlich "verfallen" sind - like a complicate virus :!: :!:

Also, es begab sich zu der Zeit, als wir noch das Jahr ANNO DOMINI 1991 schrieben. Über eine harmlose Postkarte, das "Halberts Weltbuch" zu erwerben, bin ich zu diesem Hobby gekommen.

Bei meinen Vorfahren liegen zum größten Teil Heuerleute vor, d. h. kleine Bauern, die für einen größeren Bauern arbeiten mussten, teilweise sind Jungen schon ab 7 Jahren als Schweinehüter und Mädchen ab ca. 12/13 als Dienstmädchen oder Magd eingesetzt worden.

Zurückverfolgen kann ich die männliche Linie bis 1711 - danach ergibt sich ein toter Punkt. Der Raum, in dem sich meine Vorfahren bewegten, ist überwiegend der Landkreis Vechta (Vestrup, Bakum, Langförden, Visbek) bzw. bei der mütterlichen Linie geht es auch in den LK Cloppenburg hinein (Emstek, Cappeln, Molbergen, Lastrup, Lindern)

Die Mitgliedschaft in zwei Familienforscher-Vereinen tragen noch ein übriges dazu bei. In einem Verein betreue ich die vereinsinterne Mailingliste seit 2005.

So, ihr Lieben, nu habsch mich genug geoutet...:)

gezzz ihr...
"Handle so, dass die Maxime Deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte" (kategorischer Imperativ, 1788, von Immanuel Kant, geb. 1724, gest. 1804 in Königsberg)

Josel
Beiträge: 3773
Registriert: 08.01.2007, 15:47
Wohnort: Ex-Hugingthorpe

Beitrag von Josel »

Chronistin66 hat geschrieben: Mein Sohn soll mal später wissen, dass er eine ziemlich pfiffige Ur-Ur-Oma hatte.
Statt pfiffig könnte man wohl auch ruhigen Gewissens das Adjektiv kriminell verwenden, fallen einem doch gleich mehrere auch schon damals existierende Straftatbestände ein...

J.
Vertrödeln Sie keine Zeit mit dem Lesen von Signaturen!

Machimo
Beiträge: 6
Registriert: 08.04.2008, 14:15
Wohnort: Gelsenkirchen-Erle

Beitrag von Machimo »

für leute die es sich ein bisschen grafisch und übersichtlich gestalten wollen

www.verwandt.de

da kann man einen stammbaum online erstellen und per email an andere verwandte schicken die ihn dann erweitern können

Benutzeravatar
Buerelter
Beiträge: 1223
Registriert: 25.06.2007, 18:58
Wohnort: Zweckel bei Scholven

Beitrag von Buerelter »

pito hat geschrieben:
MichaeL hat geschrieben: Mein Opa musste zwecks Einstellung im Öffentlichen Dienst einen Ariernachweis
erbringen. Dazu hatte er dann einen Stammbaum anfertigen und bei der
Gelegenheit sammelte er dann alles, was er finden konnte. Unter anderem diesen
Liebesbrief: Bild
Den schrieb mein Ur-Ur-Opa als 26jähriger "Unterofficier und Quartiermeister des
Königl. 6. Ulanenregiments" an die 28jährige Ur-Ur-Oma, seine "Theuerste und
inniggeliebte Sophie". Und zwar vor mehr als 150 Jahren.

Wenn man sowas im Original in der Hand hält und sich Gedanken darüber macht,
wer das unter welchen Umständen geschrieben hat und wie wohl die Verhältnisse
dieser Leute waren, der kann Ahnenforschung gar nicht abwerten. Das ist einfach
interessant und ergreifend!
Kannst du / kann jemand die Handschrift lesen?

Raepitz, den 28ten August 1856

Theuerste, inniggeliebte Sophie!

So ist es mir dann endlich einmal vergönnt mich mit Dir, wenn auch nur in Gedanken, zu unterhalten. Ich bin noch frisch und gesund befinde mich soweit ganz wohl aber die Erinnerung an Dich ist mir nur schmerzlich.
Fast keine Stunde des Tages vergeht, wo ich nicht an Dich denke, Dich auf allen Deinen Wegen begleite, ja könnte ich den Tag des frohen Wiedersehen herbei zaubern, keinen Augenblick würde ich Anstand nehmen es zu thuen. Allein der Mensch denkt und Gott lenkt" und so müßen wir uns in unser Schicksal fügen, ob willig oder nicht. Geliebte! einmal schlägt, wills Gott, für uns auch wieder eine solche Stunde, welche wir dann auch umso reichlicher geniessen werden.
Wir werden hier zehn Tage liegen bleiben. Morgen exerzieren wir zum erstenmale in der Brigade und zwar bei Groß-Goerschen. Ich bin in diesem Dorfe mit einem Offizier 1 Trompeter und 8 Ulanen allein detachiert eine Stunde von Lützen und zwei ein/halbe von Leipzig.
Grüße Deine Lieben Eltern und Geschwister vielmals und empfange viele Grüße und Kuß von Deinem Dich treu und ernsthaftig liebenden
L. Steinhausen


*Hach!*:oops:


...so gut es ging. Fehler nicht ausgeschlossen.
Zuletzt geändert von Buerelter am 18.04.2008, 08:32, insgesamt 1-mal geändert.

AnnA
Abgemeldet

Beitrag von AnnA »

Och ist das schön und bittersüß!
Gruß AnnA

MichaL
Abgemeldet

Beitrag von MichaL »

Buerelter hat geschrieben:Ich bin in diesem Dorfe mit einem Offizier 1 Trompeter und 8 ____? allein detachiert eine Stunde von Lützen und zwei ein/halbe von Leipzig.
Genau so habe ich mir den Text auch übersetzt. Das ausgelassene Wort lese ich
als "8 Ulanen", also leichte Reitertruppe.

Auf der Rückseite stand übrigens noch ein Nachsatz: "Hier ist es ungefähr, wo
Hasen und Füchse gute Nacht sagen. Schreibe mir aber recht bald wieder."
8)

Benutzeravatar
Buerelter
Beiträge: 1223
Registriert: 25.06.2007, 18:58
Wohnort: Zweckel bei Scholven

Beitrag von Buerelter »

MichaeL hat geschrieben:
Buerelter hat geschrieben:Ich bin in diesem Dorfe mit einem Offizier 1 Trompeter und 8 ____? allein detachiert eine Stunde von Lützen und zwei ein/halbe von Leipzig.
Genau so habe ich mir den Text auch übersetzt. Das ausgelassene Wort lese ich
als "8 Ulanen", also leichte Reitertruppe.

Auf der Rückseite stand übrigens noch ein Nachsatz: "Hier ist es ungefähr, wo
Hasen und Füchse gute Nacht sagen. Schreibe mir aber recht bald wieder."
8)
Wenn man weiß wie es heißt ist es ganz einfach. Dann lese ich auch "Ulanen". ;-)

Werde es korrigieren!

Aber ein wunderschöner Liebesbrief, den mußte ich allen Forumsteilnehmern zugänglich machen.

Benutzeravatar
Lindenstraßenkind
Beiträge: 49
Registriert: 02.04.2008, 20:09
Wohnort: Buer i. W.

Ahnenforschung

Beitrag von Lindenstraßenkind »

Ich beschäftige mich auch seit einiger Zeit mit Ahnenforschung und habe mich auf der mütterlichen Seite bis zur 15. Generation (Ahnen-Urgroßeltern) zurück gearbeitet. Diese Leute waren im 15. Jahrhundert "Raubritter" im Sauerland.
Väterlicherseits mußte ich mich jetzt mit dem Staatsarchiv in Posen in Verbindung setzen ... das kann Monate dauern bis ich da was erfahre!

Aber für alle Interessierten ist hier noch ein Link:http://ahnenforschung.org

MichaL
Abgemeldet

Re: Ahnenforschung

Beitrag von MichaL »

Lindenstraßenkind hat geschrieben:Väterlicherseits mußte ich mich jetzt mit dem Staatsarchiv in Posen in Verbindung setzen ... das kann Monate dauern bis ich da was erfahre!
Kann es da nicht irgendwann mal zu peinlichen Erkenntnissen kommen? Z.B. dass
die Eltern irgendeines Vorfahren Geschwister waren oder ein Ahne im Kirchenbuch
verkehrt herum geschrieben ist (unehelich) oder dass der Ur-Ur-Ur-Opa nur als
"Hans, der hangen musst" geschrieben ist?
Verschweigt man dass dann lieber, weil man ja eigentlich herauszufinden hoffte,
mit Kaiser Karl verwandt zu sein? 8)

Kleiner Scherz :-)

Mich interessieren bei dieser ganzen Stammbaumgeschichte vor allem (bzw.
eigentlich nur) die Umstände, unter denen die Menschen so lebten. Mir ist z.B.
ein Rätsel, wie mein Ur-Ur-Uropa aus dem Sauerland die Ur- Ur- Uroma aus
Paderborn kennengelernt hat. Da war ja noch kein Internet-Chat und allein die
Tatsache, dass das Tagesreisen zu Pferd oder sauteure Bahnfahrten waren,
macht die Umstände fast unbegreiflich. Und die heiraten dann in Thüringen :shock:

Benutzeravatar
Benzin-Depot
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 18744
Registriert: 19.01.2008, 02:38
Wohnort: Gelsenkirchen

Re: Ahnenforschung

Beitrag von Benzin-Depot »

MichaeL hat geschrieben: Und die heiraten dann in Thüringen :shock:
Pauschalreise mit "von Thurn und Taxis" ? :lol:
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

lg45888
Beiträge: 319
Registriert: 08.05.2007, 00:22
Wohnort: 49080 Osnabrück

Ahnenforschung

Beitrag von lg45888 »

@Lindenstraßenkind und andre

Ich habe einen "Fall", dass eine Urgroßtante väterlicherseits (aus Vestrup, Landkreis Vechta) einen Herrn Fahlbusch ehelichte, der aus dem Raum Duderstadt bei Göttingen stammte. Geheiratet haben auch sie ganz woanders - weder in Vestrup noch in Duderstadt, sondern in Bremen

Da ergeben sich doch Fragen über Fragen, nicht wahr?

MfG

Lothar
"Handle so, dass die Maxime Deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte" (kategorischer Imperativ, 1788, von Immanuel Kant, geb. 1724, gest. 1804 in Königsberg)

Benutzeravatar
Benzin-Depot
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 18744
Registriert: 19.01.2008, 02:38
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von Benzin-Depot »

Geheiratet haben auch sie ganz woanders -
Kann vielerlei Gründe gehabt haben !

Eltern ??

Oder ganz schlimm, man denke nur an unterschiedliche Konfessionen ? :cry:
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

Benutzeravatar
Buerelter
Beiträge: 1223
Registriert: 25.06.2007, 18:58
Wohnort: Zweckel bei Scholven

Beitrag von Buerelter »

Meine Uroma stammt aus Warburg (soester Börde). Wie kam sie nach Buer-Scholven?

Anzunehmen ist, das es mit dem Vulkanausbruch des Krakatau 1883 zusammenhängt.
Dazu Wikipedia:
# Krakatau, 1883, 26./27. August - Zwei Drittel der Vulkaninsel Krakatau werden gesprengt, offiziell gab es 36.417 Tote, hauptsächlich infolge der bis zu 40 m hohen Flutwellen. Es ist einer der katastrophalsten Vulkanausbrüche in der Geschichte, die atmosphärischen Schockwellen der Explosion wurden weltweit registriert. Die Aschewolken lösen einen vulkanischen Winter aus, die Temperatur auf der Erdoberfläche sinkt in den nächsten zwei Jahren spürbar.
Die Soester Börde war ein Gebiet, in dem schon damals große Mengen an Getreide und Kartoffeln geerntet wurden. Doch in den darauffolgenden Jahren kam es zu Mißernten, so daß kleine Bauern versuchten ihre Kinder "in Stellung" zu bringen, wie es damals hieß, damit nicht so viele Esser am heimischen Tisch saßen.

Meine Urgroßmutter verschlug es so zu dem Bauern Brügger in Scholven, wo sie als Magd arbeitete. Dabei lernte sie meinen Urgroßvater kennen, den sie dann auch heiratete.

Große Geschichte nimmt Einfluß auf eine Familie in einer kleinen Bauernschaft! Das sind Dinge, die ich an der Ahnenforschung liebe...

Gast aus Hessen
Abgemeldet

Suche Infos

Beitrag von Gast aus Hessen »

Ich bin bei meiner "Ahnenforschung" auf diese Seite gestoßen und hoffe, dass mir jemand von hier weiterhelfen kann:

Ich suche verzweifelt die Kirdorfer Str., Nr. 67, genau bzw. was aus dem Haus und evtl. den Bewohnern um 1945 geworden ist.

Als frühere Adresse habe ich noch die Blumker Str. 16 aus dem Jahr 1930. Lt. Google-Map wohl Wohnblöcke, waren die schon "immer" da?

Mein Vater war einige Jahre auf der Zeche Wilhelmine Viktoria, hat wohl auch später da gewohnt, wenn ich mich hier richtig durchgelesen habe.

Leider blickt man bei seinen noch lesbaren Papieren nicht durch und ich komm da einfach nicht weiter.

Wäre schön, wenn sich jemand meldet!

Vielen Dank im voraus und Grüße aus Hessen

Antworten