Josel hat geschrieben:Nein, ich weiß auch nicht, wo das ist...
Frage mich aber, ob das das Werk eines Profis und damit MMs ist. Die Positionierung der abgebildeten Personen im Bäumchenwald, der noch dazu das Haupthaus weitestgehend verdeckt, spricht m.E. nicht dafür. Zumal die Leutchen durch diese Gestaltung so wirken, als seien sie tief verstritten, wenngleich vermutlich gerade das Gegenteil zum Ausdruck gebracht werden soll.
Sehr interessantes Foto.
J.
Lieber Josel!
Sehr gut erkannt, dass es sich nicht um eine klassische Auftragsarbeit eines arrivierten Berufsfotografen handeln kann.
Dennoch spricht Einiges für Max Majer als Fotografen: Erstens stammt das Foto aus seinem "Nachlass", zweitens ist der Herr mit weißem Bart sein Vater Carl (Johann Eberhard) Majer. Die anderen Personen gehören wohl zum Gut, sind zumindest keine Verwandte oder Personen, die ich kennen würde. Deshalb weiß ich auch nichts über die sozialen und persönlichen Hintergründe (wie Freundschaften gesellschaftliche Strukture etc.).
Es wirkt ziemlich gestellt, so wie die meisten Bilder jener Zeit, man könnte auch komponiert sagen, wenn es gelungener wäre. So wirkt es ein wenig wie ein forcierter Schnappschuss.
Außerdem ist zu bedenken, dass Max 1895 noch in der Lehre und erst bzw. höchstens 16 Jahre alt war! Ein Forumsmitglied hängt ja immer den Satz an: "Es ist kein Meister vom Himmel gefallen!", quod erat demonstrandum.
Ich hatte kürzlich ein Foto eingestellt, das sich als Stadtpark entpuppt hatte, da benützt Max etwa 1900 erstmals eine Signatur des Fotos.
Also glaube ich aus dem Gesagten, dass es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um ein ganz frühes Foto von Max handelt.
Dass es schwierig sein würde ein solches Bauerngut (?) zu identifizieren, dachte ich mir schon. Ich frage mich eben, was ein knapp vor der Pension stehender Goldschmied am Bauernhof treibt.
Es böte sich noch eine zweite Idee: Carl Majer suchte in jener Zeit ein Altersdomizil und war, wie ich auf anderen Aufnahmen weiß der Natur sehr verbunden. Zuletzt wohnte er in Wanne, doch gibt es von seinem Wohnhaus, das dem 2. WK zum Opfer fiel keine Bilder mehr. Das lag gegenüber der Synagoge und ein Bauernhof kommt da eher nicht in Frage.
Deshalb habe ich immer noch die Hoffnung, dass dieses Gut doch noch erkannt wird. Ein paar Bauernhöfe wird es doch noch gegeben haben, als sich die Stadt entwickelte.
Danke fürs Mitgrübeln,
Oliver