Gelsenkirchener GEschichten
Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG
Derbykrimi Teil 96.
"Libudas Grab"
Die drei Ermittler schoben das gesuchte Pärchen in zwei bereitstehende Polizeiwagen, das Blaulicht der Fahrzeuge sorgte für eine gespenstische Kulisse und aus den umliegenden kleinen Werkshallen und Betrieben verfolgten mittlerweile etliche Männer und Frauen den Einsatz, an der Imbissbude herrschte bereits wieder Hochbetrieb.
Landau und Kassalik kletterten zurück, wählten den Weg über den Garagenhof, als sich plötzlich vor ihnen, eine Tür einen Spalt geöffnet wurde. Ein Mann, den sie sofort erkannten, schaute neugierig nach, was im Umfeld so vor sich ging. Es war Dennis Kaplani, der nach getaner Drogenabfüllarbeit, seine „Werkstatt“ eigentlich unerkannt verlassen wollte.
Doch die beiden Ermittler ahnten sofort: hier befand sich das ominöse, unbekannte Drogenversteck der Kluthe-Spinnelli-Bande.
Kaplani leistete aber keine Gegenwehr, er hob sofort die Hände, als er die Kassalik und Laudau erkannte, die ihn in der Vergangenheit schon mehrfach überprüft hatten.
Die beiden Bochumer führten Dennis Kaplani über den Garagenhof bis zu den Einsatzfahrzeugen, wo Kuballa das Funksprechgerät am Mund hielt.
„Team zwei, melden“.
„Hallo Rolf, wir sind schon da,“ rief Kassalik, als sich der Soko-Leiter umdrehte und erstaunt auf das Trio schaute.
„Na sieh mal an. Wen haben wir denn da,“ fragte Kuballa.
Landau und Kassalik lächelten ein wenig. „Das ist Dennis Kaplani, er gehört auch zu den beiden anderen Verhafteten, er war wohl einer der Verteiler. Können uns jetzt mal das Garagenversteck genau ansehen,“ meinte Kassalik, während Kutschera und Gersthoff näher traten, und den Bochumer freundschaftlich auf die Schultern klopften.
„Das war ja mal ein erfolgreicher Einsatz,“ sagte Kutschera und blickte seinen Sokoleiter an. Der nickte nur.
„Da hat die Spusi richtig viel Arbeit,“ entgegnete Kuballa und drückte, nachdem auch Kaplani in einem Polizeifahrzeug saß, anerkennend die Hände. „Gute Arbeit, gute Arbeit.“ Er übergab sein Funkgerät Daniel Kutschera und zog sich seine schusssichere Weste aus. Auch die anderen Ermittler folgten seinem Beispiel. Sie warfen erleichtert ihre Westen in die Kofferräume ihrer Dienstwagen.
Rafaelo stand an seinem Wagen und schaute zu den Ermittlern fragend herüber. Kuballa winkte ihn heran, die Uniformierten, des Quintett umringten, ließen ihn passieren. Er wirkte immer noch sehr nervös. Kuballa ging ihm einen Schritt entgegen. „Wir melden uns, wir haben jetzt noch einiges zu tun. Danke aber für die Hilfe..“
Der Pizzafahrer nickte nur, drehte sich um, stieg in seinen Wagen. Kuballa nickte den uniformierten Polizisten zu. „Wir können. Alle zur Vernehmung nach Gelsenkirchen...“ (wird fortgesetzt)
Die drei Ermittler schoben das gesuchte Pärchen in zwei bereitstehende Polizeiwagen, das Blaulicht der Fahrzeuge sorgte für eine gespenstische Kulisse und aus den umliegenden kleinen Werkshallen und Betrieben verfolgten mittlerweile etliche Männer und Frauen den Einsatz, an der Imbissbude herrschte bereits wieder Hochbetrieb.
Landau und Kassalik kletterten zurück, wählten den Weg über den Garagenhof, als sich plötzlich vor ihnen, eine Tür einen Spalt geöffnet wurde. Ein Mann, den sie sofort erkannten, schaute neugierig nach, was im Umfeld so vor sich ging. Es war Dennis Kaplani, der nach getaner Drogenabfüllarbeit, seine „Werkstatt“ eigentlich unerkannt verlassen wollte.
Doch die beiden Ermittler ahnten sofort: hier befand sich das ominöse, unbekannte Drogenversteck der Kluthe-Spinnelli-Bande.
Kaplani leistete aber keine Gegenwehr, er hob sofort die Hände, als er die Kassalik und Laudau erkannte, die ihn in der Vergangenheit schon mehrfach überprüft hatten.
Die beiden Bochumer führten Dennis Kaplani über den Garagenhof bis zu den Einsatzfahrzeugen, wo Kuballa das Funksprechgerät am Mund hielt.
„Team zwei, melden“.
„Hallo Rolf, wir sind schon da,“ rief Kassalik, als sich der Soko-Leiter umdrehte und erstaunt auf das Trio schaute.
„Na sieh mal an. Wen haben wir denn da,“ fragte Kuballa.
Landau und Kassalik lächelten ein wenig. „Das ist Dennis Kaplani, er gehört auch zu den beiden anderen Verhafteten, er war wohl einer der Verteiler. Können uns jetzt mal das Garagenversteck genau ansehen,“ meinte Kassalik, während Kutschera und Gersthoff näher traten, und den Bochumer freundschaftlich auf die Schultern klopften.
„Das war ja mal ein erfolgreicher Einsatz,“ sagte Kutschera und blickte seinen Sokoleiter an. Der nickte nur.
„Da hat die Spusi richtig viel Arbeit,“ entgegnete Kuballa und drückte, nachdem auch Kaplani in einem Polizeifahrzeug saß, anerkennend die Hände. „Gute Arbeit, gute Arbeit.“ Er übergab sein Funkgerät Daniel Kutschera und zog sich seine schusssichere Weste aus. Auch die anderen Ermittler folgten seinem Beispiel. Sie warfen erleichtert ihre Westen in die Kofferräume ihrer Dienstwagen.
Rafaelo stand an seinem Wagen und schaute zu den Ermittlern fragend herüber. Kuballa winkte ihn heran, die Uniformierten, des Quintett umringten, ließen ihn passieren. Er wirkte immer noch sehr nervös. Kuballa ging ihm einen Schritt entgegen. „Wir melden uns, wir haben jetzt noch einiges zu tun. Danke aber für die Hilfe..“
Der Pizzafahrer nickte nur, drehte sich um, stieg in seinen Wagen. Kuballa nickte den uniformierten Polizisten zu. „Wir können. Alle zur Vernehmung nach Gelsenkirchen...“ (wird fortgesetzt)
Derbykrimi Teil 97.
"Libudas Grab"
Innerhalb weniger Minuten herrschte fast wieder Ruhe im Kreuzungsbereich Rottstraße-Baukauer Straße. Nur das Spusiteam befasste sich inzwischen mit der Villa. Die Drogengarage hatten sie mittlerweile abgeschlossen und versiegelt, die Überprüfung des Hauses hatte für sie oberste Priorität. Die Überprüfung brachte aber nicht sehr viel Neues an den Tag, gefunden wurde lediglich eine größere Summe Bargeld, vier Kilo Amphetamine und ein Kilo weitere Rauschmittel.
An Dennis Kaplani Arbeitsplatz herrschte Sauberkeit und alles war gut übersichtlich geordnet. Aber auch hier und auch in der Wohnung fanden die Ermittler keine weitere Unterlagen, die über die Hintermänner oder die direkten Abnehmer Auskunft geben konnten. Enttäuschung machte sich daher breit.
Trotzdem war Staatsanwalt Günter Ascher, der nach der Verhaftung des Trios sich ebenfalls noch kurz in Herne blicken ließ, mit dem Stand der Ermittlungen sehr zufrieden.
Etwa 15 Minuten später tauchten auch Pollux und Castor am Herner Versteck auf, sie hatten über gute Informanten, die sie unter Druck gesetzt hatten, die Adresse von Spinelli und Kluthe schließlich doch erfahren.
Als sie dort dedoch noch Polizeifahrzeige antrafen, kehrten sie schnelll um, betraten die Imbissbude an der Rottstraße, bestellten sich Cola und „Pommes Rotweiß“, beobachteten von dort aus minutenlang die gegenüberliegende Straßenkreuzung und kamen so mit der freundlichen Bedienung ins Gespräch: „Da hat es vorhin einen Großeinsatz der Polizei gegeben. Meine Güte, da war was los, sind abba keine Schüsse gefallen. Drei Personen wurden wohl verhaftet, mehr weiß ich abba auch nich..“
Pollux nickte seinem Kollegen zu: „Komm Kumpel, Pommesland iss wohl abgebrannt, wir machen die Biege.“
Castor wischte sich mit einer Serviette den Mund ab und meinte leise in Richtung seines Freundes: „Lass uns verschwinden..“
Nach den "Stiernacken" wurde nach der Haftung des Trios zwar noch gefahndet, aber gefunden wurden die Beiden nie. Sie waren ja auch nur kleine Fische....
Es war ein paar Monate später, die Staatsanwaltschaft hatte inzwischen die Ermittlungen beendet und wartete auf die Eröffnung des Verfahrens vor zuständigen dem Essener Landgericht, als Ascher die Soko „Friedhof“ zu einem letzten Gespräch nach Gelsenkirchen bat.
Kriminalrat Wenger begrüßte die Bochumer Ermittler Landau und Kassalik. Sie waren ein paar Minuten früher als vereinbart im Präsidium eingetroffen, danach betraten ein gutgelaunter Staatsanwalt und Justus Gersthoff den Raum. „Wo ist den unser Soko-Leiter,“ fragte der Dortmunder Fahnder und schaute sich um, in diesem Moment öffnete sich die Tür und Rolf Kuballa kam lachend in den Soko-Raum, der aber jetzt nach dem Abschluss des Falles ein wenig anders aussah. Auf dem Tisch standen mehrere Tabletts mit belegten Brötchen, einigen Thermoskannen und Weinflaschen. (wird fortgesetzt)
Innerhalb weniger Minuten herrschte fast wieder Ruhe im Kreuzungsbereich Rottstraße-Baukauer Straße. Nur das Spusiteam befasste sich inzwischen mit der Villa. Die Drogengarage hatten sie mittlerweile abgeschlossen und versiegelt, die Überprüfung des Hauses hatte für sie oberste Priorität. Die Überprüfung brachte aber nicht sehr viel Neues an den Tag, gefunden wurde lediglich eine größere Summe Bargeld, vier Kilo Amphetamine und ein Kilo weitere Rauschmittel.
An Dennis Kaplani Arbeitsplatz herrschte Sauberkeit und alles war gut übersichtlich geordnet. Aber auch hier und auch in der Wohnung fanden die Ermittler keine weitere Unterlagen, die über die Hintermänner oder die direkten Abnehmer Auskunft geben konnten. Enttäuschung machte sich daher breit.
Trotzdem war Staatsanwalt Günter Ascher, der nach der Verhaftung des Trios sich ebenfalls noch kurz in Herne blicken ließ, mit dem Stand der Ermittlungen sehr zufrieden.
Etwa 15 Minuten später tauchten auch Pollux und Castor am Herner Versteck auf, sie hatten über gute Informanten, die sie unter Druck gesetzt hatten, die Adresse von Spinelli und Kluthe schließlich doch erfahren.
Als sie dort dedoch noch Polizeifahrzeige antrafen, kehrten sie schnelll um, betraten die Imbissbude an der Rottstraße, bestellten sich Cola und „Pommes Rotweiß“, beobachteten von dort aus minutenlang die gegenüberliegende Straßenkreuzung und kamen so mit der freundlichen Bedienung ins Gespräch: „Da hat es vorhin einen Großeinsatz der Polizei gegeben. Meine Güte, da war was los, sind abba keine Schüsse gefallen. Drei Personen wurden wohl verhaftet, mehr weiß ich abba auch nich..“
Pollux nickte seinem Kollegen zu: „Komm Kumpel, Pommesland iss wohl abgebrannt, wir machen die Biege.“
Castor wischte sich mit einer Serviette den Mund ab und meinte leise in Richtung seines Freundes: „Lass uns verschwinden..“
Nach den "Stiernacken" wurde nach der Haftung des Trios zwar noch gefahndet, aber gefunden wurden die Beiden nie. Sie waren ja auch nur kleine Fische....
Es war ein paar Monate später, die Staatsanwaltschaft hatte inzwischen die Ermittlungen beendet und wartete auf die Eröffnung des Verfahrens vor zuständigen dem Essener Landgericht, als Ascher die Soko „Friedhof“ zu einem letzten Gespräch nach Gelsenkirchen bat.
Kriminalrat Wenger begrüßte die Bochumer Ermittler Landau und Kassalik. Sie waren ein paar Minuten früher als vereinbart im Präsidium eingetroffen, danach betraten ein gutgelaunter Staatsanwalt und Justus Gersthoff den Raum. „Wo ist den unser Soko-Leiter,“ fragte der Dortmunder Fahnder und schaute sich um, in diesem Moment öffnete sich die Tür und Rolf Kuballa kam lachend in den Soko-Raum, der aber jetzt nach dem Abschluss des Falles ein wenig anders aussah. Auf dem Tisch standen mehrere Tabletts mit belegten Brötchen, einigen Thermoskannen und Weinflaschen. (wird fortgesetzt)
Derbykrimi Teil 98.
"Libudas Grab"
Kuballa gab allen Kollegen die Hand, schaute sich plötzlich um: „Wo ist denn Danny Kutschera. Bearbeitet der etwa ohne mein Wissen einen neuen, interessanten Fall.“
Ascher winkte ab: „So einen Fall, wie ihr ihn gelöst habt, wird es vermutlich nie mehr geben..“
„Herr Staatsanwalt, da bin ich mir nicht so ganz sicher.“ Kuballa blickte zur Tür, die sich in diesem Moment öffnete und Jochen Grebber kam in Begleitung von Daniel Kutschera in den Sokoraum.
Kuballa ging auf seinen alten Freund zu: „Wer hat dich denn hereingelassen.?,“ fragte er ironisch.
Rolf Kutschera drängte sich vor: „Na, ich, sonst hätten wir dir ja nicht dein Geschenk überreichen können..“
Er zeigte auf seinen Rücken, drehte sich um. Die Männerrunde klatschte Beifall.
„Lieber Rolf, wir wissen ja, dass du zusammen mit deinem Freund Jochen, den ich ebenfalls hier in der Runde begrüße, eine große, lange Island-Reise plantst, haben wir uns gedacht. Rolli kann doch unmöglich so eine Abenteuerfahrt mit seinem alten Turnbeutel unternehmen, daher haben wir alle zusammengelegt und überreichen dir nun quasi als Abschiedsgeschenk diesen einmaligen Trekkingrucksack.“
Kuballa trat näher und bestaunte und betastete fachmännisch den Rucksack, Kutschera löste die Gurte und übergab ihn unter dem Beifall seiner Kollegen dem ehemaligen Sokoleiter, der nur den Kopf schüttelte: „Nein, was seit ihr doch für ein paar verrückte Hunde. Eigentlich sollte meine, ich meine unsere Reise nach Norden ja geheim bleiben. Aber danke, nochmals danke.“
Er warf sich den Rucksack über und meinte nur: „Passt, und Jochen, ich hoffe er passt dir auch, denn ich habe dich ja eigentlich nur als Träger engagiert..“
Kuballa lachte und gab nacheinander Ascher, Wenger, Kassalik Landau, Gersthoff und Kutschera die Hand.
„So meine Herren,“ ergriff Ascher wieder das Wort: „Den dazugehörigen Wein habe ich spendiert. Er passt ebenfalls zur geplanten Tour. Es ist nämlich ein hervorragender Eiswein.“
Die Sokorunde lachte, spendete Beifall und erzählte einer nach dem anderen Abenteuergeschichten – meist wohl erfundene - aus dem Urlaub. Und es wurde ein langer, sehr langer Abend.
15.
Die „Nordmeer“ stampfte durch das Nordmeer. In einem Tag sollte das weiße Fährschiff den kleinen isländischen Hafen Sedisfjödur an der Südküste erreichen, von dort aus wollten Kuballa und Grebber, wie schon lange geplant, mit einem Hochlandbus zu einer mehrwöchigen Reise über die Nordmeerinsel aufbrechen.
Kuballa saß in einem bequemen Sessel im Schiffsrestaurant, las Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“, der ja auf Island spielte, und beobachtete so nebenbei die Mitreisenden – vermutlich eine alte Gewohnheit. (wird fortgesetzt)
Kuballa gab allen Kollegen die Hand, schaute sich plötzlich um: „Wo ist denn Danny Kutschera. Bearbeitet der etwa ohne mein Wissen einen neuen, interessanten Fall.“
Ascher winkte ab: „So einen Fall, wie ihr ihn gelöst habt, wird es vermutlich nie mehr geben..“
„Herr Staatsanwalt, da bin ich mir nicht so ganz sicher.“ Kuballa blickte zur Tür, die sich in diesem Moment öffnete und Jochen Grebber kam in Begleitung von Daniel Kutschera in den Sokoraum.
Kuballa ging auf seinen alten Freund zu: „Wer hat dich denn hereingelassen.?,“ fragte er ironisch.
Rolf Kutschera drängte sich vor: „Na, ich, sonst hätten wir dir ja nicht dein Geschenk überreichen können..“
Er zeigte auf seinen Rücken, drehte sich um. Die Männerrunde klatschte Beifall.
„Lieber Rolf, wir wissen ja, dass du zusammen mit deinem Freund Jochen, den ich ebenfalls hier in der Runde begrüße, eine große, lange Island-Reise plantst, haben wir uns gedacht. Rolli kann doch unmöglich so eine Abenteuerfahrt mit seinem alten Turnbeutel unternehmen, daher haben wir alle zusammengelegt und überreichen dir nun quasi als Abschiedsgeschenk diesen einmaligen Trekkingrucksack.“
Kuballa trat näher und bestaunte und betastete fachmännisch den Rucksack, Kutschera löste die Gurte und übergab ihn unter dem Beifall seiner Kollegen dem ehemaligen Sokoleiter, der nur den Kopf schüttelte: „Nein, was seit ihr doch für ein paar verrückte Hunde. Eigentlich sollte meine, ich meine unsere Reise nach Norden ja geheim bleiben. Aber danke, nochmals danke.“
Er warf sich den Rucksack über und meinte nur: „Passt, und Jochen, ich hoffe er passt dir auch, denn ich habe dich ja eigentlich nur als Träger engagiert..“
Kuballa lachte und gab nacheinander Ascher, Wenger, Kassalik Landau, Gersthoff und Kutschera die Hand.
„So meine Herren,“ ergriff Ascher wieder das Wort: „Den dazugehörigen Wein habe ich spendiert. Er passt ebenfalls zur geplanten Tour. Es ist nämlich ein hervorragender Eiswein.“
Die Sokorunde lachte, spendete Beifall und erzählte einer nach dem anderen Abenteuergeschichten – meist wohl erfundene - aus dem Urlaub. Und es wurde ein langer, sehr langer Abend.
15.
Die „Nordmeer“ stampfte durch das Nordmeer. In einem Tag sollte das weiße Fährschiff den kleinen isländischen Hafen Sedisfjödur an der Südküste erreichen, von dort aus wollten Kuballa und Grebber, wie schon lange geplant, mit einem Hochlandbus zu einer mehrwöchigen Reise über die Nordmeerinsel aufbrechen.
Kuballa saß in einem bequemen Sessel im Schiffsrestaurant, las Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“, der ja auf Island spielte, und beobachtete so nebenbei die Mitreisenden – vermutlich eine alte Gewohnheit. (wird fortgesetzt)
Derbykrimi Teil 99.
"Libudas Grab"
Jochen Grebber, sein Freund, drehte wieder seine Decksrunden. „Ich muss mir die Beine vertreten, das Herumsitzen ist nichts für einen Großgärtner aus dem Haverkamp,“ lachte er und verschwand.
Gegenüber von Rolf Kuballa saß ein etwa 30-jährige blonder Mann, der einen sehr nervösen Eindruck machte, ab und zu nach einer Bierflasche – dänisches Bier – konnte der Gelsenkirchener erkennen – und in kleinen Schlucken den Gerstensaft genoss. Er trug eine blaue Jeanshose und eine graue, recht altmodische Strickweste, darunter ein Trikot, eines Fußballvereins, den auch Kuballa kannte. Es war das blauweiße Auswärtstrikot des mehrfachen dänischen Meister FC Kopenhagen mit dem blauen Löwenkopf auf der Brust.
Rolf Kuballa lächelte, denn er kannte von einigen Besuchen in der dänischen Hauptstadt auch den Wahlspruch des Traditionsvereins „Mach Jungen zu Männern - Männer zu Jungen..“
Der Ex-Kriminalbeamte stand auf, ging an die Theke, und holte sich eine neue Tasse Kaffee. Als er wieder zurück an seinen Platz kam, war der Trikotträger jedoch verschwunden.
Auf der mehrtägige Reise vom dänischen Hanstholm bis hier in die isländischen Gewässer, hatte Kuballa diesen Mann aber bisher noch nie gesehen, obwohl man sich sonst eigentlich mehrfach am Tag auf dem Schiff zwangsläufig irgendwie begegnete.
Jochen Grebber tauchte wieder im Restaurant auf. „Nur noch ein paar Stunden, dann haben wir es endlich geschafft.“, meinte er.
Kuballa nickte nur. Sie beschlossen, nachdem sie ein karges Mahl an Bord zu sich genommen hatten, ihre Kabine aufzusuchen und noch etwas zu schlafen.
Kuballa wälzte sich aber hin und her, er hörte das monotone Stampfen des Schiffsmotors, er stand auf, zog sich wieder an und ging auf das oberste Deck. Hier hatte man die beste Aussicht. Doch zu sehen gab es an diesem Morgen nicht viel: Das Meer lag in einer dicken, weißen Dunstschicht.
Auf einmal stutzte Kuballa, dort, wo sonst unter einem Vordach derbe Stühle deponiert waren, lugten zwei Beine hervor. Nichts ungewöhnliches, denn oft saßen hier Passagiere und rauchten, tranken und klönten. Aber der Gelsenkirchener ging näher und erschrak ein wenig, denn dort lag ein Mann, den er erst ein paar Stunden zuvor im Restaurant erstmals gesehen hatte: Es war der FC Kopenhagen-Mann.
Rolf Kuballa erkannte es sofort, der Mann war tot, mausetot. Doch Spuren von Gewalt oder gar Blut konnte er auf Anhieb nicht entdecken. Der Ex-Hauptkommissar sah sich um. Er war alleine, daher beschloss er, erst einmal seine Kabine aufzusuchen und mit Jochen zu sprechen.
Der setzte sich, nachdem ihm Kuballa von dem Fund erzählte hatte, auf den Kojenrand, starrte seinen Freund an: „Rolli, lass die Finger davon, das ist hier die „Nordmeer“ und nicht die „Arena auf Schalke“. Also nich dein Fall. Und zur Lösung kannst du ja ohnehin nichts beitragen. Hast ja, wie du erzählst, ja auch nichts gesehen oder etwas gehört, was ja irgendwie zur Klärung beitragen könnte...“ (wird fortgesetzt)
Jochen Grebber, sein Freund, drehte wieder seine Decksrunden. „Ich muss mir die Beine vertreten, das Herumsitzen ist nichts für einen Großgärtner aus dem Haverkamp,“ lachte er und verschwand.
Gegenüber von Rolf Kuballa saß ein etwa 30-jährige blonder Mann, der einen sehr nervösen Eindruck machte, ab und zu nach einer Bierflasche – dänisches Bier – konnte der Gelsenkirchener erkennen – und in kleinen Schlucken den Gerstensaft genoss. Er trug eine blaue Jeanshose und eine graue, recht altmodische Strickweste, darunter ein Trikot, eines Fußballvereins, den auch Kuballa kannte. Es war das blauweiße Auswärtstrikot des mehrfachen dänischen Meister FC Kopenhagen mit dem blauen Löwenkopf auf der Brust.
Rolf Kuballa lächelte, denn er kannte von einigen Besuchen in der dänischen Hauptstadt auch den Wahlspruch des Traditionsvereins „Mach Jungen zu Männern - Männer zu Jungen..“
Der Ex-Kriminalbeamte stand auf, ging an die Theke, und holte sich eine neue Tasse Kaffee. Als er wieder zurück an seinen Platz kam, war der Trikotträger jedoch verschwunden.
Auf der mehrtägige Reise vom dänischen Hanstholm bis hier in die isländischen Gewässer, hatte Kuballa diesen Mann aber bisher noch nie gesehen, obwohl man sich sonst eigentlich mehrfach am Tag auf dem Schiff zwangsläufig irgendwie begegnete.
Jochen Grebber tauchte wieder im Restaurant auf. „Nur noch ein paar Stunden, dann haben wir es endlich geschafft.“, meinte er.
Kuballa nickte nur. Sie beschlossen, nachdem sie ein karges Mahl an Bord zu sich genommen hatten, ihre Kabine aufzusuchen und noch etwas zu schlafen.
Kuballa wälzte sich aber hin und her, er hörte das monotone Stampfen des Schiffsmotors, er stand auf, zog sich wieder an und ging auf das oberste Deck. Hier hatte man die beste Aussicht. Doch zu sehen gab es an diesem Morgen nicht viel: Das Meer lag in einer dicken, weißen Dunstschicht.
Auf einmal stutzte Kuballa, dort, wo sonst unter einem Vordach derbe Stühle deponiert waren, lugten zwei Beine hervor. Nichts ungewöhnliches, denn oft saßen hier Passagiere und rauchten, tranken und klönten. Aber der Gelsenkirchener ging näher und erschrak ein wenig, denn dort lag ein Mann, den er erst ein paar Stunden zuvor im Restaurant erstmals gesehen hatte: Es war der FC Kopenhagen-Mann.
Rolf Kuballa erkannte es sofort, der Mann war tot, mausetot. Doch Spuren von Gewalt oder gar Blut konnte er auf Anhieb nicht entdecken. Der Ex-Hauptkommissar sah sich um. Er war alleine, daher beschloss er, erst einmal seine Kabine aufzusuchen und mit Jochen zu sprechen.
Der setzte sich, nachdem ihm Kuballa von dem Fund erzählte hatte, auf den Kojenrand, starrte seinen Freund an: „Rolli, lass die Finger davon, das ist hier die „Nordmeer“ und nicht die „Arena auf Schalke“. Also nich dein Fall. Und zur Lösung kannst du ja ohnehin nichts beitragen. Hast ja, wie du erzählst, ja auch nichts gesehen oder etwas gehört, was ja irgendwie zur Klärung beitragen könnte...“ (wird fortgesetzt)
Derbykrimi Teil 100.
"Libudas Grab"
Der ehemalige Sokoleiter überlegte kurz und schaute seinen Freund mit einem Lächeln an: „Jochen, hast recht, ist nicht unser Fall, diesmal nicht. Komm, lass uns unsere Sachen packen, wir wollen doch noch andere schöne Dinge ohne Mord und Totschlag erleben..“
Doch der Totenfund ging Rolf Kuballa nicht so recht aus dem Kopf, als sie nach dem vierwöchigem Inselaufenthalt wieder das Fährschiff in dem südisländischen Hafen bestiegen, plagte den Gelsenkirchener immer noch das schlechte Gewissen. Daher wollte er sich an Bord ein wenig unbemerkt umhören.
Im Schiffsrestaurant erkannte Kuballa eine Bedienung wieder, die schon auf der Hinfahrt mit an Bord war. So ganz beiläufig verwickelte er die Frau, als er zwei Kaffee bestellte, in ein Gespräch und fragte nach dem toten Mann an Bord.
„Ach der, der ist eines natürlichen Todes gestorben, hatte vermutlich Drogen genommen..“
Kuballa nickte der blonden, freudlichen Bedienung zu, er beschloss aber, seinem Freund Jochen, der vor einem Panoramafenster in einem bequenem Sessel saß, und den Ausblick auf den Nordatlantik genoss, nichts davon zu erzählen.
Im Schiffsrestaurant tauchte eine lustige Seniorengruppe auf. Eine Frau schob einen Rollator vor sich her. Kuballa Blick blieb an ihr hängen, die Seniorin bemerkte es und sah lächelnd herüber. Die Reisende erinnerte den Gelsenkirchener irgendwie an Frau Pascher aus dem Haverkamp. Dann war sie plötzlich in einem dänisch sprechendene Pulk von Senioren verschwunden.
Rolf Kuballa schüttelte verwundert den Kopf.
„Geht es dir nicht gut,“ fragte mit sorgenvoller Miene Jochen Grebber.
„Doch, doch, ich glaubte aber für einen Moment, ich hätte jemanden aus Bismarck hier auffem Schiff gesehen. War aber aber gottseidank eine Täuschung...“ (Ende)
Der ehemalige Sokoleiter überlegte kurz und schaute seinen Freund mit einem Lächeln an: „Jochen, hast recht, ist nicht unser Fall, diesmal nicht. Komm, lass uns unsere Sachen packen, wir wollen doch noch andere schöne Dinge ohne Mord und Totschlag erleben..“
Doch der Totenfund ging Rolf Kuballa nicht so recht aus dem Kopf, als sie nach dem vierwöchigem Inselaufenthalt wieder das Fährschiff in dem südisländischen Hafen bestiegen, plagte den Gelsenkirchener immer noch das schlechte Gewissen. Daher wollte er sich an Bord ein wenig unbemerkt umhören.
Im Schiffsrestaurant erkannte Kuballa eine Bedienung wieder, die schon auf der Hinfahrt mit an Bord war. So ganz beiläufig verwickelte er die Frau, als er zwei Kaffee bestellte, in ein Gespräch und fragte nach dem toten Mann an Bord.
„Ach der, der ist eines natürlichen Todes gestorben, hatte vermutlich Drogen genommen..“
Kuballa nickte der blonden, freudlichen Bedienung zu, er beschloss aber, seinem Freund Jochen, der vor einem Panoramafenster in einem bequenem Sessel saß, und den Ausblick auf den Nordatlantik genoss, nichts davon zu erzählen.
Im Schiffsrestaurant tauchte eine lustige Seniorengruppe auf. Eine Frau schob einen Rollator vor sich her. Kuballa Blick blieb an ihr hängen, die Seniorin bemerkte es und sah lächelnd herüber. Die Reisende erinnerte den Gelsenkirchener irgendwie an Frau Pascher aus dem Haverkamp. Dann war sie plötzlich in einem dänisch sprechendene Pulk von Senioren verschwunden.
Rolf Kuballa schüttelte verwundert den Kopf.
„Geht es dir nicht gut,“ fragte mit sorgenvoller Miene Jochen Grebber.
„Doch, doch, ich glaubte aber für einen Moment, ich hätte jemanden aus Bismarck hier auffem Schiff gesehen. War aber aber gottseidank eine Täuschung...“ (Ende)
Neuerscheinung
Mein neustes Buch ist erschienen
1. Auflage 6/2015
ISBN: 978-3-945725-26-9
Paperback, 14,5 x 20,0 cm, 156 Seiten
9,90 €
ist erschienen in der Edition Paashaas Verlag, www.verlag-epv.de
Zum Inhalt:
Eigentlich verläuft das Dasein von Peter in geordneten Bahnen. Als
Schriftsteller kann er auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken und
das Familienleben des glücklich verheirateten Ruhrgebiet-Autors ist bis auf
kleinere Reibereien von Harmonie geprägt. Doch dann regt sich in ihm mit
einem Mal das Gefühl, dass etwas fehlt. Von seiner brummigen Frau Mama
stets im Unklaren über die Existenz seines leiblichen Vaters
gelassen, macht sich der Autor auf, das Geheimnis seiner Herkunft zu
ergründen – nicht unbedingt zur Freude seiner Angehörigen. Ein
spannungsvoller Trip in die Vergangenheit beginnt ...
Der Autor beschreibt in seinem halb autobiografischen Werk einfühlsam
seine Suche, wobei Humor und klassisches Ruhrgebietskolorit nicht fehlen.
Friedhelm Wessel entführt den Leser in typische Zechensiedlungen, nach
Herne, Bochum, Bottrop und Oberhausen, jedoch auch ins Sauerland, nach
Hessen und Ostwestfalen.
Ein Roman zur Nachkriegszeit mit hochaktuellem Thema und viel
Begeisterung für Land und Leute.
Über den Autor:
Friedhelm Wessel hat seine Wurzeln im Ruhrgebiet. Er wurde jedoch 1944
kriegsbedingt in der Nähe von Detmold geboren. Seine Kindheit und Jugend
verlebte er in der Jacobisiedlung in Oberhausen-Osterfeld und
dem Dichterviertel in Herne.
Nach dem Schulbesuch absolvierte er zunächst eine Handwerkslehre, wollte
aber eigentlich Ingenieur werden. Doch es kam anders: In den 1960er-Jahren war Friedhelm Wessel unter anderem als Monteur im In- und Ausland unterwegs, arbeitete als
Reiseleiter und als Regieassistent bei einer Kölner Filmfirma, bevor er
in den
Journalismus wechselte. Zunächst als „Freier“ zwischen Mülheim und
Dortmund, danach ab 1973 als Redakteur in Gelsenkirchen und Bottrop.
Als Ruheständler schrieb der Herner 2007 sein erstes Buch. Seitdem
befasst sich der Journalist, der einst sogar für seine Zeitung aus den
USA, Australien und dem weißrussischen Katastrophengebiet um Mozyr
berichtete, intensiv mit der Geschichte des Reviers. 2012 gehörte
Friedhelm Wessel einer Gruppe von Revierautoren an, die an der Uni von
Las Vegas (USA) ihre vielfältigen Arbeiten vorstellen konnten.
„Zeitwaise“ ist der erste Roman des Autoren, der mittlerweile seit 60
Jahren in Herne lebt.
1. Auflage 6/2015
ISBN: 978-3-945725-26-9
Paperback, 14,5 x 20,0 cm, 156 Seiten
9,90 €
ist erschienen in der Edition Paashaas Verlag, www.verlag-epv.de
Zum Inhalt:
Eigentlich verläuft das Dasein von Peter in geordneten Bahnen. Als
Schriftsteller kann er auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken und
das Familienleben des glücklich verheirateten Ruhrgebiet-Autors ist bis auf
kleinere Reibereien von Harmonie geprägt. Doch dann regt sich in ihm mit
einem Mal das Gefühl, dass etwas fehlt. Von seiner brummigen Frau Mama
stets im Unklaren über die Existenz seines leiblichen Vaters
gelassen, macht sich der Autor auf, das Geheimnis seiner Herkunft zu
ergründen – nicht unbedingt zur Freude seiner Angehörigen. Ein
spannungsvoller Trip in die Vergangenheit beginnt ...
Der Autor beschreibt in seinem halb autobiografischen Werk einfühlsam
seine Suche, wobei Humor und klassisches Ruhrgebietskolorit nicht fehlen.
Friedhelm Wessel entführt den Leser in typische Zechensiedlungen, nach
Herne, Bochum, Bottrop und Oberhausen, jedoch auch ins Sauerland, nach
Hessen und Ostwestfalen.
Ein Roman zur Nachkriegszeit mit hochaktuellem Thema und viel
Begeisterung für Land und Leute.
Über den Autor:
Friedhelm Wessel hat seine Wurzeln im Ruhrgebiet. Er wurde jedoch 1944
kriegsbedingt in der Nähe von Detmold geboren. Seine Kindheit und Jugend
verlebte er in der Jacobisiedlung in Oberhausen-Osterfeld und
dem Dichterviertel in Herne.
Nach dem Schulbesuch absolvierte er zunächst eine Handwerkslehre, wollte
aber eigentlich Ingenieur werden. Doch es kam anders: In den 1960er-Jahren war Friedhelm Wessel unter anderem als Monteur im In- und Ausland unterwegs, arbeitete als
Reiseleiter und als Regieassistent bei einer Kölner Filmfirma, bevor er
in den
Journalismus wechselte. Zunächst als „Freier“ zwischen Mülheim und
Dortmund, danach ab 1973 als Redakteur in Gelsenkirchen und Bottrop.
Als Ruheständler schrieb der Herner 2007 sein erstes Buch. Seitdem
befasst sich der Journalist, der einst sogar für seine Zeitung aus den
USA, Australien und dem weißrussischen Katastrophengebiet um Mozyr
berichtete, intensiv mit der Geschichte des Reviers. 2012 gehörte
Friedhelm Wessel einer Gruppe von Revierautoren an, die an der Uni von
Las Vegas (USA) ihre vielfältigen Arbeiten vorstellen konnten.
„Zeitwaise“ ist der erste Roman des Autoren, der mittlerweile seit 60
Jahren in Herne lebt.
- Lo
- Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
- Beiträge: 6724
- Registriert: 22.09.2007, 17:34
- Wohnort: Oberhausen (früher Erle...)
- Kontaktdaten:
Re: Neuerscheinung
[center]Die Oberhausener WAZ
schreibt auch über unseren Friedhelm und sein neuet Buch:
http://www.derwesten.de/staedte/oberhau ... 85088.html
[/center]
schreibt auch über unseren Friedhelm und sein neuet Buch:
http://www.derwesten.de/staedte/oberhau ... 85088.html
[/center]
Fundstück im Schalker Kreisel Ausgabe 15. Oktober 2015
Ein Foto, das ich 1973 beim letzten Spiel der Königsblauen in der alten Glückauf-Kampfbahn schoss, landete nun nebst Geschichte im neusten Schalker Kreisel. Ein damals 15-jähriger Schalkefan hatte mein Foto, auf dem er zu sehen ist, zufällig erst 2014 entdeckt. Der Kreisel hat diese Geschichte nebst meinem historischen Foto - leider ohne mich vorher um Genehmigung zu fragen- im Kreisel veröffentlicht. Ich hoffe, die Redaktion hat nun nichts dagegen, wenn ich hier diesen Artikel nebst Foto einstelle, denn es geht ja auch irgendwie um meine Person.
Rosenmontag
Der vereitelte Rathaussturm
Es klopfte an der Tür des Dienstzimmers.
„Herein,“ brüllte der Chef, der von seinen Freunden nur „Bara“ genannt wurde. Bara war ärgerlich, denn er hatte gerade damit begonnen, sein Horoskop, das in der Zeitschrift „Politik und Heimat“ erschienen war, zu lesen.
„Mmh,“ brummelte er, und blickte in Richtung Tür, Eine bunte Karnevalsmütze tauchte zunächst im Türspalt auf.
„Störe ich,“ rief ein nicht unsymphatisches Stimmchen, das dem Boss aller Gelsenkirchener Karnevalisten gehörte.
„Komm schon herein, du alter Büttenredner. Sind dir die Kamellen ausgegangen, oder warum bittest du um eine Audienz ?“
Der Karnevalist grienste schelmisch und trat vor den mächtigen, eichenen Schreibtisch, hinter dem Bara thronte.
Etwas verlegen nahm der Mann seine Kappe ab und drehte sie ungeduldig in den Händen.
„Es geht,“ er machte eine kurze Pause, „es geht um den Rathaussturm und die Schlüsselübergabe am kommenden Rosenmontag“, entfuhr es ihm.
Der Chef lehnte sich in seinem mächtigen, roten Ledersessel, seinem Thron, zurück und atmrte tief ein.
„Was Rathaussturm und Schlüsselübergabe,“ fragte er lautstark nach.
Der Karnevalist sank etwas in sich zusammen. Bara zeigte schließlich auf einen Stuhl, der aber dem Karnevalisten etwas niedrig vorkam, wortlos setzte er sich nun blickte den Chef an.
„So, ihr wollt die Macht im Rathaus. Geht nicht. Hier habe ich das Sagen. Ein Machtwechsel kommt gar nicht in Frage,“ antwortete Bara mit leiser Stimme.
Der Karnevalist wechselte mehrfach die Hautfarbe . Mal rot, mal weiß, so wie die Mütze, die er immer noch nervös in den Händen drehte.
„Aber Chef, der Rathaussturm und die Schlüsselübergabe haben doch in Gelsenkirchen eine sehr lange Tradition“. Tränen standen ihm dabei in seinen kleine, flinken Augen.
„Papplapapp. Traditionen sind da, damit sie mal unterbrochen werden. Früher gab es ja auch Scheiterhaufen und öffentliche Hinrichtungen. Das Rathaus von Oberhausen steht übrigens auf einem ehemaligen Galgenberg“. Er machte eine kurze Pause und sah dabei herausfordernd den tiefer sitzenden Karnevalisten an. „Gibt es heute dort noch Scheiterhaufen oder Hinrichtungen. Nein, mit diesen Traditionen hat man gebrochen. Ende, aus. Schluss mit dem Unsinn“.
Der Boss der Karnevalisten sackte im Niedrigsessel zusammen. Der Chef stand schließlich auf, ging zum großen Wandschrank und kehrte mit einem Tablett zurück.
„Hier zur Stärkung. Iss was besonderes, iss Gelsenkirchener Grubenwasser. Beruhigt den Magen und macht einen klaren Kopp.“ Seine Stimme klang nun versöhnlich.
Er lachte leise und ging zum Schreibtisch zurück.
„Ich habe eine viel bessere Idee. Wir, nein ihr, ihr feiert in der Arena auf Schalke. Und der ganze Zuch kann an uns vorbeiziehen“.
Bara machte eine kurze Pause.
„Nee, noch besser. Rat und Verwaltung beteiligen sich mit Wagen am Umzug. Hier im Haus soll es ja auch ein paar brauchbare Narren geben,“ lachte Bara.
Der Karnevalist trank den schwarzen Likör, den Bara ihm als Grubenwasser ans Herz gelegt hatte, mit einem Zug. Auch der Chef nippt an seinem goldberandeten Likörglas. „Meine Frau mag es nicht, wenn ich mit einer Fahne aussem Rathaus komme,“ entschuldigte sich Bara. Der Karnevalist nickt verständnisvoll. Er griff erneut zur Flasche mit dem Gelsenkirchener Grubenwasser und goß nach.
„Die Idee mit den Wagen finde ich gut. Könnten frisches Blut in unseren Reihen sehr gut gebrauchen. Was uns aber noch fehlt, ist ein Motto für den Umzug,“ lallte der Karnevalist.
„Mache dir mal keinen Kopp darüber, du alte Pappnase, du sitzt nämlich einem Profi gegenüber. Und wenn mir dazu nichts einfällt, rufe ich meine besten Männer zusammen. Sollst sehen, die bringen den Zug inne Arena schon auf Trab“, warf Bara inzwischen schon sichtlich genervt ein.
Er goß die Likörgläser nochmals voll.
„Prost, du alten Strumpfhosenträger,“ meinte der Chef und grienste den Karnevalisten erneut an.
Der nickte und meinte: „Danke Chef für dein Verständnis, denn Gelsenkirchen ist nun mal ne Karnevalshochburg“.
Bara winkte ab: „Ja, ja, regt dich ab und halte hier keine Büttenreden“. Er dachte kurz nach, sprang auf und rannte durch sein fast turnhallengroßes Arbeitszimmer.
„Ich könnte ja auch mal den Prinzen machen. Da könnte ich ja den Rathausschlüssel behalten. Wer weiß, was ein Fremder damit noch anstellt,“ warf er schließlich ein.
Der Karnevalspräsident verzog säuerlich das Gesicht: „Na, wenn`s sein muss“. Er atmete schwer.
Der Chef kehrte zufrieden auf seinen Thron zurück und lachte: „Und ein Motto für den Zug habe ich auch schon: Gelsenkirchen, wie es sinkt und kracht.“
Es klopfte an der Tür des Dienstzimmers.
„Herein,“ brüllte der Chef, der von seinen Freunden nur „Bara“ genannt wurde. Bara war ärgerlich, denn er hatte gerade damit begonnen, sein Horoskop, das in der Zeitschrift „Politik und Heimat“ erschienen war, zu lesen.
„Mmh,“ brummelte er, und blickte in Richtung Tür, Eine bunte Karnevalsmütze tauchte zunächst im Türspalt auf.
„Störe ich,“ rief ein nicht unsymphatisches Stimmchen, das dem Boss aller Gelsenkirchener Karnevalisten gehörte.
„Komm schon herein, du alter Büttenredner. Sind dir die Kamellen ausgegangen, oder warum bittest du um eine Audienz ?“
Der Karnevalist grienste schelmisch und trat vor den mächtigen, eichenen Schreibtisch, hinter dem Bara thronte.
Etwas verlegen nahm der Mann seine Kappe ab und drehte sie ungeduldig in den Händen.
„Es geht,“ er machte eine kurze Pause, „es geht um den Rathaussturm und die Schlüsselübergabe am kommenden Rosenmontag“, entfuhr es ihm.
Der Chef lehnte sich in seinem mächtigen, roten Ledersessel, seinem Thron, zurück und atmrte tief ein.
„Was Rathaussturm und Schlüsselübergabe,“ fragte er lautstark nach.
Der Karnevalist sank etwas in sich zusammen. Bara zeigte schließlich auf einen Stuhl, der aber dem Karnevalisten etwas niedrig vorkam, wortlos setzte er sich nun blickte den Chef an.
„So, ihr wollt die Macht im Rathaus. Geht nicht. Hier habe ich das Sagen. Ein Machtwechsel kommt gar nicht in Frage,“ antwortete Bara mit leiser Stimme.
Der Karnevalist wechselte mehrfach die Hautfarbe . Mal rot, mal weiß, so wie die Mütze, die er immer noch nervös in den Händen drehte.
„Aber Chef, der Rathaussturm und die Schlüsselübergabe haben doch in Gelsenkirchen eine sehr lange Tradition“. Tränen standen ihm dabei in seinen kleine, flinken Augen.
„Papplapapp. Traditionen sind da, damit sie mal unterbrochen werden. Früher gab es ja auch Scheiterhaufen und öffentliche Hinrichtungen. Das Rathaus von Oberhausen steht übrigens auf einem ehemaligen Galgenberg“. Er machte eine kurze Pause und sah dabei herausfordernd den tiefer sitzenden Karnevalisten an. „Gibt es heute dort noch Scheiterhaufen oder Hinrichtungen. Nein, mit diesen Traditionen hat man gebrochen. Ende, aus. Schluss mit dem Unsinn“.
Der Boss der Karnevalisten sackte im Niedrigsessel zusammen. Der Chef stand schließlich auf, ging zum großen Wandschrank und kehrte mit einem Tablett zurück.
„Hier zur Stärkung. Iss was besonderes, iss Gelsenkirchener Grubenwasser. Beruhigt den Magen und macht einen klaren Kopp.“ Seine Stimme klang nun versöhnlich.
Er lachte leise und ging zum Schreibtisch zurück.
„Ich habe eine viel bessere Idee. Wir, nein ihr, ihr feiert in der Arena auf Schalke. Und der ganze Zuch kann an uns vorbeiziehen“.
Bara machte eine kurze Pause.
„Nee, noch besser. Rat und Verwaltung beteiligen sich mit Wagen am Umzug. Hier im Haus soll es ja auch ein paar brauchbare Narren geben,“ lachte Bara.
Der Karnevalist trank den schwarzen Likör, den Bara ihm als Grubenwasser ans Herz gelegt hatte, mit einem Zug. Auch der Chef nippt an seinem goldberandeten Likörglas. „Meine Frau mag es nicht, wenn ich mit einer Fahne aussem Rathaus komme,“ entschuldigte sich Bara. Der Karnevalist nickt verständnisvoll. Er griff erneut zur Flasche mit dem Gelsenkirchener Grubenwasser und goß nach.
„Die Idee mit den Wagen finde ich gut. Könnten frisches Blut in unseren Reihen sehr gut gebrauchen. Was uns aber noch fehlt, ist ein Motto für den Umzug,“ lallte der Karnevalist.
„Mache dir mal keinen Kopp darüber, du alte Pappnase, du sitzt nämlich einem Profi gegenüber. Und wenn mir dazu nichts einfällt, rufe ich meine besten Männer zusammen. Sollst sehen, die bringen den Zug inne Arena schon auf Trab“, warf Bara inzwischen schon sichtlich genervt ein.
Er goß die Likörgläser nochmals voll.
„Prost, du alten Strumpfhosenträger,“ meinte der Chef und grienste den Karnevalisten erneut an.
Der nickte und meinte: „Danke Chef für dein Verständnis, denn Gelsenkirchen ist nun mal ne Karnevalshochburg“.
Bara winkte ab: „Ja, ja, regt dich ab und halte hier keine Büttenreden“. Er dachte kurz nach, sprang auf und rannte durch sein fast turnhallengroßes Arbeitszimmer.
„Ich könnte ja auch mal den Prinzen machen. Da könnte ich ja den Rathausschlüssel behalten. Wer weiß, was ein Fremder damit noch anstellt,“ warf er schließlich ein.
Der Karnevalspräsident verzog säuerlich das Gesicht: „Na, wenn`s sein muss“. Er atmete schwer.
Der Chef kehrte zufrieden auf seinen Thron zurück und lachte: „Und ein Motto für den Zug habe ich auch schon: Gelsenkirchen, wie es sinkt und kracht.“