Lars-Oliver Christoph

Schriftstellerei, Dichtung, Rezitation

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Heinz
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Re: Das Warten hat sich gelohnt

Beitrag von Heinz »

uwe1904 hat geschrieben:Das Bild, das ich mir - ohne ihn persönlich zu kennen - als Leser bisher von loc gemacht hatte, wurde in den 45 min Interview bestätigt.
Uwe
Mein Eindruck war: Fachkompetent, Selbstbewußt mit der selten anzutreffenden Fähigkeit, sich zurückzunehmen, guter Zuhörer ohne Primadonnengehabe, auf der Seite des "kleinen Mannes" - und auch etwas Schlitzohrig.
Die Tatsache, dass es innerhalb der WAZ einen Maulkorberlass in Sachen Schließung der Buerschen Zeitung gab, hat er elegant umschifft. :wink:

Wir haben vergessen ihn zu fragen, ob er wieder in die Partei-Politik einsteigen will.

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Chronistin66
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Dreckfehler....ähmmmm...Druckfehler

Beitrag von Chronistin66 »

Ich fand, er hat in vielen Dingen den verklärten Blick genommen, den ein Laie vom Lokaljournalismus hat.

Schade finde ich, dass die Dreck....ähmmm...Druckfehler immer mehr werden!
:shock:
Warum?
Weil die Zeit fehlt und der Druck auf die Redakteure immer größer wird.

Und warum fehlt die Zeit?
Weil die Menschen fehlen, die Zeit und Druck auffangen.

Warum werden keine weiteren Journalisten zu diesem Zweck eingestellt?
Wahrscheinlich ist es mal wieder das liebe Geld. Wie immer!

Die Frage, die sich daran anschließt, ist:
Warum spart die WAZ ausgerechnet an der Qualität? Man verdient mit dem geschriebenen Wort doch schließlich das Geld! Und seit die Buersche Zeitung nicht mehr da ist, verdient man noch besser...
:!:

Das ist, als wenn ich an dem Ast säge, auf dem ich sitze! Ach nee! Ich habe ja ein Monopol und da kann ich mir Druckfehler leisten.
8)

Wenn ich schon das Monopol habe, dann habe ich die Verpflichtung nicht nur, druckreif zu sprechen, sondern auch zu schreiben.

Versteht mich nicht falsch! Damit möchte ich nicht Lars-Oliver Christoph kritisieren, der hier mal ehrlich war. Fehler passieren. Kennt wohl jeder, der hier oder sonst wo schreibt!

:wink:


Doro

Anne Bude
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Lars und die Frauen!

Beitrag von Anne Bude »

Sehr, sehr schöner Beitrag.

Sympathisch ist die Nervosität der drei Öffentlichkeitsprofis.

Sie entspricht damit auch den Ankerpunkten von loc: Ehrlichkeit, Individualität und Engargement versus dem Gegenteil.

Trotz der noch existierenden erwähnten Lokalredaktionen-Oasen hoffe ich, loc werde im Lotto gewinnen, eine große Erbschaft erhalten oder eine andere Basis bekommen, um nicht mehr unter den fetten WAZ-Lettern zu stehen.

Kann man hier nicht zu einer Stiftung aufrufen, für die LocalZeitung Gelsenkirchen?

Gruß,
ein Sympathisant

AnnA
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Beitrag von AnnA »

Das Interview fand ich sehr spannend und interessant, wie ein Blick hinter die Kulissen. :up:
Gruß AnnA

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

Ein kritischer Beitrag anlässlich 60 Jahre WAZ - unbedingt mal reinhören!
Ebenfalls wird sehr kritisch die Kooperation zwischen WAZ und WDR Online Angebot bewertet.
Indirekt - Thema Internet - kommen die GGs auch zur Sprache.
WDR5 hat geschrieben: Neugier genügt
Sendung vom 03.04.2008, 11.05 Uhr


Redezeit
Hat die Regionalzeitung eine Zukunft?
Zu Gast: Dr. Horst Röper, Medienwissenschaftler

Zur zukünftigen Rolle der Regionalzeitungen Prof. Renate Köcher, Chefin des Instituts Allensbach: "Ich finde es besonders interessant, wenn sich Regionalzeitungen mit der Frage beschäftigen, wohin sich die Gesellschaft entwickeln wird und kann. Diese Frage kann für den Nahbereich einer Kommune viel konkreter gestellt werden als für die Gesellschaft insgesamt. Mit dem partiellen Rückzug des Staates muss man ja gerade auch auf kommunaler Ebene darüber nachdenken, wie sich eine betreute und überregulierte Gesellschaft verstärkt zu einer selbstbewussten Bürgergesellschaft entwickeln kann. Einer Gesellschaft, die sich verantwortlich fühlt und der es Freude macht, ihr Umfeld zu gestalten. Hier kann eine Lokal- und Regionalzeitung eine wichtige Rolle als Moderator und Impulsgeber spielen."
http://www.wdr5.de/index.phtml?beitrag=1098539

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blaumann
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Re: Das Warten hat sich gelohnt

Beitrag von blaumann »

Heinz hat geschrieben:Wir haben vergessen ihn zu fragen, ob er wieder in die Partei-Politik einsteigen will.
Willst du - oder wolltest du jemals (wenn ja - warum nicht?)? Ich denke, daß die Frage an Lars sich von selbst beantwortetet, wenn man dieses Interview aufmerksam verfolgt. Ich habe es mir grade zum zweiten Mal angesehen, weil es einen Funken Hoffnungsschimmer versprüht. Hoffnung, daß ein Journalist seine Aufgabe begreift. Und sie ausführen kann und darf. Danke.

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brucki
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Beitrag von brucki »

Damit könnt Ihr in jederlei Hinsicht dem Beckmann Konkurrenz machen, finde ich. :2thumbs: :2thumbs: :2thumbs:

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

1999 blickte Lars-Oliver Christoph für das Magazin Cocktail auf die 90er Jahre in Gelsenkirchen zurück:
  • COCKTAIL 31.12.1999
    Prolls, Dinosaurier und Makrelen
    Die 90er in Gelsenkirchen von A bis Z:

    COCKTAIL blickt auf das vergangene Jahrzehnt zurück Es ist viel passiert. Lars-Oliver Christoph und Frank Niebisch blicken für COCKTAIL auf die 90er Jahre in Gelsenkirchen zurück: von A bis Z mit Mut zur Lücke.

    A wie April 1994. Geburtsstunde von Stephan Streuters fabulöser Konzertreihe Indie Go! in der Kaue. Acts wie Tocotronic, Justin Sullivan, Motorpsycho oder die Sterne versetzten uns für einige magische Momente in den Glauben, Gelsenkirchen könne sich konzerttechnisch mit anderen Städten messen - was sich hinsichtlich der Besucherzahlen als großer Irrtum erwies. Rezession, Baby.

    B wie Busen. Genauer: Damenbusen. Name der lecker-legendären Creme-Bällchen der Bäckerei Stratmann an der Bokermühlstraße. Alternativ: S wie Schokobanane. Dank dieser beiden Delikatessen errangen die Stratmänner Mitte der 90er gleich zweimal den begehrten Cocktail-Titel Kult! der Woche.

    D wie Disco-Zelt. Sie tanzten nur zwei Sommer, die Besucher im Maximus bzw. Blue Moon bzw. Forum bzw. Musikzelt an der Emscherstraße. Sogar der Nachtadel in Person von Ede Engel (Turbinenhalle, Old Daddy) scheiterte. 1996 war endgültig Schicht im Zelt.

    E wie Eijkelkamp. Fußballgott und selbstredend auch Titelheld einer Ausgabe von Schalke Unser. Im April 1994 ging die Schalker Fan-Initiative mit ihrer Fan-Zeitung an den Start. Bis heute gilt: Tolles Teil, das.

    F wie Ficki, Ficki. Unglaublicher Song-Titel des unglaublichen Entertainers und Provokateurs Dr. Stolzenfelz. Wir sagen nur: Filmclub Proll 7, Plemkacki-Show, Im Bett mit .... Der Doc war dem SPIEGEL immerhin eine Notiz und Jürgen von der Lippe ein Interview wert.

    I wie Indie Goes Hometown. Kleiner Bruder von Indie Go!. Beim zweimal jährlich stattfindenden Kaue-Festival stöpselten bisher rund 50 lokale Bands ihre Instrumente ein. Absoluter Höhepunkt: das Konzert mit Gosh Music, Carnival Of Souls, Der Tätowierte Mann, Inge Mutschler Band und Onkel Fleisch.

    J wie Jurassic Park. In den 90ern inoffizieller Titel des Parkstadions. Nein, nicht wegen der Schalker Altherren-Truppe. Sondern: wegen der Open-air-Gigs von Rock-Dinosauriern wie Pink Floyd, Genesis, Rolling Stones oder Marius. Ach ja, auch Eros Ramazottel und Wolle Petry waren da. Und Hölle, Hölle, Hölle, Hölle: Michael Jackson sorgte 1992 für einen handfesten Skandal, als er kurzfristig ein Konzert auf Schalke absagte.

    K wie Kino. Nach der Eröffnung des Warner-Kinozentrums 1991 blieb das befürchtete Kino-Sterben weitestgehend aus. Verluste haben wir dennoch zu beklagen: Die Betreiber des KV-Theaters gingen mitsamt Kino in den verdienten Ruhestand, das Hollywood warf vergangenen Sommer still und leise das Handtuch. Dafür konnte aber die Schauburg ihre Position ausbauen. Das kommunale Kino im buerschen Filmpalast ist eine feste Größe!

    M wie Makrele, geräuchert. Die flog 1997 zur Überraschung aller bei einer Lesung des Satirikers Max Goldt aus dem Publikum auf die Bühne der Kaue. Womit wir über drei Ecken beim Thema wären: Die Kaue prägte die Veranstaltungs-Szene und sorgte für überregionale Beachtung. Zuletzt huldigte man vor allem dem Zeitgeist und steuerte auf Comedy-Kurs: Knebel, Nachtschicht, Mittermeier, Missfits . . . . Witzigkeit kennt eben keine Grenzen.

    R wie Raveline. Gelsenkirchener Magazin, das 1993/94 mit dem Groove-Club an der Wanner Straße und dem Duo Genlog so etwas wie das magische Dreieck der boomenden Techno-Szene bildete.

    T wie Tanzwut. Wer diese vor Ort verspürt, der ist noch immer auf das ehrwürdige Hugo angewiesen. Nach eine halbjährigen Zwangspause erstrahlt der Club an der Horster Straße wieder in neuem Glanz. Hugo sei Dank, denn wo soll der Gelsenkirchener denn sonst nach Mitternacht abtanzen?

    W wie Wohnzimmerfrickler. Sein Name ist Deppermann. Thomas Deppermann. Seine Mission: experimentelle Musik-Cassetten unters Volk bringen. Auf seinem Label Culture-Tapes vertrieb er Anfang der 90er Jahre eigene Sound-Tüfteleien (Cult Goes Culture, Doves Under Chairwalk) und verschrobene Musik aus aller Welt.

    Z wie Zonenrandgebiet. Als solches würden viele Bueraner jedanfalls gerne die Stadtteile südlich des Kanals sehen, wenn man einer COCKTAIL-Umfrage aus dem Jahre 1996 glauben darf. Über 80 Kneipengänger wurden befragt. Einigkeit herrschte nur bei der Bewertung der lokalen Kneipenszene: Der Norden liegt eindeutig vorne, und das hat sich auch im Jahr 2000 kaum geändert.
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Beitrag von merzmerz »

...irgendwie hat seine Friese was von Herrn Netzer... und an Kickin Yazz hat er sich immer mit dem Hinweis "voll Mainstream" vergriffen.

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

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Beitrag von Chronistin66 »

Das ist aber ein nettes Anschreiben! :wink:

Ich habe ihn immer gerne gelesen! Die Herner können sich freuen!

Doro

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]habe ich heute auf der Cranger Straße entdeckt

Bild

wie passend :cry: [/center]
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überalteter Sittenwächter

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Sandra
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Beitrag von Sandra »

Tja, ein herber Verlust für die Gelsenkirchener Redaktion. Loc hat immer kritisch und ehrlich berichtet.

Viel Erfolg für Deine neue Herausforderung!

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Krevert
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Beitrag von Krevert »

Hallo LOC, wir haben uns im Rahmen einiger S04-Baustellen kennengelernt, ich wünsche Dir auch in der neuen Stadt allzeit gutes Gelingen.
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Kery
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Neuland

Beitrag von Kery »

Lieber Lars,

alles Gute, viel Erfolg, persönliche und berufliche Weiterentwicklung sowie interessante Themen wünsche ich dir für die Erschließung des benachbarten Neulandes. Für uns ist es ein Verlust, dass ein erfahrener, stadtbewanderter und -kundiger kritischer Geist unsere Informations-Kultur verlässt. Aber vielleicht kann ja jetzt mit dieser "Feiheit" in Ge-Town eine sogar noch ertragreichere und offenere Diskussion entstehen... 8)

Beste Grüße
Kery
Der wichtigste Mensch in deinem Leben ist der, der gerade vor dir steht. (Konfuze)

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