Schnecken, Elfen, Herzchen - Günter Kania

Schriftstellerei, Dichtung, Rezitation

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hörmal
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Beitrag von hörmal »

[center]Sing ein Lied, die Welt ist schön.
Wir wollen heut zusammenstehn.
Die Sonne scheint, die Blumen blühen,
wenn wir so durch die Straßen ziehen
und schallern laut den Song of Joy,
den Rhythmus klatschen wir dabei.
Wir freuen uns an der Natur,
sind nebenbei ein Stück Kultur.
Wir schreiten jeden Tag zur Tat,
denn wir sind ja Kulturhauptstadt. :wink:
[/center]
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

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hörmal
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Beitrag von hörmal »

da wollen wir mal ein Auge drauf werfen................
[center]Bild[/center]
[center]Bild[/center]
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hörmal
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Beitrag von hörmal »

[center]Sonntagmorgen

Ruhig liegt der Platz am Morgen
Menschen führen ihre Hunde
welche ihr Geschäft besorgen
baumbesuchend in der Runde

Glocken klingen, Kirchen rufen
mancher geht ins Gotteshaus
andre sitzen auf den Stufen
trinken ihre Flasche aus.

Plastikbecher auf Asphalt
Junge Frau im Sonntagskleid
Und aus einem Fenster hallt
Morgendlicher Partnerstreit

hörmal 2010
[/center]
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pito
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Beitrag von pito »

hörmal hat geschrieben:Sonntagmorgen ...
Ein echt Gelsenkirchener Sonntagmorgen. :ja:

Jazzam
Abgemeldet

Beitrag von Jazzam »

:2thumbs:

yüuser
Abgemeldet

Beitrag von yüuser »

pito hat geschrieben:
hörmal hat geschrieben:Sonntagmorgen ...
Ein echt Gelsenkirchener Sonntagmorgen. :ja:
Eine echt Gelsenkirchener-Geschichten-Antwort. :ja:
Jazzam hat geschrieben::2thumbs:
:ja: Auch! :2thumbs:

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hörmal
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Beitrag von hörmal »

Danke, ich finde der Sonntagmorgen hat etwas erhabenes. Alles ist ruhiger als sonst und man nimmt die Eindrücke intensiver wahr.
Sehr schön finde ich auch, wenn man am Sonntagmorgen durch die Straßen geht und aus manchen Wohnungen dringt ein unverwechselbarer Sonntagsbratenduft. Man kann erahnen was da am Mittag auf dem Tisch steht. Früher hatte man dieses Erlebnis öfter. :)
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hörmal
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Beitrag von hörmal »

Hier noch mal fürs Archiv:
[center]Allerheiligen

Stilles Grün, nasskalter Tag
Novemberwind weht übers Feld
wo neulich noch die Rose lag,
wurd eine Kerze hingestellt.

So leer und grau ist nun der Ort,
wo Blumen wuchsen bunte, helle.
Das alles nahm man einfach fort
nur noch Erinnerung ist Quelle
für die Gedanken an die Zeit
die uns verband mit so viel Glück,
mein Gott, das ist so endlos weit
und nichts bringt dich mir je zurück.

Ich steh am Grab, gedankenleer
und starre auf die leere Erde
da dringt ein Stimmchen zu mir her:
„Ach Papa, werd doch froh, ich werde
doch immer in und bei dir sein
solange du mich nicht vergisst,
solange bin ich nicht allein
bis du dann ewig bei mir bist.“

Ein Lächeln dringt in den Verstand,
der Rücken wird mir warm und kalt
und ich spür deine kleine Hand
die ich mit meinen Fingern halt.

©hörmal 2010
[/center]
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hörmal
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Beitrag von hörmal »

Stadtgarten hat einen Fred zur Rasur eröffnet aber weil es nicht ganz bei dem Thema ist, schreib ich es lieber hier.
Dazu fällt mir nämlich eine kleine Geschichte ein, die ich seinerzeit als Zivildienstleistender erlebte.
Es war vor vielen Jahren, da war ich zum Zivildienst in ein kleines Duisburger Krankenhaus beordert worden. Auf der chirurgischen Station, auf der ich mein Einsatzfeld hatte, arbeitete noch ein Zivi, der schon drei Monate hier war und mich nach und nach in die Welt des Zividaseins einführte. Dann gab’s da noch Alfred, ein Urgestein von Pflegekraft mit einjähriger Ausbildung aber dem Wissen von Jahrhunderten in chirurgischer Pflege. Alfred hätte die Station auch alleine geschmissen, ohne die jugoslawische Stationsschwester Maria und dem Tross an vietnamesischen Schwestern, die ihr unterstellt waren. (Wenn ich hier Namen schreibe, sind sie verändert aber die wirklichen sind mir alle noch parat.) Der Oberarzt und der Stationsarzt waren türkischer Herkunft, somit waren wir ein multikulturelles Team, welches hervorragend zusammenarbeitete. Schon damals machte der Stationsarzt keinen Unterschied und bis hin zur Putzkraft waren wir alle Kollegen. Der Oberarzt war ein bisschen strenger aber auch ein patenter Kerl.
Über allen thronte aber der Chefarzt Dr. Knochenbau und regierte mit eiserner Hand seine Abteilung. Er war unantastbar und am besten machte man einen höflichen Diener, wenn er vorbei rauschte. Einmal hab ich ihn am Telefon mit seinem einfachen Namen angesprochen und dann bebte es durch den Hörer: „ Für Sie bin ich immer noch der Herr Chefarzt Dr. Knochenbau!!!“ und dann knallte der Hörer in die Gabel, ohne dass ich dazu kam, die Frage zu stellen, die ich von Maria, der Stationsschwester zu fragen aufgetragen bekam. Noch einmal anzurufen, traute ich mich da allerdings nicht mehr.
Es war, wie gesagt, ein kleines Krankenhaus, katholisch geleitet, und die Operationen, die in der Chirurgie durchgeführt wurden, waren eher unspektakulär. Da gab es Menisken, Magenresektionen, Zwölffingerdarmgeschwüre, viele Hämorrhoiden und Blinddarmoperationen.
Es sei noch dazu gesagt, dass wir eine reine Männerstation waren.
Nach einer Zeit der Einarbeitung wurden mir auch die OP-Vorbereitungen angetragen. Damals hieß das noch, den Patienten baden, ihn großflächig um das OP-Gebiet herum zu rasieren und ihm zu guter Letzt einen Einlauf zu verpassen.
Alfred, der mir die ganzen Dinge beibrachte, hatte für alles seine eigene Arbeitsweise. Rasiert wurde nur mit dem Rasiermesser und für den Einlauf hatte er seine eigene Rezeptur.
Es dauerte einige Zeit, bis ich angstfrei mit dem Rasiermesser umgehen konnte und die Blessuren der Patienten hielten sich eigentlich immer in verträglichen Grenzen. Nur wenn einen Meniskusoperation anstand, dann bekam ich immer wieder Schweißausbrüche. Der Chefarzt wollte, dass das Bein komplett rasiert würde, damit ja kein Haar in die frische OP-Wunde fallen könne. Alles ging immer gut, bis es ans Schienbein ging. Wer schon mal versucht hat ein Schienbein mit dem Messer zu rasieren, weiß was ich meine. Die dünne Haut über dem Knochen scheint Gefallen daran zu haben, sich ins Messer zu schieben, da kann man noch so vorsichtig zu Werke gehen. Es geht nicht ohne Wunden. Zumindest konnte ich es damals nicht.
Einmal war mir wohl ein besonders intensiver Fall von Schienbeinverstümmelung gelungen, denn noch während sich der Patient im OP befand, klingelte das Stationstelefon. Als ich abnahm donnerte es aus dem Hörer und ich meinte die Stimme im Original aus dem Operationssaal heraus über den Stationsflur vernehmen zu können: „Herr Kania! Wer operiert hier eigentlich, SIE oder ICH???“
Als ich bedrückt auf einen Stuhl gesunken war, legte Alfred mir die Hand auf die Schulter. „Da müssen wir alle mal durch“, sagte er und er hatte recht.
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hörmal
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Beitrag von hörmal »

[center]Bild[/center]
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HelmutW
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Beitrag von HelmutW »

:up:
Manchmal sind es kleine Dinge....die schmunzeln lassen.....
Achtung..........
Sie verlassen gerade das Foto......
Für alle weiteren Schritte wird keine Haftung mehr
übernommen.......

Jazzam
Abgemeldet

Beitrag von Jazzam »

HelmutW hat geschrieben::up:
Manchmal sind es kleine Dinge....die schmunzeln lassen.....
gefällt mir auch. ;-)

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Andary
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Beitrag von Andary »

Jazzam hat geschrieben:
HelmutW hat geschrieben::up:
Manchmal sind es kleine Dinge....die schmunzeln lassen.....
gefällt mir auch. ;-)
Schließe mich an - wirklich schön :-)

LG
Andary
Nunc vino pellite curas !

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hörmal
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Beitrag von hörmal »

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