Schnecken, Elfen, Herzchen - Günter Kania

Schriftstellerei, Dichtung, Rezitation

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Benutzeravatar
Verwaltung
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 10617
Registriert: 02.12.2006, 05:43
Wohnort: Gelsenkirchen

Schnecken, Elfen, Herzchen - Günter Kania

Beitrag von Verwaltung »

Der Gelsenkirchener Günter Kania und seine Frau leben glücklich in einem Häuschen im Grünen, dem sie den Namen "Scheckenhaus" gegeben haben. Mit dabei ihr Kater Filou.

Günter Kania wollte schon Schriftsteller werden als er 12 Jahre alt war. Wirklich gewagt hat er diesen Schritt dann doch nicht und sich andere Berufe zum Broterwerb gewählt. Heute nutzt er das Internet, um seine Kurzgeschichten und Gedichte zu präsentieren, sowie Gemaltes und Gezeichnetes:

http://www.guekan.de

Er hat auch eine Reihe von Texten in ein Kurzgeschichtenportal eingestellt. In der Geschichte "Drei Elfen" schwirren drei unsichtbare Elfen nachts von Stadt zu Stadt. In Gelsenkirchen schließlich entdecken sie eine Liebesgeschichte - und erlauben sich, ein bißchen nachzuhelfen.

http://www.e-stories.de/view-autoren.phtml?gkani
Wir folgen den Ideen der Open-Source / Access- und Common Lizenz Bewegung. Solltest du dein Bildmaterial aus beruflichen oder persönlichen Gründen nicht freigeben können, kennzeichne das bitte durch einen Copyright-Zusatz

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Huch, ich hab mich recht erschrocken, mich hier wiederzufinden aber gefreut hab ich mich dann auch.
Nun, wo ich schon mal hier bin, werde ich nach und nach mal meine Sachen hier rüber holen. Dann muss man nicht über die Links gehen. Aber natürlich empfehle ich jedem auch mal einen Blick auf unsere Homepage. Sie ist allerdings im Umbau, weil wir mit dem Umzug in die Altstadt auch einen neuen Internetvertrag abschließen mussten und dadurch die ursprüngliche HP verloren ging.
Viel Spaß!BildBild
Zuletzt geändert von hörmal am 21.07.2009, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
Drei Elfen

Keiner konnte die Spur der drei kleinen Elfen verfolgen. Sie waren durch die Nacht gehuscht und hatten hier und da ein Zeichen hinterlassen, aber wo sie so plötzlich hergekommen sind und wohin sie genau so schnell wieder verschwunden waren, wusste kein Mensch zu sagen.
Drei kleine Punkte in der Nacht nimmt man ja auch so schnell nicht wahr und die meisten Menschen haben um diese Zeit ja auch schon geschlafen. Sie waren von hier nach dort geflogen, hatten sich die Erde mit den Menschen und den Tieren angesehen und hier und dort einen Schabernack verzapft. Gekichert haben sie dann und sich ausgemalt, wie verdutzt die Menschen am anderen Morgen aus den Augen schauen würden aber sie haben keinem ein Leid zugefügt.
Eine von ihnen kam auf die Idee, sich in die Träume der Menschen zu schleichen um zu sehen, was sie bewegt. Einem kleinen Mädchen aus Düsseldorf haben sie einen Alptraum in ein wunderschönes Märchen umgewandelt und einem Jungen aus Bremen, der im Schlaf um seine kürzlich verstorbene Mutter weinte, haben sie diese in seinen Traum gezaubert und sie hat ihren Sohn gestreichelt und getröstet und für diese Nacht war er nicht mehr einsam.
In Dortmund flogen sie über das Bett einer Frau die im Schlaf lächelte. „Schau nur wie hübsch sie ist“, sagte die eine Elfe zu der anderen. „Alle Menschen sind hübsch wenn sie glücklich sind“, erwiderte die andere „hässlich sind nur die, die mit sich selbst hadern und mit ihrer Umwelt, die ständig Unzufriedenen und Nörgelnden, die können alles tun, sie werden nie hübsch anzusehen sein. Mach sie glücklich, wenn sie es zulassen, dann werden sie auch hübsch.“ Die dritte Elfe schaute herab zu der Schlafenden, „die hier ist aber besonders hübsch“ sagte sie, „vielleicht ist sie besonders glücklich.“ „Schau in ihren Traum“, sagte die erste, „wer so lächelt wenn er schläft, wird davon träumen, was ihn glücklich macht.“ Die zweite Elfe legte ihr winziges Köpfchen an die Stirne der Frau. „Es ist nichts zu sehen, in ihrem Traum, nur ein dunkler Raum aus dem viel Wärme strahlt“, sagte sie, „aber da muss noch etwas anderes sein, sehen kann man es aber nicht“. „Wenn sie so glücklich ist, dann lass sie“ sagte die, die vorhin die dritte war. „wir wollen sie nicht noch erschrecken, sonst ist der schöne Traum vorbei und ihr Lächeln verschwindet wohlmöglich noch. Lasst sie ihn Ruhe, wir wollen weiter“. Es war, als hörte man ein kleines Zischen im Raum und dann waren sie verschwunden.
Einen Penner in Moers ließen sie unterwegs in einem Gebüsch eine Flasche Rotwein finden, die zwei Jugendliche am Tag dort versteckt hatten, nachdem der eine von ihnen diese dem Vater aus dem Keller gestohlen hatte. Sie wollten sie am nächsten Tag austrinken, während die Kameraden in der Schule schwitzen. Erst war der Penner ja noch sehr misstrauisch an die Flasche herangegangen, aber als er sah, dass sie noch fest verkorkt war und die Banderole unbeschädigt, hat er einen kleinen Schrei ausgestoßen und ist fröhlich zu seiner Stammbank gelaufen.
In Gelsenkirchen sahen sie einen Mann in seinem Bett liegen der lächelte. „Schaut mal, wie zufrieden der aussieht. Er hält sein Kissen umschlungen, als hätte er seine Liebste im Arm. Schau nur wie er seinen Kopf in das Kissen drückt“, sagte die, die vorhin die zweite war, „Er wird von ihr träumen“, erwiderte die erste von vorhin, „es muss ein wunderschöner Traum sein.“ „Wie bei der Frau“, flüsterte die dritte, „ich werde mal schauen, ob er auch in einem dunklen Raum hinein träumt.“ Sie legte wieder ihr winziges Köpfchen an seine Stirn. „Genau dasselbe“, sagte sie, „genau wie bei der Frau“. Ich werde mir diesen Raum mal ansehen“ sagte die kleinste von ihnen, es war die, die vorhin die zweite war, und man konnte es mit bloßem Auge nicht sehen, so schnell war sie im Traum des Mannes verschwunden.
Der dunkle Raum entpuppte sich schnell als Monitor, der zu einem Computer gehörte und noch Wärme ausstrahlte, weil er bis vor kurzem in Betrieb gewesen war. „Kommt alle her“, rief die Elfe und meinte mit „alle“, ihre zwei Begleiterinnen. „Kommt her“, rief sie aufgeregt, „ich glaube, ich habe etwas entdeckt“. Niemand kann so schnell gucken, wie die beiden anderen bei der ehemaligen zweiten waren. Sie schauten in den Monitor und schauten sich an. Dann kicherten sie, denn was sie da sahen, machte sie fröhlich.
Im Gegensatz zu Menschen benötigen Elfen keine komplizierte Verbindung via Postnetz und Satellit um vom einen Ort zum anderen zu kommunizieren. Sie können direkt durch die Monitore sehen, die zuvor miteinander Kontakt hatten. Sie können sogar mittels dieser Monitore größere Räume überwinden, ohne sie zu verlassen. Sie verschwinden in dem einen Monitor der in Köln steht oder in Gelsenkirchen und kommen aus dem anderen in New York wieder heraus oder in Dortmund. Voraussetzung ist nur, dass diese Monitore zuvor miteinander Kontakt hatten.
Man sah es nicht, aber sie waren in dem einen Monitor verschwunden und als sie aus dem anderen heraus stiegen waren sie im Traum der hübschen Frau aus Dortmund. Die lächelte immer noch, aber das konnten die drei erst sehen als sie dem Traum entstiegen waren. Sie kicherten wieder, sahen sich an und fragten sich gleichzeitig, gegenseitig: “Sollen wir?“ Ihr Kichern hatte ihnen die Antwort schon gegeben.
Die drei winzigen Wesen verschwanden plötzlich unter der hübschen Frau. Diese fing plötzlich wie von Geisterhand bewegt an zu schweben und kein Mensch kann so schnell gucken, wie sie im Monitor verschwunden war und zwar diesmal nicht in dem Monitor des Traumes den sie träumte, sondern in dem der dort am Computer stand. Es war wie unwirklich, so schnell, keiner hätte es sehen können, da schwebte sie schon im Schlafzimmer des lächelnden Mannes. Das Geheimnis war, dass unsere drei kleinen Elfen sich unter ihr befanden. Man sah sie nur nicht, weil sie so klein waren, dass sie von dem Körper der glücklichen Frau verdeckt wurden. Dann ging alles weitere noch viel schneller so dass keine noch so empfindliche Kamera es hätte filmen können. Auf einmal war das Kopfkissen des lächelnden Mannes aus seinen Armen verschwunden und stattdessen war nun dort die glückliche Frau. „Wir geben ihnen drei Stunden“, sagten sie und verschwanden in einer Ecke des Raumes um die beiden zu beobachten. Die lagen nur da und schienen unendlich glücklich zu sein. Der mittelgroßen von den winzigen Elfen, die ehemalige dritte, entrann eine dicke Träne. „Pass auf“, zischten die beiden anderen, „Elfentränen hinterlassen Spuren“. Aber es war schon eine auf den Boden getropft.
Nach genau drei Stunden stellten sie alles so wieder her, wie sie es vorgefunden hatten, und kein Mensch hatte sie danach mehr gesehen. Am nächsten Nachmittag schickte der lächelnde Mann der glücklichen Frau eine Nachricht. Ich hatte einen wunderschönen Traum. Mir war, als hätte ich dich wirklich in meinen Armen gehalten. Ich liebe Dich. Er schrieb immer ich liebe dich unter seine Briefe, aber er meinte das auch so. Die glückliche Frau schrieb ihm zurück, dass sie genauso gefühlt hätte wie er, und dass sie ihn auch ganz doll lieb hätte.


Wenn die wüssten….
Zuletzt geändert von hörmal am 21.07.2009, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
Elfenlied


Die Nacht bricht herein und eine der Elfen hat sich von den anderen entfernt.
Verträumt sitzt sie da, blickt um sich und stellt fest, dass sie nun allein ist. Kein Mensch, kein Tier in ihrer Nähe, die anderen Elfen sind weiter gezogen.
Sie kennen das.
Wenn Emilie den ganzen Tag über so in die Welt schaut wie an diesem Tag, will sie in der Nacht alleine sein. Will auch mal träumen wie die Menschen denen sie sonst in ihren Träumen begegnet.
Sie sehnt sich nach der Liebe, die sie anderen ermöglicht, in der Nacht, weil es am Tag nicht geht.
Emilie hat ihre Flöte mitgebracht.
Sie spielt ein schönes altes Lied das sanft den Wald durchdringt, nicht hörbar für die Ohren stressgeplagter Menschen. Die Träumer, die Schlafenden und die Wachen, die können es vernehmen.
Ganz sanft klingt es durch die Stille des Traumes gibt ihm die Handlung und den Sinn und versetzt die, die es hören in eine Art von Trance. Glücklich sind sie und unstillbar sehnsüchtig, am Anfang.
Dann wird das Lied ein wenig intensiver, und die Träumer werden unruhiger und spüren in sich eine Lust, die zu beschreiben ihre Sinne überfordern würde.
Emilie genießt diese Augenblicke. Sie kann sie ja sehen, all die Menschen die sie durch ihr Lied in ihren Bann gezogen hat.
In Betten, dunklen Zimmern, in Kneipen, Kinos und auf der Straße. Überall wo in einem von ihnen ein Traum geboren ist, ist Emilies Lied die Stimme dieses Traumes.
Emilie hat sich schon oft gewünscht, einmal der Mittelpunkt eines dieser Träume zu sein.
Einmal so begehrt werden wie die Menschen, nach denen sich die Träumer sehnen, und denen sie hilft, sich wenigstens im Traum zu begegnen.
Ihr Lied wird lauter und leidenschaftlicher.
Jeder, der dieses Lied vernehmen kann fühlt sich hingezogen zu dem Ort, von dem die Sehnsuchtstöne ausgehen.
Und jeder Mann, jede Frau deren Verlangen so groß ist, dass es zur völligen Hingabe an den anderen reicht, spürt wie die Fantasie sich aufmacht, zu dem Ort, wo man den findet, den man liebt, und den man am Tage nicht sehen darf.
Sie finden sich, die, die sich lieben. Sie finden sich immer wieder, auch wenn der Ort ein anderer ist, als im Traum zuvor. Emilies Melodie leitet sie sicher zueinander.
Plötzlich gehen sie Hand in Hand, tanzen über den weichen Waldboden, küssen sich leidenschaftlich, und versinken in inniger Umarmung und lieben sich soviel, wie ihre Fantasie es ihnen erlaubt.
Einmal, denkt Emilie, einmal so lieben dürfen, wie diese Menschen in ihren Träumen.
Einmal ihre Gefühle spüren und nicht immer nur dazu da sein, ihnen zu nächtlichem Glück zu verhelfen.
Nun träumt auch sie und ihr Lied wird immer leiser.
[center]Bild[/center]
Zuletzt geändert von hörmal am 21.07.2009, 11:18, insgesamt 2-mal geändert.
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Danach

Ich spür den Druck von Deiner Hand,
ich fühl die Wärme Deiner Haut
Gefühle die ich nie gekannt,
Du hast Dich mir ganz anvertraut.

Dein Kopf liegt ruhig in meinem Schoß
Ich streichle zärtlich Dein Gesicht
die Augen schauen warm und groß
was um uns ist, berührt mich nicht.

Ein Lächeln liegt auf Deinem Munde
Ein Kuss von mir berührt ihn zart
ich hab das Glück von dieser Stunde
in meinem Herzen aufbewahrt.[/center]

[center]Bild[/center]
Zuletzt geändert von hörmal am 21.07.2009, 11:46, insgesamt 2-mal geändert.
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Düsterpunk
Beiträge: 696
Registriert: 09.04.2009, 16:47
Wohnort: Friedhof der freien Kultur Gelsenkirchen

Re: Schnecken, Elfen, Herzchen - Günter Kania

Beitrag von Düsterpunk »

Verwaltung hat geschrieben:Der Gelsenkirchener Günter Kania und seine Frau leben glücklich in einem Häuschen im Grünen, dem sie den Namen "Scheckenhaus" gegeben haben. Mit dabei ihr Kater Filou.
Fehlt da evtl. ein Buchstabe? Ich hätte da noch günstig ein :signN: abzugeben :wink:
D.k.d.L.n.s.

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Das Telefongespräch

Deine Stimme noch im Ohr
Deine Worte schwirren mir
durch den Kopf, es kommt mir vor,
als sei noch etwas von Dir hier.

Sanft umschwärmt mich ein Gefühl,
Streicheln spür ich, zarte Küsse
auf der Haut, ich halte still,
während ich vor Glück zerfließe.

Träumend halt ich Dich im Arm,
fühl den Kopf an meiner Brust,
Deine Haut, so wohlig warm,
eine sehnsuchtsvolle Lust.

Oft schon und an manchem Ort,
hast Du mich so tief berührt,
dass ich, Du warst längst schon fort,
Dich hab immer noch gespürt.[/center]
[center]Bild[/center]
Zuletzt geändert von hörmal am 21.07.2009, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Dein Geburtstag

Ich hab mir grad mal vorgestellt,
wer ich jetzt wäre ohne Dich.
Viel leerer wäre meine Welt,
längst nicht so wunderschön für mich.

Dass es Dich gibt hat meinem Leben,
auch wenn wir uns erst spät gefunden,
den wirklich wahren Sinn gegeben,
und Licht gebracht in viele dunkle Stunden.

Durch Dich hab ich in späten Jahren,
ich wusste gar nicht dass es so was gibt,
das Glück mit seiner ganzen Wucht erfahren,
ich liebe Dich und werd von Dir geliebt.

Den meisten Menschen ist es gleich,
was heute für ein Datum ist,
mich machte diese Stunde reich,
in der Du einst geboren bist.[/center]
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Der Weg zu Dir

Wir beide haben in all unsren Jahren,

schon manche Facette des Lebens erfahren.

Wir kennen die Freude, die Angst und das Glück,

das Lachen der Kinder, den traurigen Blick.

Ich hatte vom Leben bislang nichts vermisst,

bis Du mir auf einmal begegnet bist.



Wir standen für uns in der eigenen Welt,

Man hatte uns ja mal dort hingestellt.

Ich stand meinen Mann und Du Deine Frau,

wir stellten zufriedene Minen zur Schau.

Das Schicksal verpasste uns ganz böse Schläge,

und häufig, da war’n wir uns selber im Wege.



Wir waren ganz unten und zogen uns hoch,

und schauten von oben hinab in das Loch.

Wir haben bislang jede Kurve gekriegt,

und irgendwie haben wir immer gesiegt.

Wir haben dabei manchen Fehler gemacht,

und hinterher über uns selber gelacht.



Das war unsre Welt und wir dachten die Zeit,

hält nun für uns zwei nichts mehr Großes bereit.

Das wäre so sicher auch immer geblieben

Hätt` ich Dir eines Tages nicht einfach geschrieben.

Von Rechner zu Rechner, ein leises „Hallo“,

Eine freundliche Antwort: „Wie geht’s Dir denn so?“



Nichts Schlimmes gemacht, nur ein freundlicher Brauch,

doch ich hatte ab da, so ein Flattern im Bauch.

Kein Tag mehr verging, ohne Nachricht an Dich,

und die Briefe von Dir, sind das Größte für mich.

Und all meine Weisheit, mein Bild von der Welt,

ist seit dieser Zeit auf den Kopf gestellt.



Nichts besteht wie es war, seit dieser Zeit,

doch ich hab noch nicht einmal mein Handeln bereut.

Du bist meine Erfüllung, und nun sage ich mir,

mein bisheriges Leben war die Strecke zu Dir.

Heute weiß ich, allein, um Dich einmal zu sehen

Würd ich all diese Jahre noch einmal gehen.[/center]
[center]Bild[/center]
Zuletzt geändert von hörmal am 21.07.2009, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Endlich gefunden

"Hörmal",
rief mir die Liebe zu
aus unbekannter Ferne,
"wenn du hier sitzt
und wartest,
dass ich vorbei komme,
wirst du noch eine Ewigkeit
hier sein."

"Wo bist du denn?"
Ich schrie zurück!
"Ich hab dich doch schon
überall gesucht."


"Hast du denn
in dir nachgesehen?"
fragte sie.
Mir schien
als sei sie
schon ein wenig
näher gekommen.

"In mir?"

"Schau doch
in Dich hinein",
sagte sie.

Ich kroch
in mich hinein
und durchsuchte
alle Winkel
alle Ecken.
Und als ich
schon erfolglos
wieder umkehren wollte,
hab ich sie gefunden.

In einer schmuddeligen Nische
meines Herzens
lag sie da,
verschüttet
von Alltagslast
und Lebenslügen.

Ich hab sie dort befreit
und
an das Licht gebracht.
Nach ein paar Sonnenstrahlen
ist sie,
die ich so klein
vorfand,
zu unermesslicher Größe
angewachsen.

In die dunkle Ecke
meines Herzens
wird sie
nie wieder
passen.
[/center]
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Dich erleben

Dich erleben
ein Seufzen
ein leiser Schrei
wie wunderbar sich unsere Körper
aneinanderschmiegen
Gefühl das tief in den Leib dringt
Und im Herz?
Kein Seufzer, nur ein Schrei von Schmerz
wär ohne dieses Herz dabei
Die Liebe aber
lässt den ganzen Körper glühn
verlässt das Fleisch
dringt tief in meine Sinne.
und prägt sich fest
und brennt
für ewig Deinen Namen
in mein Gehirn
und als Du mir sagtest
ich liebe Dich
da wusste ich
nie wieder
werd ich eine so sehr lieben
wie Dich
nie mehr erleben
als mit Dir
nie mehr wird Musik
mir schöner klingen
als Deine Seufzer
Ich liebe Dich[/center]
[center]Bild[/center]
Zuletzt geändert von hörmal am 21.07.2009, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Sich sehnen



Sich sehnen,

sich wünschen,

du seiest da.



Das ist mein Tag ohne Dich.

Meine Gedanken und Träume

erfüllen den Raum

mit Rufen nach Dir,

Geliebte, liebste Geliebte...... .



Und plötzlich,

wie einen Luftzug,

spür ich einen Hauch von Zärtlichkeit,

einen sanften Kuss.



Du warst hier,

und hast mich zart gestreichelt,

und mir geflüstert:

"Ich hab Dich doch lieb".



Dann bist Du fort,

und ich sitz hier

und lächle..........[/center]
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Wieder da

In unsrem Haus wird`s wieder schön
Mein Schatz kommt heut nach Hause
Ihr könnt mich wieder strahlen sehn
das Warten hat jetzt Pause

Jetzt hört man wieder frohes Lachen
ganz hell durch alle Wände
und Zärtlichkeit und Frohsinn machen
der Traurigkeit ein Ende. [/center]
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Der Hörmal und die Schnecke

Der Tag war schön, der Himmel blau.
Ein Hörmal ging durch diese Welt,
er traf auf eine Schneckenfrau,
die hat sich aus Verseh`n genau,
dem Hörmal in den Weg gestellt.

Der Hörmal dachte, welch ein Tag,
die Sonne lacht, die Blumen blühn.
Was macht es schon wenn ich ihr sag,
beziehungsweise wenn ich frag,
ob wir gemeinsam weiterziehn.

Zum Fragen brauch ich sehr viel Mut
denkt sich der Hörmal, doch wenn nicht,
ist es am Ende auch nicht gut,
weil dann wenn einer gar nichts tut,
dann bleibt zuletzt nur der Verzicht.

Die Schnecke hat ihn schon entdeckt
sie ahnte, was der Hörmal denkt,
hat schnell die Fühler ausgestreckt,
und eine List, sich ausgeheckt,
wie sie den Burschen richtig lenkt.

Sei schlägt die Augen auf und nieder
dem Hörmal wurde kalt und heiß,
ihm fuhren Schauer durch die Glieder,
die Schmetterlinge flogen wieder,
auf seine Stirne trat der Schweiß

Dann sagte er zur Schneckenfrau:
„Ich finde Dich so wunderschön,
wenn ich in Deine Augen schau.
Die Luft ist mild, der Himmel blau,
lass uns ein Stück gemeinsam gehn.“

„Ach“, sprach die Schnecke, „hör mal zu,
du bist ein Mann und ich `ne Frau,
und da geschieht soviel, im Nu
sind wir ein Pärchen, ich und Du
ich weiß nicht ob ich mich das trau“

Der Hörmal denkt sich, gar nicht schlecht,
die Schneckenfrau und ich, ein Paar?
Das wär genau das, was ich möcht,
und wär dann ihr Gefühl auch echt,
das wäre einfach wunderbar.


Er sagt: „Ich kenn `nen schönen Ort,
nicht weit von hier, nur ein paar Kilometer
nur dieses Stück, Du hast mein Wort“,
die Schnecke kam nur langsam fort,
so liefen sie noch Jahre später.

Inzwischen hat es sich ergeben,
dass sie und er mit jedem Schritt,
sich mehr und mehr als Eins erleben
und längst nicht mehr ein Ziel anstreben,
wohin sie geht, da geht er mit.

Und nachts im Traum, da holt die Schnecke
Wenn alles schläft und nichts mehr stört,
ganz leise, dass sie niemand wecke,
den Hörmal unter ihre Decke,
und sagt ihm, dass sie ihm gehört.

Der Hörmal flüstert ihr ins Ohr,
dass er sie nun für immer liebt,
und dass er so was nie zuvor
erlebt hat, und sein Herz verlor,
weil sie ihm soviel Liebe gibt.

Nun sind die beiden längst vereint
und gehen gemeinsam durch das Leben.
Drum denkt dran, wenn ihr heut auch weint,
sobald die Sonne draußen scheint,
kann sich das einfach so ergeben.
[/center]
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Benutzeravatar
hörmal
† 26. 03. 2014
Beiträge: 1698
Registriert: 26.06.2009, 08:33
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von hörmal »

Günter Kania
[center]Begegnungen

Ich kannte mal ein Gürteltier
Das hat statt einem Gürtel, vier
Und alle hatten bunte Streifen
Das soll ein Mensch, wie ich, begreifen.

Dann sah ich einen Schäferhund
Der war nicht uni, sondern bunt
Der Schwanz war rot, die Hüften grün
Ich ließ ihn einfach weiterzieh‘n

In einem Stall traf ich ein Schaf
Das hielt stets morgens Mittagsschlaf
Und mittags wenn der Schäfer rief,
dann tat`s nur so als ob es schlief.

Dann hab ich eine Maus gesehen
Die konnte auf drei Beinen stehen
Dann streckte sie die Schnute raus
Und rief ich bin die Supermaus.

Jetzt kauf ich mir ne Sonnenbrille
Und schluck mir ne Beruhigungspille
Dann such ich mir nen stillen Ort
Und geh von dort nie wieder fort

Wer jetzt noch fragt, ob dies Gedicht
Nen tiefen Sinn hat oder nicht
Der sollte schnell zum Kiosk laufen
Und sich ne „Bild am Sonntag“ kaufen.[/center]
[center]Bild[/center]
Ich bremse auch für Obst!
Rauchen verkürzt ihre Zigarette!

Antworten