Jacob Sieglar

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Heinz O.
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Jacob Sieglar

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Jacob Sieglar wurde am 14. September 1876 im Kreis Aachen geboren. Er wurde Bergmann. In seinem Beruf schloss er sich dem freigewerkschaftlichen Bergarbeiterverband, der sozialdemokratischen Richtungsgewerkschaft, an. Sieglar engagierte sich gewerkschaftlich und wurde ab 1. Juni 1910 als Hilfskraft beim dem sogenannten Alten Verband angestellt. Seine Gewerkschaft schickte ihn dann 1912/13 zur SPD-Parteischule, die die hauptamtlichen Funktionäre der sozialdemokratischen Bewegung ausbildete. Nach dieser Schulung wurde Jacob Sieglar als Gewerkschaftssekretär und Bezirksleiter des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands für Gelsenkirchen und Umgebung eingesetzt. Am 23. Februar 1919 wählte die Gelsenkirchener Bevölkerung den Sozialdemokraten bei den ersten Kommunalwahlen mit demokratischem Wahlrecht zum Stadtverordneten. Sein Stadtverordnetenmandat behielt Sieglar nur kurz: Schon am 18. Mai 1919 wurde er auf Vorschlag der
SPD zum Beigeordneten für das damals noch kommunale Arbeitsamt in Gelsenkirchen gewählt.
Nach der Zusammenlegung von Gelsenkirchen, Buer und Horst im Jahr 1928 wählten die Stadtverordneten Sieglar auch zum Stadtrat für die Gesamtstadt. Nach der »Machtergreifung« der Nationalsozialisten und den Kommunalwahlen vom 12. März 1933 wurde Sieglar am 15. März 1933 beurlaubt und zum 1. Juni unter Berufung auf Paragraph 2 des »Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums« vom 7. April 1933 aus städtischen Diensten entlassen. Er habe, heißt es in der Begründung für seine Entlassung, in einem Beamtenverhältnis gestanden, ohne die für die Laufbahn notwendigen Voraussetzungen zu erfüllen. Das Schreiben schließt mit den lapidaren Sätzen: »Für die Dauer von 3 Monaten nach Ihrer Entlassung erhalten Sie Ihre bisherigen Bezüge weiter. Ein Anspruch auf Ruhegeld oder Hinterbliebenenversorgung und auf Weiterführung Ihrer Amtsbezeichnung steht Ihnen nicht zu.« Später wurde die Grundlage der Entlassung abgeändert. Nach Paragraph 4 des »Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums« stand Sieglar damit eine Pension zu. Jacob Sieglar starb am 12. August 1939 in seiner Heimatgemeinde Mausbach.
Bild
aus: Dokumentationsstätte "Gelsenkirchen im Nationalismus"
Katalog zur Dauerausstellung
ISG, bearbeitet von Stefan Goch
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