Spirituelles Leben in GE

Was so passiert, was mal passiert ist ...

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Begine
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Spirituelles Leben in GE

Beitrag von Begine »

Ich hab eine Weile nachgedacht, ob ich dieses Thema anschreibe.

Über die Beginen lerne ich Frauen kennen, die sich sehr mit Spiritualität beschäftigen.
So eine Frau, die zwei mal im Jahr zu einer Schweigewoche zur Mediation fährt.
Von anderen habe ich gehört, daß sie Rituale begehen
indem sie sogenannte Kraftplätze aufsuchen, wie z.B. die Externsteine bei Detmold. Sie entzünden ein Feuer und
dort schlafen sie auch schon mal eine Nacht, auch im Winter, weil ihnen die Verbundenheit
mit den Elementen
Luft, Feuer, Wasser, Erde sehr wichtig ist.
Nun bin ich ein Mensch für den der Satz gilt:
" ich muß wissen, nicht glauben."
Das Meditation sehr hilfreich ist, kann ich nachvollziehen.
Ich selber wende bei Stress oder Migräne-Attacken die Progressive Muskelentspannung
nach Jacobson an. Enspannungsübungen sind ja aus der Meditation entstanden.
Zu anderen Formen der Spiritualität fehlt mir aber der Zugang.
Welche Erfahrungen haben die Gelsenkirchner
mit Spiritualität gemacht ?
Das würde mich interessieren.
Leben und Leben lassen !!

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rapor
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Beitrag von rapor »

Spiritualität ist ein Bestandteil meines Lebens. Seit meiner Jugend. Es kann was mit Yoga, Reiki oder Spazierengehen zu tun haben. Das Spektrum ist das Leben.

PMR und Spiritualität, da sehe ich nicht so einen Zusammenhang. Ich wüßte auch nicht, dass diese Entspannungstechnik aus der Meditation entstanden ist. Das Prinzip, nach Anspannung ensteht folgt Entspannung ist eher physikalisch/physiologisch begründet.

Ich habe, wie fast jeder Mensch Rituale. Morgens Kaffee, abends ein Gläschen Wein, regelmäßig Bewegung und Entspannung. Und jeden Tag mindestens einmal Freude am Dasein empfinden und sich selbst mögen. Meditation, sich spüren und genießen, Yoga und Reiki gehören für mich auch dazu. Kiffen nicht mehr.
Spiritualität fängt für mich mit dem bewußten Umgang mit sich selbst an und muss nix mit Vereinen/Kirchen/Sekten oder Spinnerei zu tun haben. Man kann trotzdem oder deshalb mit beiden Beinen im Leben stehen, schwarzen Humor haben, Schalker sein, Thriller lesen und so weiter.
Die bekanntesten Kraftplätze in unseren Breiten sind Kirchen. Sehr häufig stehen sie an solchen Orten.
Standartwerk ist "Magisch Reisen - Deutschland" von D. Luczyn in der Stadtbücherei vorhanden.
Der stärkste in Deutschland befindet sich soviel ich weiss in Aachen, dort wo der Dom steht.
Als sensibler Mensch kann man an vielen Orten Kräfte spüren. Seien sie schon immer dort gewesen oder durch jahrhundertelang auf sie gerichtete Energien entstanden. Das muss sich nicht immer positiv für jeden anfühlen.
Gerade in christlichen Kultstätten habe ich mehrfach für mich eher unangenehme Energien gespürt.
Durch bewußten Umgang kann ich selbst Energieorte schaffen, es gehört nur Energie(Bewußtheit, Glauben, Willen oder Entsprechendes) und Zeit dazu.

Om Shanti und Glück Auf!
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Begine
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Beitrag von Begine »

@ rapor, Du scheinst viel Erfahrung zu haben.
Ich sammle Kraft, wenn ich allein im Garten liege und nur die Vögel höre oder beim Spaziergang.
Und meditiert nicht auch der Angler, der stundenlang am Wasser sitzt ?
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rabe489
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Beitrag von rabe489 »

Wenn man schon von Spiritualität sprechen möchte, dann - gebe ich zu bedenken - kann es nicht primär um eine wie auch immer geartete Konditionierung des Leibes gehen, dann sollte auch das inhaltlich gefüllt werden, was Spiritualität wesentlich bedeutet: Geistigkeit.

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Begine
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Beitrag von Begine »

@ rabe 489,
klar, es geht in erster Linie um Geistigkeit.
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Begine
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Beitrag von Begine »

Regelmäßige Meditation kann beruhigend wirken.
Das hat sich die Medizin zu Nutzen gemacht und bietet sie in Form von Entspannungsübungen an.
Der Puls wird ruhiger, die Atmung tiefer, die Muskelanspannung lässt nach.
Primär steht die Geistigkeit, da hat rabe natürlich Recht. Aber erst muß der Körper zur Ruhe kommen.
So erleb ich es.
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rabe489
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Beitrag von rabe489 »

Schön, Begine.

Ne Aspirin bringt meinem "Körper" (in Anführungszeichen) auch zur Ruhe. Meditation kann ich nur verstehen, wenn sie Ausdruck der Konzentration ist. Konzentration ist das Gegenteil von Zerstreuung. Zerstreuung (oder Betäubung) aber suchen viele Menschen, die Anstrengungen scheuen. Denn Konzentration ist geistige Arbeit. Der Geist der Bequemlichkeit hat momentan alles ergriffen.

Wenn irgendwo in diesem Forum mal ausgiebig davon die Rede war: "Mensch werde wesentlich", dann wäre genau das die Aufgabe einer konzentrierten geistigen Arbeit. Bloß, wann ist der Mensch wesentlich? Nun, da gilt es die Frage nach dem Wesen des Menschen zu beantworten und ich befürchte, die Antworten sind ebenso vielfältig, wie es User der GG gibt.

Macht nichts,
aber schön das wir darüber geredet haben. :lol:

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Sandra
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Beitrag von Sandra »

Wenn ich an unser Konzert letztens mit Salander und Michael Gees zurückdenke, so fand hier schon eine Spiritualität statt.

Wir erzeugten Klänge, die uns Musiker in eine Art Trance versetzte. Wir waren wahrhaftig in der Musik verankert, so dass wir nach einer Stunde überrascht waren, dass Publikum anwesend war.

Für uns war auch wunderbar zu erfahren, dass viele im Publikum die Musik ähnlich wahrgenommen haben. Sie schlossen die Augen und waren ganz bei der Musik (oder auch bei sich?). Es war eine Einheit und völlig entspannend.

Musik ist spirituell!

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

Ich mag keine Vorgaben.
Ich will auch nicht wollen.
Forschen kann man auch heute noch.
Laut oder leise.
Denken will nicht jeder.
Denken ist schwer.
Ich denke nicht gerne, is halt so
Was mich umtreibt kommt immer wie von alleine.
Ich sitze also und warte.
Das ist einfach, nicht wahr?
Einfach ist wunderbar.
Reicht aber nicht allen.
Manche lieben es, bewußt zu Denken.
Laut oder leise.
Immerzu.
Auch gut.
Beim nächsten Musikstück kann sich alles ändern.
Spiritualität muß für mich immerzu frei sein.
Es gibt keine Vorgaben.
Keiner fühlt, denkt, schmeckt, sieht so wie ich.
Forschen wir also weiter.
Ohne Vorgaben.
In uns und um uns herum.
Kann das Wort 'Spiritualität' jemals völlig erklärt sein?

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Begine
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Beitrag von Begine »

ob Chemie (Aspirin) das Richtige ist den Körper zur Ruhe zu bringen, wag ich zu bezweifeln.
Ich nehm diese Chemie z.Zt. zwar auch, aber um Schmerzen zu lindern.
Aber ich denke mir, diese Aussage war provokant gemeint. :roll:
Ansonsten bin ich ja selber auf der Suche nach Antworten wie ich Eingangs schrieb.
Und ich freu mich, daß inzwischen Antworten kommen.
Denn immer wieder hör ich auch aus dem Kollegen u.-Bekanntenkreis das sie Yoga, Qigong
praktizieren und war schon erstaunt nichts von den GG´lern zu hören.

Ich stimme aber Sandra und auch kg01 zu, Spiritualität ist Individuell.
So hab ich Ihre Beiträge wenigstens verstanden.
Es überkommt einem, z.B. bei Musik, man wird eins mit der Musik.
Aber ich hab es auch schon beim Laufen erlebt.
Dieser Zustand ist herrlich, macht fast süchtig, die Gedanken entfliehen man wird eins mit seinem Körper.
Ich kann es nicht besser beschreiben.
Vielleicht kann es eine(r) von Euch.
Anderen mag es so mit der Kunst der Malerei ergehen.
Ich hab viele Kollegen die malen zur Stressbewältigung.
Ich übrigens auch, aber laienhaft.
Aber auch darin kann ich mich vergessen, ich spiel gern mit den Farben und lass sie laufen..

Aber genau das möchte ich mit diesem fred anregen, daß noch mehr von ihren
Erfahrungen berichten, die sie mit Spiritualitiät und Meditation haben und gehabt haben.
Leben und Leben lassen !!

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rabe489
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Beitrag von rabe489 »

Ja, Begine, "Aspirin" war natürlich ironisch gemeint.
Ich hatte und habe gewisse Schwierigkeiten heutzutage vom Körper zu reden, da die Medien und die Eventkultur einen nie dagewesenen "Körperkult" betreiben (insbesondere der "makellose" jugendliche Körper tritt in die Rolle des Goldenen Kalbes).

Auf den Unterschied von Körper und Leib (bei dem das Seelische mitschwingt) brauche ich nicht extra hinzuweisen.

Muß man nicht eher vom Seelischen und Geistigen sprechen, wenn man Spiritualität im Blick hat?

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Begine
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Beitrag von Begine »

ja rabe, da stimme ich Dir zu.
Spiritualität ist ein Begriff auf den ich in letzter Zeit häufiger stoße und der mich neugierig macht.
Ist der der Begriff ein Modewort geworden ?

Viele verbinden ihn ja auch mit Esoterik, mit der viel Geld gemacht wird.
( Wenn ich nur an diese runden Traumfänger denke, die sogar in Autos hängen ).

So drücke ich es einmal so aus wie ich es verstehe:
Wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind.
Wobei es in unserer Gesellschaft meistens nur um den Körper geht.
Was kann man seinem Geist uns seiner Seele Gutes tun?
Ich treffe nur auf Wenige, die sich darüber Gedanken machen.
Leben und Leben lassen !!

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rapor
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Beitrag von rapor »

Ich habs früher mit chemischer und pseudonatürlicher "Hilfe" versucht. Es war aber nur meine Unfähigkeit mich zu mögen und mich anzunehmen, ein Versuch des Ruhigstellens.
Ich habe in dieser Zeit auch sehr spirituelle Erfahrungen gemacht, bin Göttern und Dämonen begenet, gestorben und habe meinen Körper verlassen.
Spirituellen Wahrnehmungen zeigen nach Newberg und D’Aquili eine signifikante Deaktivierung des "Orientierungsfeldes" oder Orientierungs-Assoziations-Areals (OAA). Diese Region befindet sich im Lobus parietalis superior, also im oberen Scheitellappenteils in der hinteren Großhirnrinde. Dem OAA wird gewöhnlich die Fähigkeit zugeschrieben, aus dem ständigen Informationszufluss unterschiedlicher Sinnesorgane eine klare und stabile Repräsentation der Grenzen zwischen eigenem Körper und Umwelt aufzubauen.
http://www.hsk-wiesbaden.de/home/Klinik ... Gehirn.htm

Spirituelle Erfahrungen können auch durch die äußere elektromagnetische Beeinflussung dieser Gehirnregionen erzeugt werden.
Nachdem was ich weiß, fühlt es sich für die betreffenden nicht anders an, als erarbeitete Wahrnehmungen über Fasten, Meditation und entsprechende Methoden.
Das ist für mich keine Abwertung sondern bedeutet für mich: Das göttliche ist in jedem von uns, wir müssen es nur finden. Es gehört schon von der Anlage her zu uns.

Das wieder so verstandesorientiert an bestimmte Bedingungen zu knüpfen finde ich sehr deutsch. Warum Regeln dafür aufstellen und Spiritualität in ein Schema pressen? Angst, etwas nicht wirklich verstandesmäßig Erfassbares zu akzeptieren?
Loslassen ist für mich ein wichtiger Aspekt.
Das einzig wichtige Gebot für mich lautet: Mach keinen Scheiss!
Das kann gelebte Spiritualität, ob mit oder ohne Göttin, sein.
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rabe489
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Beitrag von rabe489 »

Hier ein Buchtipp zum Thema, ein populäres Lexikon mit all den Stichwörtern, die in den letzten drei Jahrzehnten oft auch durchaus oberflächlich und modisch in der Diskussion sind:


Bild
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München 2005, 396 Ss.

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Sandra
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Beitrag von Sandra »

Bei Vivo gab es letztens eine interessante Sendung dazu: (14.5.11)

Meditation

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