Armut

Was so passiert, was mal passiert ist ...

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Gast
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Beitrag von Gast »

Geh mal auf Schalke. Aber n bißchen später, wenn schon alle drin sind. Auf Zwischen Haltestelle und Haupteingang hab ich letztens mindestens 4 Sammler gesehen, die alle ihre eigenen akzeptierten Sammelzentren hatten. Einer davon wartete später auf die Straßenbahn. Wie er die ganzen Plastiktüten in die Bahn gehievt hat, konnte ich nicht sehen.
Eine der übelsten Szenen während der WM war, wie ein Team von RTL/SAT1 oder so eine alte Sammelfrau, die so aussah, wie man sie sich im Klischee vorstellt, regelrecht mit der Kamera verfolgt hat.

Babapapa
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kabel bringen mehr geld ein als flaschen

Beitrag von Babapapa »

POL-GE: Kupferklau.
Gelsenkirchen (ots) - Am Pfingstwochenende entwendeten bisher
unbekannte Täter vom Firmengelände der Verwaltung -Roller SB- an der
Ulrichstraße 12 im Stadtteil Erle ca. 300m frisch verlegtes
Kupferkabel. Die Täter benutzten zum Abtransport des Kabels
vermutlich einen Lkw. An der Nordseite des Gebäudes luden sie das
Kabel auf. Die Örtlichkeit ist aufgrund von Büschen und Bäumen nicht
einzusehen. Das Kabel war frisch verlegt worden, jedoch wurden die
dafür gemachten Ausschachtungen noch nicht wieder zugeschüttet. Es
hat einen Durchmesser von 5 cm und wurde von den Tätern in
transportable Stücke geschnitten. Zunächst versuchten sie das Kabel
mit einer herkömmlichen Gartenschere durchzutrennen. Dies misslang
offensichtlich. Die Gartenschere ließen sie am Tatort zurück. Wert
des Kupfers ca. 15 000 Euro.

Heinz
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Re: Dritte Welt in GE

Beitrag von Heinz »

JürgenB hat geschrieben: Was ist das Problem Heinz? Da haben die Grünen (Jürgen Trittin) doch mal was für die sozial Schwächsten erreicht.
Wenn ich mich richtig erinnere, war das gar nicht von ihm eingestielt, nur umgesetzt. Er hat nur die kloppe dafür bekommen. 8)
JürgenB hat geschrieben: Ich kannte derartige Beschäftigung von meinen Reisen nach New York. Dort ist das durchaus ein ehrenwerter Job für die Obdachlosen. Warum also nicht auch in Hartzland?
Eben, Hartzland. Der Mann versprach ja zu verhindern, dass Menschen Flaschen sammeln müssen.
Nicht die Sammeltätigkeit "entehrt" sondern dass wir alle uns nicht früh genug darum gekümmert haben solche Situation nicht aufkommen zu lassen.
Gast hat geschrieben: wer soll aufwachen?
Alle. Zeichen der Armut schleichen sich so leise ins Alltagsleben, dass man sich daran gewöhnt und es wie selbstverständlich hinnimmt.

Vielleicht sind diese Leute auch durch die Agentur geförderte start up Unternehmen?

MichaL
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Re: kabel bringen mehr geld ein als flaschen

Beitrag von MichaL »

Babapapa hat geschrieben:POL-GE: Kupferklau.
Du willst aber jetzt nicht einen dreisten Diebstahl mit der durchaus ehrenhaften
und legalen Recyclingaktivität gleichsetzen, oder?

MichaL
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Re: Dritte Welt in GE

Beitrag von MichaL »

Heinz hat geschrieben:Alle. Zeichen der Armut schleichen sich so leise ins Alltagsleben,
dass man sich daran gewöhnt und es wie selbstverständlich hinnimmt.
Vielleicht machst Du mal deutlicher, was daran ein Zeichen von Armut ist, wenn
sich jemand ein paar Euro dazuverdient, indem er was Sinnvolles macht.

Ich stelle das mal bewußt andersrum dar:
Die Leute in Gelsenkirchen haben anscheinend zuviel Geld. Können sich das
leisten, ihre Pfandflaschen nicht umzutauschen. Ein Zeichen von Reichtum in
Gelsenkirchen, welches niemand erwartet hat.

8)

Clemens
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Gelsenkirchen...

Beitrag von Clemens »

...Hartz IV im Revier voll Pfand und Zauber

Babapapa
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@ michael liedtke:

Beitrag von Babapapa »

wollte damit ausdrücken, dass die menchen kreativer sein müssen, um zu überleben.

ob auf legalem wege oder illegal: jedenfalls versuchen menschen, irgendwie an kohle zu kommen.

doch wurde der erhöhte sicherheitsbedarf bei abgesenkten grundeinkommen sicherliche eingeplant, immerhin stärkt es ja die dt. wirtschaft und vergrössert den spielraum des staates.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

MichaeL hat geschrieben:Vielleicht machst Du mal deutlicher, was daran ein Zeichen von Armut ist, wenn sich jemand ein paar Euro dazuverdient, indem er was Sinnvolles macht.
Vielleicht so: Ein Zeichen einer Reichen Gesellschaft ist, wenn man Geld mit Sinnlosem verdienen kann?

Müll sammeln, Windschutzscheiben an Ampeln säubern, fliegende Händler, Garküchen auf der Straße, parkende Autos bewachen.. usw. sind alles sinnvolle Tätigkeiten und gleichzeitig Ausdruck einer gesellschaftlichen Schieflage.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn Leute an der Supermarktkasse die Tüten der Kunden packen.
Es fehlen Jobs für gering oder gar nicht qualifizierte.
Wenn aber dann an der kasse gut Ausgebildete landen, weil sie 55 Jahre alt sind oder die Menschen 3 MacJobs haben müssen, um zu überleben, dann stimmt etwas nicht.
MichaeL hat geschrieben:Ich stelle das mal bewußt andersrum dar:
Die Leute in Gelsenkirchen haben anscheinend zuviel Geld. Können sich das
leisten, ihre Pfandflaschen nicht umzutauschen. Ein Zeichen von Reichtum in
Gelsenkirchen, welches niemand erwartet hat.
Das ist das Paradoxe: es ist scheinbar ein Zeichen von Reichtum und Verschwendung. Wenn du aber mal schaust, wer die Flaschen wegwirft, sind es gerade die, die es sich nicht leisten können.
Es sind die, die statt selber zu kochen den dreifachen Preis bei MacDonald zahlen.
Rauchen ist auch kein Phänomen der Reichen. Eher bei Einkommensschwachen verbreitet. Sind die deshalb Reich, weil sie rauchen?

Schleichende Zeichen von Armut sind z.B. die Zunahme der Tafeln, die Zunahme von 1 Euro und Havarie Läden, Unterschichtenfernsehen.... :roll:

Heinz
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Re: @ michael liedtke:

Beitrag von Heinz »

Babapapa hat geschrieben:doch wurde der erhöhte sicherheitsbedarf bei abgesenkten grundeinkommen sicherliche eingeplant, immerhin stärkt es ja die dt. wirtschaft und vergrössert den spielraum des staates.
Ich kenne ein wenig Dritte Welt Länder. Das ist kein Vergnügen, wenn vor jeder Kaufhaus Eingangstür mit Gewehren bewaffnetes Personal steht oder um ganze Viertel Mauern gezogen werden damit in dieser Burg die Menschen vom ärmeren Rest abgeschottet sind.

Bin mal gespannt, wie es sich hier entwickelt. :cry:

MichaL
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Beitrag von MichaL »

Heinz hat geschrieben:Das ist das Paradoxe: es ist scheinbar ein Zeichen von Reichtum
und Verschwendung. Wenn du aber mal schaust, wer die Flaschen wegwirft, sind
es gerade die, die es sich nicht leisten können.
Das Bier nicht günstig im Supermarkt kaufen, sondern Sonntags für teuer Geld
an der Tanke. Die leeren Flaschen dann zerdeppern oder für andere liegenlassen.
Das fehlende Geld dadurch "einsparen", dass man den Kindern kein Essen mit
in die Schule gibt.
Und Kinder ohne Essen in der Schule sowie Flaschensammler werden dann als
Zeichen von Armut gewertet.

Ich weiß nicht, ob man wirklich so pauschal davon ausgehen, dass das "diese"
Leute sind. Haben nicht die Flaschenwegwerfer vielleicht doch genügend Kohle?

Oder sind die Flaschensammler vielleicht clevere Geschäftsleute mit hohem
(Zusatz-)Einkommen, die sich eine Marktgegebenheit zunutze machen?
Jemand, der sich sein Firmenfahrad professionell ausstattet und im großen Stil
Flaschen sammelt gibt für mich ein andere Bild als jemand, der mal drei oder
vier Flaschen aufklaubt und verschämt an der Bude gegen ein paar Brötchen
eintauscht.

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Zenmiester
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Beitrag von Zenmiester »

Heinz hat geschrieben:Müll sammeln, Windschutzscheiben an Ampeln säubern, fliegende Händler, Garküchen auf der Straße, parkende Autos bewachen.. usw. sind alles sinnvolle Tätigkeiten und gleichzeitig Ausdruck einer gesellschaftlichen Schieflage.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn Leute an der Supermarktkasse die Tüten der Kunden packen.
Es fehlen Jobs für gering oder gar nicht qualifizierte.
Wenn aber dann an der kasse gut Ausgebildete landen, weil sie 55 Jahre alt sind oder die Menschen 3 MacJobs haben müssen, um zu überleben, dann stimmt etwas nicht.
Ich sehe das genau andersrum: Zum einen muss man nehmen, was man hat. Wenn der Markt nicht mehr hergibt, dann ist es eben so. Arbeit der Arbeit wegen, Tüten einpacken, Tankwarte, halte ich aber für Unfug. Es gibt einen Grund, warum es das nicht gibt, oder abgeschafft wurde: Es lohnt sich nicht für die Betriebe. Vielleicht wird es als persönlicher empfunden, aber ich glaube nicht, dass dadurch so viel mehr Kunden kommen, dass sich dafür Gehälter rentieren.

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

WAZ hat geschrieben:ISPA befragt Bezieher von Hartz IV zur Situation


Anonyme Aktion soll der Diskussion dienen

Wie geht es ihnen mit der Arbeitslosigkeit? Wie beurteilen sie die Arbeit der Leistungsabteilung in ihrer Behörde? Sind sie aufgefordert, die Kosten der Unterkunft zu senken?
Diese und andere Fragen stellt das Industrie- und Sozialpfarramt (ISPA) im Ev. Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid Hartz IV-Emp-fängern in Nordrhein-Westfalen. Anonym. „Wir wollen verlässliche Daten über die Lebenssituation der Betroffenen bekommen", sagte ISPA-Pfarrer Dieter Heisig. Und er gibt frank und frei zu, die Idee zu dieser Umfrage bei Kollegen im Rhein-Main-Gebiet „geklaut" zu haben.
Und: Heisig rechnet mit einem ähnlichen Rücklauf der Fragebogen wie die Kollegen im Bereich Hessen/Nassau: „Wir werden wohl 300 Fragebögen zur Auswertung zurückbekommen." Danach werde man „sicher fundierte und gesicherte" Aussagen über das Befinden von Empfängern von Arbeitslosengeld II machen können, wird im ISPA gemutmaßt.
Mit der Auswertung der Fragebogen - sie wurden von Sozialwissenschaftlern entwickelt - wird sich die Sozialwisssen-schaftlerin Marlies Mrotzek befassen. Sie sammelt die Antworten bis Ende Dezember und beginnt dann mit der Analyse. Danach - Heisig schätzt, dass die Auswertung Monate dauert - beginnen Diskussionen und Gespräche mit drei Zielgruppen: der kirchlichen Öffentlichkeit, Politikern und den Mitarbeiter/innen in den Arbeitsgemeinschaften oder Integrationscentern, die die Gesetze ausführen müssen. Es ist geplant, die Ergebnisse in einer Broschüre zusammenzufassen.
Hintergrund für die Aktion ist nach Heisig die unterschiedliche Einschätzung der Betroffenen zur neuen Sozialgesetzgebung. Die Fragebogen können im Internet unter www.harte-zeiten-umfrage.de heruntergeladen werden. Sie können auch beim ISPA angefordert werden, eigens dafür wurden 10 000 Postkarten gedruckt. Die Fragebogen liegen beim ISPA, Pastoratsstraße auch aus.
WAZ diu

Marc
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Re: Leergutsammler

Beitrag von Marc »

Detlef Aghte hat geschrieben:ich habe vor einem Bundesligaspiel das "Schalke Unser" verkauft,dabei erstmals richtig mitbekommen,wieviel Leute da rumlaufen,und leere Flaschen suchen..

Detlef
Suchen? Sorry aber teilweise sind die so dreist, das die neben einem stehen und regelrecht darauf warten bis man ausgetrunken hat :?

Gast
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Beitrag von Gast »

Dann würde ich sie aber nicht geben. Jeder hat Verständnis für die Situation dieser Leute. Aber Respekt muss sein. :skeptisch3:

zeitungskäufer
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Gibt sonne und sonne

Beitrag von zeitungskäufer »

kann mich nicht beklagen, die obdachlosenzeitungsverkäufer in der innenstadt sind von erlesener höflichkeit, freundlichkeit, unaufdringlichkeit

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