Gelsenkirchener Küche- Milchreis oder Königsberger Klops?

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Pedder vonne Emscher
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Beitrag von Pedder vonne Emscher »

von Waldbröl hat geschrieben:Übrigens, bei der Menge essen Bärbel und ich immer zwei Tage von.
Das heißt, Bärbel 4 Klopse und du 8. :lol:
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Nein Pedder ehrlich geteilt, jeder heute 3 und morgen auch jeder 3. :lol:


Wolle

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Kann mal jemand eine Umfrage starten, wieviele User die Königsberger - Klopse mit Sardellen und / oder Rote Beete essen?

Würde mich mal interessieren. :wink:

Habs versucht, habe aber keine Tabelle zustande bekommen.


Wolle

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papaver
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Beitrag von papaver »

Ich fang' mal an, auch ohne Tabelle.

Bei uns auf jeden Fall mit roter Beete und Sardellenpaste in den Klöpsen.

Gruß, papaver
Woher dieser Lärm?
Alle schmieden an ihrem Glück.
Wladimir Koleschizki

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GE-Bohren in-GE
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Beitrag von GE-Bohren in-GE »

Roter Beete und Sardellenpaste für Königsberger Klöpse :schockiert:
Lese ich hier zum ersten mal.
Werde es demnächst mal ausprobieren.
(Ohne Test, keine Meinung)
Für mich das A+O bei Königsberger Klöpsen
sind die Kapern in der Soße :lecker:
Hannes :winken:
[center]
Wenn Dir die Scheiße bis zum Hals steht, lass den Kopf nicht hängen[/center]

Troy
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Beitrag von Troy »

Königsberger mit Sardellen halte ich für ein Gericht (auch Gerücht) mit Migrationshintergrund, das unterwegs durch Zeit und Raum "angereichert" wurde.
Wenn es urtümliche Königsberger sein sollen und unbedingt Fisch rein müsste (warum ainklich?), müssten es doch eher Stinte sein, die vor der Tür schwammen.
Sardellen (Europäische) hätten dafür ja extra bis ins Frische Haff umsiedeln müssen - oder aus Estland einwandern.*

Bei uns: ohne Sardellen, klaro.

*ich glaub, heute ist Troy-Klugschei**er-Tag :lachtot:

Oliver Raitmayr
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Klopse in der Forschung

Beitrag von Oliver Raitmayr »

Kleine Wiederholung: ein aufschlussreicher Artikel aus der Rezeptforschung:

http://www.petrafoede.de/klopse.html

Klopse sind ein vergleichsweise junges endemisch-preußisches Produkt, die Provenienz Königsburg hat sich erst später etabliert. Integrationsarbeit war demnach Großteils überflüssig. Abgeleitet von "kloppen", wurde das verwendete Fleisch gefügig gemacht.

Unter Anderem sind zwei uralt-Rezepte (18. Jh.) dieser Speise noch als "Preußischer Klopps" oder "ein Gericht, so man Klopse nennt" mit angefügt, da wurden jeweils fischige Immigranten, namentlich Sardellen, aber auch Zutaten mit noch weitreichenderem Migrationshintergrund wie Kardamom, Muskatblüte und Pfeffer assimiliert.

Oliver
Zuletzt geändert von Oliver Raitmayr am 10.04.2014, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.

Troy
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Beitrag von Troy »

:lachtot:
Irgendeinen Namen muss so'n Klops ja haben.
Dass da auch ganz früher schon Sardellen drin waren - jasicha (s.o. - ich schrob es schon).
Es gibt in Geschmacksfragen ainklich nur, wie mir scheint, die "mit-Fisch"-Anhänger und die "ohne-Fisch"-Anhänger der Rezeptur.

Im Ernst:
Bemerkenswert finde ich in deinem Link die Quellenangaben der Original-Kochbücher - die geben Aufschluss über das, was wer wann wohl in erreichbarer Nähe gehabt haben könnte bzw. müsste.
Ein Hinweis auf die Gründe für Vielfalt der Rezeptur durch Zeit und Raum.
In armen Zeiten z.B. im ländlichen Ostpreußen hat die Bevölkerung sicher anders gekocht als in reichen Zeiten in der Stadt z.B. Berlin, Königsberg.

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

@ Troy genau und zwar ganz genau.
Nur weil der Simmel mal in einem Roman mit Kochbuch seinen Helden dieses durch und durch ostpreussisches Gericht mit Sardellenpaste kochen ließ, kommt mir so was nicht in meine Klopse.
Da müssten ja die Sardellenpasteimporteure ein Bombengeschäft in Ostpreussen gemacht haben.
Nach dem Krieg, und heute noch in meiner Familie, werden Königsberger Klopse immer wieder gern gegessen.
Ohne fischige Beimengung jeweder Art - vor dem Anrichten kommt noch eine Prise Majoran dazu.

von waldbröl
Abgemeldet

Beitrag von von waldbröl »

Also, meine Uroma 1860 in Insterburg / Ostpreußen geboren und groß geworden, hat die Klopse ohne Sardellen gemacht und die Mehlschwtze auch nicht mit Butter. Wer konnte sich schon Butter leisten?
Das Rezept hat meine Oma übernommen, hat meine Mutter so übernommen und bis vor kurzem hab ich die Klopse genau so gemacht. Bis ich die Idee mit der Sahne und dem Soßenbinder hatte. Wir haben die allerdings nie mit Rote Beete gegessen.


Wolle

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Alle meine Vorfahren kamen aus dem Ermland mütterlicherseits und väterlicherseits aus Masuren.
Die Ostpreußische Devise – Gut und reichlich, fett und herzhaft!
Von Fisch in den „Königsberger“ habe ich nie was geschmeckt und nur gaaaanz entfernt gehört.
Wie bei vielen Gerichten, die eine große Tradition haben, ist sich die GG Kochgemeinde nicht einig, wie das Originalrezept aussieht.
Manche nehmen statt der Sardellen Salzheringe, andere verzichten ganz auf Kalb und verwenden gemischtes Hack. Einige geben Sahne in ihre Sauce, was andere vehement ablehnen.
Vielleicht hatte eine Königsberger Köchin, es gab ja noch keine Kühlschränke, ein älteres Stück Fleisch gekauft und hat spontan Sardellen als Geschmacksverstärker eingesetzt. :wink: man muss sich ja zu helfen wissen.

wengeranerin
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Beitrag von wengeranerin »

Bei uns wurden die Klopse auch nie mit Sardellen oder Salzhering gemacht. in einem alten Schulkochbuch von Dr. Oetker (Ausgabe 1951) stehen sie jedoch mit einem 1/2 Salzhering auf 400 g gem. Hackfleisch.

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Dieter
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Kochbuch 1929

Beitrag von Dieter »

Königsberger Klops
1/2 Pfund Rindfleisch und ebensoviel Kalbfleisch wiegt man 150 Gramm bestem Rindernierenfett rein, gibt 1 Eigelb, 1 ganzes Ei, Salz, Pfeffer, fünf gehackte Sardellen und eine halbe eingeweichte Semmel dazu und bereitet eine geschmeidige Farce davon, von der man apfelgroße , runde Klopse formt. In 40 Gramm Butter schwitzt man nun 20 Gramm Mehl, verkocht dies mit kochendem Wasser, gibt eine Zitronenscheibe , etwas Petersilie und vier gehackte Sardellen hinzu und kocht hierin langsam die Klopse 10 Minuten. Man streicht die Soße durch, ehe man sie über die Klopse gibt, würzt sie mit 10 Tropfen Maggis Würze und zieht sie mit 1-2 Eigelb ab.


Kochbuch von 1929

Gruß
Dieter :D :D :D
Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten, wer nicht fragt, bleibt ein Narr sein Leben lang.

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lilalu
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Beitrag von lilalu »

GE-Bohren in-GE hat geschrieben:Roter Beete und Sardellenpaste für Königsberger Klöpse :schockiert:
Lese ich hier zum ersten mal.
Werde es demnächst mal ausprobieren.
(Ohne Test, keine Meinung)
Für mich das A+O bei Königsberger Klöpsen
sind die Kapern in der Soße :lecker:
Hannes :winken:
Man Hannes...

ich bin auch schockiert,so was hab ich noch nie gegessen...

Königsberger Klopse und Kapern in der Sosse.........

nur das ist es,dass Original!! :wink: Hmmmmmmm!!!!!!!!

Aber Sardellenpaste??? Ich werde es ausprobieren,will ja fair bleiben, und werde euch

sagen wie es mir geschmeckt hat.

Und rote Beete ...hiiiiii,kann ich mir gar nicht vorstellen!! :roll: :roll: :roll:

:wink: Lilo

Mic
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Registriert: 04.06.2011, 23:10

Gelsenkirchener kueche Milchreis oder Koenigsberger Klops?

Beitrag von Mic »

Das Schul Kochbuchvon Dr.OETKER
Fruejahr1956,fuer den Elektroherd,
Seite 61,das Kochbuch gehoerte meiner Mutter.

Ich nahm das Kochbuch mit mir nach Canada.
Ich habe so zusagen aus diesem Kochbuch,
Deutsches Kochen gelernt,Das Kochbuch lebt
in Canada 45Jahre.

Aus diesem Kochbuch,seite61
Koenigsberger Klops
1/2 SALZHERING
400g.Rind und Schweinefleisch
1Essl KARPERN......

Ich koche es nur mit Karpern.
Und es schmeckt auch in Canada.

Wie Ihr es auch macht,Ich wuensche
Guten Hunger.
Mic

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