Haustechnik vor 100 Jahren

Was so passiert, was mal passiert ist ...

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brucki
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Haustechnik vor 100 Jahren

Beitrag von brucki »

Viele von uns wohnen in Häusern, die 100 Jahre oder älter sind. Heute sind elektrischer Strom und das Bad in der Wohnung selbstverständlich.

Aber wie hat es vor 100 Jahren ausgesehen? Toilette einen Treppe tiefer statt dem eigenen Bad, Sickergrube statt Anschluss an die Kanalisation, Licht per Gas statt mit elektrischem Strom, Heizen mit Kohle statt mit Erdgas oder Fernwärme, Treppe runterlaufen statt elektrischem Türöffner,...

Was war noch anders? Wie genau hat das „Wohnen“ seinerzeit funktioniert?

schneeflocke
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Beitrag von schneeflocke »

Meine Oma hatte ein Plumpsklo im Garten und das bis 1981 !

Warum nur bis 1981 ?.....kann man da erstaunt fragen.........

1981 sind die Eltern mit in das Haus der Oma gezogen, und man weigerte sich ohne ein modernes Badezimmer dort zu wohnen.

Ich selbst habe Oma immer nur solange besucht, bis ich zur Toilette mußte. Dann sind wir immer nachhause gefahren. :lol: Ich gebe zu, es waren oftmals recht kurze Besuche.

Das Haus, in dem wir wohnen ist ebenfalls fast 100 Jahre alt. Wir haben es geschafft, 2 alte Wohnungstüren zu erhalten (aus schwerem Holz mit so Kasetten drinn, leider weiß ich nicht, wie man sowas bezeichnen könnte)

1986 wurde jedoch allles von grundauf saniert. Incl. Elektroleitungen, Rohre, Badezimmer, Putz, Decken, usw. Jedoch heizen wir nach wie vor mit Koks.

Auch ist das Treppenhaus noch Original. Aber womöglich nicht mehr lange. Auch hier besteht bald Handlungsbedarf. Jedoch graut es uns davor, die Treppe zu renovieren, solange das Haus durch uns bewohnt wird. :?

Egal. Ich mag alte Häuser. Nie würde ich es gegen einen Neubau eintauschen wollen. Das Haus lebt, es hat Charme und Geschichte und die Mauern haben eine Qualität ebenso wie der Keller, da kann man lange nach suchen.

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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Ja, ganz so lange ist das alles nicht her.

Meine Oma hatte in der Bochumer Straße 139 (Ecke Flöz Sonnenschein) bis 1996 Kohleöfen und ein Badezimmer mit einer Wanne auf Füßen. Das Haus als solches ist zwar erst nach dem Krieg gebaut, war aber wohl ein allerbilligster Nachkriegsbau ohne alles. Dabei gab es immer einen Gasanschluss, denn sie hatten einen Gasherd.

Die Förderschreiben des zuständigen Stadtamtes habe ich noch.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

Kulturfreund
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Beitrag von Kulturfreund »

Minchen hat geschrieben:Ja, ganz so lange ist das alles nicht her.

Meine Oma hatte in der Bochumer Straße 139 (Ecke Flöz Sonnenschein) bis 1996 Kohleöfen und ein Badezimmer mit einer Wanne auf Füßen. Das Haus als solches ist zwar erst nach dem Krieg gebaut, war aber wohl ein allerbilligster Nachkriegsbau ohne alles. Dabei gab es immer einen Gasanschluss, denn sie hatten einen Gasherd.

Die Förderschreiben des zuständigen Stadtamtes habe ich noch.
Minchen vertust Du Dich da nicht? Bochumer 139 muss älter sein. Die hatten die Toiletten alle eine Treppe tiefer, und meine Eltern hatte gute Bekannte unterm Dach wohnen. Das war so um das Kriegsende herum.

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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Ich glaube nicht.
Im Treppenhaus sind auch keine Türen auf der halben Treppe. Die Oma ist leider tot, aber die Unterlagen von der Förderung habe ich noch zuhause. Es ist das Haus, wo unten früher der Blumenladen drin war und jetzt der Kulturverein. Das Treppenhaus ist eh ziemlich eng, und der Bau sieht von außen deutlich größer aus, als er von innen ist.

Verbürgen für Türen auf der halben Treppe kann ich mich für die Bergmannstraße 49 und die Lazarettstraße 13.
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Kulturfreund
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Beitrag von Kulturfreund »

@ Minchen
Ich nehme an wir beide meinen nicht dasselbe Haus. Die Nr. 139 ist das Haus gegenüber vom Grand Supermarkt. Es ist nicht das Eckhaus.

Kulturfreund
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Beitrag von Kulturfreund »

Ich meine die Häuserzeile rechts vom Bunker, Ecke Flöz Dickebank. Jetzt hast Du mich verunsichert, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Nr. 139 rechts vom Bunker befindet.

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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Ja, offenbar meinen wir verschiedene.
Gegenüber vom Grandsupermarkt, ist das das einzeln stehende Haus? Oder auf der Ecke Flöz Dickebank? Ich sehe das jetzt gerade nicht so hundertprozentig vor meinem geistigen Auge... :wink:
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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Upps, jetzt stand da schon was... bin einfach zu langsam... :oops:
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Minchen
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Beitrag von Minchen »

135 und 137 sind uralte, weißgestrichene Bauten mit Eigentumswohnungen (weiß ich aus den Meldungen über Zwangsverteigerungen). 140 ist das Haus, wo die Metzgerei Brümmer drin war. Und 139 steht auf der Ecke Flöz Sonnenschein. Meine Postkarten sind immer angekommen! :P

Die meisten anderen Häuser auf der Straße sind viel älter. Und der Grand-(Boos)Supermarkt war früher ein Kino. Sagt mein Kollege.
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Kulturfreund
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Beitrag von Kulturfreund »

Ach tröste Dich, ich bin auch nicht so fix mit der Tastatur. Ich meine das Haus neben dem Geschäft, wo früher der Metzger Katzenberger war. Die Zeile zwischen Virchowstr. und Flöz Dickebank. Im Haus Nr. 139 wohnte (ich bin ganz vorsichtig) im obersten Stock der Frisör Heilmann.

Ich nehme alles zurück, ich meinte die Nr. 159 :oops:
Zuletzt geändert von Kulturfreund am 16.04.2009, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.

Kulturfreund
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Beitrag von Kulturfreund »

Zum Thema, im Hause Virchowstr. 33 (31 und 35 wohl auch), Baujahr Mitte der 30ger, wurde zu Anfangs noch mit Gas geleuchtet. Später verlegte man Rohre in denen die Stromkabel verliefen. Die Schalter und Steckdosen kann man sich ja in anderen Freds anschauen. Da gabs die herrlichen schwarzen Drehschalter, machte beim ein und ausschalten immer so schön klack. :lol:
Beim Schulkollegen ein paar Häuser weiter, war in der Lampenfassung der Deckelampe noch eine Steckdose. Kann man sich kaum vorstellen, wärend des Bügelns baumelte immer die Schnur von oben mit.
Ansonsten waren die meisten Haushaltsgeräte noch per Hand zu bedienen. Anschauungsmaterial habe ich keins mehr. Aber da gibts doch hier an anderer Stelle mehr zu sehen.

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brucki
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Beitrag von brucki »

Kulturfreund hat geschrieben:im Hause Virchowstr. 33 (31 und 35 wohl auch), Baujahr Mitte der 30ger, wurde zu Anfangs noch mit Gas geleuchtet.
Und wie ging das? Mußte man dann immer auf die Leiter, um die Gas-Lampe anzuzünden? Oder gab es Entzündungs-Schalter in der Wand?

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

brucki hat geschrieben: Und wie ging das? Mußte man dann immer auf die Leiter, um die Gas-Lampe anzuzünden? Oder gab es Entzündungs-Schalter in der Wand?
@brucki: Schau mal hier in den Fred.... :wink:

Alte Innenbeleuchtungen und Zimmerlampen in GE :
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 7764#97764



Über eine kleine Stichflamme...mit den Kettchen rechts und links der Lampe , wurde der Schieber geöffnet, bzw. geschlossen und die Gaszufuhr geregelt.. :lol:

Benzin-Depot hat geschrieben:BildGaslampe 1899/ aus: Modern House Construction 1899
Zuletzt geändert von Benzin-Depot am 16.04.2009, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

In der gesamten Siedlung am Volkshaus Rotthausen sind beim Bau 1925 noch Gasleitungen für die Beleuchtung installiert worden. Bis die Häuser dann bezugsfertig waren, hatte man eine elektrische Beleuchtungsinstallation nachgerüstet.
Bei Umbauarbeiten findet man in den Decken immer noch die 3/8 Zoll Gasrohre.

Karlheinz Rabas
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