Die fabelhafte Welt der Schrebergärten

Was so passiert, was mal passiert ist ...

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Verwaltung
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Die fabelhafte Welt der Schrebergärten

Beitrag von Verwaltung »

Wikipedia zu Schrebergärten:

Schrebergärten

1864 gründete der Leipziger Pädagoge und Schuldirektor Dr. phil. Ernst Innozenz Hauschild den Schreberverein, den er nach seinem verstorbenen Kollegen und Mitstreiter Dr. Daniel Gottlob Moritz Schreber benannte. Hauschild pachtete eine Spielwiese und legte dort kleine Blumengärten an, die von Schulkindern bepflanzt und gepflegt werden sollten. Bald gingen diese Gärtchen in die Obhut der Eltern über und 1869, als die Initiative bereits rund 100 Parzellen umfasste, gab sie sich eine Vereinssatzung. Geräteschuppen, Lauben und Zäune wurden errichtet, und 1891 waren bereits 14 weitere Schrebervereine in Leipzig gegründet worden. Die historische Kleingartenanlage „Dr. Schreber“ steht heute unter Denkmalschutz und beherbergt seit 1996 das Deutsche Kleingärtnermuseum.

Kleingartengebiete wurden vielerorts in Europa ausgewiesen, um der Bevölkerung vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eine bessere Ernährung zu ermöglichen. Aufgrund des Wohnungsmangels in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Kleingartenanlagen die Lauben oft ungenehmigt erweitert und wohnbar gemacht. Diese Schwarzbauten wurden von der Stadtverwaltung meist geduldet und den Bewohnern lebenslanges Wohnrecht zugestanden. So kommt es, dass bis heute in alten Kleingartenanlagen noch kleine Wohnhäuser zu finden sind.

Habt ihr Geschichten und Bilder über Kleingärten? dann bitte hier hin..

wespe171
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Beitrag von wespe171 »

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piratenauge
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Kleingartenschilder in der Feldmark

Beitrag von piratenauge »

BildBild

wespe171
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Beitrag von wespe171 »

wieso fallen einem immer diese Schilder in den Schrebergärten auf ?
Zuletzt geändert von wespe171 am 07.04.2007, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

wespe171 hat geschrieben:wieso fallen einem immer diese Schilder in den Schrebergärten auf ?

Weil die so prächtig zu den Gartenzwergen passen
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

Lasse Redn
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Beitrag von Lasse Redn »

Neee,
wie gemein...
:twisted:
-Wir- Kleingärtner sind doch kein Volk von Paragraphenreitern und Gartenzwergzüchtern...
:wink:

zumindestens nicht alle :P

Und für unsere Jungs

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=4838

ist das ein riesen Spielplatz,

falls interesse daran besteht, kann ich hier einmal einen Link einsetzen zu der Entstehungsgeschichte unseres Gartens,
da der Link aber in einem anderen Forum liegt, möchte ich das nicht ohne Genehmigung machen,
weiß (noch) nicht ob das hier erlaubt ist...
Viele Grüße
und so weiter....
Andreas

erloeser
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Beitrag von erloeser »

Wahrscheinlich gehört es zur Schrebergartenkultur, dass man mehr Schilder als Garten sieht...

Bild

... hier mal was ohne Schild. Die Zeche Scholven 1958 und unten rechts die Scholvener Schrebergartenkolonie. Gibt es leider nicht mehr :-(

Lasse Redn
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Re: Kleingartenschilder in der Feldmark

Beitrag von Lasse Redn »

piratenauge hat geschrieben:BildBild
Wenn ihr solche Schilder meint, die stehen an den Eingängen der Anlagen, weil sie uns quasi auf´s Auge gedrückt werden..

Öffentliche Grünanlagen, versicherungstechnische Gründe sollen hier nur mal als Stichpunkte genannt werden.....

Wenn man aber mal diese Hürde genommen hat, wird man meist feststellen das sich die Zahl der Schilder innerhalb der Anlage doch deutlich veringert.

:twisted:

Da ich aber seid über 30 jahren durch die unterschiedlichen Anlagen hier in GE hüpfe , kann es aber auch sein das ich durchaus -Betriebsblind- geworden bin, was das Problem angeht...
:wink:

achso da es bisher noch kein Veto wegen des links gegeben hat, stelle ich ihn hier einfach mal ein:
http://vivaristikforum.forengott.eu/adm ... .html#6249

Wenn er stört einfach wegeditieren

Ansonsten würde ich mich sehr über alte und neue Kleingartenbilder freuen, weil das thema Kleingärten, ihre Wandlung im laufe der zeit und die Menschen die die Gärten bevölkern sehr interessiert....


Hier mal ein paar Zahlen aus Gelsenkirchen:

Wir haben hier
41 Anlagen die
3.663 Kleingartenparzellen
mit
1.618.646,00 qm genutzter Gartenfläche beherbergen...
Viele Grüße
und so weiter....
Andreas

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Heinz H.
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Kleingartenverein "Schachtanlage Scholven"

Beitrag von Heinz H. »

erloeser hat geschrieben:Bild
... hier mal was ohne Schild. Die Zeche Scholven 1958 und unten rechts die Scholvener Schrebergartenkolonie. Gibt es leider nicht mehr
Ja, das ist richtig, an dieser Stelle gibt es diese Anlage nicht mehr. Im Zuge der Kraftwerkserweiterung wurde das Gelände für die Verwertung der Abfallprodukte aus der Rauchgasentschwefelung dringend benötigt. Dort steht heute ein Gipskartonplattenwerk.

Es war damals sicher nicht einfach für die Kleingärtner ein lieb gewonnenes Stück Land aufzugeben. Aber der Kraftwerksbetreiber hat sich nicht lumpen lassen. Es wurde eine neue Kleingartenanlage in Niederscholven errichtet, vom Allerfeinsten, mit Wasser- und Stromanschlüssen für jedes Haus. Seit der Errichtung im Jahre 1986 war ich in der letzten Woche wieder einmal dort und war sehr erstaunt, wie schön die Anlage doch geworden ist, mit hübschen Wochenendhäuschen, großen Gärten, breit angelegten Wegen und dem Vereinsheim. In einem Gespräch mit einem der Pächter wurde mir das ausdrücklich bestätigt.

Im Rahmen meiner Tätigkeit bei der Kraftwerksgesellschaft war ich damals an beiden Projekten beteiligt: Gipskartonplattenwerk, sowie Kleingartenanlage. Ich glaube, ich war sogar ein wenig stolz über das was hier geschaffen worden ist und das die Menschen diese Anlage letztendlich angenommen und in ein kleines Paradies verwandelt haben.

Chronik des Vereins "Schachtanlage Scholven":
Gegründet am 25.06.1935 mit ca. 90 Gärten, dann Umsetzung an einen anderen Standort.
Heute: 94 Parzellen mit 52.500 qm und 191 Mitgliedern, davon 79 Ehegattenmitglieder.
Quelle: Stadtverband der Kleingärtner Gelsenkirchen e. V.

Heinz H.

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Scholvener Jung
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Beitrag von Scholvener Jung »

Ich kann mich erinnern, daß ich mit dem Fahrrad zum alten Schrebergarten gefahren bin und mir einen einzigen Überblick verschaffen habe wie er denn mal aussah. Ich kannte ihn ja nur vom vorbeifahren. Nur kam ich zu einem Zeitpunkt wo die kleinen Häuschen schon abgerissen wurden. Als wär ne Bombe explodiert.
Was heute noch übergeblieben ist, ist die Hecke zur Feldhauser Straße und der direkt dahinter stehende Baumbestand der einzelnen Gärten. Natürlich verwildert!
Hömma!

wilhelminer52
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Haus Goor

Beitrag von wilhelminer52 »

Haus Goor 1981

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Propietario
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Schrebergärten und ihre Gartenfeste

Beitrag von Propietario »

Bild aus den 50-er Jahren, Kinderfest der Laubenpieper, aufgenommen in der KVG-Anlage Bulmker Erlenkamp, im Hintergrund der TossehofBild

wilhelminer52
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Beitrag von wilhelminer52 »

Chronologie des Kleingartens:

1869 Der erste Schreberverein mit Gartenarbeit der Familien wird gegründet
1903 Internationaler Kleingärtnerkongress in Paris
1909 Gründung des Zentralverbandes deutscher Arbeiter- und Schrebergärten
Mitglieder:
- Verband der Garten- und Schrebervereine e.V. Leipzig, 40 Vereine
- Verband der deutscher Arbeitergärten Berlin, 17 Vereine
- Deutsche Gartenstadtgesellschaft, 104 Vereine
- Allgemeiner Verband der Eisenbahnvereine der preußisch-hessischen Staatsbahn und der Reichsbahn, 761 Vereine
Verbandsbeitrag: 1 Pfennig
Verbandsorgan : Arbeiter- und Schrebergärten
1910 Internationaler Kleingärtner-Kongress Brüssel
1919 Kleingarten und Kleinlandpachtordnung KGO
1921 Gründung Reichsverband der Kleingärtnervereine Deutschlands
Gemeinsame Kleingärtnerflagge:
Das Grün der Hoffnung
Das Gelb der Lebensfreude
Das Weiß der Parteilosigkeit
1926 Gründung des Internationalen Verbandes der Kleingärtner-Organisation, Sitz: Luxemburg

1933 Gleichschaltung des Reichsverbandes
1944 Verordnung über Kündigungsschutz u. a. kleingartenrechtliche Vorschriften
Kleingarten übernimmt Wohnungsfunktion
1947 Gründung: Zentralverband des Kleingartenbaues e.V.
1949 Umbenennung: Verband deutscher Kleingärtner 800.000 Mitglieder
1950 Internationaler Kongress der Kleingärtner in Wien
1961 Internationaler Kongress der Kleingärtner in Genf
1971 470.000 Mitglieder. Rückgang wg. Kündigung von Gartenland.
Einführung der Pflicht der Gemeinde auf Bereitstellung oder Beschaffung von Eratzland
Quelle: Bollerey, F. / Hartmann, K. / Tränkle, M. Denkmalpflege und Umweltgestaltung München 1972

Nach 1971 wurden zahlreiche Gesetzesänderungen durchgeführt, die der Interessierte sicherlich über das Internet in Erfahrung bringen kann.

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Heinz H.
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Blindgänger

Beitrag von Heinz H. »

Scholvener Jung hat geschrieben:Ich kann mich erinnern, daß ich mit dem Fahrrad zum alten Schrebergarten gefahren bin und mir einen einzigen Überblick verschaffen habe wie er denn mal aussah. Ich kannte ihn ja nur vom vorbeifahren. Nur kam ich zu einem Zeitpunkt wo die kleinen Häuschen schon abgerissen wurden. Als wär ne Bombe explodiert.
Was heute noch übergeblieben ist, ist die Hecke zur Feldhauser Straße und der direkt dahinter stehende Baumbestand der einzelnen Gärten. Natürlich verwildert!
Die Sache mit der "Bombe" ist natürlich nicht passiert, aber als das Baufeld für das Gipskartonplattenwerk freigräumt wurde, hat man noch etliche Blindgänger aus dem ehemaligen Gartenland herausgeholt.

Heinz H.

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Heinz H.
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Einweihung Kleingartenanlage „Schachtanlage Scholven e.V.

Beitrag von Heinz H. »

Einweihung Kleingartenanlage „Schachtanlage Scholven e.V."

Ab Mitte 1988 fallen am Standort Scholven aus den Entschwefelungsanlagen der VKR-Steinkohlekraftwerke jährlich rd. 300.000 t Gips an. Das Kleingartengelände an der Feldhauser Straße, eine Enklave im Kraftwerksgelände, wurde für den Bau des Gipskartonplattenwerkes der Rigips GmbH, in dem künftig 250.000 t Gips aus Scholven weiterverarbeitet werden, benötigt. Die Verlagerung der Anlage hatten Kleingärtner und VKR einvernehmlich geregelt.

Am Samstag, dem 11. Juli 1987, wurde die neue Kleingartenanlage „Schachtanlage Scholven e.V." an der Mehringstraße in Gelsenkirchen-Buer im Rahmen einer Einweihungsfeier festlich übergeben.

Der Vorsitzende des Kleingartenvereins, Gerd Klein, begrüßte die zahlreichen Gäste, Bürgermeister Egon Rossa überbrachte die Glückwünsche des Rates und der Verwaltung der Stadt Gelsenkirchen. Rückblickend erinnerte der Vorstandsvorsitzende unseres Unternehmens, Dr.-Ing. Günter Hirschfelder, an die Gründe, die zur Erstellung der Kleingartenanlage geführt hatten.

In fairen Verhandlungen über die Aufgabe der alten Kleingartenanlage und Planung der neuen Anlage konnte schnell eine Einigung erzielt werden.

Trotz starker Behinderung durch das ungünstige Winterwetter war es gelungen, die Gartenanlage innerhalb weniger Monate fertigzustellen.

Die neue Gartenanlage hat eine Fläche von 5,2 Hektar mit 94 Gärten zu je 400 m2. Die 94 Gartenhäuser sind vielfach individuell zugeschnitten, die Gärtner hatten die Wahl unter 7 Haustypen. Auch für das Randgrün war gesorgt, 8.000 m2 wurden mit 650 Bäumen und 1.200 Sträuchern und Gehölzen bepflanzt.

BildDie neue Kleingartenanlage "Schachtanlage Scholven e.V." an der Mehringstraße
in Gelsenkirchen-Buer, vorn rechts das Vereinsheim.

BildDipl.-Ing. Günter Witte, Bauabteilung VKR, gibt den Weg in die neue Kleingartenanlage frei.
von links nach rechts: Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. Günter Hirschfelder, Gerd Klein, Vorsitzender des Kleingartenvereins,
Bürgermeister Egon Rossa und Günter Witte.
Quelle: Informationen für die Mitarbeiter der VEBA Kraftwerke Ruhr AG 2/87

Heinz H.

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