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Wozu diese Chronik geschrieben ist und worum es eigentlich auch
geht
Wir möchten Ihnen hier vom Deutschen Amateur Radio Club (DARC) in Gelsenkirchen
berichten. Ziel ist es, die Jahre von den Anfängen bis zur Gegenwart episodenhaft zu erzählen. Natürlich gab und gibt es auch ·Funksportler‘, die nicht dem DARC angeschlossen sind. Von ihnen wird auch die Rede sein, aber wir wollen eben die Geschichte des Vereins erzählen. Funkamateure, die die Zeit nicht selbst erlebt haben, können sich so ein Bild vom organisierten Amateurfunk machen, wie er einst war. Und diejenigen, die bisher nichts oder wenig über Amateurfunk wissen, bekommen einen besonderen Einblick in dieses Hobby. Besonders deshalb, weil sie auch etwas über die nicht-technische Seite der ·Funker‘ erfahren. Bevor wir aber richtig loslegen, sei von völlig unvorbelasteten Lesern eine erste Frage erlaubt: Was ist denn das überhaupt, Amateurfunk? In einem Lexikon lesen wir:
‚Amateurfunk ist ein nichtkommerzieller, weltumspannender Funkdienst, der aus rein persönlichem Interesse und nicht beruflich betrieben wird. Die Teilnahme am Amateurfunk setzt den Besitz einer Amateurfunklizenz voraus und wird durch das Amateurfunkgesetz geregelt. Dem Amateurfunk sind bestimmte schmale Frequenzbänder im Kurz- und Ultra-kurzwellenbereich zugewiesen.— Auf diesen Frequenzen werden dann mit unterschiedlichen Geräten und Betriebsarten Verbindungen hergestellt. Man spricht, man telegrafiert, man überträgt Bilder, sendet Daten und so weiter.
In Politik und Gesellschaft haben die Funkamateure ein hohes Ansehen œ Stolz und Dilemma zugleich. Amateurfunk wirkt nicht nur der Technikfeindlichkeit entgegen, er bildet Funktechniker für Not- und Katastrophenfälle aus und er steht für Innovation der Kommunikationstechnik. Amateurfunk ist mehr als die hochqualifizierte Beschäftigung mit der Funktechnik in der Freizeit und mehr als die Kommunikation der Funkamateure untereinander. In sozialer Hinsicht vermittelt Amateurfunk den kranken, blinden und älteren Funkamateuren einen neuen Lebenssinn und schafft durch seine auf Völkerverständigung ausgerichteten weltweiten Funkkontakte täglich neue menschliche Beziehungen.
Kleine Geschichte des Ortsverbandes Gelsenkirchen N06
Der Amateurfunk lässt sich also nicht auf eine typisch männliche Faszination einer besonderen Spielart der Technik reduzieren (tatsächlich sind höchstens 10% der Funkamateure weiblich). Das Dilemma ist nun, dass alle diese gewichtigen Dinge oft auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Wenn Außenstehende zufällig Zeugen der Aktivitäten werden, fragen sie sich (zurecht) oft, was das Ganze soll. Da werden unverständliche oder belangslose Informationen ausgetauscht, die teilweise rituellen Charakter aufweisen. Die Verbindung als Selbstzweck ist nicht leicht zu vermitteln. Vielleicht ein Grund mehr, hier in Wort und Bild genauer zu erläutern, wer diese seltsame Spezies ist, die sich stundenlang ohne Unter-
brechung und schmerzfrei dem Wellenrauschen hingeben kann.
Es steht das Bemühen im Vordergrund, auch Außenstehenden einen Einblick in die Mysterien des Funkens zu ermöglichen. Wichtige Begriffe werden zwischendurch erläutert. Auch der Einsteiger bekommt so mehr Rückenwind.
Der Aufbau erfolgt chronologisch. Eigentlicher Startpunkt ist die Vereinsgründung 1951. Wenige Sätze beleuchten aber auch die Zeit davor. Jahrzehnt für Jahrzehnt arbeiten wir uns vor bis zur Gegenwart. Fast jede Dekade des Bestehens des Vereins hat eine ganz besondere Prägung erfahren. Entweder durch das besondere Wirken einzelner Vorstände und ihrer Vorsitzenden, durch die Interessen der aktiven Mitglieder oder auch durch den jeweiligen ·Zeitgeist‘.
Innerhalb der Kapitel wird die chronologische Vorgehensweise durchbrochen. Hier sind die Ereignisse zu thematischen Blöcken zusammengestellt. Am Ende jedes Kapitels sind wichtige Daten als Zeitreihe zu finden.
Das Zusammentragen der Informationen wurde von zahlreichen Menschen, ob nun Funkamateur oder nicht, innerhalb und außerhalb des Clubs ermöglicht. Sie aber alle aufzuzählen, würde zu weit führen. Diese Chronik ist als ein Gemeinschaftswerk der aktiven und ehemaligen Funkamateure und ihrem ·familiären Unterstützungsnetzwerk‘ im Verein aufzufassen.
Ein Letztes. Unserem Mitmenschen können wir es oft nicht verzeihen, wenn er anders denkt, wenn er andere Grundsätze vertritt als wir selbst. Das politische Leben ist voller Auseinandersetzungen über die richtige Meinung. Auch im Amateurfunk ist das so. Immer wieder stoßen wir auf zum Teil erbittert geführte Streitereien darüber, was der wahre Amateurfunk sei und wie man sich jeweils zu verhalten habe. Mit Blick auf die vergangenen Konflikte mag uns die Empfehlung eines großen Philosophen helfen. Die Geschichte lehrt uns, frei nach Spinoza, des Funkamateurs Tun weder zu belachen, noch zu beweinen, noch zu verabscheuen, sondern zu begreifen. Vielleicht hilft das auch, sich zu versöhnen und
gemeinsam daran zu arbeiten, dem Amateurfunk die Zukunft zu erhalten.
Thomas Risse, DF7XF, im Juli 2005
Inhaltsverzeichnis hat geschrieben:Wozu diese Chronik geschrieben ist und worum es eigentlich auch geht 2
VORGESCHICHTE 6
Gestapo statt Aufnahmebescheinigung – Erfahrungen während des Krieges 8
1951 BIS 1961 11
Die 50er – vom Wohnzimmer-Treff zum Ortsverband mit Clubstation 11
Erste Unternehmungen 11
„QRV auf 10 Meter“ 12
Funk im Festzelt 12
Funktechnik mit ‚Ballast’ 13
Der Sputnik als Sensation 14
Der Zyklus des Funkamateurs ... 14
Führungswechsel mit Folgen 15
Das erste Jahrzehnt in chronologischer Übersicht 16
1962 BIS 1971 17
Die 60er – Gelsenkirchener Funkamateure machen ‚mobil’ und Frauen erobern das
Mikrofon 17
Mobilfunkwagen erobern die Straßen ... 17
Der Club macht Theater 18
Der Ortsverband als Informant und Retter in Krisen und Katastrophen 19
Mit Kind und Kegel ins Blaue 20
2 Meter Geräte nach DL6SW und andere HF-Experimente 21
„Damen-Sextett sitzt gern am Funkgerät“ 22
Kumpel prägen die Mitgliedschaft 22
Das Mechtenberg-Syndrom 23
Der Amateurfunk stiftet Freundschaften über Grenzen hinweg 23
Es lockt die Ferne 24
Wo Licht ist, ist auch Schatten ... 24
Es darf gefeiert werden! 24
Das zweite Jahrzehnt in chronologischer Übersicht: 25
1972 BIS 1981 27
Die 70er – Jahrzehnt der drei starken A’s : Ausbildung, Ausstellungen und Aktivitäten
rund um das Amateurfunkfernsehen (ATV) 27
Auf Knies folgt Spaß 27
Auf Dauer hilft nur Power?! 28
Mit Power gegen Propaganda 28
Der Funkamateur ist mehr als nur ein begabter Laie! 29
Fieldday als Abenteuer 29
Endlich eine neue Clubstation 30
Als die Bilder laufen lernten – das Gelsenkirchener ATV Relais DBØCD 30
Tricks und Kniffe 33
ARDF 33
Bauprojekte 34
Das dritte Jahrzehnt in chronologischer Übersicht 34
Seite 4
Kleine Geschichte des Ortsverbandes Gelsenkirchen N06
1982 BIS 1991 35
Die 80er – PC-, TV- und Raumfahrtfieber auch im OV 35
Bits and Bytes führen zum Datenfunk im OV 35
Funkamateure im All 37
Lernen im Club 37
Der Verein macht noch einmal ‚mobil’ 38
Ausflüge und Nachtfüchse 39
Das vierte Jahrzehnt in chronologischer Übersicht 39
1992 BIS 2001 40
Die 90er – Contestbetrieb und Fuchsjagden als Aktivposten des OV 40
Das fünfte Jahrzehnt in chronologischer Übersicht 41
2002 BIS HEUTE 42
Auf zu neuen Ufern ... 42
Das sechste Jahrzehnt in chronologischer Übersicht 44
CHRONIK DER CHRONIK 45
ORTSVERBANDSVORSITZENDE SEIT 1951 46
ZEITUNGSMELDUNGEN ÜBER GELSENKIRCHENER FUNKAMATEURE 46
FACHARTIKEL GELSENKIRCHENER FUNKAMATEURE 48
ANDERE CHRONIKEN UND REGIONALE PUBLIKATIONEN 48