Agenda 21

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Verwaltung
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Agenda 21

Beitrag von Verwaltung »

Verwaltung hat geschrieben:Eine Mischform aus Staat - Kirche - Bürgerbeteiligung also kann unter dem Thema Bürgerinitiative stehen.
WAZ hat geschrieben: Wir stehen super da
Gelsenkirchen, 26.11.2007

Zukunft in Gelsenkirchen gestalten. Werner Rybarski, Leiter des Agenda 21-Büros, zieht eine Bilanz der ersten zehn Jahre. ...

(WAZ)
... Den Erfolg sichern die vielen Bürger in den Arbeitskreisen und Stadtteilen "Zukunft in Gelsenkirchen gestalten": Dieses Motto hat sich die lokale Agenda 21 gegeben, die vor zehn Jahren unter dem Dach des Umweltamtes gegründet wurde. Zum zehnten Geburtstag sprach WAZ-Redakteur Michael Muscheid mit Werner Rybarski, Leiter des Agenda 21-Büros. ZEHN JAHRE UMWELTAMT WANDEL FÜR DIE ZUKUNFT (3) Ihr Auftrag lautet, die "Agenda 21" in Gelsenkirchen mit Leben zu füllen. Wie geht das mit so einem sperrigen Begriff?

Rybarski: Wenn ich in einer Werbeagentur säße und den Auftrag hätte, die Kampagne für ein Parfüm namens "Griff ins Klo" zu entwerfen, wäre das sicherlich ähnlich schwierig. Hinzu kommt, dass der Begriff "Agenda 21" nicht nur sperrig ist, sondern auch belastet. Denken Sie an die Bauern-Agenda oder die Schröder-Agenda. Sie haben Recht: Unter Marketing-Aspekten tragen wir die schwerste Last überhaupt. . .

Warum wird in Gelsenkirchen so viel Gewicht auf die lokale Agenda 21 gelegt? Hat die Stadt nicht genug andere Probleme?

Rybarski: Meinen Sie die hohe Arbeitslosigkeit, den langwierigen Strukturwandel oder das noch schlechte Image der Stadt?

Suchen Sie sich was aus. . .

Rybarski: Fakt ist: Gerade für Gelsenkirchen ist die lokale Agenda 21 wichtig. Wir schauen, wie 1992 auf dem Weltgipfel in Rio vereinbart, wie sich vor Ort die soziale, ökonomische und ökologische Lage darstellt. Gibt es Probleme, überlegen wir uns Maßnahmen, die uns dabei helfen, zukunftsfähig zu sein. Und das kommt Gelsenkirchen zu Gute.

Nennen Sie uns ein Beispiel. . .

Rybarski: Nehmen wir das Agenda-21-Projekt "Ökoprofit". Der Kern: Unternehmen investieren in den Umweltschutz und steigern damit ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wer durch dieses Projekt bessere Zahlen vorweisen kann, steht gestärkt da. Das hilft auch der Wirtschaft und dem Standort. Nicht zuletzt engagieren sich die Mitarbeiter in den Unternehmen für den Umweltschutz, viele Tausend waren das bislang bei Ökoprofit. Sie alle helfen als Bürger so auch aktiv dabei mit, das Image auch der Stadt zu verbessern.

Sie hören sich zufrieden an. Zehn Jahre Agenda 21 - ist das vor Ort eine Erfolgsgeschichte?

Rybarski: Keine Frage, wir stehen super da - auch wenn die Agenda 21 auch bei uns keine Massenbewegung ist. Aber: Wer in Deutschland eine lebendige, erfolgreiche und spannende Agenda 21 sehen will, der wird meist nach Gelsenkirchen geschickt.

Also sehen Sie sich im Konzert der lokalen Agenden 21 als Nummer eins im Land?

Rybarski: In den Uefa-Cup-Rängen sind wir allemal. In Gelsenkirchen engagieren sich besonders viele Bürger, sie bringen viel Kreativität, Kompetenz und Phantasie ein und haben wundervolle Projekte auf den Weg gebracht. Kurz: Global denken, lokal handeln, so lautet ja das zentrales Leitmotiv der Agenda 21, das funktioniert bei uns.

Ist das gerade auch Ihr Erfolg als Agenda 21-Beauftragter?

Rybarski: Nein! Erfolgreich ist unsere Agenda 21 aus mehreren Gründen. Erstens: Sie ist nicht rein städtisch, sondern - bundesweit einmalig - ein Public-Private-Partnership aus Umweltreferat und evangelischem Kirchenkreis. Zweitens: Wir sind pragmatisch an die Sache herangegangen, haben keine großen Leitbilder entworfen, sondern Projekte auf den Weg gebracht - und haben somit an Beispielen gezeigt, wie die Agenda 21 funktioniert. Drittens: Alle Parteien haben uns von Anfang an unterstützt. Und was meine Person angeht: Natürlich bin ich mit Engagement dabei, aber ich stehe damit eben nicht allein. Ohne den Einsatz meiner Kollegen in der Stadtverwaltung und im Agenda-21-Büro wäre alles nicht möglich. Und den Erfolg sichern die vielen Bürger in den Arbeitskreisen und Stadtteilagenden.

Was können wir in den nächsten zehn Jahren von der lokalen Agenda 21 erwarten?

Rybarski: Wir werden weiter schöne Projekte auf den Weg bringen, nun etwa steht die Erarbeitung eines Naturführers Gelsenkirchen an. Und wir werden den Weg in die Stadtteile weiter gehen, also nach dem Motto "Agenda 21 vor der Haustür" unsere ohnehin schon große Bürgerbeteiligung ausbauen.

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Kalle Mottek
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Beitrag von Kalle Mottek »

Schönfärberei!

Schönen Gruß!

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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Kalle Mottek hat geschrieben:Schönfärberei!
Wie sehe entfärbt schwarz weiß aus? Ich habe Schwierigkeiten alle möglichen Einzelinteressen bei der Agenda zu entflechten. Bei der Liste des Beirates muss ich sofort an Umarmungsstrategie denken. Das ist möglicherweise ein dickes Vorurteil, aber die sind manchmal ja auch nützlich.

Zur homepage der agenda:
http://agenda21.gelsenkirchen.de/

MichaL
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Beitrag von MichaL »

Kalle Mottek hat geschrieben:Schönfärberei!
Weil?

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Kalle Mottek
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Beitrag von Kalle Mottek »

MichaeL fragt nach dem Grund für meine Aussage: " S C H Ö N F Ä R B E R E I "
Nun gut.
Rybarski antwortet auf die Frage was von der Agenda in den nächsten 10 Jahren zu erwarten sei:

"Wir werden weiter schöne Projekte auf den Weg bringen,..."

Hallo! "Schöne Projekte"? Als Antwort auf die Frage nach dem Arbeitsplan für die nächsten 10 Jahre?
Da kann man als Steuerzahler mehr erwarten.

Schönen Gruß!

Kalle Mottek
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MichaL
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Beitrag von MichaL »

Kalle Mottek hat geschrieben:Hallo! "Schöne Projekte"? Als Antwort auf die Frage nach
dem Arbeitsplan für die nächsten 10 Jahre?
Da kann man als Steuerzahler mehr erwarten.
Ach so meinst Du das.

Wobei ich die Ankündigung eines "Naturführer Gelsenkirchen", den Weg in die
Stadtteile "Agenda 21 vor der Haustür" und den Ausbau der Bürgerbeteiligung
schon für etwas konkreter halte.
Man müßte genauer wissen, was da tatsächlich hintersteckt, was in der Kürze des
Interviews steckengeblieben ist und was die WAZ daraus gemacht hat.

Insgesamt ist die Arbeit so eines Büros wohl verdammt mühselig. Einerseits
möchte man ja den "großen Wurf" in Sachen Umweltschutz erwarten. Andererseits
kann ein kleines Büro in einer kleinen Stadt im kleinen Deutschland wohl kaum
Nennenswertes leiten außer konkreten kleinen Projekten, um bei den Menschen
das Bewußtsein zu schärfen. Handeln müssen andere.

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

MichaeL hat geschrieben:Andererseits kann ein kleines Büro in einer kleinen Stadt im kleinen Deutschland wohl kaum Nennenswertes leiten außer konkreten kleinen Projekten, um bei den Menschen das Bewußtsein zu schärfen.
Bei den Kindern im Kindergartenalter klappt das ganz gut. Meine Kids waren (zufällig) in einem der Agenda 21-Kindergärten. Da wurde jedes Jahr bei GEputzt mitgemacht um den Bereich rings um den Kindergarten herum von Müll zu befreien, es gab bei den Schulanfängern Umweltprojekte und eine bewusste Erziehung zum Energiesparen hin. Wenn jemand bei uns zu Hause auf überflüssige Stromverbraucher achtet, dann ist das zuerst die Kleinste und Müll in die Landschaft zu schmeißen kommt praktisch nicht vor. Das sind so Kleinigkeiten, die in der Summe etwas ausmachen.

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Bild
Ein Buntes Bild von Gelsenkichen, für ein 5er im Agendaladen zu haben
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

Animken
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Beitrag von Animken »

Meiner Meinung nach ist zwischen 2003 und 2011 mit Hilfe der agenda21 in Gelsenkirchen bereits vieles initiert worden, was Menschen zusammen bringt und was langfristig von großer Nachhaltigkeit sein kann.

Sie stoßen nicht nur Projekte an, sondern unterstützen aktive Bürger sowohl bei der Erweiterung ihrer Interessen und Kompetenzen als auch bei der Konkretisierung diverser benannter Arbeitsfelder.

Wenn man aktiv sein möchte und sich nicht so leicht beirren lässt, d. h. also ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz gegenüber ewigmißmachenden Zeitgenossen mitbringt, kann man einiges bewegen.

In vielen anderen Kommunen existieren agenda21 Büros nur mehr mit mäßigem bis geringem Erfolg.
In Gelsenkirchen sieht man Ergebnisse und weiteres Fortschreiten.

:wink: Das gefällt mir.

http://agenda21.gelsenkirchen.de/

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Das Positivste an der Agenda dürfte sein, sie schafft Gemeinsinn. Für den Umweltschutz könnte man mal versuchen, den Permafrost zu überreden, nicht weiter aufzutauen und Teratonnen Methan auszugasen. Das Teufelszeug forcieert den Treibhauseffekt cirka 20 mal so stark wie Kohlenoxyd. Wozu Energie sparen, schwimmen wir doch in Solarenergie. Werden sich wohl die Energieprofiteure überreden lassen, den Fuß von der Bremse zu nehmen und die längst überfällige Substitution zuzulassen?

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brucki
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Beitrag von brucki »


Animken
Abgemeldet

Beitrag von Animken »

Seit Herbst 2013 ist der Geschichtskreis Hassel/ Bergmannsglück ein Arbeitskreis der agenda21 in Gelsenkirchen.

http://www.agenda21.info/agenda21_texte ... _start.htm

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iwi
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Handys sammeln

Beitrag von iwi »

Pressemitteilung der Stadt Gelsenkirchen vom 22.05.2017
Stadtbibliothek und VHS sammeln gebrauchte Handys
Sammelboxen in den Stadtteilbibliotheken und im Bildungszentrum Gelsenkirchen
GE. Wer sein Handy richtig entsorgt, schont die Umwelt gleich in mehrfacher Hinsicht. Das zeigt die „Mobile-Box“, eine Handy-Recyclingbox, mit der nun auch die Stadtbibliothek Gelsenkirchen und die Volkshochschule gebrauchte Mobiltelefone sammeln. Dies geschieht in Kooperation mit dem aGEnda 21-Büro, das die Box als eines der zahlreichen Projekte zum Wettbewerb „Zukunftsstadt 2030+“ und zur nachhaltigen Stadtentwicklung versteht.
Damit gehen die Institutionen den 86. von „1.000 Schritten in die Zukunft“, die die KlimaExpo.NRW bis zum Jahr 2022 aufzeigt. Die Landesinitiative sucht herausragende Projekte und Akteure im Klimaschutz und kommuniziert diese als Best Practices an die Öffentlichkeit. Auch die „Mobile-Box“ gehört dazu – daher hat die KlimaExpo.NRW bereits im Herbst 2015 eine Box im Wissenschaftspark Gelsenkirchen aufgestellt, die nun mit den neuen Sammelboxen in den Bibliotheken und der VHS ein Handyrecycling-Netz für Gelsenkirchen bildet.
Aktuell liegen mehr als 100 Millionen ungenutzte Handys in deutschen Haushalten, so eine repräsentative Studie des Branchenverbands Bitkom. „Jedes einzelne Gerät enthält wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber und Kupfer, die heutzutage problemlos recycelt werden können“, sagt Bianca Herms von der Stadtbibliothek. „Wiederaufbereitete Rohstoffe müssen nicht mehr unter umweltschädigenden Bedingungen abgebaut werden, wodurch Natur und Mensch geschützt werden.“
Um die Wiederverwertung kümmert sich die Initiative „Mobile-Box“ aus Köln. Das Ziel von Mobile-Box ist es jedem Einzelnen eine bequeme und vor allem umweltgerechte Entsorgung seiner alten Handys zu ermöglichen. Dadurch soll die Anzahl der jährlich recycelten und wiederverwendeten Mobiltelefone dauerhaft erhöht werden. Mit etwa 80-90 % der zurückgenommenen Mobiltelefone wird der Großteil einem zertifizierten Recycling-Betrieb übergeben. Dort werden die gesammelten Geräte umweltschonend recycelt. Gleichzeitig werden durch den Recycling-Prozess alle Handy-Daten physisch und unwiderruflich gelöscht. Die restlichen Mobiltelefone werden innereuropäisch wiederverwendet, nachdem sie geprüft, teilweise repariert und mittels herstellereigener Verfahren vollständig von persönlichen Daten bereinigt wurden. Dies entspricht einem der zentralen Grundsätze des Kreislaufwirtschaftsgesetzes “Wiederverwendung vor Verwertung”. Für jedes gesammelte Handy spendet Mobile-Box zusätzlich einen Betrag zwischen 0,50 € und 1,00 €, abhängig von der Anzahl der wiederverwendbaren Handys, an die BUND Kreisgruppe Bochum.
An den folgenden Adressen ist in Gelsenkirchen eine kostenlose Rückgabe von alten Handys möglich:
Bildungszentrum Gelsenkirchen, Ebertstraße 19
Stadtteilbibliothek Buer im Linden-Karree, Hochstraße 40-44
Stadtteilbibliothek Erle, Cranger Str. 323
Stadtteilbibliothek Horst, Turfstraße 21
Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Munscheidstraße 14
Dabei sollte Folgendes beachtet werden:
Soweit vorhanden Zubehör (Ladekabel etc.) und Anleitung mit abgeben
SIM- und Speicherkarte entnehmen
Weitere Informationen:
Eine Erweiterung des Netzwerks in Gelsenkirchen ist erwünscht. Als Standorte eignen sich frequentierte Orte wie Supermärkte, Vereine, Unternehmen, Universitäten sowie BUND-Kreisgruppen. Außerdem ist es Privatpersonen möglich Handys per Briefversand einzusenden.
Weitere Informationen zur Mobile Box: http://mobile-box.eu/
Bild

glückauf
iwi
Was Du nicht willst was man Dir tu', das füg auch keinem anderen zu.
www.rotthauser-netzwerk.de
www.rotthauser-post.de

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