Kolpingwerk / Kolpinghaus Husemannstraße

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pito
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Kolpingwerk / Kolpinghaus Husemannstraße

Beitrag von pito »

Die Kolpingkiste auf der Bahnhofstraße lasse ich in der Regel links liegen.
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Doch gestern warf ich einen Blick hinein und sah ein altes Buch:
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Die Texter der 50er Jahre waren einfach ungeschlagen:
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Lustigerweise liegt dieses Buch gleich mit zwei Exemplaren in der Kiste. Aber beide sind auf der gleichen Seite aufgeschlagen. Wüßte gern, was das für ein Buch ist. :?

Ach ja, nicht zu vergessen:
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Josel
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Beitrag von Josel »

pito hat geschrieben:Die Kolpingkiste auf der Bahnhofstraße
Genaugenommen steht die Kiste in der Kolpingstraße.

Die Kolpingstraße hieß früher Theresienstraße und beherbergte das örtliche Kolpinghaus (damals "kath. Gesellenhaus" genannt).

Heute heißt die Straße Kolpingstraße, obwohl das Kolpinghaus in die Husemannstraße umgezogen ist.

BildKarte gelaufen 1915

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 2839#22839

(Wir Gelsenkirchener gehen eben manchmal ganz eigene Wege! :wink: )

J.
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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

Wikipedia hat geschrieben: Leben:
Kindheit und Handwerkslehre
Adolph Kolping war das vierte von fünf Kindern des Lohnschäfers Peter Kolping († 12. April 1845) und dessen Ehefrau Anna Maria, geborene Zurheyden († 4. April 1833). Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Mit 12 Jahren erlernte er auf Wunsch der Eltern in Kerpen zunächst das Schuhmacherhandwerk. Seine Kindheit beschrieb Kolping trotz der familiären Armut als glücklich. Nach der Lehre und der Gesellenprüfung arbeitete Kolping von 1829 bis 1832 als Schuhmachergeselle in Sindorf, Düren und Lechenich und danach in einer der damals führenden Werkstätten in Köln. Das Angebot, in diesen Betrieb einzuheiraten, lehnte er ab und wechselte die Stelle.


Weg zum Studium
Kolping war entsetzt von den oft menschenunwürdigen Lebensbedingungen und Lebensweisen der meisten Handwerksgesellen, die er während seiner Wanderschaft kennenlernte. Eine möglicherweise durch diese Verhältnisse bedingte Krankheit zwang ihn als 22-Jährigen, die Tätigkeit als Handwerker vorübergehend aufzugeben. Knapp zwei Jahre später – im Alter von fast 24 Jahren – erfüllte sich sein Wunsch aus Kindertagen: Er besuchte das Gymnasium, um danach zu studieren und Priester zu werden. Bevor Kolping in das Marzellengymnasium in Köln eintrat, nahm er Unterricht in Latein.

Nach nur dreieinhalb Jahren bestand Kolping das Abitur; am 3. April 1841 erhielt er das „Zeugnis der Reife“. Danach studierte er in München und Bonn sowie ab dem 26. März 1844 am Erzbischöflichen Clericalseminar in Köln Theologie. Dass er ohne wirtschaftliche Not studieren konnte, verdankte er im Wesentlichen Marialen (Maria Helena) Meller (* 16. April 1809; † 19. Mai 1878), einer Tochter des Gutsbesitzers, dessen Schafe sein Vater hütete. Sie hatte in der Sorge um einen ihr nahestehenden Menschen das Gelübde abgelegt, einen Theologiestudenten zu unterstützen. Unterstützung erfuhr Kolping aber auch durch andere Wohltäter.


Priester und „Gesellenvater“
Kaplan in Elberfeld Am 13. April 1845 wurde er in der Kölner Minoritenkirche zum Priester geweiht und danach zunächst in Elberfeld, heute ein Stadtteil von Wuppertal, als Kaplan und Religionslehrer eingesetzt. Er traf wieder auf die gleiche soziale Situation wie seinerzeit in Köln als Geselle. Mit tiefer Armut, sklavischer Arbeitsausbeutung und allgemeiner Verelendung verbanden sich für viele junge Männer geistige Verwahrlosung und Apathie zu einem Milieu, das kaum Hoffnung auf ein sinnerfülltes Leben gab. Im Juni 1847 wurde er als Nachfolger des nach Wermelskirchen versetzten Kaplans Steenartz zum zweiten Präses des 1846 von Johann Gregor Breuer (1820–1897) gegründeten katholischen Gesellenvereins gewählt, der seinen Mitgliedern insbesondere in den Wanderjahren fern von zu Hause, soziale Unterstützung, Bildung, Geselligkeit und einen religiösen Halt gab. Kolping erkannte die Bedeutung des Gesellenvereins und war bestrebt, die Idee über Elberfeld hinauszutragen, was nach seiner Überzeugung jedoch nur von einer größeren Stadt aus möglich war. Er bat deshalb Erzbischof Johannes von Geissel um eine Stelle in Köln.


Gründer des Kölner Gesellenvereins
Bronzedenkmal in Kerpen1849 kehrte Kolping als Domvikar zurück nach Köln und gründete dort am 6. Mai mit sieben Gesellen in der Kolumbaschule den Kölner Gesellenverein; am 1. Januar 1850 hatte der Verein bereits 550 Mitglieder. Wie in Köln entstanden schnell auch in anderen Städten Gesellenvereine; bis zu Kolpings Tod im Jahr 1865 waren es 418 mit 24.000 Mitgliedern. Im Herbst 1850 schloss Kolping die Vereine Elberfeld, Köln und Düsseldorf zum „Rheinischen Gesellenbund“ zusammen, der sich ab 1851 „Katholischer Gesellenverein“ nannte, um über die rheinischen Grenzen hinaus offen zu sein. Dieser Zusammenschluss war die Keimzelle des heutigen internationalen Kolpingwerkes.

Der Verein sollte den wandernden Gesellen einen ähnlichen Halt geben, wie ihn nach Kolpings Überzeugung nur die Familie bietet, und die von ihm initiierten Gesellenhospize sollten für die Mitglieder „ein Familienhaus sein, in dem sie gewissermaßen ihre Familie, gleichgesinnte und gleichberechtigte Freunde wiederfinden und mit ihnen in inniger freundschaftlicher Weise zusammenleben.“ Die Gesellenhäuser waren deshalb nicht nur wohnliche Herberge, sondern auch Schule, die es den jungen Handwerkern ermöglichte, sich religiös, politisch und fachlich zu bilden. Außerdem sollten sie Gelegenheit zur Geselligkeit geben.

Ferner wurden in dem Verein Krankenpfleger gewählt, die laut Satzung verpflichtet waren, einen Kranken, der ihnen gemeldet wurde, im Lauf von 24 Stunden aufzusuchen und sich über die Krankheit sowie deren Grund zu informieren, nötigenfalls ärztliche Hilfe herbeizuholen und für den Kranken zu sorgen. Über diese Krankenpflege hinaus stellte Kolping sich selbst als Seelsorger für Cholerakranke zur Verfügung. Eine Vergütung der Stadt Köln für diese Tätigkeit lehnte er ab; das Geld wurde für den Gesellenverein verwandt.


Gesellenhaus an der Breiten Straße in Köln
Die Gesellenhospize hielt Kolping für unerlässlich und versuchte seit 1851, ein Haus für den Kölner Gesellenverein zu erwerben. In einer eigens herausgebrachten Broschüre bat er in „Bettelartikeln zugunsten des Hospitiums“ um Spenden für das Haus. Am 14. August 1852 kaufte er in der Breiten Straße für 14.200 Taler ein Anwesen mit einem großen Gebäude und Garten, um Versammlungsräume und ein Hospiz für durchreisende Gesellen einzurichten. Am 8. Mai 1853 konnte das Haus bezogen werden, das nicht nur Herberge, sondern eine Art Heimschule war.


Kolping als Publizist
Seit den Jahren in Elberfeld arbeitete Kolping neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit als Schriftsteller und Journalist. Er schrieb unter anderem für das „Rheinische Kirchenblatt“, das in Düsseldorf erschien, war ab 1850 Redakteur und von 1852 bis 1853 Herausgeber des „Katholischen Volkskalenders“ sowie von 1854 bis 1865 Herausgeber des „Kalenders für das katholische Volk“. Von 1850 bis 1854 schrieb er für das „Rheinische Kirchenblatt“, bevor er die Wochenzeitung „Rheinische Volksblätter“ gründete, deren erste Ausgabe am 1. April 1854 erschien und die schnell zu einem der erfolgreichsten katholischen Presseorgane ihrer Zeit wurde. Darüber hinaus arbeitete Kolping bis zu seinem Tod als freier Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und Zeitschriften.

Kolping sah in der Pressearbeit eine Möglichkeit, die Missstände des 19. Jahrhunderts und insbesondere die wirtschaftliche wie auch seelische Not vieler Menschen aufzuzeigen, um sie zu lindern. Die Tätigkeit als Publizist brachte ihm überdies die für sein Lebenswerk, den Gesellenverein, nötige wirtschaftliche Sicherheit.


Letzte Lebensjahre
Von Jugend an trafen Kolping schwere Krankheiten. Trotzdem ließ er sich 1858 zum Generalpräses aller bis dahin bestehenden 180 Gesellenvereine wählen und setzte alle Kraft ein, den Gesellenverein weiter zu verbreiten. Dazu unternahm er mitunter beschwerliche Reisen. Im September 1861 musste er jedoch die Teilnahme am Katholikentag in München und am Treffen der Gesellenvereinspräsides absagen, nachdem sich sein Gesundheitszustand bedrohlich verschlechtert hatte. Im Mai 1862 aber war es Kolping vergönnt, nach Rom zu reisen und dem Papst sein Werk vorzustellen. Als Anerkennung schenkte ihm Pius IX. ein kostbares Messgewand, das noch erhalten ist.

Vorübergehend schien sich Kolpings Gesundheit zu stabilisieren, doch ab dem Frühjahr 1865 litt er an einer schweren Gelenkentzündung im rechten Unterarm. Noch einmal reiste er, um für den Gesellenverein zu werben: Im September fuhr er nach Trier und nahm an der Einweihung des Gesellenhauses teil. Danach aber häuften sich Erstickungsanfälle, an denen er vier Tage vor Vollendung des 52. Lebensjahres im Gesellenhaus an der Breiten Straße starb.

Seit 1862 war Kolping Rektor der Minoritenkirche (Köln), in der er entsprechend seinem Wunsch am 30. April 1866 beigesetzt wurde. Zunächst war er auf dem Melatenfriedhof beerdigt
KOLPING (Klick)

Kolpingwerk :
http://www.kolping.de/
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Bild
Große ereignisse werfen ihre Schatten vorraus,die kolpingfamilie rüstet sich für ein Jubiläum
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

pito
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Beitrag von pito »

In der Kolpingkiste werden zurzeit alte Fotos und Dokumente gezeigt:
Bild
Katholischer Gesellenverein Gelsenkirchen im Jahr 1880
Im Jahr 1880 konnte man keine Großaufnahmen machen. Deshalb
wurden verschiedene kleine Bilder erstellt und diese vor eine
gemalte Landschaft gesetzt.


Bild
Zur Erinnerung an den Kursus der Schneiderfach-Abteilung 1909-1910
im Katholischen Gesellenverein Gelsenkirchen
(Aug. Donner, Gelsenkirchen, Bahnhofstraße 57)


Bild
Vorstand des Katholischen Gesellenhauses Gelsenkirchen - 1868

von links: Nienhausen sen. - Strunk jr. - Georg Symann-Weihers - Strunk sen. - Vater von Vikas Spaller
Bottermann - Dörmann - Niewöhner
vorne: Nienhausen jr. - Vikar Heinrich Spaller

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

[center]Bild

Ruhr-Nachrichten, 7. März 1977:

Veranstaltung im Kolpinghaus an der Husemannstraße, März 1977

Mitglieder des Kolping-Jugendforums beschäftigen sich mit dem Thema "Zukunft gestalten - Hoffnung leben", hier im "Collagen-Shop" mit bildhafter Darstellung "dritte Welt" / Randgruppen /persönlichen Erfahrungen ..[/center]
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

pito
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Beitrag von pito »

Hier ein interessantes Foto:
Hotel, Restaurant Rheinischer Hof in der Kolpingstraße

http://www.ansichtskarten-center.de/web ... Ziel456934

Josel
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Beitrag von Josel »

Wenn ich das richtig sehe, stand dieses Restaurant unmittelbar an der Ecke zur Bahnhofstraße, nämlich ungefähr dort, wo sich heute der Kaufhof-Seiteneingang befindet.

Die Karte ist 1955 verschickt worden. Da muss es doch eigentlich noch GG-Zeitzeugen geben!

J.

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brucki
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Katholischer Gesellenverein Gelsenkirchen-Altstadt

Beitrag von brucki »

Bild

Wer weiß ob der Gesellenverein heute noch besteht?

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timo
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Beitrag von timo »

Eine andere Frage: Wo gab es in Gelsenkirchen überall Kolpinghäuser?

Mir bekannt sind, außer dem auf der Husemannstaße samt Vorgängern:

- Buer, Hagenstraße (heute Restaurant Adria)
- Rotthausen, Rotthauser Markt, gegenüber Karl-Meyer-Str.
- Horst, Vereinsstraße (in den 1980er Jahren abgerissen)

Die drei "Überlebenden" scheinen heute alle Restaurants in privater Hand zu sein, führen aber alle nach wie vor das Kolpinghaus-Logo. Welche Beziehung unterhalten sie noch zur Kolping-Familie?
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?

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Heinz O.
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Kontaktdaten:

Beitrag von Heinz O. »

[center]Bild
Das 1. Kolpinghaus in der Sellhorst - erbaut 1869
Bild
Das 2. Kolpinghaus in der Theresienstraße (heute Kolpingstraße) - erbaut 1906/1907
Bild
Der große Saal im 2. Kolpinghaus

gefunden und abfotografiert im heutigen Kolpinghaus, (entschuldigung für die miese Qualität) die Reflektion entstand durch den Lichteinfall dieses FenstersBild
[/center]
Gegen Hass, Hetze und AfD
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iwi
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Kolpinghaus Rotthausen

Beitrag von iwi »

Seit 1998 findet im Kolpinghaus Rotthausen der beliebte Kunst- und
Kranmarkt statt, wie immer am 1. Adventssonntag, in diesem Jahr
am 1. Dezember von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Veranstalter und
Organisatoren sind Mitglieder der Kolpingfamilie Rotthausen, die
herzlich einladen. Teilnehmen können nur "nichtgewerbliche" Anbieter,
also nur Hobbykünstler mit z.B. Holzarbeiten, Keramikarbeiten, Kerzen,
Seidenmalerei, Aquarellmalereien, gestricktes und gehäkeltes oder aber
selbst hergestellte Marmeladen usw.
Das Angebot ist wie immer vielfältig. Weitere private Aussteller runden
das Programm ab.
Die von der Kolpingfamilie betriebene Cafeteria mit Kaffee und selbst
gebackenen Kuchen lädt zur Entspannung und Gesprächen ein und ist
Treffpunkt für Familien, Freunde und Bekannte. Der Reinerlös geht wieder
zur Hälfte an das Projekt "Straßenkinder in Königsberg" und von der
Kolpingfamilie unterstützte soziale Projekte in Gelsenkirchen.
Kontakt bei evtl. Teilnahme:
Ulrike Steuke Tel. 0209-141673

glückauf
iwi
Was Du nicht willst was man Dir tu', das füg auch keinem anderen zu.
www.rotthauser-netzwerk.de
www.rotthauser-post.de

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brucki
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Wohnort: Ückendorf

Beitrag von brucki »

[center]BildBild

(Sammlung Volker Bruckmann)[/center]

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