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Edelweißpiraten - Jugendopposition in Gelsenkirchen 1943

Verfasst: 03.02.2007, 07:49
von Verwaltung
Bericht: Jugendopposition, 1943
Vielfältige Opposition gegen Hitler-Jugend

Aus einem Bericht des Reichsjustizministeriums (1943)

Jugendliche Cliquen und Banden

Die Gefährdung und Kriminalität der Jugend findet ihren besonderen Ausdruck in der Bildung jugendlicher Cliquen und Banden. Namentlich seit Kriegsbeginn, vor allem aber nach Einsatz der Terrorangriffe mehren sich die Meldungen über Vereinigungen Jugendlicher, die teils kriminelle, teils aber auch politische oder weltanschauliche Tendenzen verfolgen:

(...)

Celle berichtet von einer Al-Capone-Bande, die in der Dunkelheit im Stadtzentrum Passanten überfallen und verprügeln.

Stettin klagt über jugendliche Einbrecher, die die Straftaten nach amerikanischer Art ausführen wollten.

In Königsberg wurde die Bevölkerung durch Gerüchte über die Tätigkeit jugendlicher Banden erheblich beunruhigt. Tatsache war, daß Überfälle auf Angehörige des HJ-Streifendienstes, Einbruchdiebstähle und andere Straftaten vorkamen. Nach Festnahme von 50-60 Jugendlichen und der Durchführung von Strafverfahren trat Ruhe ein.

(...)

In Mährisch-Schömberg trat eine Bande namens "Silan” zutage. Sie verübten zahlreiche Bandendiebstähle, einen Raub, einen Erpressungsversuch, Sachbeschädigung, Urkundenfälschungen und Betrügereien. Auch wurden Auslandssender abgehört.

In Alfeld bei Hildesheim bildete sich ein Schlangenklub, deren Mitglieder Angehörige der HJ belästigten und Diebstähle und andere Straftaten verübten.

In Gelsenkirchen war eine Bande von etwa 50 Jugendlichen bei Diebes- und Raubfahrten am Werke. Sie nannten sich "Edelweißpiraten”, hatten allabendlich ihre Zusammenkünfte und standen in Opposition zur HJ. Gleiche Beobachtungen wurden u. a. in Essen, Bochum und Wattenscheid gemacht. In Köln sind die Edelweißpiraten ebenfalls bekannt geworden. Sie trieben Propagandaaktionen für die bündische Jugend und druckten Flugblätter.


Düsseldorf weiß von Edelweißpiraten zu berichten, die neben harmlosen Klingelpartien Straßenpassanten verprügelten. In einigen Fällen schmierten sie anderen Volksgenossen menschlichen Kot ins Gesicht. Die Überfälle auf HJ-Angehörige steigerten sich besonders.

Gleiche Verhältnisse zeigten sich z. B. in Leipzig. Dort bildete eine große Anzahl von Jugendlichen einen parteiähnlichen Zusammenschluß, um sich gegen die staatliche Jugenderziehung aufzulehnen und Angehörige der HJ zu mißhandeln.

In Wismar/Meckl. gründeten Jugendliche die Ringbande mit gleicher Zielsetzung. Sie beabsichtigten darüber hinaus Störung der Ruhe und Ordnung im Staat und waren bereit, bewaffnet gegen die Polizei vorzugehen. Im Falle der Revolution beabsichtigten sie, den HJ-Streifendienst und die HJ-Führerschaft an Bäumen aufzuhängen. Ihre Einstellung war bewußt antideutsch.

In Düsseldorf druckte die Bande "Club der goldenen Horde” Plakate mit der Aufschrift: "Nieder mit Hitler - wir wollen die Freiheit”.

In Duisburg fielen die Edelweißpiraten oder Kittelsbachpiraten auf, die in Opposition zur HJ standen.

Schließlich liegen viele Berichte von illegalen Jugendvereinigungen vor, die im wesentlichen liberal mit deutlicher Blickrichtung zur "lässig-englischen” Lebensführung eingestellt sind. Hauptvertreter sind die sog. Swing-Cliquen, die namentlich in Hamburg besonders beobachtet werden konnten, aber auch in anderen Teilen des Reiches, so z. B. in Dresden und Wien, auftreten. (..)

[Die politisch-oppositionellen Cliquen] leiten ihren Ursprung von der sog. bündischen Jugend ab. (...)

Es wurde eine Vielzahl von Organisationen geschaffen, die jede in ihrer eigenen Ideenwelt und als Bund über das Jugendalter hinaus wirken sollte. Während die HJ die Jungens und Mädels zu tüchtigen Volksgenossen erziehen und zur Gemeinschaft zuführen will, bezweckten jene Bünde gerade ein Sonderleben außerhalb der Volksgemeinschaft. Ihr Bund war ihr Leben, gab ihnen den alleinigen Lebensinhalt. Sie redeten der Männerfreundschaft das Wort und förderten dadurch in erschreckendem Maße die Homosexualität in den Reihen der kritiklosen Jugend. Anstelle der Gemeinschaftserziehung wählten sie das Prinzip der Auslese und setzten sich die Sonderbündelei oder den Schicksalsbund zum Ziel. (...) Nach dem Umbruch wurden die bündischen - konfessionellen und politisch gegnerisch eingestellten Jugendverbünde aufgelöst oder eingeschmolzen. Bald kam es aber wieder zu einer größeren Anzahl wilder Cliquenbildung, die als illegale Nachfolger bündischer Gruppen gelten mußten. Zu ihrer Bekämpfung wurde von der Reichsjugendführung eine besondere Zentralstelle "West” mit dem Sitz in Düsseldorf errichtet, die von 1937 bis 1938 bestand. Mit Ausbruch des Krieges stieg die Entwicklung erneut an. Die politisch-oppositionellen Gruppen sammelten sich zumeist um bündische oder marxistische Elemente und erfaßten im wesentlichen Jugendliche, die der HJ bisher nicht angehört hatten oder aus der HJ ausgeschieden waren. Daraus erklärt sich zum Teil die HJ-feindliche Einstellung.

Die bekannteste politisch-oppositionelle Gruppe ist die der Edelweißpiraten. Ihren Ausgangspunkt haben sie im Westen, namentlich in Köln und Düsseldorf genommen, haben sich aber bereits über weite Gebiete des Reichs erstreckt. (...) Namentlich in wärmeren Jahreszeiten ziehen sie zu Hunderten zu Fuß, mit dem Rad oder mit der Bahn nach außen. Sie unterscheiden Treffs und Fahrten. Meist täglich treffen sie sich in der Dunkelheit an Straßenecken in Torwegen oder in Parks. Sie singen gemeinsame Lieder, die meist dem bündischen Gut entstammen oder sich mit russischen Sitten befassen, tauschen Fahrtenerlebnisse aus und berichten über Straftaten. Homosexualität kommt nur selten vor. Dafür üben sie mit den weiblichen Angehörigen Geschlechtsverkehr aus. Die Jungens gehören überwiegend den Altersklassen von 14 bis 18 Jahren an. Es stoßen aber auch Halberwachsene und Erwachsene zu ihnen. Besonders die Führer, die sich meist als roh und intelligent auszeichnen, stammen aus früheren Bünden oder sind aus politischen Parteien hervorgegangen. Die Mitglieder haben vielfach einen Beruf nicht erlernt oder befinden sich in ständig wechselnden Arbeitsstellen. Häufig sind unter ihnen Arbeitsbummelanten anzutreffen. Die Organisation selbst ist in Gruppen aufgeteilt, deren Bezeichnung sich nach Straßen, Plätzen, Parks oder Bunkern richtet. Erstaunlich ist hierbei, daß zwischen den einzelnen Gruppen ein übereinstimmendes Erscheinungsbild zu erkennen ist. Der Schluß liegt nahe, daß eine Dachorganisation oder zumindest eine einheitliche Führung vorhanden ist, die die Richtlinien gibt. Gewißheit besteht jedoch hierüber nicht.

Die hier geschilderte Erscheinungsform zeigt sich in ihrer Struktur, wenn auch mitunter variiert, bei anderen Cliquen, die unter den verschiedensten Bezeichnungen auftreten, so z. B. Mob, Blase, Meute, Platte oder Schlurf.

Sie lehnen sich meist an bündisches Gedankengut an, ohne es bewußt in sich aufzunehmen, und unterhalten zu anderen Cliquen mitunter Querverbindungen freundschaftlicher oder feindlicher Art.

(...) Liberalistisch-individualistische Cliquen

Sie nehmen ihren Ursprung in Norddeutschland, namentlich in Hamburg. Die auffälligste Erscheinung unter diesen gefährdeten Gruppen ist die sog. Swing-Jugend, über die aus verschiedenen Teilen des Reiches berichtet wird. Ihren Ausgangspunkt hat sie in Hamburg. Diese Cliquen gehen vom Drang zum Amüsieren aus und nehmen fortlaufend einen ans Kriminell-Asoziale grenzenden Charakter an. Bereits vor dem Kriege schlossen sich in Hamburg Jungen und Mädchen zusammen, die mehr aus sozial bessergestellten Schichten stammten, auffällig lässige Kleidung trugen und für englische Musik und englischen Tanz schwärmten. Von der Flottbecker Clique wurden um die Jahreswende 1939-1940 geschlossene Tanzfeste veranstaltet, die von 5-600 Jugendlichen besucht wurden und sich durch einen hemmungslosen Swing-Betrieb hervorhoben. Nachdem Tanzverbot wurden Hausfeste veranstaltet, in denen vor allem sexuelle Ausschweifungen vorkamen. Die gesamte Lebensführung dieser Mitglieder kostete erhebliches Geld, welches sie sich durch strafbare Handlungen, insbesondere durch Diebstähle zu verschaffen suchten. Die Sucht nach englischer Tanzmusik und nach eigenen Tanzkapellen führte namentlich zu Einbrüchen in Musikaliengeschäften. Die Gier nach dem ihnen vornehm erscheinenden Leben in Klubs, Barbetrieben, Kaffeehäusern und Hausbällen verdrängte jeden Willen zu einer positiven Einstellung gegenüber den Zeiterfordernissen. Die Leistungen unserer Wehrmacht ließen sie unberührt, die Gefallenen wurden zum Teil verächtlich gemacht. Eine wehrfeindliche Einstellung ist hiernach deutlich erkennbar.

Nach außen hin treten die Mitglieder in an die englische Mode angelehnten Kleidern in Erscheinung. So tragen sie vielfach geschlitzte Jacken in schottischen Mustern und führen den Regenschirm mit sich. Als Abzeichen haben sie einen farbigen Frackhemdknopf im Rockaufschlag. Der Engländer wird von ihnen als die höchste Entwicklungsstufe betrachtet. Der falsch verstandene Begriff der Freiheit führt sie in Opposition zur HJ.

Diese Cliquen haben sich, zum Teil als Folgeerscheinung der Evakuierungsmaßnahmen, auch auf andere Gebiete übertragen. So gab es z. B. in Frankfurt a. M. den Harlem-Klub, bei dem Hausbälle übelster Art an der Tagesordnung waren. Wechselnder Geschlechtsverkehr wurde auch von den jüngsten weiblichen Mitgliedern hingenommen. Alkoholische Ekzesse gaben diesen Festen, bei denen "geswingt” und "gehottet” wurde, das Gepräge. (... )

Quelle: Bundesarchiv Koblenz R 22/1177, Bl. 441-451.

Nicht vergessen.

Verfasst: 03.02.2007, 13:26
von Dietmar
Die „Edelweißpiraten“ waren eine Gruppe von Arbeiterjugendlichen und Kindern, die u. a. in Köln - Ehrenfeld Widerstand gegen die Herrschaft der Nazis leisteten. Unter dieser Sammelbezeichnung war diese subkulturelle Gruppe der Gestapo ein Dorn im Auge.

Die Herkunft der Bezeichnung „Edelweißpiraten“ steht definitiv nicht fest. Und könnte vermutlich eine Wortschöpfung der Verfolgungsbehörden gewesen sein, da bei den festgenommenen Jugendlichen Edelweißabzeichen gefunden worden waren. Bevor sich der Begriff vor allem im rheinischen - westfälischen Industriegebiet durchzusetzen begann, benutzen die NS -Behörden auch anfänglich den Namen „Kittelbachpiraten“. Der Name dürfte dem1925 in Düsseldorf gegründeten Wanderbund entlehnt gewesen sein, den die Nazis später schnell verboten.

Die Kölner Antifaschisten hatten regen Zulauf. Vermutlich waren dort mehrere tausend Jugendliche aktiv. Das Phänomen der „Edelweißpiraten“ ist ebenso in Kassel, Offenbach oder Frankfurt/M. bekannt geworden. Je nach regionaler Ausprägung und abweichend davon, gab es z. B. in Essen die „Fahrtenstenze“, die „Navajos“ in Köln, die „Fahrtenjungs“ in Düsseldorf, die teilweise auch unter dem Namen „Ruhrpiraten“ aktiv waren. In diesen Städten (auch in Gelsenkirchen) kam es immer wieder zu handgreiflichen Auseinandersetzungen mit der Hitlerjugend, die ihnen bestimmte Reviers, Straßen und Plätze streitig machen wollten. Dort liefen auch die Drähte für weitere Aktionen zusammen. Ob die Gruppe Kontakte zu anderen Widerstandsgruppen, etwa der „Weißen Rose“ um die Geschwister Scholl hatte, ist nicht bekannt.

Eine politische Ausrichtung der „Edelweißpiraten“ gab es wohl nur in den seltensten Fällen. Kennzeichnend dürfte nur die proletarische Herkunft gewesen sein. Eine wichtige Rolle für die hohe Popularität der Jugendgruppen spielte neben der Verfolgung und der jugendtypischen Angebereien und Prahlereien die Anwesenheit von Mädchen. Besonderen Stellenwert nimmt die Kontroverse um den Köln - Ehrenfelder Komplex ein, bei dem es um die Frage ging, inwieweit einige „Edelweißpiraten“ bezeichnete und am 10. November 1944 ohne gerichtliches Verfahren erhängte Jugendliche als Opfer, Oppositionelle oder Kriminelle einzuschätzen sind.

In der Tat: Es war nicht die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes, die den Mund aufgemacht hatte. Auch deswegen hatte der Hitlerfaschismus keine großen Widerstände zu brechen. „Ein Volk - Ein Führer“, das war die Verallgemeinerung des gleichgeschalteten Deutschlands, wo nahezu alles, was gegen den Nazistaat gerichtet war, verfolgt wurde. Und dort, wo das nicht reichte, wurde denunziert.

Die „Edelweißpiraten“ hatten anders gelebt, anders gedacht, andere Lieder gesungen, ihre Freizeit anders gestaltet. Da sie immer unter dem Druck agierten, verfolgt zu werden, konnten sie sich nicht schnell dem Zugriff des gleichgeschalteten Staates entziehen. Verhaftungen und Verfolgungen waren besonders zermürbend. Da alle zentralen Dienststellen mit Sonderrechten ausgestattet waren, selbst die Konzentrationslager eigene Abteilungen für „Asoziale“ hatten, war es für sie schwierig, dem Terror der Nazis zu entkommen.

Der Film „Edelweißpiraten“ (1) zeichnet in bewegenden Bildern noch einmal das tägliche Leben einer dieser Gruppen in Köln währen der fürchterlichen Bombenangriffe der Alliierten ab im November/Dezember 1944 nach: den Kampf ums tägliche Überleben, Lebensmittelklau, Schießereien mit den Nazis, Flugblattaktionen, Bemalen von Wänden. Dass sie verfolgte Juden bei sich aufnahmen, war ihnen besonders hoch anzurechnen.

Der immer wieder kritisierende Aspekt, sie seinen „kriminell“ gewesen, kann nicht angeführt werden, vor allem dann nicht, wenn es sich hierbei um eine moralische Kategorie handeln sollte. Die Gruppe bekämpfte die Nazis nach ihren Möglichkeiten.
Und dieser Kampf wurde nun mal nicht mit Glaceehandschuhen ausgetragen.

Leider ist das Bild der „Edelweißpiraten“ nach dem Krieg in Vergessenheit geraten. Öfter ist sie nur noch als Gruppe einer verwahrlosten und kleinkriminellen Jugendband in Erinnerung. Dass sie das nie war, belegt die historische Forschung. Die Jüngsten der Kölner -Gruppe waren gerade erst mal 16 Jahre alt, als sie öffentlich gehenkt und zur Schau gestellt wurden.

(1) Vgl. Edelweißpiraten, Regie: Niko Brücher, 2005.

Dietmar Kesten

Bericht eines Kölner Edelweißpiraten

Verfasst: 03.02.2007, 17:52
von Verwaltung


Hier: ein sehr kurzer Ausschnitt des Berichts eines Kölner Edelweißpiraten (danach Impressionen von den Auftrittsvorbereitungen von Michas Ambulanz)
- Der Ton scheint abhanden gekommen zu sein - möglicherweise ist es nur ein Serverproblem - :shock:
Zum 40zigsten Jahrestag der deutschen Kapitulation vom 8. Mai 1945 fand
1985 eine Veranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
(VVN) in der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen statt.
Programmpunkte waren u.a. Auftritte der Bands "Micha Ambulanz" und
"Hermann Brod & Wild Romance", das Frauentheater Stiefmütterchen, der
Bericht eines Kölner Edelweißpiraten. ...

Verfasst: 07.09.2007, 21:46
von Verwaltung
Weil es so wenig Zeugnisse über die Edelweißpiraten und Navajos gibt, stellen wir hier diesen Film in gedenken an die Gelsenkirchener Edelweißpiraten ein.


Lied der Edelweißpiraten

Verfasst: 01.05.2008, 12:35
von GELSENZENTRUM
Aus einem Bericht des RSHA (Reichssicherheitshauptamt) über Edelweißpiraten vom 15.3.1943. Das Lied soll von Edelweißpiraten in Gelsenkirchen gesungen worden sein. Das Lied enthält diverse Anspielungen auf Lieder, die vermutlich von der Hitlerjugend und der SA gesungen worden sind - aber auch Handwerkslieder:


Edelweisspiraten
An Rhein und Ruhr marschieren wir
Edelweisspiraten

An Rhein und Ruhr marschieren wir,
für unsere Freiheit kämpfen wir,
den Streifendienst, schlagt ihn entzwei,
Edelweiß marschiert, Achtung die Straße frei

Meister gib uns die Papiere,
Meister gib uns unser Geld,
denn die Frauen sind uns lieber,
als die Schufterei auf dieser Welt.

Unser Edelweißpiratenlager
liegt in Österreich auf einem Berg
uns sollte es nur einer wagen,
zu uns zu kommen auf den Berg.

Wir werden sie herunterschlagen
ob Gestapo oder Streifendienst,
denn unsere Edelweißpiraten
kennen keine feige List.

Hohe Tannen weisen Dir die Sterne,
von der Isar springend zu Flut
liegt das Lager der Edelweißpiraten,
und Du Eisbär, Du hütest es gut.

Hör Eisbär, was wir Dir jetzt sagen,
unsere Heimat ist nicht mehr frei,
schwingt die Keule ja wie in alten Zeiten,
schlagt HJ., SA. den Schädel entzwei.

Die erste Strophe bezieht sich auf das SA-Lied "Durch deutsches Land marschieren wir", was auf die Melodie vom " Argonnerwald um Mitternacht "gesungen wurde. Die letzten beiden Strophen parodieren "Hohe Tannen weisen die Sterne", was auf die Melodie von " Wahre Freundschaft soll nicht wanken " gesungen wird. " Meister gib uns die Papiere " taucht in mehreren Liedern fahrender Handwerker auf, so im Wolle-Lied.
Quelle: http://www.museenkoeln.de/ausstellungen ... index.html