Georg von Truszczynski

Menschen die Eindruck in Gelsenkirchen hinterlassen

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Georg von Truszczynski

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Georg von Truszczynski, Initiator und Mitbegründer des Malteser Hilfsdienst

Herr Josep P. Krause ist mit der Bitte an GELSENZENTRUM herangetreten, die Errichtung einer Erinnerungsorte-Tafel zum Gedenken an das Leben und Wirken dieses verdienten Mannes zu beantragen. Herr Krause und das GELSENZENTRUM werden diesen Vorschlag des Gedenkens im Rahmen des Erinnerungsorte-Programms nun an die Stadtverwaltung herantragen. Der Malteser Hilfsdienst hat bereits Interesse an einer ehrenden Erinnerungsorte-Tafel für Georg von Truszczynski signalisiert. Das Geburtshaus des Georg von Truszczynski ist lt. Auskunft des Gelsenkirchener Standesamtes: Grillostrasse 103 in Gelsenkirchen-Schalke, ein möglicher Standort für die Gedenktafel.

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Georg von Truszczynski
Geboren: 28.8.1914 in Gelsenkirchen-Schalke
Gestorben: 6. Februar 1979 in Köln
Fundstelle: Deutsches Adelsblatt 1883-1945 (Kleinanzeigen aus 1942):
Georg von Truszczynski mit Ortsangabe Gelsenkirchen
Konsul von Malta
Initiator und Mitbegründer Malteser Hilfsdienst MHD
01.11.1954: Stellvertretender Generalkommissar MHD
01.07.1957: Generalsekretär Malteser Hilfsdienst
19.11.1958: Stellvertretender Leiter MHD
15.12.1960 bis 06.02.1979 Leiter MHD Diözese Köln und stellvertretender Bundesleiter MHD
28.07.1969: Verleihung des Großkreuzes des Sylvesterordens durch Papst Paul VI. Verleihung des Verdienstordens "Pro merito Melitensi" des Malteser-Ritter-Ordens

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Signatur des Georg von Truszczynski (in Sütterlinschrift) unter der Gründungsurkunde vor dem Amtsgericht Münster am 26. März 1956

Georg von Truszczynski, Mitbegründer des Malteser Hilfsdienstes, ist seit dem 1. November 1954 stellvertretender Generalkommissar des Malteser Hilfsdienstes, seitdem 19. November 1958 mit der Bezeichnung stellvertretender Leiter, und ab 1. Juli 1957 Hauptgeschäftsführer bzw. Generalsekretär

Quelle: "50 Jahre Malteser Hilfsdienst, Chronik 1953 - 2003"
Herausgeber: Malteser Hilfsdienst e.V., Köln 2003 ISBN 3-936285-06-3, 500 Seiten, kartoniert.

Edit GELSENZENTRUM:

Vergessen, an sich selbst zu denken

Georg von Truszczynski (1914-1979)


Am 6. Februar 1979 starb der Generalsekretär des Malteser-Hilfsdienstes, Georg von Truszczynski, im Alter von 64 Jahren. Ein Herzinfarkt setzte seinem irdischen Lebensweg ein plötzliches Ende, einem Lebensweg, in dessen Mittelpunkt nicht das eigene Ich gestanden hatte, sondern der Nächste, der notleidende Mitmensch.
Der Geist des Dienens in der Nachfolge Christi war es, der ihn immer wieder - und meist früher als andere - den Hilferuf hören, die Not erkennen und karitative Aktionen planen ließ. Zwangsläufig blieb bei all seinem Tun und Wirken für Privates so gut wie keine Zeit. Von Truszczynski machte davon nie viel Aufhebens. Charakteristisch der Spruch, der Richtschnur für seine geradezu monastische Lebensführung war. „Wer für hohe Ideale arbeitet muß vergessen, an sich selbst zu denken."

Am 28. August 1914 in Gelsenkirchen geboren, verbrachte Georg von Truszczynski die Kriegsjahre als Artillerieoffizier an der Ostfront. Nach Kriegsende war er zunächst im Dorninikanerkolleg St. Thomas in Füchte/Vechta als Lehrer tätig. 1950 wechselte er in die Verwaltung des Dominikanerklosters Köln, Lindenstraße. 1954 wurde ihm von seiten der deutschen Assoziationen des Malteserordens angetragen, sich dem Aufbau des Malteser-Hilfsdienstes zu widmen.

Von Truszczynski knüpfte Kontakte zu Pfarreien, führte selbst Erste-Hilfe-Kurse durch, reiste durch die Bundesrepublik und setzte in den Diözesen Keimzellen des MHD.
In Köln stellte er die erste Sanitätseinheit des MHD auf. Von ihm ging auch die Idee aus, die Caritas um ihre Mitwirkung zu bitten als erkennbar wurde, daß die beiden deutschen Malteserassoziationen allein nicht stark genug sein würden, um ein solches Werk zu tragen.

Den Schwerpunkt seiner Aufgaben sah von Truszczynski nicht darin, den MHD von oben herab zu regieren. Er suchte den unmittelbaren persönlichen Kontakt zu den Mitgliedern. Durch seine vielen Begegnungen und Gespräche mit Helferinnen und Helfern kannte er aus eigener Anschauung und nicht aus der Ferne isolierter Bürosphäre die Schwierigkeiten ehrenamtlicher Tätigkeit, waren ihm die Probleme und Sorgen vor Ort nur allzugut vertraut. Die ehrenamtliche Mitarbeiter an der Basis spürt er, daß er einer der ihren war. Stets hatte er ein offenes Ohr für ihre Anliegen, stets stand er ihnen - keine Zeit und Mühe scheuend - mit Rat und Tat zur Seite.

Einen Schwerpunkt seiner Arbeit stellte die Hilfe bei Katastrophen im In- und Ausland dar, wobei der neun Jahre dauernde Einsatz im Kriegsgebiet von Vietnam besonders hervorzuheben ist. Durch diese humanitäre Hilfstätigkeit besonders mit dem Schicksal des vietnamesischen Volkes verbunden, kümmerte er sich intensiv um die Integration vietnamesischer Flüchtlinge in unsere Gesellschaft- Zu einer Zeit, als dieses Problem noch keineswegs im Bewußtsein der Öffentlichkeit stand.

Georg von Truszczynski hat uns allen das Gebot Christi zur Nächstenliebe in beispielhafter Weise vorgelebt.

Nachruf von Heinz Himmels
Zuletzt geändert von Verwaltung am 24.08.2011, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
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estrella
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Registriert: 22.05.2009, 19:12

Beitrag von estrella »

Habe als Kind in der Hertastraße gewohnt. Ich glaube in der Hausnummer 16 wohnte damals eine Constanze von Truszczynski mit ihrer Mutter oder Schwester, evtl. Familienmitglieder? Muß in den Jahren 1967-1971 gewesen sein.

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