Willi Schmitz

Menschen die Eindruck in Gelsenkirchen hinterlassen

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Detlef Aghte
† 18. 01. 2023
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Willi Schmitz

Beitrag von Detlef Aghte »

Willi Schmitz, der Gelsenkirchener Willi

Einer der ganz bekannten Leute aus den Sechzigern war Willi Schmitz, der Zockerkönig Ich hab ihn ziemlich früh kennen gelernt. Wir spielten zusammen das Spielchen ,was alle machten. Man nahm Münzen schmiss sie so ,dass sie so nahe wie möglich an der Hauswand lagen. wer am nächsten dran war , durfte sie in die Luft schmeißen. Wenn er vorher Zahl bestimmt hatte, durfte er alle behalten bei denen die Zahl nach oben zeigte. Während unsere Altersgenossen das Spielchen mit 5 und 10 Pfennig machten Spielten wir beide mit Silberlingen. Vielleicht war das der Grundstock für eine zweifelhafte Karriere.
Willi wurde zu einer festen Größe in der Szene .Er schaufelte Kohle ohne Ende und führte ein Leben in einer anderen Welt.
Irgendwann in den frühen Siebzigern traf ich ihn, mit 2 Bodyguards , und Auto mit Emily auf dem Kühler. Er erzählte mir vom Boxkampf Clay in Kinsshasa , und anderen Sachen in der Welt . Dabei ging sein Kopf pausenlos hin und her .Er hatte keine Ruhe ,immer auf der Hut,
bezahlte jede Runde mit einem 100DM Schein aber war total nervös.
Man erzählte die Geschichte, das er mit „linken Kullers „ in Tel Aviv gespielt hätte, was so was wie das Meisterstück war. Schon damals ging ihm manche Linie durch die Nase
Der Spiegel erwähnte ihn, als den Zockerkönig aus Gelsenkirchen. Ganz nebenbei war er ein hervorragender Boxer,
Vor einiger Zeit sitzt hier ein graumelierter älterer Herr in meinem Laden ,isst sich etwas und schwatzt mit einem anderen über den Gelsenkirchener Willi. Ich hörte aufmerksam zu, und gab dieses oder jene Dönneken zum Besten. Willi war eine seiner Kunden, der Typ war Feinmechaniker und kam so durch Zufall an jemanden der einen Rouletttisch brauchte ,der so lief wie sie wollten.
Und noch einige Sachen , Willi hatte Casinos in der ganzen Republik und sie arbeiteten zusammen
Leider ist es mit Schmitz wohl rapide bergab gegangen, wie er erzählte muss er erbärmlich verreckt sein in Amsterdam in der Drogenszene


detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

Gast
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Beitrag von Gast »

Willi war eine seiner Kunden, der Typ war Feinmechaniker und kam so durch Zufall an jemanden der einen Rouletttisch brauchte ,der so lief wie sie wollten.
:shock: :? 8)
Ne, näh?! Ich dachte, das gäbe es nur im Film!
Weist du, wie der "gesteuert" wurde?

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Gast hat geschrieben:
Willi war eine seiner Kunden, der Typ war Feinmechaniker und kam so durch Zufall an jemanden der einen Rouletttisch brauchte ,der so lief wie sie wollten.
:shock: :? 8)
Ne, näh?! Ich dachte, das gäbe es nur im Film!
Weist du, wie der "gesteuert" wurde?
Das waren ja sicher meistens 24er Tische,wahrscheinlich kann man nur nachhelfen,das das Kügelchen öfter ein Segment ansteuert. Aber ich kenn mich da nicht aus.
ich frag mal, wenn der Mensch hier nochmal erscheint,

detlef

Ich weiß aber Geschichten ,beim Würfeln, wo der "Geschäftsführer" gesagt hat 5, dann waren das 5 auch wenn 9 dort lagen,sonst gabs was auf die Röggelchen :wink:

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aus den Erlen
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Das waren noch Zeiten..........

Beitrag von aus den Erlen »

Also, ich habe Willi 1963, mit 17 Jahren im Casino in der Weberstraße, neben der Gaststätte Brandt, kennengelernt. Wir waren bis ca. 1973 befreundet. Dann ging er nach Düsseldorf, um dort seine Karrriere, als einer der besten und gewiefesten Zocker Deutschlands, fortzusetzen. Erfolg hatter er aber schon vorher, was es ihm erlaubte, schon damals mit 18 Jahren Mercedes, Lamborghini, Mustang und Maserati zu fahren. In den Jahren von 1963 -1973 gingen wir oft, zusammen mit unseren Freundinnen und späteren Frauen, vor allem in Düsseldorf aus. Da musste schon mal die eine oder andere Diskothek nur wegen unseres Besuchs, früher öffnen. Ein Essen auf der "Kö" wurde mit Champagner begossen und mit Trinkgeldern war Willi auch nicht sparsam. Sein "Zockerzuhause" war die "SABRA" in Düsseldorf, in der sich die "Glückspielgrößen" trafen. Nach der Trennung von seiner ersten Frau bat er mich, ihm nach Düsseldorf zu folgen, da er zu mir vollstes Vertrauen hatte. Ich wollte aber damals meine Ehe nicht aufgeben und blieb in Gelsenkirchen.

Ich möchte den Interessierten, hier einen Auszug aus dem Buch präsentieren, das ich derzeit schreibe, um ihnen einen kleinen Einblick dessen zu geben, wie sich das Leben damals in GE abgespielt hat. Manni Much, Wullek und andere, durchaus interessante Begleiterscheinungen, werden hier zwar nicht erwähnt, waren aber nahezu ständig präsent.

Bei Willi´s Beerdigung war ich auch anwesend und habe ihm, mit einem wirklich riesigen Kranz (in Form eines Hufeisens), bedacht. Die Aufschrift auf der Schleife lautete: DIE WÜRFEL SIND GEFALLEN - DEIN FAN UND TREUESTER FREUND BODO.

So, nun hoffentlich viel Spaß beim lesen und Grüße an alle Ehemaligen, die noch leben.



.........Mittlerweile war ich auch schon so tief in das Gelsenkirchener Halb-und Unterweltmilieu abgetaucht, hatte einige in diesem Milieu bekannte und teils auch gefürchtete Leute kennen gelernt, dass es mir richtig Spaß machte, ein Teil dieses Systems zu sein, dass zumindest in diesem Teil der Gesellschaft, zu funktionieren schien.

Nach einem kräftigen Griff in den Warenbestand des Großhandels meines Partners hatte ich dann das nötige Kapital zur Verfügung, um mir meinen lang ersehnten Wunsch zu ermöglichen. CANNES, der Traum eines jeden MÖCHTEGERN-Playboys und der war ich ja nun mal. Ich war nun mal ein hübscher Bengel und die Weiber liefen mir hinterher. Das Nachtleben mit den zockenden, manchmal auch kriminellen Kumpels tat das übrige hinzu. Sagen wir es mal so, die relativ normalen Mädels, aber auch die Bardamen mochten mich. Bezahlung in den einschlägigen Nachtclubs war für mich keine Ehrensache. Der sogenannte Deckel wurde einfach von den durchaus hübschen Mädels übernommen. Hauptsache sie konnten an den freien Tagen mal mit mir in die Diskothek gehen und sich nicht mit fetten Opas beschäftigen, denen der Sabber schon aus dem Mund lief.

Die Nacht vor der Fahrt ins Mekka der Playboys verlief dann auch noch ziemlich spektakulär.

Ich hatte, wie schon erwähnt, meinen Teil der einträglichen „Beute“ aus unserem letzten Coup in der Tasche. Die einfache Fahrkarte war bereits gekauft und ich wollte nur noch die letzte Nacht mit meinen Kumpels im Casino abhängen. Leider machte mir mein Streben nach Höherem einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Ich musste mal wieder mein durchaus vorhandenes Glück strapazieren. Nach einigen erfolglosen Partien BARA war das Geld futsch, d.h. es war nicht wirklich weg, es hatte nur ein Anderer. Gegen Morgen klingelte es dann an der Tür des Casinos im Wiehagen. Ein alter Bekannter, der regelmäßig Metall aus dem ihm anvertrauten Depot verschob und aus dem Erlös seine Spielsucht in Baden-Baden befriedigte, tauchte plötzlich unerwartet auf. Das machte er aber eigentlich immer, wenn er fast geputzt war und in einheimischen illegalen Casinos, deren Spiele natürlich als sogenannte Geschicklichkeitsspiele getarnt waren, was den zuständigen Behörden und zivilen Kripo-Beamten bekannt war.

Unser bester Mann, ich nenne ihn hier der Einfachheit halber „MINK“, der später noch eine große Karriere in den besten Casinos dieser Welt machte, entwickelte einen cleveren Plan. Zunächst zockten wir untereinander um das Interesse unseres Opfers zu wecken. Dieser ging uns natürlich nach recht kurzer Zeit auf den Leim. Mein letzter Hunderter musste nach dem Motto „ALLES ODER NICHTS“ dran glauben. Was soll´s dachte ich, mit einem Hunderter kannst du in Cannes auch nicht überleben. Der Mischer und Kartengeber war selbstverständlich unser Mann. Mit dem Fuß annoncierte er auf Anfrage die Anzahl und Höhe der vorhandenen Trümpfe bei unserem Opfer. Der Erfolg war somit vorprogrammiert.



Der Morgen war herrlich. Zunächst die Feier, mit einigen weiblichen Nachtschwärmerinnen, im Bahnhofsrestaurant Buthe-Pieper, mit Sekt, Bratkartoffeln und Spiegelei. Nachmittags ging es dann los Richtung Cannes...............

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Ströppken
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Beitrag von Ströppken »

Zitat "aus den Erlen" bzw. "Detlef":

  • Ich möchte den Interessierten, hier einen Auszug aus dem Buch präsentieren, das ich derzeit schreibe, um ihnen einen kleinen Einblick dessen zu geben, wie sich das Leben damals in GE abgespielt hat. Manni Much, Wullek und andere, durchaus interessante Begleiterscheinungen, werden hier zwar nicht erwähnt, waren aber nahezu ständig präsent.


Aber Hallo! Die Nichterwähnten kenne ich als alter Schwede natürlich (als Schwedin, vielmehr) und ich hätte gerne Näheres gewußt über die Details.

Gerne traf man sich auch zur damaligen Zeit im "Dom Café" bei Alfred Lange oder ganz früher im "Big Ben".

(Kennen wir uns vielleicht?)

Danke schon mal im voraus.
Glück auf!

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aus den Erlen
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"aus den Erlen" bzw. "Detlef"

Beitrag von aus den Erlen »

Hallo "unbekannte (?)" Schwedin,

schon möglich, dass wir uns kennen, da ich nicht nur in der Zockerwelt zuhause war, sondern natürlich auch im BIG BEN- DOM-CAFE - ROYAL und später auch im MEPHISTO sowie AIRPORT.
Gruß
Bodo

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Ströppken
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Beitrag von Ströppken »

Ja, alles bekannte Namen von früher.

Ich habe mich mal durch die "Kneipengeschichten" hier durchgelesen, dabei ist mir die "Lanze" mit Ingo ins Auge gefallen.

Der Ingo war später in Recklinghausen in der "Alten Löhrgasse" von Horstmar F. der bekannteste Thekenjongleur.....

Er ist vor einigen Jahren verstorben.

Auch meine ich mich zu erinnern, dass ich kürzlich eine Todesanzeige in der "Recklinghäuser Zeitung" von Manfred (Manni) Much gelesen habe.

Bekannt sind mir aus der Gastronomie Franz Norkus, seine Ex-Frau Irmi (Consiglium), bei "Plettenberg" war der Peter (Ossi) Oswald mal drin - vorher Hagenstraße, glaub´ich - Prüsener (Fledermaus - warmer Abbruch!) und Dorfkrug und das Manhattan war in den 70igern verpachtet an Ernst Sonntag. Da bekam ich ein Autogramm von Howard Carpendale, als er noch tingeln mußte.

Tja..... so war dat ma......


Hihi, der Howie!


Bild
Zuletzt geändert von Ströppken am 30.07.2018, 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
Glück auf!

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Pedder vonne Emscher
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Beitrag von Pedder vonne Emscher »

Peter (Ossi) Oswald war auch mal für kurze Zeit im Landsknecht am Zapfhahn. Franz Norkus hatte damals den Pub "Airport" neben dem KV-Theater.
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer

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Ströppken
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Beitrag von Ströppken »

Der hatte doch auch mal die Diskothek "Python", in der um Mitternacht die Schlangen mit lebenden Kaninchen gefüttert wurden....etwas gruselig, aber damals ein "Event".
Glück auf!

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