Schwester Antonie

Menschen die Eindruck in Gelsenkirchen hinterlassen

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Verwaltung
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Schwester Antonie

Beitrag von Verwaltung »

WAZ hat geschrieben:Eine Ära geht zu Ende
Gelsenkirchen, 06.01.2008, Von Nicole Krissel

Die drei Dernbacher Schwestern Antonie, Ingfrida und Reintrud verlassen Gelsenkirchen.Neue Aufgaben stehen bevor. "Sie hinterlassen eine Lücke", so Manfred Paas in der Abschiedsmesse
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(Bild Cornelia Fischer)
"Ihr erster Gang morgens führte sie auf die Intensivstation, um zu sehen, wie es den schwer kranken Patienten geht." Wenn sich der ehemalige Chefarzt der urologischen Abteilung des Marienhospitals in Ückendorf, Dr. Heinz Kracht, an Schwester Antonie erinnert, dann berichtet er von kranken Menschen, die durch den seelsorgerischen und fürsorglichen Beistand der Ordensschwester ihr Lachen und ihre Zuversicht wiedergefunden haben. "Kein Patient, der Angst vor der Operation hatte, wurde allein gelassen. Schwester Antonie hat ihn bis zum Operationssaal begleitet und mit ihm gebetet", so Dr. Heinz Kracht weiter.

Nun geht mit Schwester Antonie am Marienhospital eine Ära zu Ende: Der Schwesternkonvent der Armen Dienstmägde Christi in Gelsenkirchen wird nach 147 Jahren aufgelöst. Die drei Dernbacher Ordensschwestern Ingfrida, Reintrud und Antonie verlassen Gelsenkirchen, um neue Aufgaben zu übernehmen. "Der Abschied fällt uns allen sehr schwer", bedauert Propst Manfred Paas, aber bemerkt gleichzeitig, dass "ein neuer Aufbruch von den Schwestern" erwartet werde. Zusammen mit Ex-Ruhrbischof Hubert Luthe hielt er die Abschiedsmesse.

Schwester Antonie verbrachte hier 44 Jahre und verlebte "eine sehr gute Zeit". Sie klingt bescheiden, wenn sie von ihrer Arbeit berichtet und möchte nichts Besonderes hervorheben. "Früher habe ich mich immer vor dem Ruhrgebiet gefürchtet, aber als ich herkam, bemerkte ich schnell, dass man sich an keinem Ort der Welt so schnell zu Hause fühlt und von den Menschen so herzlich aufgenommen wird, wie im Ruhrgebiet." Zuerst war die heute 68-Jährige am Marienhospital, das damals noch an der Kirchstraße lag, auf einer Privatstation tätig; über 20 Jahre lang bildete sie zudem in der Krankenpflegeschule junge Schwestern aus. Am Marienhospital in Ückendorf war sie Pflegedirektorin und leitete Angehörige zuletzt an, wie man kranken Menschen am besten beistehe.

Während ihr Weg nach Bad Hönningen führt, um dort in Seniorenheimen Seelsorgearbeit zu leisten, gehen Schwester Ingfrida und Schwester Reintrud zurück nach Dernbach. "Auch wir müssen Abschied nehmen", so die Ordensfrauen. Schwester Reintrud verläßt nach 15 Jahren die Stadt, wo sie als Erzieherin im Kinderheim und im Kinderhospiz "Arche Noah" ehrenamtlich tätig war. Schwester Ingfrida geht nach 42 Jahren zurück nach Dernbach, die sich am Marienhospital um die Kapelle kümmerte und im Altenheim St. Anna arbeitete.

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Als jemand der geneigt ist sich über dies und das flugs lustig zumachen,kann ich vo diesen Damen nur den Hut ziehen. sie führen ein Unglaubliches Leben, und sind wahrschein erfüllter als 80% von uns.
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Detlef Aghte hat geschrieben:Als jemand der geneigt ist sich über dies und das flugs lustig zumachen,kann ich vo diesen Damen nur den Hut ziehen. sie führen ein Unglaubliches Leben, und sind wahrschein erfüllter als 80% von uns.
detlef
Recht hast du. Ich habe Schwester Antonie während meiner Zivildienstzeit im OP kennen gelernt. Ich war so von der Sorte - ich hab vor nix und niemand Respekt - dumm wie man so ist... :oops: Vor ihr hatte ich verdammt Respekt. Sofort. Ohne wenn und aber.
Wenn ich da an so manchen Arzt zurück denke ... schauderts mich.
Noch mal: Hut ab vor der Pinguin Lady!!! Sie gehört zu den ganz wenigen Menschen, die einen großen Eindruck bei mir hinterlassen haben. :2thumbs:

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Tanja
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Antonie

Beitrag von Tanja »

Heinz hat geschrieben:
Detlef Aghte hat geschrieben:Als jemand der geneigt ist sich über dies und das flugs lustig zumachen,kann ich vo diesen Damen nur den Hut ziehen. sie führen ein Unglaubliches Leben, und sind wahrschein erfüllter als 80% von uns.
detlef
Recht hast du. Ich habe Schwester Antonie während meiner Zivildienstzeit im OP kennen gelernt. Ich war so von der Sorte - ich hab vor nix und niemand Respekt - dumm wie man so ist... :oops: Vor ihr hatte ich verdammt Respekt. Sofort. Ohne wenn und aber.
Wenn ich da an so manchen Arzt zurück denke ... schauderts mich.
Noch mal: Hut ab vor der Pinguin Lady!!! Sie gehört zu den ganz wenigen Menschen, die einen großen Eindruck bei mir hinterlassen haben. :2thumbs:
Ja, schöne Erinnerungen.
Ich hab mich mal bei Ihr beworben als ex. Krankenschwester. Sie fand meine Zeugnisse, meine bisherigen Einsätze und mein aktuelles Auftreten gut. Nur, bekam ich direkt im Gespräch die Absage: unverheiratet, alleinerziehend, protestantisch.

Tanja

Detlef
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Beitrag von Detlef »

Na wenn du von 3 Kriterien,3 nicht erfüllst :shock: :wink:
kein wUNDER
DETLEF

Heinz
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Re: Antonie

Beitrag von Heinz »

Tanja hat geschrieben:Ich hab mich mal bei Ihr beworben als ex. Krankenschwester. Sie fand meine Zeugnisse, meine bisherigen Einsätze und mein aktuelles Auftreten gut. Nur, bekam ich direkt im Gespräch die Absage: unverheiratet, alleinerziehend, protestantisch.
Tanja
Klar, so war das. Ärzte durften jeder Religion zugehörig sein, Pflegepersonal nicht wirklich. Der Chefarzt musste Katholisch sein, der Oberarzt durfte auch Mohammedaner sein.
Fing ein verheirateter Arzt ein Kröschen mit ner Schwester an, musste die Schwester gehen, nicht der Arzt. Wollte man jemanden aus der Mitarbeitervertretung los werden, musste man ihm nur unmoralischen Lebenswandel = Scheidung etc. vorhalten.
Tendenzbetriebe - Kirche - Gewerkschaft - Parteien - sind was für den Ar... :evil:

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Mogadishuman
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Beitrag von Mogadishuman »

...habe 1971 bis 1972 bis zur Bundeswehrzeit im alten Marienhospital Kirchstraße gearbeitet.

Aus dieser Zeit habe ich Sr.Antonie in guter Erinnerung!
Weniger eine ganze Reihe ihrer Ordensschwestern.

Mir jedenfalls hat sie von der Straße der Siebziger in ein normales Leben geholfen.
Auch wenn ich hier und da noch mal ins Straucheln kam.

Die Zeit damals und wohl typischen Vorgänge in einem katholischen Haus,waren nicht selten die Hölle....aber Sr.Antonie versuchte hier immer ausgleichend zu wirken.

Mir hat's damals sehr geholfen!

Ein wenig habe ich wiedergeben können...nicht Sr.Antonie,aber als Sanitäter und Krankenpfleger in verschiedenen Auslandeinsätzen in den Krisengebieten der Welt.

Ach ja,so am Rande...aus der katholischen Kirche bin ich ausgetreten.
Seid Jahren habe ich keinen Bezug mehr zur Religion!
Zu vieles habe ich in der Welt gesehen,was im Namen irgend einer Religion geschah..
..brauch ich für mich nicht wirklich!

Zur Zeit arbeite ich als Soldat/Reservist in einem großen BW Krankenhaus und wenn alles gut geht,bin ich bald wieder unterwegs.
Ein ISAF Einsatz steht für Nov 09 - März 10 an.

Ich hoffe das so mal mein Leben auf einer dieser Reisen um zu helfen endet....und nicht wie ich es so oft in den Kranken und Altenpflegehäusern sehen mußte.

Schlimmer noch sind die Bilder von sterbenden Kindern,die man nie vergisst..irgendwo im Dreck in Afrika oder an der irakischen Grenze verscharrt!
Alles wegen Religion oder Profit!

Sr Antonie hat mir Werte vermittelt,die man auch ohne die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche leben kann!

MfG.

Peter

pito
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Beitrag von pito »

@Mogdishuman: Ich denke ich kann für alle hier sprechen, wenn ich sage: Interessant, klingt nach viel Lebenserfahrung und tiefen Einblicken. Erzähl mal mehr. Wenn du magst. :wink:

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rm
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Beitrag von rm »

@Mogadishuman: würde ich auch gerne mehr von lesen. Bin völlig überzeugt von der Ausstrahlungskraft von Persönlichkeiten wie dieser hier, die sich ganz und gar einsetzen für das was wirklich gebraucht wird und die sich selbst dabei als Werkzeug des Richtigen ansehen.
Sie war bestimmt nicht einverstanden mit allem, was ihre Kirche gemacht hat, aber ist doch bestimmt drin geblieben, nicht wg Zwang sondern wg Überzeugung.
Bist Du als Soldat von ähnlicher Art??

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