Stolpersteine in Gelsenkirchen - Gegen das Vergessen

Menschen die Eindruck in Gelsenkirchen hinterlassen

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

Liebes GG-Verwaltungsteam,

Sie erhalten unsere Presse- und Medieninformation vom heutigen Tage mit der Bitte um Veröffentlichung:


Jeder Stolperstein ein Leben

In Gelsenkirchen werden wieder Stolpersteine verlegt. Am 14. August kommt Bildhauer Gunter Demnig in die Stadt, um an 7 Orten weitere 20 Stolpersteine in das Pflaster Gelsenkirchener Gehwege einzulassen. Stolpersteine erinnern an zerstörte Leben, an Ausgrenzung, Verfolgung und Mord unter der NS-Gewaltherrschaft. "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig. Die 10x10 Zentimeter messenden Stolpersteine erinnern an Menschen aus allen Verfolgtengruppen gleichermaßen. Genau dort, wo die Menschen einst lebten, bevor sie dem Rassenwahn und
Überlegenheitsideologie der Nazis zum Opfer fielen - vor den Türen ihrer Wohnhäuser oder Wirkungsstätte. In Gelsenkirchen werden die kleinen Mahnmale seit 2009 verlegt. Mehr als 53.000 Stolpersteine in 19 Ländern Europas bilden zusammen genommen das größte, dezentrale Mahnmal der Welt.

Verlegt werden in diesem Jahr Stolpersteine für Ernst Papies an der Cranger Str. 398 (10:00), für Familie Markus Jeckel an der Hauptstr. 63 (10:20), für Familie Frieda Alexander an der Ringstr. 67 10:40), für Rabbiner Dr. Siegfried Galliner am Platz der Alten Synagoge/Georgstr. 2 (11:00), für Familie Moritz Goldschmidt an der Augustastr. 4 (11:20), Familie Hugo Broch an der Von-Der-Recke-Str. 11 (11:40) und an der Feldmarkstr. 119 (12:00) für Familie Bernhard Höchster. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Teilnahme an den Stolpersteinverlegungen eingeladen. Die Organisatoren weisen darauf hin, das im zeitlichen Ablauf der Verlegeaktionen Verschiebungen möglich sind und bitten die Teilnhmenden, ein Zeitfenster von plus/minus 15 Minuten zu den angegebenen Uhrzeiten einzuplanen. Weitere Infos zum Projekt Stolpersteine Gelsenkirchen im Internet: www.stolpersteine-gelsenkirchen.de , unter Tel.: (0209) 9994676 oder per Email: a.jordan@gelsenzentrum.de


Zu den Lebens- und Leidenswegen der Menschen, für die in diesem Jahr Stolpersteine verlegt werden, sind Dokumentationen abrufbar. Eine entsprechende Verlinkung wird von hier gewünscht:

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen. ... papies.htm

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen. ... steine.htm

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen. ... xander.htm

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen. ... lliner.htm

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen. ... chmidt.htm

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen. ... _broch.htm

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen. ... chster.htm


Mit freundlichen Grüßen

Andreas Jordan
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knut
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Beitrag von knut »

Ich habe in meinem Blog ebenfalls meinen Senf dazugegeben und auch noch auf den Rosa-Böhmer-Platz hingewiesen:
Zum achten Mal seit 2009 kommt der Aktionskünstler Gunter Demnig auf Einladung von Gelsenzentrum e.V. nach Gelsenkirchen. Die 119 bereits verlegten Stolpersteine wird er am 14. August 2015 um weitere 20 ergänzen. Das Institut für Stadtgeschichte hat dagegen in den letzten zwei Jahren keinen würdigen Ort für einen Rosa-Böhmer-Platz gefunden.
https://antifaschistischesgelsenkirchen ... -in-sicht/

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

An der Stolpersteinverlegung für Ernst Papies (Fr. 14.August 10.00 Uhr, Cranger Str. 398) werde ich wohl teilnehmen. ... :wink:

althorster2
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Beitrag von althorster2 »

Es gibt auch andere Meinungen zur Verlegung von Stolpersteinen:
Eine andere etwas differenzierte Sichtweise zu den Stolpersteinen zeigt ein Artikel der in der Jüdischen Allgemeinen am 30.10.2014 erschienen ist.

Dieser offenbart mehr die Schwierigkeiten, die Teile der Jüdischen Gemeinde mit den Stolpersteinen haben, als der Zeit Artikel.

„Einspruch! Stolpersteine als Stolperfalle“

Der Autor, Daniel Killy, des Artikels ist Sprecher der Jüdischen Gemeinde Hamburg und CvD des »Weser-Kurier«.

Zitat:
Die Andenkenindustrie, jeder Urlauber weiß es, ist eine der einträglichsten überhaupt...

Ein deutscher Künstler hat eine ganz eigene Variante dieser Industrie entwickelt…

Für 120 Euro pro Stück wird so an mittlerweile 48.000 Menschen in 17 Ländern erinnert. Millionenumsätze mit den Opfern des millionenfachen Mordens…

Abgesehen davon, dass, so Kritiker, das Andenken an die Opfer buchstäblich mit Füßen getreten werde, beharrt Demnig auch noch auf der Deutungshoheit für »seine« Steine. Recherchen der taz, wonach er Nazibegriffe auf Stolpersteinen verwendet und damit NS-Opfer post mortem als »Volksschädling«, »Gewohnheitsverbrecher« und Täter im Sinne der »Rassenschande« denunziert haben soll, begegnete Demnig mit teutonischer Stur- und Geschichtsvergessenheit: »Die sind so vorgegeben. In den Akten.«...

Und dass die Vergangenheit, die Toten im Mittelpunkt stehen. Lebendige Juden, schon gar, wenn sie sich gegen Antisemitismus hier oder Hamas-Terror dort zur Wehr setzen, sind dann schon weniger wohlgelitten. Gunter Demnig hat dieses selbstgefällige Deutungsdiktat auf die Spitze getrieben: Opfergedenken als politisch korrekt ummantelter Businessplan. Wesentlich infamer geht es nicht. Die Stolpersteine sind längst zur moralischen Stolperfalle geworden.


Der vollständige Artikel ist am 30.10.2014 in der Jüdischen Allgemeinen erschienen und unter folgenden Link vollständig lesbar:
http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/20609
Auch daran sollte man erinnern.
althorster2

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knut
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Beitrag von knut »

In diesem Zusammenhang weise ich gerne auf den ebenfalls differenzierten Beitrag in meinem Blog hin.

Stolpersteine und Erinnerungsarbeit
Die Stolpersteine, die Demnig europaweit verlegt, sind Teil einer Erinnerungsarbeit, die unmittelbar mit der Befreiung der Konzentrationslager durch sowjetische, amerikanische und britische Truppen 1945 begann. Die befreiten Überlebenden schufen die ersten Denkmale zur Erinnerung an ihre geschundenen und ermordeten Mithäftlinge und zur (Er-)Mahnung, dass das nie wieder geschehen dürfe. Die Erinnerung an das Grauen war noch frisch und brauchte keine Erklärung.
Die Stolpersteine, die Gunter Demnig seit 1992 verlegt, schlagen einen neuen Weg ein – und sie ergänzen die vorhandenen Gedenkorte auf besondere Weise. Sind Gedenkstätten bislang entweder Einrichtungen, die als Lern- und Gedenkort angelegt sind (wie beispielsweise auch die 1994 eröffnete Dokumentationsstätte “Gelsenkirchen im Nationalsozialismus”, die ich hier nicht unerwähnt lassen möchte) oder symbolische Gedenkorte an abgelegenen Plätzen, wohin die Nazis die ihnen unerwünschten Personen deportierten, holt Demnig mit seinen Stolpersteinen die symbolische Erinnerung an die unter armseligen Vorwänden verfolgten und ermordeten Menschen an die Orte zurück, an denen sie vorher gelebt haben.
Der komplette Beitrag erschien anlässlich der Stolpersteinverlegung am 08.10.2012 in meinem Blog unter https://antifaschistischesgelsenkirchen ... ngsarbeit/ und umreist die Entwicklung der Erinnerung an die unter erbärmlichen Vorwänden verfolgten und ermordeten Juden, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Sinti und Roma, Behinderte ...

althorster2
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Stolpersteine

Beitrag von althorster2 »

M;an kann es nicht oft genug wiederholen:
Becca hat geschrieben:Es gibt auch andere Meinungen zur Verlegung von Stolpersteinen:

Eine andere etwas differenzierte Sichtweise zu den Stolpersteinen zeigt ein Artikel der in der Jüdischen Allgemeinen am 30.10.2014 erschienen ist.

Dieser offenbart mehr die Schwierigkeiten, die Teile der Jüdischen Gemeinde mit den Stolpersteinen haben, als der Zeit Artikel.

„Einspruch! Stolpersteine als Stolperfalle“

Der Autor, Daniel Killy, des Artikels ist Sprecher der Jüdischen Gemeinde Hamburg und CvD des »Weser-Kurier«.
Die Andenkenindustrie, jeder Urlauber weiß es, ist eine der einträglichsten überhaupt...

Ein deutscher Künstler hat eine ganz eigene Variante dieser Industrie entwickelt…

Für 120 Euro pro Stück wird so an mittlerweile 48.000 Menschen in 17 Ländern erinnert. Millionenumsätze mit den Opfern des millionenfachen Mordens…

Abgesehen davon, dass, so Kritiker, das Andenken an die Opfer buchstäblich mit Füßen getreten werde, beharrt Demnig auch noch auf der Deutungshoheit für »seine« Steine. Recherchen der taz, wonach er Nazibegriffe auf Stolpersteinen verwendet und damit NS-Opfer post mortem als »Volksschädling«, »Gewohnheitsverbrecher« und Täter im Sinne der »Rassenschande« denunziert haben soll, begegnete Demnig mit teutonischer Stur- und Geschichtsvergessenheit: »Die sind so vorgegeben. In den Akten.«...

Und dass die Vergangenheit, die Toten im Mittelpunkt stehen. Lebendige Juden, schon gar, wenn sie sich gegen Antisemitismus hier oder Hamas-Terror dort zur Wehr setzen, sind dann schon weniger wohlgelitten. Gunter Demnig hat dieses selbstgefällige Deutungsdiktat auf die Spitze getrieben: Opfergedenken als politisch korrekt ummantelter Businessplan. Wesentlich infamer geht es nicht. Die Stolpersteine sind längst zur moralischen Stolperfalle geworden.
Der vollständige Artikel ist am 30.10.2014 in der Jüdischen Allgemeinen erschienen und unter folgenden Link vollständig lesbar:
http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/20609
Auch daran sollte man erinnern.
althorster2

edit Verwaltung: Zitat repariert

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knut
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Beitrag von knut »

@althorster2: Interessante Variante einer Profilneurose, du schreibst keine eigene Kritik, sondern kopierst wiederholt den gleichen fremden Text hierhin. Ich habe meinen Text immerhin selbst geschrieben und kann meine Meinung auch selber ausdrücken.

PS1: Dein copy-paste-Beitrag suggeriert, dass Daniel Killy die Stolpersteinkritik als Sprecher der Jüdischen Gemeinde Hamburg schreibt. In der Zeit heißt es dazu:
Seine "Privatmeinung" sei das, sagt Killy. Er spreche nicht für die Jüdische Gemeinde. Die hat sich von dem Text distanziert.
http://www.zeit.de/2014/47/stolperstein ... verbrechen

PS2: Und zum journalistischen Hintergrund des CvD des Weser-Kuriers heißt es ironisch im Nahost-Forum Bremen:
Killy bringt für diese Aufgabe einen soliden journalistischen Hintergrund mit, war er doch immerhin bei den Boulevard-Zeitungen Morgenpost und BILD-Zeitung tätig. In einem Interview des Internet-Blogs Castollux wird er vorgestellt als „verantwortlicher Redakteur bei BILD , er ist jüdischer Deutsch-Amerikaner und Experte für jüdische Themen und antisemitische Medienphänomene.“
http://nahost-forum-bremen.de/?p=525

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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

Ich finde diese Art des Gedenkens einfach genial. Die Menschen "stolpern" im wahrsten Sinne des Wortes über solche "Hinweise" und können sich immer wieder Gedanken zu unserer Geschichte und zum "alltäglichen Faschismus" heute in Deutschland und der Welt machen.

Gegen das Vergessen und Verdrängen ! Bleibende Erinnerung an diese Mitbürger, die (auch) allein gelassen wurden von ihren Nachbarn und Mitmenschen.

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Angel
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Beitrag von Angel »

Grußwort des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, bei einer Veranstaltung des Arbeitskreises Stolpersteine Würzburg am 1.12.2014 in Würzburg
"Sich der Vergangenheit stellen – das gelingt auch – und ich möchte sagen, in großartiger Weise, durch die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig. Hier in Würzburg sind mittlerweile mehr als 400 Stolpersteine verlegt, erst heute kamen 22 hinzu.

Die kleinen Messingsteine lassen uns immer wieder mitten im Alltag innehalten: Wir beugen uns hinunter, um den Namen lesen zu können. Wir verbeugen uns vor den Menschen, die den Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Und uns wird bewusst: Sie lebten hier, mitten unter uns. Es waren Nachbarn. Und auch wenn es heute keine Angehörigen mehr gibt: Sie sind nicht vergessen!

In diesem Jahr wird der Künstler voraussichtlich den 50.000. Stolperstein verlegen. Das ist eine enorme Leistung und ein wunderbares Projekt. Es spricht übrigens gerade junge Leute an – schon allein deshalb sollten wir die Verlegung von Stolpersteinen weiter unterstützen."
http://www.zentralratdjuden.de/de/artic ... zburg.html
Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.

Albert Einstein

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Angel
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Statement von Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats

Beitrag von Angel »

22.05.2015
Statement von Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, zugunsten derStolpersteine in München:

"
Sich auf persönliche Weise der Vergangenheit stellen und den jüdischen Menschen, die während der Shoa ermordet wurden nicht nur als Opfer, sondern als Individuen zu gedenken – das ist der große Verdienst der Stolpersteine und seines Erfinders Gunter Demnig.
Mehr als 50.000 solcher kleiner Mahnmäler gibt es Deutschland- und Europaweit mittlerweile. Sie erinnern uns tagtäglich daran, dass jüdisches Leben vor dem 2.
Weltkrieg in den Herzen der Städte stattgefunden hat. Sie erinnern uns aber auch daran, dass das Böse, das Schrecken und das Wegsehen mitten in unseren Städten
stattgefunden haben und mahnen uns daher immer wieder, so etwas nie wieder geschehen zu lassen und jeglichen Anfängen von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung direkt entgegen zu treten.
Die Stolpersteine sind für mich auch eine Art Ruhepol, um mitten im Alltag inne zuhalten und über unsere Werte und die Fragilität dieser Werte nachzudenken. Dass
auch gerade viele junge Menschen sich dem Projekt in Form von Patenschaften annehmen, die dazugehörigen Biographien recherchieren und sich der Pflege der Steine
widmen, halte ich für besonders lobenswert und für einen wichtigen Beitrag zur künftigen Gedenkkultur.
Zwei persönliche Anliegen waren mir jedoch, einen Konsens mit den Verwandten der Überlebenden einzuholen, sofern für diese ein Stolperstein verlegt wird und
zum anderen, die auf den Steinen in Anführungszeichen gesetzte NS-Terminologie als solche besser sichtbar zu machen.
Ich freue mich, dass nach einem Gespräch mit Herrn Demnig, diese Anliegen in Zukunft berücksichtigt werden.
Durch das Lesen der Messingsteine, verbeugen wir uns wortwörtlich vor den Menschen, die den Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Wir werden diese Menschen niemals vergessen und auf ewig haben wir ihnen in unseren Herzen ein Denkmal gesetzt. Die Stolpersteine sind ein Ausdruck, dieses Denkmal nach außen zu tragen und für die Öffentlichkeit jederzeit zugänglich zu machen.
Die jüdischen Menschen lebten mitten unter uns. Das Gedenken an sie sollte daher ebenfalls genau dort stattfinden. Dafür sorgen die Stolpersteinen auf beeindruckende Weise.“
Ich hoffe, Ihnen damit geholfen haben zu können und wünsche Ihnen alles Gute.


Mit freundlichen Grüßen
Dr. Josef Schuster
http://www.stolpersteine-augsburg.de/Si ... enchen.pdf
Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.

Albert Einstein

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knut
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Beitrag von knut »

Ich bin vor einiger Zeit zufällig in der Duisburger Innenstadt über Stolpersteine "gestolpert", die Sonne schien und ein Funkeln vom Boden lies mich aufmerksam werden und nach unten schauen. Es ist immer ein guter Moment zum innehalten im Trubel des Alltags!

althorster2
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Beitrag von althorster2 »

Heute gab es einen interessanten Artikel in der WAZ:
Foto: Martin Möller

Gelsenkirchen. Die Aktion zur Erinnerung an Opfer des Nazi-Terror-Regimes beeindruckt deutschlandweit viele Menschen.

Der Kölner Künstler Gunter Demnig kommt im August erneut nach Gelsenkirchen, um an verschiedenen Orten in der Stadt 20 neue, sogenannte Stolpersteine zu verlegen. An der Stolperstein-Aktion zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus gibt es immer wieder auch Kritik, vor allem von der jüdischen Gemeinde.

„Es gibt bessere Formen der Erinnerung“, sagt die Vorsitzende der Gelsenkirchener Gemeinde, Judith Neuwald-Tasbach. Gedenken sei immer wichtig, „aber die Stolpersteine-Aktion finde ich schwierig“. Das Problem aus ihrer Sicht: Die Steine sind im Boden eingelassen, Menschen laufen darüber und „treten auf die Namen der Ermordeten“. Außerdem sei auf einem einzelnen Stein, der zusätzlich im Laufe der Zeit dreckig werde, nicht genügend Platz für ausreichend Informationen über den Menschen.
Mehrere Projekte zu Stolpersteinen sind möglich

Gelsenzentrum-Leiter und Projektinitiator Andreas Jordan teilt die Kritik an den Stolpersteinen naturgemäß nicht. „Das kann ich nicht ernst nehmen.“ Allerdings könne ja jeder für sich entscheiden, was er bevorzuge, „mehrere Projekte, wie etwa Stolpersteine und Erinnerungsorte, können problemlos nebeneinander laufen“. Künstler Gunter Demnig wird deutlicher: „Diese Argumente finde ich unsäglich. Friedhöfe müssen auch mit Vogeldreck umgehen. So ist das halt.“

Schon vor der ersten Steinverlegung hatte es in Gelsenkirchen große Diskussionen gegeben. Zur Erinnerung: 2005 entschied sich der Rat nach langen Gesprächen zunächst gegen das Demnig-Projekt. Als Alternative galten damals die„Erinnerungsorte“ mit ihren ausführlichen Info-Tafeln. Knapp vier Jahre später verlegte der Künstler dann doch den ersten Stolperstein der Stadt. Heute sind es bereits mehr als 100 Objekte.
Finanzierung meist durch Spenden

Kritik gibt’s auch an den Kosten für die Stolpersteine. 120 Euro kostet ein Exemplar, meistens finanziert über Spenden. Etwa 10 Euro entsprechen dem Materialwert, vom Restgeld finanziert der Künstler Planungen, Herstellung, Werkzeuge, Fahrtkosten und Mitarbeiter. „Wir kommen zurecht“, sagt Demnig. „Reich werden wir damit aber nicht.“ Er sei an 267 Tagen im Jahr unterwegs, verlege mittlerweile Steine in 19 europäischen Ländern. Die Stadt stellt dem Künstler übrigens nur den Grund zur Verfügung, bereitet ihn vor. „Die Aktion ist willkommen“, sagt ein Sprecher. Eine finanzielle Unterstützung sei aber nicht notwendig.

An sieben Orten im Stadtgebiet von Gelsenkirchen wird Gunter Demnig am Freitag, 14. August 2015, weitere 20 Stolpersteine in das Pflaster der Gehwege einlassen.

Informationen über die Aktionen, über den zeitlichen Ablauf und über die Opfer, derer gedacht werden soll, finden sich im Internet auf der Seite www.stolpersteine-gelsenkirchen.de

Künstler verlegt wieder Stolpersteine | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... x793928275
Besonders bemerkenswert fand ich die Arroganz von Andreas Jordan gegenüber Frau Neumann-Tasbach, die ja immerhin Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde gelsenkirchens ist.
Aber - war da nicht 'mal irgendetwas -
vielleicht ein sog. Hausverbot für A.J. nach einer von provozierenden Aktion von ihm? Ist schon in 2012 gewesen.Ist da jemand vielleicht nachtragend?
Althorster2
Zuletzt geändert von althorster2 am 27.07.2015, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.

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knut
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Beitrag von knut »

Viel interessanter als die allseits bekannten und öffentlich durchgekauten Meinungsunterschiede zum Projekt finde ich, dass die WAZ zu den Stolpersteinen nur die Meinung der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde einholt. Es handelt sich um ein dezentrales Denkmal, das ohne Unterschied an Juden, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Sinti und Roma und Behinderte erinnert. Warum fragt die WAZ nicht auch bei den anderen Verfolgtengruppen nach deren Meinung? Offenbar macht das dann doch zu viel Arbeit und so "recherchiert" man nur die bekannten Positionen für einen neuen Aufguss bekannter Inhalte.

althorster2
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Beitrag von althorster2 »

Müsstest du die WAZ einmal fragen
Althorster2

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