Mechtenberg und Umland

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rm
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Mechtenberg und Umland

Beitrag von rm »

Früher war ich oft auf der Riesenbrache rechts der Hattinger Straße, bis zum Mechtenberg mit seinem vergammelten Bismarcktürmchen, habe dort in Riesenpfützen Molche bestaunt, meinen Kindern gezeigt, wildeste Kräütermeere durchquert. Dann wurde das Gebiet kultiviert, bekam Wiesenflächen und Splitwege. Und der See am Fuße des Mechtenbergs mit seinen Fröschen im Schilf, mit seinen still auf- und abtauchenden Molchen war der Rest der Freiheit. Natürlich auch mit den zivilisatorischen Spuren der Anfäger im Gebrauch der Freiheit, dem Müll, damals noch Getränkedosen en masse. Dann kam ein Zaun drum, und ich durfte nicht mehr dran, war zum erklärten Störenfried geworden, habe wieder ein Stück Natur an die hauptamtlichen Verwalter oder ihre übereifrigen Helfer in den engagierten Verbänden verloren (so geschehen ungefähr 2000. Da fing ich an, gegen diese Sorte Naturschutz zu sein. Und was nun draus geworden ist, interessiert mich nur noch am Rande. Wenn ich dort noch mal auf den Splitwegen spazierte, fiel mir auf, dass dort wohl die halbe Hundepopulation Gelsenkirchens ihren Auslauf hatte, und andere als Hundehalter sich kaum noch dorthin verirrten. Wer mag wohl für diesen Naturschutz verantwortlich sein?
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wespe171
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Beitrag von wespe171 »

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Leider ist das wirklich so, GE wird zugeschi... von Hunden, deren Halter der Meinung sind, die Zahlung von Hundesteuer rechtfertigt das Verhalten ihrer Hunde und der dämlichen Menschen am anderen Ende der Leine.

Dass wir Anderen auch Steuern zahlen und trotzdem nicht auf allen Wegen unsere Haufen hinterlassen, verstehen die Menschen nicht und die Hunde sowieso nicht.

Ansonsten war der Mechtenberg immer wieder Abenteuerspielplatz und mehr.
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wespe171
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Beitrag von wespe171 »

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Womit du natürlich recht hast. Hätte ich vielleicht doch den neuen [Ironie][/Ironie]-Knopf drücken sollen?

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Und was hat das Hundeproblem mit Rotthausen zu tun?

Der Mechtenberg liegt übrigens in Essen-Kray und auch ein Teil des eingezäunten Sees im Biotop. Leider war die Einzäunungsmaßnahme erforderlich, da gewisse Zeitgenossen das Biotop als Müllabladeplatz benutzten.

Karlheinz Rabas
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Gast
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Beitrag von Gast »

Gefühltes Gelsenkirchen - ist hier schon mal gesagt wurden. Und Hunde sch... nicht nur in Rotthausen.

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rm
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Beitrag von rm »

Hunde, na ja, nicht meins, aber wem so ist, gerne. Auch dort. Aber das Einzäunen, nee, bein Hin- und Herschwanken zwischen Verständnis für den Zaun wegen Müll. den habe ich ja auch gesehen, und dem Ärger, weil ich schon wieder aus der Natur ausgesondert wurde, komme ich zu dem Ergebnis: der Müll ist häßlich und stört, aber das Aussperren von harmlosen Menschen weil sie Müll machen könnten, ist schädlicher. Lieber frei mit Müll, als eingesperrt im Bereich der vorsorglichen garantierten Unschädlichkeit.

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Das hat schon seine Richtigkeit mit der Einzäunung, denn in diesem Bereich hat sich eine besondere Fauna und Flora entwickelt, die durch Menschen, die meinen, sie könnten in dieser Natur herumlaufen, nur zerstört würde.

Karlheinz Rabas
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Auszug aus DIE ZEIT ONLINE

Über das Munkeln in der Geschichte
Was das Volk sagt, denkt oder vielleicht vielsagend−verschweigend erzählt, erreicht die Obrigkeit als Gemunkel. Und was es hoffen darf, wird auch gemunkelt. Von der Wunderwaffe Hitlers bis zur nächsten Steuersenkung alles Gemunkel

Von Claus Heinrich Meyer

In einer Viertelstunde kann die Welt sich verändern. Wer behauptet solch einen Unfug? Die Werbemenschen des Senders BR 5. Und suggestiv schieben sie nach: B5, das Radio für die Infogesellschaft. Infogesellschaft?
Bin ja ich, möchte aber so nicht apostrophiert werden, ein bemooster Nachrichten− Junkie sogar, seit das Kind, früh und gewaltsam aus seinen Träumereien geschüttelt, hineinkroch in den Volksempfänger VE 301
DYN, anschließend an die Fanfaren der Sondermeldungen den auf− und abschwellenden Feindsender BBC suchend. Verfluchtes Fading. Rückkoppeln, bis es quietschte. Geheimnisvolle, verbotene Stimmen, englischer
Akzent. Hugh Carlton Green, Lindley Frazer. Was tat das Kind als Schwarzhörer vor dem Volkslautsprecher?
Es war ausersehen von der Familie, Informationen zu häufeln, eine Vertrauens−, eine Zutrauensstellung; durfte Vortrag halten über die Lage, falls man sie zu erfahren wünschte so wie das Kind sie verstanden hatte. Eine Summe aus Wehrmachtsbericht plus BBC.
Aufgestört von auf− und abschwellenden Alarmsirenen, verließen wir, alsbald die elektrodynamische Goebbels− Schnauze abgeschaltet wurde, das Wunschkonzert der deutschen Wehrmacht, untergehakt gleichsam stolperten wir in die muffige Höhle des Luftschutzkellers, wo eine weitere Senderfamilie uns erwartete, der Drahtfunk, ein Service der Nazis, welcher Luftlagen ausspuckte. Unangenehm tickend, als seis selbst ein Sprengmittel. Dann: Achtung! Achtung! Schwache feindliche Bomberverbände über Arnheim im Anflug auf Oberhausen. Das stimmte uns zufrieden, so lange, bis unsere Flak, unsere Achtacht, auf dem Mechtenberg zu ballern begann und die schwachen Lancaster ihre Bombenschächte über uns öffneten, uns ängstigten, töteten, uns, die Leute von Gelsenkirchen, während Oberhausen ein anderes Mal drankam.Das Kind lernte im Laufe des Krieges, notgedrungen früh gereift, jeglicher Botschaft aus dem Äther zu misstrauen, anzuerkennen aber die Realität von Fliegerangriffen und nachfolgend hagelnden scharfzackigen Granatsplittern um bald allem, was gesagt, angeordnet, befohlen wurde, in feindlicher Abwehr zu begegnen.
Einbildungskraft, schweifende jugendliche Fantasie plus schlechter Empfang des Radios ließen Einbildungen wuchern. Das Kind, bald auch ringsum seine Erwachsenen, bevorzugte mehr und mehr das Ungefähre, wenn es an die Kriegswelt draußen dachte, das ließ Spielraum für Hoffnungen, für ein Hinzuerfinden, für eine Abwehr des Unerträglichen. Das Kind merkte: offiziös mitgeteilte Tatsachen, etwa: Zielwege der Bomberverbände, kalkig aufgemalte Parolen entlang der Köln−Mindener Bahn (Räder müssen rollen für den
Sieg doch der Zug als Träger des Imperativs war längst durchlöchert, zum Krüppel geschossen worden, lächerlich, mitsamt seinen Siegeswörtern, durch die Garben der Tiefflieger) das Kind merkte (sich) also, dass die ihm übermittelte Welt nicht stimmte, nicht übereinstimmte mit der seinen; in der Wirklichkeit war vorherrschend ein Raunen und Flüstern. Denn in den Kriegen, wenn niemand Genaues nicht weiß, manchmal nicht erfahren will, oft nicht erfahren soll, blühen Gerüchte. Mutmaßungen. Hörensagen diktiert Erzählungen.
Ja, großes Gemunkel wogt über Zeit und Land................

http://hermes.zeit.de/pdf/index.php?doc ... _166/meyer

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rm
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Beitrag von rm »

@KarlheinzRabas
ich verstehe den Wunsch, Natur zu schützen, gut, habe mich in der Zeit vor dem Zaun auch über Müll und Beschädigungen geärgert. Aber die schützenswerte Flora und Fauna hat sich zu der Zeit angesiedelt, als der Zaun noch nicht da war, da hatte sie noch Freunde wie mich, die ihre Freude daran haben durften. Jetzt aber gehört sie den Bürokraten und ihren bürokratisch denkenden Freunden in den Kampfbünden der Aktivisten, die sich mit dem Argument der Schutzbedürftigkeit solche Flecken zum höchstpersönlichen exklusiven Genuß als privilegierte Schützer unter den Nagel reißen. Ich habe da so meine Erfahrungen mit einem Nationalpark Wattenmeer, wo die Menschen ausgesperrt werden, die industrielle Nutzung nicht, pipelines unter Ausschluß der Öffentlichkeit gebaut werden können. Beweise für die Schädlichkeit der menschlichen Genießer-Nutzer hat noch keiner geliefert, alle setzen auf den unhinterfragten Konsens, dass unkontrollierte Menschen per se eine Gefshr für alles Schöne und Gute dieser Welt darstellen. Die Erben der Wilhelminischen Pickelhaube!

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Ich kann ja Deine Einstellung irgendwie verstehen. Aber wir haben uns (Bürgerverien Rotthausen) seit etwa zwanzgi Jahren um diese Gebiet bemüht um es vor allem vor dem Vandalismus zu schützen und wir aben es letztlich auch eingesehen, dass es nur durch Zäune möglich ist. Keine sehr schöne Lösung, aber noch besser als absolute Zerstörung der Biotope.

Karlheinz Rabas
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rm
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Beitrag von rm »

Ich glaube, das größere Problem für unsere Welt sind die Schützer mit ihrer Opferpsychologie und ihre selbstgemachten oft fatalen Diagnosen: Irgendwie geht denen immer gleich die Welt unter, und zwar immer durch die anderen, die zu dumm zum sinnvollen Gebrauch sind. So wie hier das Biotop vor der "Zerstörung" stand, obwohl es sich unter den Bedingungen, an denen es zugrunde gehen sollte, überhaupt entstanden war.
Ich glaube tatsächlich, dass die Schützer mit ihrer latenten Feindseeligkeit und ihrem Aussperrungszwang gegen jeden, der nicht zu ihnen gehört, also per se dumm und schädlich sein könnte, das Interesse an den Naturschönheiten sabotieren. Man schaue wie sie sonst leben: können sie sich vertragen mit Leuten, die ihr Opferselbstbewußtsein nicht teilen? Vetragen sie sich untereinander oder geraten sie nach Aussperrung der Welt in Teufels Küche, weil Ihnen der einigende Feind abhanden gekommen ist?
Ich könnte noch mehr ablästern, besonders wenn ich die zwanghafte Unverträglichkeit der meistens selbsternannten "Naturschützer" erlebe. aber, werden sie sich überhaupt für meine Meinung interessieren? Der Verlauf dieser kleinen Diskussion ist ja sehr von apriori rechthaben geprägt, und die sonsten diskutierten Selbstzweifel mancher aussperrender Naturschützer sind hier ja nicht zu vernehmen.

MichaL
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Beitrag von MichaL »

rmenne hat geschrieben:[...]Interesse an den Naturschönheiten sabotieren[...]
Den Unterschied zwischen Interesse an Naturschönheiten und Vandalismus
kennst Du aber?

andi
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Zäune

Beitrag von andi »

Nach manchen Argumentationen müssten erstmal die U-Bahnstationen geschlossen werden, dann die Straßen und Plätze wo Vandalismus auftaucht eingezäunt und am besten gleich die ganze Stadt zugemacht werden.

Der Letzte macht das Licht aus!

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