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Re: Mechtenberg und Umland

Verfasst: 10.01.2022, 14:04
von Mechtenbergkraxler
Nix los, offenbar auf dem Mechtenberg, oder? Hier zwei Fotos aus meinem Fundus, vermutlich aus den 1980er Jahren: Der Berg im Winter mit gut sichtbarem Bismarckturm, und Hof Dieckmann (Schreibweise wechselte von Jahrhundert zu Jahrhundert) am Nordhang mit der DELOG zur Linken und der City-Skyline am Horizont.

Geht mal dort wieder spazieren! Toller Fernblick an klaren Tagen! Die 194 hält – mehr oder weniger – exakt am Fuße dieser majestätischen Erhebung.

MK
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Re: Mechtenberg und Umland

Verfasst: 12.09.2022, 09:38
von Mechtenbergkraxler
Bin letzte Woche zum Abschluss des allwöchentlichen Mechtenbergkraxelns - ich muss ja in Übung bleiben - nach langer Zeit mal wieder beim Bäcker König auf der Achternbergstraße eingekehrt, Tasse Kaffee, ein Brötchen. Für Genüsse dieser Art verzichte ich gerne auf ein paar Tage Urlaub oder auf ein Netflix-Abo. Heiner König der Altbäcker hatte im Februar bereits vor dem Putin-Krieg einen Hilferuf ausgesandt, dass seine Einzelbäckerei nur überleben kann, wenn die Kunden auch kommen https://www.derwesten.de/staedte/gelsen ... 36017.html. Heiner habe ich nicht gesehen, wohl aber einen freundlichen anderen Mann, und vor allem: Das Brot- und Brötchen-Sortiment unverändert und wirklich phantastisch. Wer noch nie da war, dem sei empfohlen: Erst auf meinen Hausberg kraxeln, dann beim König einkehren. Für König-Brot kommen Leute von weither nach Rotthausen. Schon meine Oma hat hier gekauft. Das kleine Café, das dazugehört, sieht aus wie Omas Wohnzimmer, wirklich! Total gemütlich und plüschig. Und was habe ich dann noch entdeckt:

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Wenn das kein Grund ist, hier mal einzukehren. Nur schade, wenn Movie Park und Netflix wichtiger sind als der Besuch im kleinen Café oder beim Italiener um die Ecke. Wer sich natürlich vorher schon keinen Movie Park und kein Netflix leisten konnte, der kann trotzdem gerne hier einfach sein Brot kaufen.

MK

Re: Mechtenberg und Umland

Verfasst: 12.09.2022, 14:29
von Minchen
Mechtenbergkraxler hat geschrieben:
12.09.2022, 09:38
Bin letzte Woche zum Abschluss des allwöchentlichen Mechtenbergkraxelns - ich muss ja in Übung bleiben - nach langer Zeit mal wieder beim Bäcker König auf der Achternbergstraße eingekehrt, Tasse Kaffee, ein Brötchen. Für Genüsse dieser Art verzichte ich gerne auf ein paar Tage Urlaub oder auf ein Netflix-Abo....

MK
Der eine verzichtet "auf ein paar Tage Urlaub" (und schädigt den Hotelier und den Restaurantbesitzer) und der andere verzichtet auf den Kaffee und das Brötchen vom König (und schädigt den Bäcker).
Ist einer von beiden nun der bessere Mensch?

Re: Mechtenberg und Umland

Verfasst: 20.09.2022, 15:37
von Mechtenbergkraxler
Minchen hat geschrieben:
12.09.2022, 14:29
Mechtenbergkraxler hat geschrieben:
12.09.2022, 09:38
Bin letzte Woche zum Abschluss des allwöchentlichen Mechtenbergkraxelns - ich muss ja in Übung bleiben - nach langer Zeit mal wieder beim Bäcker König auf der Achternbergstraße eingekehrt, Tasse Kaffee, ein Brötchen. Für Genüsse dieser Art verzichte ich gerne auf ein paar Tage Urlaub oder auf ein Netflix-Abo....

MK
Der eine verzichtet "auf ein paar Tage Urlaub" (und schädigt den Hotelier und den Restaurantbesitzer) und der andere verzichtet auf den Kaffee und das Brötchen vom König (und schädigt den Bäcker).
Ist einer von beiden nun der bessere Mensch?
Das ist eine gute Frage: Wer ist der bessere Mensch? Auch auf die Gefahr, dass der Mechtenberg-Fred off-topic geht, kurz eine Antwort dazu. Ich persönlich glaube, dass der/diejenige klüger handelt (dabei keinesfalls ein besserer Mensch ist), der lieber das lokale Handwerk und den lokalen Einzelhandel unterstützt, als Dinge bei Lieferando, Flaschenpost & Co. bestellt oder Schwarzarbeiter arbeiten lässt. Wird sich nicht jeder leisten können oder wollen, wir sollten uns aber im Klaren sein, dass ein beträchtlicher Teil der deutschen Bevölkerung sich zwar Sorgen um die finanzielle Zukunft macht, sich aber dadurch nachweislich nicht gehindert fühlt und auch gar nicht gehindert ist, den nächsten Urlaub auf Malle zu buchen, die teuren Streaming-Abos weiter zu betreiben und im Alltag jede Menge Lebensmittel wegzuwerfen. Wer auf diese Art von Luxus einfach mal verzichtet, der muss auch nicht die Raumtemperatur auf 17 oC runterregeln. Er,sie,es sollte sein Geld ganz einfach nur nicht für Firlefanz ausgeben. Und Händler für Firlefanz sollten sich des unternehmerischen Risikos bewusst sein, dass ihnen eben keine Dauer-Hochkonjunktur garantiert ist. Früher wusste man das noch und hatte langfristig Rückstellungen gebildet.

Mit Minchen stimme ich aber überein, dass das, was der eine für Firlefanz hält (z.B. den Besuch bei Bäcker König), für den anderen keinerlei Firlefanz, sondern ein kleiner Beitrag ist, heimische Geschäfte zu erhalten. Keiner von den beiden ist der bessere Mensch. Jeder sollte sich nur bewusst sein, was er tut. Und dass es viele Leute, gerade auch in Gelsenkirchen gibt, für die der Urlaub auf Malle oder das Netflix-Abo schon seit Jahren nicht finanzierbar sind, ist uns allen natürlich auch klar. Da sollten Hilfen ansetzen, nicht beim wohlsituierten Mittelstand, der ruhig mal auf das eine oder andere verzichten kann.

Zum Fred zurück: Dieses winzige Café ist eine kleine Radtour an die Stadtgrenze nach E-Kray wert, allein schon wegen dem / des Mechtenberghonig(s). Fahrt mal hin. Ich hoffe, das hält sich noch eine Weile.

MK