Kindheit in Rotthausen
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- Mechtenbergkraxler
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Wenn Du die Sellerbude am Anfang vom Wiehagen meinst, dann kennen wir Düppeler den Weg als "Schwarzer Weg" oder auch "Heckenweg". Die Bude hatte einen sagenhaften Ruf; meine längst verstorbene Tante und mein Vater erzählten immer was vom "Klickerwasser", das es dort gab. Eine Kugel musste in die Flasche gedrückt werden, und dann konnte man - was auch immer - trinken.juevo hat geschrieben:Hallo Schutzpatron, wie hieß der Weg, der an dem Büdchen geradeaus weiterging?
Wo hast du in der Rotthauserstr. gewohnt?
Die Familie meines Vaters hat in der Gottfriedstraße gewohnt. Mit einer (wesentlich älteren) Cousine sind wir einfach mal vor etwa zehn Jahren - zum Erstaunen der dortigen Bewohner - in das Haus hineingegangen. Sie fand noch das alte, schön-gedrechselte Treppengeländer vor und die Wohnungstür fast unverändert, während ich nie zuvor dort gewesen bin. Der verwitwete Großvater war schon vor meiner Geburt dort weggezogen. Als ich übrigens ein Jahr darauf mit meinen Kindern das Gleiche machen wollte, stand das Haus nicht mehr
MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)
Hallo Mechtenbergkraxler.
Genau die Bude meinte ich.
Als ich dein Fred las fiel mir der Name des Weges auch wieder ein. Vielen Dank.
Bei unserem Rundgang (siehe oben) war mir auch aufgefallen, das einige alte Häuser abgerissen und neu wieder aufgebaut waren. Das gilt für die Gottfried-, Hartmann- und Rotthauserstr. auch waren einige Gärten, die früher an den Straßen lagen verschwunden, musste wohl so sein.
Genau die Bude meinte ich.
Als ich dein Fred las fiel mir der Name des Weges auch wieder ein. Vielen Dank.
Bei unserem Rundgang (siehe oben) war mir auch aufgefallen, das einige alte Häuser abgerissen und neu wieder aufgebaut waren. Das gilt für die Gottfried-, Hartmann- und Rotthauserstr. auch waren einige Gärten, die früher an den Straßen lagen verschwunden, musste wohl so sein.
juevo
Hallo Schutzpatron,
der "Rote" fuhr durch ganz Rotthausen, so auch durch die Mechtenbergstrasse, wo ich (vor vielen Jahren) wohnte. Es gab aber auch noch den "Blauen". Das war auch ein Temporoller, himmelblau gestrichen und bei uns Kindern beliebter, weil der mit einem normalen Suppenlöffel viel größere Portionen für einen Groschen abgab. Bei den Müttern war der nicht so beliebt, weil bei Ankunft ein vielstimmiges Geschrei die vier Stockwerke hoch begann: "Schmeiss nen Groschen runter!!"
der "Rote" fuhr durch ganz Rotthausen, so auch durch die Mechtenbergstrasse, wo ich (vor vielen Jahren) wohnte. Es gab aber auch noch den "Blauen". Das war auch ein Temporoller, himmelblau gestrichen und bei uns Kindern beliebter, weil der mit einem normalen Suppenlöffel viel größere Portionen für einen Groschen abgab. Bei den Müttern war der nicht so beliebt, weil bei Ankunft ein vielstimmiges Geschrei die vier Stockwerke hoch begann: "Schmeiss nen Groschen runter!!"
Wie sieht Kindheit in Rotthausen heute aus? Zunächst einmal, die Unfallzahlen sind vermutlich tatsächlich gesunken, aber nicht, weil die Eltern heute die Kinder zur Schule karren, sondern weil Kinder heute generell beim Autofahren aufwändig gesichert sind, weil sie beim Fahrradfahren und sogar beim Rollschuhlaufen Helme tragen und weil auch die Autos heute anders geformt sind, sodass man anders aufprallt. Dazu kommt, dass die Schule heute länger dauert und Kinder sich auch länger im Kindergarten aufhalten, wo sie weniger schnell vom Bus überfahren werden. Darüber hinaus spielen Kinder heute öfter drinnen, z.B. mit elektronischem Spielzeug.Mechtenbergkraxler hat geschrieben:Beim (mutmaßlichen) Durchschnittsalter der GGler wundert es nicht, dass wir auch in diesem Fred hauptsächlich und nostalgisch auf die Vergangenheit schauen. Doch wie sieht Kindheit heute in Rotthausen aus? Wir (der Durchschnitts-GGler) sind in einer Zeit aufgewachsen, die ausweislich der Statistik wesentlich unsicherer für Kinder war als heute; die Unfallstatistiken sahen in den 50er und 60er Jahren insbesondere für Kinder deutlich schlechter aus. Weshalb aber unsere Mütter nie auf die Idee gekommen wären, uns zum Kindergarten oder zur Schule zu bringen. Ausgelacht worden wären wir. Auf Bäume klettern? War damals kein Problem; irgendein größerer Spielkamerad holte einen schon wieder runter, wenn einen der Mut oben verlassen hatte. Auf Halden steigen? Nun ja, das habe ich praktisch alleine tun müssen. Die Rheinelbe-Halde war umzäunt (mit vielen Löchern im Zaun), stank und qualmte geheimnisvoll und bot einen einzigartigen Ausblick über den Gelsenkirchener Süden. Hierhin kam aber leider nie ein Kumpel mit. Die hatten Schiss, und meine Eltern wussten davon nichts.
Und heute? Wie verhalten sich junge Eltern, wenn doch die Mainstreampresse mit den großen Buchstaben jeden Tag das Unheil verkündet? Überall Mord und Totschlag, auch wenn die Zahlen das gar nicht hergeben! Ist Angst vor dem allgegenwärtigen, womöglich noch aus fernen Ländern importiertem, Unheil der Grund, warum die Kiddies mit dem Auto zur Grundschule gebracht werden? Wo dürfen Rotthauser Kinder denn noch Abenteuer erleben, Steine in einen Tümpel werfen, Verstecken spielen, auf einen Berg klettern, auch mal alleine sein? Wie sieht Kindheit in Rotthausen heute aus? Nebenbei: Wir haben unsere Kinder „ganz normal“ aufwachsen lassen, wahrscheinlich weil wir die tägliche BILD beim Bäcker ignoriert haben.
MK
Dazu kommt noch, dass die Kindheit heute sehr viel mehr organisierten Sport und Musikunterricht bietet als damals.
Einen großen Unterschied zu meiner eigenen Kindheit, die allerdings in Ückendorf stattfand, sehe ich darin, dass heute Eltern gerne dabeibleiben, während die Kinder Sporttraining oder Musikunterricht haben. Meine Eltern wären nie im Leben auf die Idee gekommen, daneben zu hocken, wenn ich mit den anderen Kindern nachmittags zur Kirchengruppe ging oder zum Reitunterricht. Das war völlig undenkbar.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.
Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)
Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)
Minchen, da muss ich dir recht geben. Es ist doch einiges sicherer geworden. Außerdem hatten die meisten Eltern überhaupt kein Geld für Sportvereine, gleich welcher Art, übrig. Uns blieb eigentlich gar nichts anderes als draußen zu spielen, da in vielen Wohnungen nur 2 Zimmer vorhanden waren.
Trotzdem muss ich sagen, dass wir dadurch manchmal sehr viel Phantasie entwickelt haben, dafür ist die heutige Jugend teilweise erheblich weiter.
Trotzdem muss ich sagen, dass wir dadurch manchmal sehr viel Phantasie entwickelt haben, dafür ist die heutige Jugend teilweise erheblich weiter.
juevo
- Schutzpatron
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- Registriert: 25.08.2018, 19:25
postminister hat am 12.06.2009 eine Karte von der Rotthauser Str. gepostet, die ungefähr von der Ecke Wiehagen / Rotthauser Str. gemacht wurde: Richtung Zeche und Richtung Stadt. Man kann auf der eine Seite die Geschäftsräume von dem Frisör "Langhoff" sehen.postminister hat geschrieben:Heute auf dem Flohmarkt erstanden. Als nicht Rotthauser würde mich interessieren, welche
Strassenbahnlinie dort verlief.
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... 908#158908
Zur anderen Seite ist der Geschäftsraum von Langhoff, dort wurden die Damen aufgehübscht.
Als Kind habe ich schon mal für die Lehrlinge meinen "Kopf hin gehalten", damit sie Wasserwelle
üben könnten.
Richtung Zeche kam dann Schreibwaren Schäfer und Schuster Pieper.
Das war so unsere Heimat.
Die Postkartenbilder müssen nach 1969 gemacht worden sein.
Die Ampel gab es erst später. Ich glaube die Vorfahrtsregelung
wurde geändert.
Der Weg beim Honus vorbei hiess bei uns Heckenweg. Man kam dort zur Düppelschule.
Für uns war das eine Abkürzung.
(Bin gespannt ob dieser Text so erscheint !)
edit Verwaltung: Ansichts-Karte eingefügt
Solange ihr die Füsse unter meinem Tisch steckt ...😉...
Wunderschöne Ansichtskarte.
Das linke obere Bild müsste Richtung Zeche sein. War dort nicht auf der rechten Seite im helleren Haus ein Schreibwarengeschäft? Links auf der Ecke müsste Röper gewesen sein. Daneben die Haltestelle der Linien 4,14 und 7 Richtung Stadt.
Rechtes unteres Bild scheint Richtung Innenstadt aufgenommen worden zu sein. Direkt an der rechten Ecke, nur zu erahnen, war doch die Kneipe "Wellhausen". Dieses Haus steht nicht mehr, wie wir auf unserem Rundgang festgestellt haben. Gegenüber war ein Frisör, direkt an der Ecke, rechts daneben gleich die Haltestelle der Linie 7 Richtung Essen "Rotthauserstr.". Die Postkarte müsste direkt an der Ecke Wiehagen aufgenommen sein.
Das linke obere Bild müsste Richtung Zeche sein. War dort nicht auf der rechten Seite im helleren Haus ein Schreibwarengeschäft? Links auf der Ecke müsste Röper gewesen sein. Daneben die Haltestelle der Linien 4,14 und 7 Richtung Stadt.
Rechtes unteres Bild scheint Richtung Innenstadt aufgenommen worden zu sein. Direkt an der rechten Ecke, nur zu erahnen, war doch die Kneipe "Wellhausen". Dieses Haus steht nicht mehr, wie wir auf unserem Rundgang festgestellt haben. Gegenüber war ein Frisör, direkt an der Ecke, rechts daneben gleich die Haltestelle der Linie 7 Richtung Essen "Rotthauserstr.". Die Postkarte müsste direkt an der Ecke Wiehagen aufgenommen sein.
juevo
- devo
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Aaaalter, da merkt man aber, daß Du ein alter Rotthauser aus den50/60ern bist.juevo hat geschrieben:Wunderschöne Ansichtskarte.
Das linke obere Bild müsste Richtung Zeche sein. War dort nicht auf der rechten Seite im helleren Haus ein Schreibwarengeschäft? Links auf der Ecke müsste Röper gewesen sein. Daneben die Haltestelle der Linien 4,14 und 7 Richtung Stadt.
Rechtes unteres Bild scheint Richtung Innenstadt aufgenommen worden zu sein. Direkt an der rechten Ecke, nur zu erahnen, war doch die Kneipe "Wellhausen". Dieses Haus steht nicht mehr, wie wir auf unserem Rundgang festgestellt haben. Gegenüber war ein Frisör, direkt an der Ecke, rechts daneben gleich die Haltestelle der Linie 7 Richtung Essen "Rotthauserstr.". Die Postkarte müsste direkt an der Ecke Wiehagen aufgenommen sein.
Vattern und Onkel Willi haben auch immer ne Wegbeschreibung nach Kneipen gegeben.....
Wenn ein Arzt dem Sarg seines Patienten hinterher geht, ist es wohl die einzige Gelegenheit, bei der die Ursache der Wirkung folgt ( frei nach Voltaire )
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Und eine kleine Ergänzung:juevo hat geschrieben:Wunderschöne Ansichtskarte.
Das linke obere Bild müsste Richtung Zeche sein. War dort nicht auf der rechten Seite im helleren Haus ein Schreibwarengeschäft? Links auf der Ecke müsste Röper gewesen sein. Daneben die Haltestelle der Linien 4,14 und 7 Richtung Stadt.
Rechtes unteres Bild scheint Richtung Innenstadt aufgenommen worden zu sein. Direkt an der rechten Ecke, nur zu erahnen, war doch die Kneipe "Wellhausen". Dieses Haus steht nicht mehr, wie wir auf unserem Rundgang festgestellt haben. Gegenüber war ein Frisör, direkt an der Ecke, rechts daneben gleich die Haltestelle der Linie 7 Richtung Essen "Rotthauserstr.". Die Postkarte müsste direkt an der Ecke Wiehagen aufgenommen sein.
Auf dem oberen linken Bild an der Ecke "Am Koprath" war bis Ende der 70er-Jahre die Metzgerei "Ciesinski".