Steinfurthstraße

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Mechtenbergkraxler
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Re: Steinfurthhof

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

fünfcent hat geschrieben:Vorige Woche bin ich mal anders rum in die Steinfurthstr. gegangen.
Den Steinfurthhof gibt es ja auch, das war früher bestimmt mal ein Feldweg denke ich mir so.

Fünfcent
Gebaut wurden die Häuser dort Anfang der 60er Jahre. Davor war dort eine unorganisierte Brachfläche, über die man in der Tat von der Steinfurth- zur Schonnebecker Straße gelangen konnte. "Feldweg" hört sich aber schon zu organisiert an. Wenn´s dunkel wurde, brannten dort die Halbwüchsigen Feuer an und kokelten rum. Für uns Knirpse einfach nur faszinierend. Wenn ich bei Oma und Tante zu Besuch war, vergaß ich schnell Ort und Zeit, war dort kaum wegzukriegen und bekam regelmäßig Stress mit den lieben Anverwandten.

Als dort aufgeräumt und gebaut wurde, verschwand ein wunderbarer Abenteuerspielplatz auf Nimmerwiedersehen. Dran erinnern müsste sich neben MIC auch Wolle von Waldbröl, der von oben anne Ecke Saarbrücker Straße stammt. Vielleicht sind auch beide zu früh dort weggezogen?

MK
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von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Kann mich noch schwach anne Brache oder Gärten erinnern, weil meine Tante Anna und Onkel Karl aufe Schonnebecker schräch gegenübber gewohnt haam. Datt mitti Bauerei habbich nich so wirklich mitgekricht. War ja schon 56 nach Ücke wechgezogen.
Und nachher, wenn ich inne Ferien beie Omma aufe Saarbrücker war, war datt nich unser Spielfeld.

Wolle :santa:

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fünfcent
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Beitrag von fünfcent »

Genauso ähnlich wie Mechtenbergkraxler und Waldbröhl es beschrieben haben, habe ich es mir vorgestellt :wink:

Heute sieht der Abenteuerspielplatz dort so aus

[center]Bild[/center]

So wie fast in allen Stadtteilen, irgendwie immer das selbe.
Aber..von Abenteuer keine Spur .
Gruß Fünfcent
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Mechtenbergkraxler
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Die wilden Jungs und Mädels von der Steinfurthstraße

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Aus meiner Sammlung hier ein Foto aus der Steinfurthstraße vom Ende der 1950er Jahre. Die fröhliche Kinderschar sitzt bzw. steht auf der Ladefläche eines - damals noch weit verbreiteten - Dreirads (mittendrin auch der Kraxler, natürlich). Gegenüber eine der ersten Filialen des späteren Albrecht / Aldi - Weltkonzerns. Die Zentrale lag in Schonnebeck, so dass dieser Ableger nur knapp 3 km Luftlinie entfernt entstanden war. Damals aber noch als klassischer Tante-Emma-Laden.

Foto vom Foto. Die Fingerabdrücke waren schon auf dem Negativ drauf.

MKBild
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Mechtenbergkraxler
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Re: Renovierte Häuser

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Mechtenbergkraxler hat geschrieben:..... mir ist aufgefallen, dass genau gegenüber dem mittlerweile stadtbekannten Rundbogenfenster der Bäckerei Hülswitt 3 - 4 Häuser eine frisch renovierte Fassade aufwiesen. Auf meine Frage, wer denn soviel Geld hier mal eben locker gemacht hätte, erhielt ich die Antwort, das hätten die Bewohner selbst in einer Nacht- und Nebelaktion gemacht. Die Bewohner?? Die machten auf mich nicht den Eindruck, als hätten sie Geld für das Anstreichen der Häuser über, denn in diesem Teil schienen überwiegend Sinti / Roma Familien zu wohnen. Wer weiß was Näheres?
Die Frage bleibt spannend. Während im letzten Jahr die südländischen Familien in diesem Bereich fast für das Flair der 50er Jahre gesorgt haben, mit durchaus friedlich-gemütlichem Zusammenhocken auf Hof und Straße, mussten wir jetzt beim Besuch von Bekannten in der Nähe feststellen, dass die renovierten Häuser jetzt wieder komplett leer stehen. Kein Sinti / Roma weit und breit. Daher nur aus Neugier: Weiß eine(r) was über die Hintergründe? Oder war das von Beginn an hier auch eine der fragwürdigen Gentrifizierungsaktionen auf Kosten von Altmietern?

MK
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Lucasdakar
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Beitrag von Lucasdakar »

von waldbröl hat geschrieben:
Mechtenbergkraxler hat geschrieben:Mic, schön dass Du als alter Rotthauser bei unserer Nachdenkerei hier mit machst. Aber Du weißt bestimmt auch noch, dass Pohlmann im unteren Drittel der Straße (auch heute noch) seinen Laden hat, das besagte Fenster aber am oberen Ende zu sehen ist und zur Bäckerei Hülswitt gehörte.
Aber vielleicht gibt´s über die Steinfurthstraße ja noch viel mehr zu erzählen, z.B. dass die 3 (drei!) Heißmangeln ihren ganz speziellen Kundenkreis hatten: Zu Pela Podschadly in der Hausnummer 26 gingen die Katholiken, zu der weiter unten die Evangelischen; naja und wer oben an der Saarbrücker Straße mangeln ließ war wahrscheinlich Freidenker. Wolle von Waldbröl kommt von da oben; der müsste das eigentlich wissen. Oma und Tanten erzählten auch gerne vom Anfang der 30er Jahre, wo abwechselnd die SA und der Rotfrontkämpferbund durch die Straße marschierten. Damals hängten die ganz Mutigen auch mal einen nassen Aufnehmer aus dem Fenster, wenn ihnen die politische Richtung der gerade Marschierenden nicht passte.
:D Dann dröseln wir mal die Steinfurtstraße in meiner alten Heimat auf.

Die Bäckerei heißt und hieß übrigens Pollmann nicht Pohlmann, ist heute noch in der Steinfruthstraße 9.

Wenn man von der Belforterstraße die Steinfurthstraße Richtung Saarbrückerstraße ( Früher Ernststraße ) hochgeht, war auf der Ecke links Bäcker Ecker, danach kam Milchladen Thies, dann Gemüse Rakob, dann kam ein Trümmergrundstück, danach Bäcker Pollmann, Bierverlag Schaper, dann Milch Neumann. Auf der Ecke Steinfurth- Saarbrückerstraße Schuhgeschäft und Schuster Cimmanek mit Schaufenster. ( Ist heute nix mehr von zu sehen. )
Rechte Seite nach der Schmiede auf der Ecke, Frisör Gilberg (war Mitglied im Motorradclub den die Gebrüder Dienel aus Rotthausen gedründet hatten, wo auch mein Großvater Mitglied war ) Danach kam das Haus, wo die SA zuhause war und der Rotfrontkämpferbund sein Quartier hatte. ( abwechselnd ) Die Steinfurthstraße war in den 30er Jahren eine Hochburg der Kommunisten.
Dann kam ne ganze Zeit gar nix. Wo die Heißmangeln waren, weiß meine Mutter auch nicht mehr, wir haben immer auf der Saarbrücker mangeln lassen.
Dann weiter oben war auf der rechten Seite kurz vor der Backstube von Hülswitt durch eine Toreinfahrt auf einem Hof in den 50er Jahren ein Rollerverleih. Da konnte man für 50 Pfennig für den ganzen Tag einen Ballonroller leihen. ( So hießen die Roller mit den aufgepumpten dicken Reifen ) Wenn wir Sonntags einen Spaziergang z B. zum Halloturm nach nach E. - Stoppenberg machten, wurde dort morgens ein Ballonroller geliehen, damit der kleine Wolle den weiten Weg hin und zurück nicht laufen mußte. War für mich immer ein toller Tag.
So, fast am Ende angekommen, war die Backstube von der Bäckerei Hülswitt, wobei das Ladenlokal genau dahinter auf der Schonnebeckerstraße war.
Dann kam genau auf der Ecke Lebensmittel Hues, ( Butter u. Margarine lose vom Block, Zucker lose abgewogen in einer braunen Papierspitztüte, gestempelte Eier usw.) wobei ich nicht zu sagen vermag, ob der Laden zur Steinfurthstraße oder zur Saarbrückerstraße gehörte.

Wolle
Bei Pollmann in der Steinfurthstraße gab es guten Bienenstich und Puddingteilchen.

Zu Zeiten wo man noch kein Telefon hatte, konnte man bei Pollmann auch für 30 Pfennige ei Ortsgespräch führen , aber nur wenn es wichtig war. Meine Mutter rief bei Pollmann schon mal an und die alte Frau Pollmann klingelte meine Tante die Steinfurth 8 wohnte(gegenüber ) aus der Wohnung.
So war das in Rotthausen. (Lucasdakar)

werth47
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Beitrag von werth47 »

Ich habe in der Steinfurth straße Gewohnt
Der Clemens Schappert hatte dort einen Lebensmittel Laden dort Verkaufte er seinen eigenen Senf. Schappert Senf, ich kante den Schappert Persönlich auch seine Frau.
Nach dem Lemensmittel Laden hat Schappert den Laden an Txi Süd Vermietet

Simon
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Beitrag von Simon »

Nicht zu vergessen den Apfelkuchen , genannt Schlemmerschnitten, bei Pollmann und Brötchen ab 6.00 Uhr immer frisch aus der Bäckerei. Das war eine Säule. :cry:

Lexus
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Steinfurthstrasse 4

Beitrag von Lexus »

Hallo, auch ich habe 6 Jahre auf dieser Straße gelebt, wir sind damals fortgezogen weil die Häuser abgerissen werden sollten. Ich bin sogar auf der Nr 4 als Hausgeburt zur Welt gekommen. Damals hat mein Vater einen großen Sandkasten im Hof für uns Kinder gebaut. Und das hässliche Haus auf dem Schotterplatz stand da auch noch nicht. Auch erinner ich mich daran das in unserem Haus ein Friseur war, ich glaube nur für Herren. Gegenüber des Schotterplatzes ich glaub das ist die Schemanstrasse gab es viele Schrebergärten. Und an den Metzger Schluckwerder kann ich mich noch gut erinnern, da hat die Frische Fleischwurst dienstags immer herrlich geduftet.

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Mechtenbergkraxler
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Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Beim Besuch der puckligen Verwandtschaft gehe ich auch gerne immer mal wieder durch die Steinfurthstraße, wo meine Omma gewohnt hat, war aber nun schon länger nicht mehr da. Was mir gestern (bei Bruthitze) aufgefallen ist: Es gibt - zumindest auf den ersten Blick - keine Schrottimmobilien (mehr). Viele Häuser sind sehr ansprechend renoviert worden. Auch ist ein Teil der mittlerweile arg groß gewordenen Straßenbäume durch kleine, neue Bäume ersetzt worden. In der oberen Hälfte wurde sogar der Bürgersteig erneuert, wobei mir allerdings etwas Negatives aufgefallen ist: Gegenüber von dem ehemaligen Albrecht-Laden wurde vor ein paar Jahren ein Stolperstein verlegt, für ein nicht-jüdisches Opfer der Nazizeit. Der Stolperstein wurde im Zuge der Bürgersteigerneuerung kurzerhand mit abgerissen und wahrscheinlich gedankenlos im Container versenkt, falls nicht ein Metallliebhaber ihn sich unter den Nagel gerissen hat. Wäre schön, wenn das Straßenbauamt seine Kolonnen für so etwas sensibilisieren könnte, denn das dürfte im Laufe von mehreren Jahren nicht der einzige Fall sein.

Auf jeden Fall sieht die gute alte Steinfurthstraße wieder recht lebenswert aus.

MK
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und hier war mal der Stolperstein
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"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

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Mechtenbergkraxler
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Steinfurthstraße und Umgebung

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Um 1910 konnte man dem Straßenplan von Rotthausen zwar schon das Bevölkerungswachstum ansehen, es gab aber auch noch jede Menge Lücken, die heute dicht an dicht bebaut sind. Der unten gezeigte Ausschnitt reicht im Norden an die Hilgenboom- (hier -bohm geschrieben) und deren Verlängerung Karl-Meyer-Straße heran, im Süden begrenzt durch die Linie Achternberg- / Mechtenbergstraße. Im Westen ist der Friedhof zu sehen und im Osten die Steeler-Straße, die damals noch Briesen-Straße hieß.

Offenbar ist die Umbenennung von Straßen keine teuflische Erfindung der Jetztzeit:
  • • Steinfurt-Str. wurde verschlimmbessert: Das th in der neuen Bezeichnung ist nicht historisch.
    • Sedan- und Wörth-Str. („zu Sedan auf den Höhen“): Die manpowertechnisch gesehen teuer erkauften Siege bei Sedan und bei Wörth (Krieg 1870/71) wurden wohl nach der Eingemeindung nach Gelsenkirchen in die verlustig gegangenen Reichsländer Elsass und Lothringen umgetauscht. Nun ja, bald wird ja auch in Deutschland wieder der Sedanstag gefeiert. Zumindest in der Ostzone. Und dann würde die Straße bestimmt auch wieder zurückbenannt, wenn es nicht in Buer bereits Sedan-, Wörth- und sogar Königgrätzer Straße gäbe.
    • Nach welchem Ernst die heutige Saarbrückerstraße benannt war, ist mir zumindest unbekannt.

Interessant sind die vielen, im gesamten Ortsgebiet und darüber hinaus zu findenden Ziegelei-Ringöfen. Ich vermute mal, dass wegen der vielen Neubauten in klassischer Backsteintechnik die Steine damals direkt vor Ort gebrannt wurden. Die „rechts oben“ eingezeichnete Gasfabrik lag quasi hinter der heutigen neuapostolischen Kirche und ist nicht mit der Kokerei Dahlbusch zu verwechseln.

MK

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Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Die Gasfabrik war das Gaswerk Rotthausen der Aktiengesellschaft für Gas und Elektrizität in Köln, später vom RWE Essen übernommen, an der Steeler Straße

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Karlheinz Rabas
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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Karlheinz, da, wo die Tankstelle ist?
Wo residierte denn der Direktor des Gaswerks?
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

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Minchen
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Re: Steinfurthstraße und Umgebung

Beitrag von Minchen »

Mechtenbergkraxler hat geschrieben:Um 1910 konnte man dem Straßenplan von Rotthausen zwar schon das Bevölkerungswachstum ansehen, es gab aber auch noch jede Menge Lücken, die heute dicht an dicht bebaut sind. Der unten gezeigte Ausschnitt reicht im Norden an die Hilgenboom- (hier -bohm geschrieben) und deren Verlängerung Karl-Meyer-Straße heran, im Süden begrenzt durch die Linie Achternberg- / Mechtenbergstraße. Im Westen ist der Friedhof zu sehen und im Osten die Steeler-Straße, die damals noch Briesen-Straße hieß.

Offenbar ist die Umbenennung von Straßen keine teuflische Erfindung der Jetztzeit:
  • • Steinfurt-Str. wurde verschlimmbessert: Das th in der neuen Bezeichnung ist nicht historisch.
    • Sedan- und Wörth-Str. („zu Sedan auf den Höhen“): Die manpowertechnisch gesehen teuer erkauften Siege bei Sedan und bei Wörth (Krieg 1870/71) wurden wohl nach der Eingemeindung nach Gelsenkirchen in die verlustig gegangenen Reichsländer Elsass und Lothringen umgetauscht. Nun ja, bald wird ja auch in Deutschland wieder der Sedanstag gefeiert. Zumindest in der Ostzone. Und dann würde die Straße bestimmt auch wieder zurückbenannt, wenn es nicht in Buer bereits Sedan-, Wörth- und sogar Königgrätzer Straße gäbe.
    • Nach welchem Ernst die heutige Saarbrückerstraße benannt war, ist mir zumindest unbekannt.

Interessant sind die vielen, im gesamten Ortsgebiet und darüber hinaus zu findenden Ziegelei-Ringöfen. Ich vermute mal, dass wegen der vielen Neubauten in klassischer Backsteintechnik die Steine damals direkt vor Ort gebrannt wurden. Die „rechts oben“ eingezeichnete Gasfabrik lag quasi hinter der heutigen neuapostolischen Kirche und ist nicht mit der Kokerei Dahlbusch zu verwechseln.

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Danke für die Karte, aber auch unter der Gefahr, dass ich mich jetzt versehentlich selbst als vollblöd oute, verstehe ich Deine Bemerkungen trotzdem nicht. Der Sedanstag wird bald in der Ostzone wieder gefeiert, und dann werden die Straßen in Rotthausen wieder umbenannt? Ist das eine Art Geheimcode? :?
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Mechtenbergkraxler
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Re: Steinfurthstraße und Umgebung

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Minchen hat geschrieben:
Mechtenbergkraxler hat geschrieben:
Offenbar ist die Umbenennung von Straßen keine teuflische Erfindung der Jetztzeit:
  • ....
    • Sedan- und Wörth-Str. („zu Sedan auf den Höhen“): Die manpowertechnisch gesehen teuer erkauften Siege bei Sedan und bei Wörth (Krieg 1870/71) wurden wohl nach der Eingemeindung nach Gelsenkirchen in die verlustig gegangenen Reichsländer Elsass und Lothringen umgetauscht. Nun ja, bald wird ja auch in Deutschland wieder der Sedanstag gefeiert. Zumindest in der Ostzone. Und dann würde die Straße bestimmt auch wieder zurückbenannt, wenn es nicht in Buer bereits Sedan-, Wörth- und sogar Königgrätzer Straße gäbe.

....

MK

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Danke für die Karte, aber auch unter der Gefahr, dass ich mich jetzt versehentlich selbst als vollblöd oute, verstehe ich Deine Bemerkungen trotzdem nicht. Der Sedanstag wird bald in der Ostzone wieder gefeiert, und dann werden die Straßen in Rotthausen wieder umbenannt? Ist das eine Art Geheimcode? :?
Nein, nein, liebes Minchen, Du bist weder vollblöd (dafür sind Deine Beiträge in der Regel zu klug), noch steht da eine Art Geheimcode. Ich bin nur in Gedanken durchgegangen, in welche Richtungen Straßenumbenennungen so im Laufe der Jahrzehnte gegangen sind. Und da kam mir – in aller Unschuld – der Gedanke, dass doch bei denkbaren Regierungskonstellationen in der Ostzone (nun ja, eine vielleicht nicht ganz korrekte Bezeichnung, aber es hat sich ja seit dieser Zeit in den Köpfen dort nichts Wesentliches geändert) auch wieder alte Feiertage revitalisiert werden könnten, z.B. der Sedanstag, Geburtstag des Regierungschefs, Tag der Regierungsinstallation u.ä.. Der Gebrauch des zugegebenermaßen etwas verschwurbelten Konditionalgefüges sollte nur andeuten, dass frühere Sedanstraßen durchaus wieder zurückgetauft werden können, wenn es politisch gewollt ist. In Gelsenkirchen aber nicht nötig, haben wir doch in Buer gleich drei alte Schlachten im Straßennetz verewigt, u.a. auch Sedan.

MK

PS: Ich bin kein Freund von Straßenumbenennungen. Geschichte ist Geschichte, und die sollte man ganz objektiv und distanziert betrachten und akzeptieren. Und nicht aus Sicht des Jahres 2020 Urteile über die Altvorderen fällen.
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