von waldbröl hat geschrieben:Mechtenbergkraxler hat geschrieben:Mic, schön dass Du als alter Rotthauser bei unserer Nachdenkerei hier mit machst. Aber Du weißt bestimmt auch noch, dass Pohlmann im unteren Drittel der Straße (auch heute noch) seinen Laden hat, das besagte Fenster aber am oberen Ende zu sehen ist und zur Bäckerei Hülswitt gehörte.
Aber vielleicht gibt´s über die Steinfurthstraße ja noch viel mehr zu erzählen, z.B. dass die 3 (drei!) Heißmangeln ihren ganz speziellen Kundenkreis hatten: Zu Pela Podschadly in der Hausnummer 26 gingen die Katholiken, zu der weiter unten die Evangelischen; naja und wer oben an der Saarbrücker Straße mangeln ließ war wahrscheinlich Freidenker. Wolle von Waldbröl kommt von da oben; der müsste das eigentlich wissen. Oma und Tanten erzählten auch gerne vom Anfang der 30er Jahre, wo abwechselnd die SA und der Rotfrontkämpferbund durch die Straße marschierten. Damals hängten die ganz Mutigen auch mal einen nassen Aufnehmer aus dem Fenster, wenn ihnen die politische Richtung der gerade Marschierenden nicht passte.
Dann dröseln wir mal die Steinfurtstraße in meiner alten Heimat auf.
Die Bäckerei heißt und hieß übrigens Pollmann nicht Pohlmann, ist heute noch in der Steinfruthstraße 9.
Wenn man von der Belforterstraße die Steinfurthstraße Richtung Saarbrückerstraße ( Früher Ernststraße ) hochgeht, war auf der Ecke links Bäcker Ecker, danach kam Milchladen Thies, dann Gemüse Rakob, dann kam ein Trümmergrundstück, danach Bäcker Pollmann, Bierverlag Schaper, dann Milch Neumann. Auf der Ecke Steinfurth- Saarbrückerstraße Schuhgeschäft und Schuster Cimmanek mit Schaufenster. ( Ist heute nix mehr von zu sehen. )
Rechte Seite nach der Schmiede auf der Ecke, Frisör Gilberg (war Mitglied im Motorradclub den die Gebrüder Dienel aus Rotthausen gedründet hatten, wo auch mein Großvater Mitglied war ) Danach kam das Haus, wo die SA zuhause war und der Rotfrontkämpferbund sein Quartier hatte. ( abwechselnd ) Die Steinfurthstraße war in den 30er Jahren eine Hochburg der Kommunisten.
Dann kam ne ganze Zeit gar nix. Wo die Heißmangeln waren, weiß meine Mutter auch nicht mehr, wir haben immer auf der Saarbrücker mangeln lassen.
Dann weiter oben war auf der rechten Seite kurz vor der Backstube von Hülswitt durch eine Toreinfahrt auf einem Hof in den 50er Jahren ein Rollerverleih. Da konnte man für 50 Pfennig für den ganzen Tag einen Ballonroller leihen. ( So hießen die Roller mit den aufgepumpten dicken Reifen ) Wenn wir Sonntags einen Spaziergang z B. zum Halloturm nach nach E. - Stoppenberg machten, wurde dort morgens ein Ballonroller geliehen, damit der kleine Wolle den weiten Weg hin und zurück nicht laufen mußte. War für mich immer ein toller Tag.
So, fast am Ende angekommen, war die Backstube von der Bäckerei Hülswitt, wobei das Ladenlokal genau dahinter auf der Schonnebeckerstraße war.
Dann kam genau auf der Ecke Lebensmittel Hues, ( Butter u. Margarine lose vom Block, Zucker lose abgewogen in einer braunen Papierspitztüte, gestempelte Eier usw.) wobei ich nicht zu sagen vermag, ob der Laden zur Steinfurthstraße oder zur Saarbrückerstraße gehörte.
Wolle