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Hüller Mühle

Verfasst: 15.03.2007, 20:47
von wespe171
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Verfasst: 16.03.2007, 08:05
von Tekalo
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Hüller Mühle

Verfasst: 26.02.2008, 11:48
von Chronistin66
Hallo!
Heinz fragte an, ob ich was zu der Hüller Mühle schreiben könnte, weil ich viele Kindertage da zwischen 71 und 77 (?) verbracht habe. Da waren meine Tante und mein Onkel Pächter.
Ich kenne den jetzigen Besitzer nicht und ich war auch noch nie dort essen. Ist die Hüller Mühle überhaupt noch geöffnet??? Wenn ja! Dann kann ich es mir bestimmt nicht leisten. :D
Damals war es eine schmuddelige Kneipe mit Stammgästen, die ihr Feierabendbier am Tresen tranken, und Beerdigungen mit Bienestich und Apfelkuchen. Ich durfte die Servietten falten und den übergelassenen Kuchen der Trauergesellschaft aufessen. Es gab immer Eis für mich und meinen Bruder. So viel wir wollten. :kg:
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Ich müsste mal meine Tante fragen, ob die noch alte Fotos von der Kneipe hat. Das ist das einzige, was ich noch habe. Mmmmh! :oops:
Es müsste im hinteren Saal entstanden sein. Da gab es lange Fensterfront zum Garten raus.

Der Garten hatte einen irren Betonbrunnen, den wir als Planschbecken umfunktionierten.
Vor dem Eingang der Hüller Mühle gab es eine Koppel, auf der weideten verlauste Ponys. Manchmal durfte ich drauf reiten, was meine Mutter gar nicht gerne sah.

So viel ich weiß, haben meine Tante und mein Onkel damals die Kneipe aufgegeben, weil der Besitzer dieses "Gourmet-Ding" vorhatte und mein Onkel und meine Tante sollten sich an den Kosten des Umbaus beteiligen. Das wollten sie nicht, weil man eben aus herkömmlichen Kneipenwirten keine Gormetrestaurantpächter machen kann. Sprich, es reichte denen, diese schmuddelige Kneipe mit blanken Tischen und gutbürgerlichen Essen zu führen. Der Besitzer sagte: "Dann eben nicht!" und ich meine, die Kneipe hatte dann für ein paar Jahre gar keine Pächter.

Ich bahaupte mal: wenn man es nicht zu einem Gourmet-Tempel hätte mutieren lassen wollen (au mann...was ein Kunjunktiv..... :? ), dann wäre es immer noch eine gut funktionierende Kneipe mit Stammgästen und Gesellschaften. Die Nähe zum Ostfriedhof war quasi die Lizenz zum Gelddrucken. Aber mit dem Umbau verlor die Hüller Mühle wahrscheinlich ihren Charme.

Die ganz alte Geschichte kenne ich nur so weit, dass es tatsächlich mal eine Mühle am Hüller Bach war. Den hat man im Zuge der Emscher auch begradigt und die Mühle verlor ihre Bedeutung.
Glück auf aus Resse
Doro

Re: Hüller Mühle

Verfasst: 26.02.2008, 12:45
von Heinz
Chronistin66 hat geschrieben:
Ich bahaupte mal: wenn man es nicht zu einem Gourmet-Tempel hätte mutieren lassen wollen (au mann...was ein Kunjunktiv..... :? ), dann wäre es immer noch eine gut funktionierende Kneipe mit Stammgästen und Gesellschaften. Die Nähe zum Ostfriedhof war quasi die Lizenz zum Gelddrucken. Aber mit dem Umbau verlor die Hüller Mühle wahrscheinlich ihren Charme.
Die soziale Zusammensetzung des Einzugbereiches hat sich völlig geändert. Viele türkische Leute, die nun mal nicht in Kneipen gehen. Die Traditionen haben sich geändert - anonyme Bestattungen, keine großen Beerdigungen mit Nachbarschaftsteilnahme etc. :roll:

Verfasst: 26.02.2008, 13:23
von Chronistin66
Die soziale Zusammensetzung des Einzugbereiches hat sich völlig geändert. Viele türkische Leute, die nun mal nicht in Kneipen gehen. Die Traditionen haben sich geändert - anonyme Bestattungen, keine großen Beerdigungen mit Nachbarschaftsteilnahme etc.
Das stimmt. Alerdings ist es rund um die Hüller Mühle, was die Siedlungsstruktur angeht, erträglicher als in (Rest)Hüllen. Meine Freundin hat sich erst kürzlich dort ein schmuckes Eigenheim gekauft. Aber die Leute gehen einfach nicht mehr in eine Kneipe! In England ist Bier teurer und es ist selbstverständlich, dass man nach Feierabend noch in den Pub geht. Warum das bei uns nicht mehr so ist, ist mir ein Rätsel.
Doro

Verfasst: 26.02.2008, 13:37
von Semmel
Chronistin66 hat geschrieben:Aber die Leute gehen einfach nicht mehr in eine Kneipe! In England ist Bier teurer und es ist selbstverständlich, dass man nach Feierabend noch in den Pub geht. Warum das bei uns nicht mehr so ist, ist mir ein Rätsel.
Doro
Warum das so ist? Frag mal Peter Hartz und den Euro!
In England bekommste (mein letzter Stand) für 1,50 Pound ein Pint (0,66, wenn ich mich nich irre). Das Glas ist randvoll nachdem se den Schaum abgespachtelt haben (OK, das Bier ist Geschmackssache, bevorzuge Lager).
Hier zahlste für ´n 0,2 Bier zwischen 1,30 - 2,00 Euro!
Rauchen ist teuer in England!
Wer soll dat denn lacken? Da hol ich mir auch lieber ´n paar Freigraf für 0,29 Cent und setz mich mit Kollegen irgendwo inner Bude zusammen und höre da Musik und rede stuss. Ich persönlich vermisse auch Kneipengänge seit ich Hartz4 beziehe, mehr als 1x im Monat für 2 Bier und einmal Poolbillard oder so iss nich drin, so wird man halt nach und nach ausgegrenzt (Frag mich nun bloss nicht wann ich das letzte mal im Kino war, ich glaub da hatte ich noch ´n Job).

Verfasst: 26.02.2008, 14:08
von Chronistin66
In England bekommste (mein letzter Stand) für 1,50 Pound ein Pint (0,66, wenn ich mich nich irre).
Dein letzter Stand ist nicht update. Okay! London ist kein Maßstab, aber es hat auch außerhalb von London mehr als 1,50 Pound gekostet. Da bin ich mir sicher. Stand Juni 2007.
Ich gebe Dir allerdings recht, dass die Bierpreise zu teuer sind. Mal abgesehen davon. Warst Du, als Du im Job warst denn öfter ein Bier trinken? Oder umgekehrt, würdest Du mit mehr Geld in der Tasche öfter in die Kneipe gehen? Ich nicht! Und weißt Du auch warum? Weil da niemand ist, mit dem ich reden kann, wenn ich mich nicht gerade verabrede. :prost:
Es liegt bestimmt an Herrn Hartz und dem Euro, aber auch an unserer Mentalität. Da bin ich mir sicher!
Glück auf aus Resse
Doro

Verfasst: 26.02.2008, 14:19
von Semmel
Chronistin66 hat geschrieben:
Dein letzter Stand ist nicht update. Okay! London ist kein Maßstab, aber es hat auch außerhalb von London mehr als 1,50 Pound gekostet. Da bin ich mir sicher. Stand Juni 2007.
OK, dann hast Du besseren Stand, ich war zuletzt 98 da
Ich gebe Dir allerdings recht, dass die Bierpreise zu teuer sind. Mal abgesehen davon. Warst Du, als Du im Job warst denn öfter ein Bier trinken? Oder umgekehrt, würdest Du mit mehr Geld in der Tasche öfter in die Kneipe gehen? Ich nicht! Und weißt Du auch warum? Weil da niemand ist, mit dem ich reden kann, wenn ich mich nicht gerade verabrede. :prost:
Es liegt bestimmt an Herrn Hartz und dem Euro, aber auch an unserer Mentalität. Da bin ich mir sicher!
Glück auf aus Resse
Doro
Hmm, mit Job war ich so 2-3x inner Kneipe inner Woche für 1-2 Stunden (Kenkenberg, Stand-By, Franz Cantina).
Lustigerweise hab ich IMMER jemenden getroffen mit dem man reden konnte, selbst wenn ich die nicht kannte. Ergibt sich halt so. Liegt bestimmt an der Mentalität, ich quatsche keinen ungefragt voll, aber gerade hier im Ruhrpott inner Kneipe isses ja wohl kein Problem sich mit jemanden zu unterhalten, sowas ergibt sich von selber, oder?
War ja auch bei dem Treffen der Gelsenkirchener Geschichten inner Kenke obwohl ich keinen kannte (stellte sich dann raus das ich doch 2 kenne ;) ).
Hab mich nicht ausgegrenzt gefühlt, selbst wenn ich ein wenig anders rumrenne....
Konnte mich mit allen lustig und locker unterhalten.
Ist halt immer so: Wie man in den Wald reinruft...

Verfasst: 26.02.2008, 14:37
von Chronistin66
Ergibt sich halt so. Liegt bestimmt an der Mentalität, ich quatsche keinen ungefragt voll, aber gerade hier im Ruhrpott inner Kneipe isses ja wohl kein Problem sich mit jemanden zu unterhalten, sowas ergibt sich von selber, oder?
Ich sach ma so! Wie soll ich das sagen? :?:
Ich bin jetzt, als Frau, nicht wirklich darauf aus, mich in eine Kneipe an den Tresen zu setzen, wo man sich ja traditionell im Pott hinsetzt, wenn Kommunikation erwünscht ist und angequatscht zu werden. Das wird hin und wieder missverstanden, weil ich mir ja nur ein nettes Gespräch wünsche. Verstehst Du? :?
Täte ich das, also am mich an den Tresen setzen, würde ich auch ins Gespräch kommen. Somit hast Du recht. Hier kommt immer ins Gespräch, wenn man möchte...
Grüeße aus Resse
Doro

Re: Hüller Mühle

Verfasst: 26.02.2008, 16:27
von Tekalo
Die Kneipe muss noch so um 1985 bestanden haben. Erst danach kam der Inhaber welcher sich unbedingt Sterne verdienen wollte. Beerdigungen hatte der nicht nötig. Deshalb schein er auch nicht so das große Geschäft gemacht zu haben.
Danach war es ganz normales sehr gutes Restaurant mit normalen Preisen und es waren auch wieder Beerdigungen drin. Leider haben sich die Pächter nicht mit dem Vermieter einigen können und die Mühle stand etwa ein Jahr leer. Vor Weihnachten wurde die Mühle ein wenig renoviert und ein Steakhaus zog ein. Die Preise sind normal und das essen ist gut.
Die Bilder sind von dem Vorletzten Pächter. Das Ölgemälde hat schon ewig dort gehangen.

Verfasst: 26.02.2008, 16:28
von Tekalo
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Hüller Mühle

Verfasst: 27.02.2008, 08:53
von Chronistin66
Die Bilder sind von dem Vorletzten Pächter. Das Ölgemälde hat schon ewig dort gehangen.
Stimmt an das Bild kann ich mich noch erinnern. Das Ambiente hat sich komplett geändert. Wenn ich mir die Bilder ansehe, kommt es mir kleiner und zugestellter vor. Aber als ich das erste mal Pippi Langstrumpf sah, war sie ein großes Mädchen und wenn ich die Filme heute sehe, ist sie eine kleine Rotzgöre. :lol:

Früher kam man rein und blickte auf einen Theke mit einer Glasvitrine. Da waren Erdnüsse von Ültje drin. Wenn ich lieb war, dann durfte ich mir eine Packung nehmen. Den Teller mit den Frikadellen verschmähte ich allerdings. Rechts von der Theke mit besagter Vitrine war ein Durchgang zu der kleinen Wohnung hinter Kneipe. Da stand meine Tante meistens und kochte. Bei größeren Gesellschaften halfen meine Mama und meine Oma mit. Das hieß ind en Ferein für mich und meinen Bruder, dass wir vor der Hüller Mühle spielen durften.
Links vom Eingang ging es dann in den Saal für Gesellschaften und zu den Toiletten. Auf Hochzeiten spielte vor Kopf des hinteren Raumes dann die Band, die früher noch Kapelle hieß. Bei großen Beerdigungen wurden lange Tischreihen aufgebaut. Jeder Meter stand ein wechselweise ein Teller mit Kuchen (Bienenstich und Apfelkuchen) und belegten Brötchen. Meine Mutter, meine Oma und meine Tante gingen dann rum und schenkten den Kaffee aus.
Au Mann! Das ist echt irre, was ich gerade vom Speicherplatz meiner Festplatte hervorkrame. Habe lange nicht mehr daran gedacht.
Glück auf aus Resse
Doro

Verfasst: 18.11.2009, 19:15
von Hüller
Die Hüller Mühle war doch damals die Gaststätte für Großereignisse. Ich weiß gar nicht wie viele Hochzeiten ich dort erlebt habe. Aber leider auch einige Kaffetrinken nach Beerdigungen.

Verfasst: 18.11.2009, 19:30
von Hüllerin
Hallo,
auch bei mir kommen Erinnerungen hoch, habe im Dezember 1974 meinen Polterabend und die
kirchliche Hochzeit dort gefeiert.
Hüller Mühle habe ich auch als Kleinkind viel besucht, Friedhofbesuch, anschließend
Einkehr, Papa ein Pils, Mama ein Wein, Kind, ich, eine Fanta, war herrlich.
Habe auch Karneval dort gefeiert z. B. 1975 den Bachus beerdigt.

Bilder,Straße :Hüller Mühle

Verfasst: 01.11.2010, 18:47
von elevator67
Hallo GGF,
hier mal ne AnfraGE,
Haben uns n Häuschen inder Hüller Mühle zuGElegt.ist Bj.1921.
Gibts irGEntwelche Unterlagen oder Bilder aus der Zeit.Soll auch nen Bunker und ne Ziegelei GEGEben haben.
Hoffe kann hier im GGF malhilfreich sein

MFg
elevator67