Der Orange Platz in Bulmke-Hüllen

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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Das schloss also betrügerische Konkurse vorn vornherein aus? :D

Josel
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Beitrag von Josel »

Ob die Nachschusspflicht wirklich ein Segen war, dürfte auch davon abhängen, wie die Kuxe (das sind die "Aktien" der bergrechtlichen Gewerkschaften) tatsächlich verteilt waren. Vielleicht weiss Karlheinz Rabas das...

Wenn z.B. Teile der Belegschaft nicht nur in Geld, sonder auch mit Kuxen entlohnt wurden, dann konnte das ein ziemliches Windei sein: Gings dem Laden schlecht, musste man als Arbeitnehmer auch noch nachschießen!

Aber auch da fehlt mir das nötige tatsächliche Wissen, ob sowas wirklich vorkam. Vermutlich haben sich die hohen Herren nicht Kreti und Pleti in ihre Gewerkenversammlung geholt, also wird das ein erlesener Kreis von Gewerken gewesen sein, der solche Nachschüsse tragen konnte.

J.
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

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Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Josel,

ich glaube kaum, dass zur damaligen Zeit ein Arbeitnehmer auch Kuxe hatte.

Häufig waren die Kuxe noch weiter unterteilt.

Karlheinz Rabas
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Josel
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Beitrag von Josel »

Wie gesagt, ich halte das auch für eher unwahrscheinlich...

Das Bildchen von Heinz O. zeigt übrigens keine verbrieften Kuxe, sondern eine sog. Inhaberschuldverschreibung. Im Prinzip nahm sich die Gewerksachft Orange damit ein Darlehen bei den Zeichnern. Die bekommen dafür einen meist besonders hohen Zins, weil sie das gesamte Geschäftsrisiko des Emittenten mittragen - also auch das Risiko seiner Insolvenz. Wenn die eintrat, war das Papier nichts mehr wert.

J.
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Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Josel,

das Bild von Heinz O. zeigt keine Inhaberschuldverschreibung, sondern einen Notgeldschein aus den 1920iger Jahren. Da die öffentlichen Stellen während der Inflation nicht schnell genug Geld in ausreichenden Mengen drucken konnten, haben auch einige Industrieunternehmen eigenes Geld gedruckt.

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Josel
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Beitrag von Josel »

Ich dachte zwar immer, dass Notgeld auch als solches gekennzeichnet war, aber da lag ich wohl daneben... Danke, Karlheinz Rabas!

J.
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ichwarsnicht
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Orange Platz

Beitrag von ichwarsnicht »

Hallo zusammen,
:idea: übrigens, gibt es im Stadtteilladen direkt am Orange-Platz einen Katalog/Broschüre über diesen Platz, mit Info´s und wie der Umbau zustande kam und er heute so aussieht.

:buch: Im August ist wieder Trödelmarkt VON BÜRGERN FÜR BÜRGER !!!!
Nur mit dem Herzen sieht man gut.. Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der Kleine Prinz"

ichwarsnicht
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Trödelmarkt auf dem Orange Platz

Beitrag von ichwarsnicht »

Hallo zusammen, :wink:

nun ist es wieder so weit! Am 13.09.2008, also schon bald ist wieder FLOHMARKT von Bürgern für Bürger, viele Einrichtungen und Institutionen werden dabei sein und natürlich wie im letzten Jahr dürfen die Kinder auch auf Decken "trödeln"..

Hoffentlich ist das Wetter dieses Jahr besser :D
Nur mit dem Herzen sieht man gut.. Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der Kleine Prinz"

trixexpress
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Beitrag von trixexpress »

Entschuldigt meine vielleicht dumme Frage :oops: aber wo bitte ist der Orange-Platz :ka: ???

pito
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Beitrag von pito »

trixexpress hat geschrieben:... wo bitte ist der Orange-Platz???
Ecke Wanner Straße / Kesselstraße. Der Platz wurde in jüngerer Zeit neu gestaltet, u.a. mit einem großen Metalsofa von Achim Wagner. Angrenzend befinden sich die Moschee Kesselstraße, das Fachwerkhaus Wilmshof und SJD Die Falken. Ein Stück weiter an der Wanner Straße liegen der Verkehrskindergarten und der jüdische Friedhof

trixexpress
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Beitrag von trixexpress »

@pito: Thänk yuuh ferri matsch !!!

Parkwächter
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Beitrag von Parkwächter »

@Trix: Are ju Britisch Män?

Josel
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Beitrag von Josel »

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bostonman
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Beitrag von bostonman »

Das Werk Orange in Bulmke
Bild
mit diesem Text
Werk Orange Gelsenkirchen der Dortmunder Union-Brückenbau-Aktien-Gesellschaft

Bis in das Jahr 1872 geht die geschichtliche Entwickelung des Werkes Orange zurück.

Der nach dem Kriege 1870/71 durch die Entfaltung der Wirtschaft zugenommene Bedarf an Dampfkesseln bewog den aus der Gründerzeit bekannten Großindustriiellen. Friledrich Grillo , in Gelsenkirchen eine Kesselfabrik zu gründen, in der vorwiegend die im Schalker Blechwalzwerk Grillo Funke & Co. gewalzten Bleche verarbeitet werden sollten. Grllos Bestreben, seine Erzeugnisse in eigenen Werken weiterzuverarbeiten,dürften dabei ausschlaggebend gewesen sein. Das von vornherein technisch großzügig geplante Werk wurde auf dem in Bulmke erworbenen Gelände - in der Nähe der jetzigen Eisenwerke Gelsenkirchen A.G. - errichtet und im Jahre 1873 als "Schalker Verein für Kesselfabrikation A.G." in Betrieb genommen. Da der Ort der Gründung und die meisten Grillo-Werke in Schalke lagen, wurde der Name "Schalker Verein für Kesselfabrikation" in den Firmentitel aufgenommen.

Im Jahre 1879 wurde die Aktiengesellschaft in eine Gewerkkschaft umgewandelt. Um der hierzu erforderlichen Anlehnung an den ·Bergbau zu genügen, überreichte Grillo der Gewerkschaft die Erzgrube "Orange" aus dem Sieg-Dill-Kreis. Der Name Orange ist dem Fürstenhause ORANIEN/NASSAU entlehnt. Fortab führt nun das Werk den Beinamen "WERK ORANGE" ..

Der Ruf der Kesselfabriik war bald über das enge Industriegebiet hinaus bekannt geworden. Der hohe Leistungsstand des Werkes und die Verarbeitung von vorzüglichem Material ließen die Möglichkeit zu, jede Garantie für sorgsame Herstellung zu geben. Bis Mitte der zwanziger Jahre nahm die Fertigung von Dampffkesseln einen breiten Raum ein; es sind insgesamt über 5000 Einnheiten geliefert worden.

Nach jahrzehntelanger erfolgreicher Entwicklung des Bulmker Werkes mußte vqr dem ersten Weltkrieg wegen starker Bergschäden eine Verlegung erwogen werden. Der Neubau wurde an seinem jetzgen Standort - Am Industriehafen - in Gelsenkirchen geplant, konnte aber infolge der unsicheren Wirtschaftsverhältnisse in den. unmittelbaren Nachkriegsjahren erst 1923 bis 1925 durchhgeführt werden.
Bild
aus dem Buch "Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit" Band VI von 1954

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