45 Jahre Gelsenkirchen sind genug!

[moni53]

Ich finde, Reisende sollte man nicht aufhalten -

es sind schon viele zurückgekehrt

Moni

[Kulturfreund]

Die fehlende Curry-Wurst als Grund zu bemühen kann ich nicht nachvollziehen. Arndt soll froh sein sich an dem, was sich so Curry-Wurst nennt, nicht noch um Mitternacht den Magen verderben zu müssen. Aber wenn es denn bei seiner Abwanderung auch um die Wurst geht, könnte ich verstehen, wenn er wegen der heute so angebotenen Cürry-Würste das Weite sucht.
Aber wenn Du im Musterländle angekommen bist, kannst Du ja mal von Deinen Erfahrungen berichten.
Soweit denn alles Gute

[Elise]

War gerade mal wieder in Nürnberg. Dort gibt es "3 Nürnberger im Weckla(Brötchen)". Kein Vergleich mit Currywurst, wird aber viel gegessen. Ich esse beides nicht, weder um 12Uhr, noch um 22Uhr.
Also, kein Grund zum Abwandern
Elise

[Resser]

Gelsenkirchen war nie die Metropole des Ruhrgebiets. Andere Städte waren kulturell, wirtschaftlich und unterhaltungstechnisch schon immer ne Nasenlänge voraus.

Das die Bahnhofstrasse, gerade wenn man sich hier in den GG die vielen Bilder aus früheren Jahrzehnten wehmütig betrachtet, heute kein Anziehungsmagnet darstellt - unbestritten. Nur der Fachgeschäftemangel ist auch kein "Privileg" Gelsenkirchens, sondern der wirtschaftlichen Gesamtsituation geschuldet. "Geiz ist geil" Werbung und "Ich-kauf-billiger-de-im-Netz" sind die Totengräber unserer Innenstädte. Das sieht in den umliegenden Städten nicht anders aus. Frag mal Bochumer, Essener, Duisburger oder Oberhausener.

Des Gelsenkircheners liebstes ist das Klagelied - hier ist alles Mist, Elend, wie beim S04 auch. Wir haben eine Mentalität hier entwickelt, die lieber halbleere denn halbvolle Gläser sehen möchte.

Sicher haben die internationalen Imbiss Variationen auch dafür gesorgt, dass die CPM, der Mantateller, Asi-Schale den Rückzug angetreten haben. Aber warum. Wir haben nun mal eine Bevölkerung unterschiedlichster Nationalitäten, Deutsche mit Migrationshintergrund, denen "ihre" Küche auch lieb ist. Warum sollten die alle Currywurst mögen sollen.

Früher haben viele Bürger in GE den "Mief" der Stadt der 1000 Feuer, der Kumpel und Stahlarbeiter abstreifen wollen. Sie fühlten sich zu "besserem" dazu gehörig. Heute wird genau das wieder bemängelt- man hätte die Identität der Stadt, die Mythos der Malocherstadt verkauft und würde heute mit 1 Euro Läden und Sprachen-Wirr-Warr in den Einkaufsstraßen, Ladenlokalen den Preis dafür zahlen.

Wenn man will, kann man immer was negatives finden und es für seine eigene Sichtweise und Argumentation "missbrauchen". Aber, und da kann jeder noch so drauf pochen, es ist seine/ ihre ureigene subjektive Betrachtung und findet keine Allgemeingültigkeit.

Dem Themenersteller mag man wünschen, dass der "Aufprall" in der Realität der schwäbischen Metropole seicht vonstatten geht. Anstelle des Zoom hat er nun die Wilhelma, tauscht Veltins Arena gegen Gottlieb Daimler, geht zur Was`n und nicht zur Cranger - und vielleicht sogar erlebt er das, was er hier in GE zu verpassen glaubt. Aber er lässt 45 Jahre des eigenen Lebens zurück. Sowas trägt man immer im Herzen - und sehr oft ist es so, dass genau das, was einem im Moment gegen den Strich läuft das ist, was man später zu schätzen lernt und vermisst.

Ich selbst bin mit meiner Familie nach langem "Kampf" widerwillig in den Kreis Recklinghausen verzogen - aber zuhause bin ich hier nicht. Ich fahre sogar noch heute ab und an nach GE zum Einkaufen. Nicht weil es dort das bessere Angebot gibt - nein ich will Heimat atmen, spüren. Klingt übertrieben, ist aber so.

43 Jahre GE haben mich geprägt, sind tief in mir verwurzelt. Egal wohin es mich verschlägt- meine Heimat bleibt GE - allen Dönerbuden, Migranten und entlebten Einkaufsstraßen zum Trotze.

[piratenauge]

@ Resser
Klare Sicht der Dinge, nachvollziehbar beschrieben, oder wie es auf
französisch heisst: well done

[Heko251]

Hallo alle miteinander ich möchte jetzt mal auch eine Lanze für die brechen, die GE den Rücken-egal aus welchen Gründen auch immer-gekehrt haben.Ich selbst bin ja auch wie schon beschrieben emegriert.Und ich fühle mich sehr,sehr wohl in meiner neuen Heimat und "3 im Weckla" schmecken mir auch sehr gut.Aber das ist sicher nicht der Grund seiner Heimatstadt "Ade" zu sagen."Aber um nochmal auf das Thema Currywurst zurückzukommen-kann mir jemand sagen wo in Gelsenkirchen noch eine GUTE Currywurst bekomme?Seit Willi Heiden in der Üchtingstr. seine Bude aufgegeben hat finde ich keine "vernüftige" Currywurst mehr.Für einen schmackhaften Tip wäre ich sehr dankbar.Aber nochmal zurück zum Wegzug von GE.Leider hat diese Stadt(auch meine Heimatstadt) sehr viel an Lebensqualität und Atraktivität verloren.Wie schon beschrieben bin ich jedesmal mehr geschockt wenn ich nach GE fahre.Ich trage GE auch noch in meinem Herzen und es tut mir sehr leid wenn ich sehe wie diese Stadt langsam aber sicher vor die Hunde geht.Ich lebe jetzt schon relativ lange in einer Gegend in der andere Leute Urlaub machen.Meine Kinder sind hier geboren meine Frau ist eine richtig echte Fränkin(nicht aus dem Steigerwald sondern aus West-Mittelfranken).Ich habe damals auch gesagt was soll ich bei den "Knödelfressern" aber ich habe mich eingelebt.Die Franken habe sehr viel mit den Westfalen gemeinsam-Sturheit.Wenn ein Franke jemand loben will muß ein "passt schon" reichen.Alle darüberhinausgehende Gefühlsäuserungen passieren dann, wenn der Franke seinen Rausch hat.Ich glaube das erinnert mich an etwas.Und ich wünsche jedem der GE verlässt einen guten Neustart in seiner neuen Heimat,aber GE trägt man(n) immer im Herzen.
Grüß Gott oder auch Servus<(sagt der Franke)
Heinz

[Michael G]

Aber um nochmal auf das Thema Currywurst zurückzukommen-kann mir jemand sagen wo in Gelsenkirchen noch eine GUTE Currywurst bekomme?Seit Willi Heiden in der Üchtingstr. seine Bude aufgegeben hat finde ich keine "vernüftige" Currywurst mehr.Für einen schmackhaften Tip wäre ich sehr dankbar.

Anstatt den guten Currywürstchen, die es nicht mehr gibt, nachzujammern... - wie wäre es, wenn ihr es selbst versucht? Kann doch nicht allzu schwer sein.
Ansonsten kann ich nur den Tipp geben, es in Berlin zu versuchen. Dort gibt es meiner ganz persönlichen Meinung nach die besten Currywürstchen der Republik!

[Heko251]

@Michael G
Das was ich hier geschrieben habe hat nichts aber auch garnichts mit Jammern zu tun.Das es in Berlin gute Currywurst gibt weiß ich selbst -ich habe nach GE gefragt und nichts anderes.Aber schön zu wissen das Du auch schon in Berlin warst.Wo hast Du denn die Currywurst gegessen-bei Konopke oder im Hauptbahnof?
Gruß
Heinz

[schneeflocke]

Heimat ist für mich der Ort, an dem ich Familie und Freunde wiederfinde.

Der schönste Platz auf Erden ist nichts wert, wenn man allein in der Fremde ist, ohne jedwede soziale Kontakte.

Gelsenkirchen hat mir jedoch einen großen Teil meiner Familie und meiner Freunde genommen. Weil in Gelsenkirchen nicht genügend Arbeit zu finden war und ist. Die Frage war hier: Hartz IV oder aber in die Fremde gehen, um dort zu arbeiten. Menschen, die ich liebe, haben sich für Arbeit außerhalb von GE entschieden und somit für einen Wegzug.

Ich selbst war in Stuttgart, in Leipzig, Berlin, Hamburg, alles Städte die scheinbar mehr zu bieten haben als GE, aber dort waren nicht die Freunde von mir, nicht meine Familie.

Mein Sohn pendelt ständig durch die Welt. Er arbeitet im Hotelfach. Mein Bruder ist beruflich ein Weltenbummler. Zuletzt war er in USA. Ich lausche voller Spannung seinen Erzählungen und träume von den Orten, die er live erleben durfte.

Für mich ist das schönste Gefühl, nachhause zu kommen.

Nichtsdestotrotz sehe und erlebe ich auch gerne andere Orte.

Ich bin traurig darüber, dass mein Sohn hier keine Arbeit findet und schon kurz nach dem Abi GE verlassen musste........eine emotionale Bindung zu Menschen läßt vieles, was Grau erscheint erträglich werden, Ja nahezu zur Nebensache werden, aber eine Stadt muss die Menschen auch ernähren können. Finanziell und emotional. Fehlt beides oder eins , fällt es leichter, wegzugehen.

[DThamm]

Für mich ist jeder Ort, egal wo auf dieser Welt recht, mit Geld in der Tasche konnte ich auch in der Wüste leben.

[timo]

mit Geld in der Tasche konnte ich auch in der Wüste leben.

Genau. Wo kann kann man mit jeder Menge Geld mehr anfangen als in der Wüste?

[DThamm]

Antwort:
In Gelsenkirchen!

[zuzu]

@ Resser
Klare Sicht der Dinge, nachvollziehbar beschrieben, oder wie es auf
französisch heisst: well done

Hattest du nicht mal bei mir Französisch???

[zuzu]

@ Resser
Ich finde, das hast du sehr schön geschrieben!

[Benzin-Depot]

Curryrwurst Diaspora...

Hier werden sie geholfen:

Hallo alle miteinander (...)kann mir jemand sagen wo in Gelsenkirchen noch eine GUTE Currywurst bekomme?

keine Panik, noch iss nix verloren

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 7333#17333

und hier gibt es 14 Seiten Pommesbuden, da wird auch die gewünschte Currywurst zu finden sein :

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... .php?t=868