Marktstraße in Erle

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ulp
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Beitrag von ulp »

Der Obst- und Gemüsehändler an der Ecke Wilhelmstr./Marktstr. hieß Schwärzel.
Talareck war die Gaststätte an der Ecke Wilhelmstr./Weststr.
Meine Mutter erzählte mir heute, dass Wassmann bis zur Errichtung des Neubaus in dem Ladenlokal gewesen sei, in dem anschließend der Metzger Gralla war.

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Heinz O.
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Markstraße 13

Beitrag von Heinz O. »

[center]Durch einen Kredit der Grafen von Westerholt und Gysenberg erwarb der Schreinermeister Heinrich Breuer im Jahr 1900 ein Grundstück am Markplatz in Erle.

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An Stempel ist ein Betrag
von 2,50 Mark (1/12 %) zu
den Gerichtskosten verrechnet. Buer, den 6. Novbr. 1900
Tusch, Gerichtsschreiber kgl. Amtsgerichts
Eingang 29. Okrober 1900 vor.. 12.20 Uhr
Tusch ...

Schuld- und Pfandverschreibung.
Ich, der Schreinermeister Heinrich Breuer zu Erle bei Buer W. bekenne hiermit von den elf Geschwistern Fritz, Johanna, Maria Agnes, Carl, Wilhlem, Max, Wilhelmine, Engelbert, Ferdinand, Egon und Ignatz Grafen bzw. Gräfinnen von Westerholt u. Cappenberg zu Arenfels bei Hönningen a. Rh. ein baares Darlhen von 3000 (dreitausend) Mark erhalten zu haben.
Ich verspreche, dasselbe vom 1. Dezember dsb. Jes. ab mit 4 1/2 (vier und einhalb), bei vierzehntägiger Verzögerung der Zinszahlung mit 5 (fünf) Prozent zu verzinsen, die Zinsen in halbjährlichen Raten zu entrichten und zwar an die Frau Reichsgräfin Witwe Carl von Westerholt u. Cappenberg, Ferdinande geb. von Fürstenberg zu Arenfels bei Hönnignen a. Rh. als die Niesbraucherin des Kapital und das Kapital selbst nach einer beiden Theilen frist... Kündigung von drei Monaten bar zurückzuzahlen.
Zur Sicherheit meiner Gläubiger sowie der Nießbraucherin für Kapital Zinsen und Kosten verpfände ich denselben mein im Grundbuch von Buer Band 21 Blatt 20 eingetragenes Grundstück Gem. Buer Flur 10 No. 2269/150 mit den aufstehenden Gebäuden resp. den Feuerversicherungsgelder, bewillige und beantrage die Eintgung dieser Verpfändung in das Grundbuch, die Bildung eines Hypothekenbriefes und dessen Zustellung an den Rentenmeister Wehsels zur Recklinghasuen.
Erle bei Buer W. den 29. Oktober 1900

Vortehende Unterschirft des Tischlers Heinrich Breuer zu Erle, Marktstraße 105, früher zu Gelsenkirchen wird auf Grund der von dem unterzeichneten Richter geschehen Fertigung hiermit ....
Buer, den 29. Oktober 1900
Königliches Amtgericht
(Transkription durch Karlheinz Rabas)
Auf dem Grundstück baute er zunächst ein Hinterhaus mit einer Werkstatt. Etwas später wurde das Wohnhaus an der Marktstraße gebaut. Die Häuser hatten die Adresse Marktstraße 13 und 13a.
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]In diesem Wohnhaus befand sich zunächst das Bekleidungsgeschäft von J. Goldblatt.
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Dieses Geschäft konnte dort aber nicht sehr lange ansässig gewesen sein , denn in den Adressbüchern von 1911 und 1922 (siehe oben) ist es nicht aufgeführt.

lt. Adressbuch 1939 war Heinrich Breuer bereits Invalide und unter anderem Wohnte dort Ludger Breuer. Ludger betrieb in dem ehemaligen Bekleidungsgeschäft eine Schumacher Werkstatt und er spezialisierte sich auf Orthopädische Schuhe.
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Ludger Breuer in seiner Werkstatt und im Geschäft
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In den 1990er Jahren wurde das Haus umgebaut. Die Geschäftsräume wurden in Wohnungen gewandelt. Die Fassade wurde komplett verkleidet und damit verschwand der Geschäftseingang in der Mitte. Der Wohnungseingang, der sich ursprünglich rechts befand (siehe Foto) wurde ebenfall beseitigt und an die Giebelseite verlegt.
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devo
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Re: Marktstraße III

Beitrag von devo »

Heinz O. hat geschrieben:[center]Kommen wir nun zum Erler Mark.
Der Blick geht nun in Richtung Marktplatz

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1901
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1935
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um 1970
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und 2011
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@ Heinz O.
Hochinteressant Foto von 1901.
Wir müssen ungedingt im Nachlass meiner Schwiegermutter mal nach Bildern suchen, die ebenfalls aus dieser Zeit stammen, auf jeden Fall aber vor dem WK I.
Sie zeigen, das der Urgrossvater meiner Frau, als "Gastarbeiter" aus Masuren kommend, sein Geld als gelernter Lehmformer damit verdient hat, zu helfen, die "Erler Sümpfe" trocken zu legen. Seine Frau und seine Kinder kamen 1910 nach und blieben hier. Ein Sohn - Wilhelm Kositzky - fing 1911 als Spleisser im Hafen Grimberg an. Er erhielt nach 50 Jahren dort das BVK,
siehe auch Gelsenkirchener Traeger des Bundesverdienstkreuzes.
Wenn ein Arzt dem Sarg seines Patienten hinterher geht, ist es wohl die einzige Gelegenheit, bei der die Ursache der Wirkung folgt ( frei nach Voltaire )

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